Beiträge von SnoopDogg96

    Viele regen sich (zu Recht) darüber auf. Aber das Format "Champions TV" wird von Premiere produziert. Es wird in dem Fall bewusst nicht das beste Spiel übertragen, um die Abonnentenzahl zu erhöhen - verständlich. Sat.1 war für die Zuschauer natürlich um Längen besser.

    Dienstag, 12.09.:


    A: FC Barcelona - Levski Sofia
    A: FC Chelsea - Werder Bremen
    B: FC Bayern München - Spartak Moskau
    B: Sporting Lissabon - Inter Mailand
    C: Galatasaray Istanbul - Girondis Bordeaux
    C: PSV Eindhoven - FC Liverpool
    D: Olympiakos Piräus - FC Valencia
    D: AS Rom - Shakthar Donezk



    Mittwoch, 13.09.:


    E: Dynamo Kiev - Steaua Bukarest
    E: Olympique Lyon - Real Madrid
    F: FC Kopenhagen - Benfica Lissabon
    F: Manchester United - Celtic Glasgow
    G: Hamburger SV - Arsenal London
    G: FC Porto - ZSKA Moskau
    H: RSC Anderlecht - OSC Lille
    H: AC Mailand - AEK Athen

    Zitat

    Original von berd


    ah, die user SnoopDogg96 und RedMosquito müssen also mit ihrer jahrelangen erfahrung die user doctor_evazan, berd und Schneppe über manche ecken in linden aufklähren?


    geh mal "herkunftsangabe" du voll horst.


    Wieso? Gibt doch nicht nur Linden...


    Wie? Ich soll mal Herkunftsangabe gehen, alta?


    P.S.: Nein, ich nicht bin "voll horst".

    Zitat

    Original von berd


    dann darf ich dir jetzt flüsstern: das ist rassismus!?


    Wenn er sie grundlos beleidigt oder schlägt: Ja.
    Wenn er sich aber nur seinen Teil denkt und sich ärgert, was in Hannover abgeht: Nein.

    Zustimmung. Ist auch immer eine Sache von Erfahrungen. Und wenn man täglich Sachen wie "Verdreckte Deutsche" usw hört (und das von mehreren, das ist also keine grobe Verallgemeinerung), dann brennt man schon innerlich...

    Zitat

    Original von RedMosquito
    das problem rassismus gibt es doch bei uns im stadion nicht wirklich.
    dieses ständige nazirumgelaber geht mir auf den sender.


    100 % Zustimmung. Mich nervt dieses Gelaber auch dauernd... Wenn man mal schlechte Laune hat: Einfach mal die "Nazis" herbeireden. :lookaround:

    Kristl nicht mehr im Trainerstab


    HANNOVER. Thomas Kristl gehört nicht mehr zum 96-Trainerstab. Das muss aber noch nicht heißen, dass der Ko-Trainer auch gehen muss. „Wir prüfen bis zum Wochenende, ob wir ihm ein anderes Arbeitsangebot machen“, erklärt Klubchef Martin Kind. „Baustellen gibt es genug.“ Michael Schönberg wird auf jeden Fall „bei uns bleiben“, sagt Kind – auch wenn Dieter Hecking seinen Wunsch-Assistenten Dirk Bremser aus Aachen bekommt. Hecking hat auch entschieden, dass Eddy Kowalczuk „wieder näher an die Mannschaft rückt“. Unter Peter Neururer war er zum Reha-Trainer degradiert worden. aw

    NP-Umfrage


    Was macht Hecking besser?


    Gerald Kleiner (24), Student: Ich bin mir sicher, dass Dieter Hecking von den Spielern mehr Identifikation mit dem Verein einfordern wird.


    Philipp Sauer (13), Schüler: Neururer hat nur seine Lieblinge spielen lassen. Unter Hecking bekommen alle im Team eine neue Chance.


    Christian Donst (29), Kaufmann: Das Team muss sich am Riemen reißen. Trainer ist Trainer. Ich glaube nicht, dass Neururer das unprofessioneller gemacht hat.


    Thomas Kaulig (40), Angestellter: Ich hoffe, dass er alles anders machen wird. Er muss mit den Spielern reden und nicht nur Sprüche klopfen.


    Ake Hübner (25), Student: Hecking muss und wird eine größere Distanz zu den Spielern wahren und sicher nicht so auf Kumpel machen wie sein Vorgänger.


    Sebastian König (25), Kaufmann: Endlich sagen auch die Fans, dass es der richtige Trainer ist. Man spürt, dass jetzt eindeutig mehr Rückenwind da ist.

    Sein Wolfsburg-Plan


    Brdaric stürmt, Fahrenhorst wohl wieder drin


    Der neue Trainer Dieter Hecking wird die in Dresden siegreiche 96-Mannschaft kaum verändern.
    VON ANDREAS WILLEKE
    HANNOVER. Neuer Trainer, neue Chance. „Jeder will sich zeigen“, erkannte Dieter Hecking nach seiner ersten Übungsstunde. Die Zukurzgekommenen sehen die Möglichkeit, sich endlich in die Mannschaft zu spielen. Die Stammkräfte wollen ihre Position verteidigen, denn irgendetwas wird der neue Trainer schon verändern wollen. Aber was?
    Viel Zeit bleibt Hecking jedenfalls nicht für die Bestandsaufnahme. Bereits am Freitag spielt 96 in Wolfsburg.
    Offensichtlich wird Hecking vorerst kaum etwas ändern am im Pokal siegreichen Team. „Auf einer erfolgreichen Mannschaft kann man aufbauen“, sagt Hecking. Er plant in Wolfsburg mit „dem Grundgerüst aus dem Dresden-Spiel“. Allerdings wird es mindestens eine Änderung geben – Michael Tarnat durfte im Pokal spielen, ist aber in Wolfsburg gesperrt. „Da haben wir eine kleine Baustelle beim linken Außenverteidiger“, sagt Hecking.
    Er hat sich gestern „sehr lange damit auseinandergesetzt“, wie die Baustelle geschlossen werden kann. Folgende Optionen hat er: Vinicius, in Dresden schwächelnder Innenverteidiger, könnte nach links rücken. Der Brasilianer hat diese Position wiederholt ordentlich ausgefüllt. Frank Fahrenhorst würde dann wieder von der Ersatzbank in die Innenverteidigung zurückkehren. Der Ex-Bremer dürfte so oder so ins Team rücken.
    Zweite Option: Christoffer Andersson wechselt von der rechten auf die linke Seite. Sein Transfer war damit begründet worden, er könne Tarnat links ersetzen. Rechts hinten könnte Silvio Schröter aushelfen oder Steven Cherundolo auflaufen, wenn er fit wird.
    Die zweite Baustelle – Hanno Balitsch. Der 25-Jährige fliegt heute nach München zum Nationalmannschaftsarzt. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt soll die Rückenprobleme erklären. „Wir müssen abwarten, ob Hanno spielen kann.“ Da Balitsch gestern trainierte, hofft Hecking, „dass es nicht ganz so schlimm ist“. Schröter oder Chavdar Yankov könnten Balitsch ersetzen.
    Das größte Problem dürfte die Sturm-Frage werden: Thomas Brdaric oder Vahid Hashemian – mit wem hält es Hecking? Beide können nicht erfolgreich zusammenspielen. Ewald Lienen baute auf Brdaric und setzte Hashemian auf die Bank, Peter Neururer machte es andersherum. Hecking wird in Wolfsburg wohl auf Brdaric setzen. Der 31-Jährige traf in Dresden, eine Empfehlung auch für den neuen Trainer.

    Die 96-Mobilmachung


    Heckings Premiere vor 700 Zuschauern. Es gibt keine Vollfriseure mehr.


    Rund 700 Fans drängten gestern zum ersten Training von Dieter Hecking – der neue 96-Coach hat bereits eine Aufbruchstimmung erzeugt.
    VON ANDREAS WILLEKE
    HANNOVER. Um 15.14 Uhr teilt sich beinahe wundersam die Menge, die auf dem Weg vom Stadion zur Mehrkampfanlage wartet. Es ist eng und voll, und gleich muss wohl das Pappamobil um die Ecke biegen. Aber es ist nur Dieter Hecking, und er kommt zu Fuß. Die 700 Fans applaudieren und stehen Spalier, als der 41-Jährige zum Platz schreitet.
    Hecking ist die neue Lichtgestalt, von den Fans offensichtlich sehnsüchtig erwartet. Sogar Pastor Volkmar Biesalski aus Bissendorf schaut erstmals beim 96-Training vorbei. Hannovers Hoffnung heißt Hecking, seit gestern auch mit unterschriebenem Vertag (bis 2010). Das gefällt dem Klubchef, bestätigt es doch seine Arbeit. Und doch bemüht sich Martin Kind, die Erwartungen zu drosseln. „Hecking ist kein Heilsbringer.“ Aber zumindest hat er im Klub für eine positive Grundstimmung gesorgt. „Die Zustimmung der Fans ist Motivation für mich“, sagt Hecking, „aber ich lasse mich nicht blenden.“
    Auch die Spieler zeigen sich beim ersten gemeinsamen Arbeitseinsatz von ihrer besten Seite. „Die Mannschaft ist willig“, erkennt Hecking.
    Fitness-Coach Eddy Kowalczuk wärmt die Profis auf. Bei Ex-Coach Peter Neururer hatte das 96-Urgestein kaum eine Rolle gespielt. Nach dem Aufwärmen folgt eine intensive Pass-Spielübung, die mit „Gammeleck“ nur unzureichend beschrieben ist.
    „Los, jag den Ball“, fordert Hecking und jagt dabei auch seine Stimme in den roten Bereich. Hecking lobt. „Jawohl, Silvio, so will ich das haben“ – und tadelt: „Scheiß-Ball, der war viel zu lange in der Luft.“ Die Spieler scheinen zu begreifen, so einsatzfreudig hat man sie lange nicht gesehen.
    Als sich Morten Jensen beim abschließenden Spiel vier gegen vier leicht verletzt, verhindert Hecking den üblichen Gang zum Physiotherapeuten: „Du kannst dich nachher behandeln lassen.“
    Da merkt man auf. Man spricht jetzt anders auf dem Platz, es gibt keine Vollfriseure mehr. Aber Eisverkäufer, auch ein übliches Neururer-Schimpfwort. Vor dem Platz verkauft einer aus seinem VW-Bulli Eis.
    Da hat einer schnell erkannt, dass bei 96 wieder was los ist.

    Nachgefragt …
    … bei Dieter Hecking, neuer Trainer von Hannover 96


    „Wegarbeiten vom Ende“


    Herr Hecking, was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie am Sonntagmorgen erstmals als neuer 96-Cheftrainer von ihrem Wohnort Bad Nenndorf nach Hannover gefahren sind?
    Auf den 26 Kilometern macht man sich da schon viele Gedanken. Sieben Jahre ist es her, dass du diese Fahrt gemacht hast, damals noch als Spieler; jetzt kommst du als Chef des Ganzen zurück. Ich hatte ja nie ein Hehl daraus gemacht, irgendwann mal als verantwortlicher Trainer bei 96 arbeiten zu wollen. Nun möchte ich versuchen, meine Arbeitsweise und meinen Stil einzubringen.
    Welches sportliche Ergebnis könnte am Ende herauskommen?
    Was in zehn Monaten ist, das spielt momentan für mich keine Rolle. Kurzfristig geht es darum, die Entwicklung der Mannschaft voranzutreiben und dass sie sich vom letzten Tabellenplatz wegarbeiten kann. Dazu muss uns auch die nötige Zeit gegeben werden.
    Wo wollen Sie ansetzen?
    Seit Dresden kennt die Mannschaft wieder das Gefühl, gewonnen zu haben. Das ist die beste Psychologie. Wichtig ist auch, dass im Umfeld die Identifikation mit Hannover 96 zunimmt. Das ist zum großen Teil Gemeinschaftsarbeit, an der auch die Medien ihren Anteil haben sollten.
    Können Sie die Kritik nachvollziehen, die auf Grund der Modalitäten Ihres Wechsels nach Hannover einsetzte?
    Ich weiß, dass es Kritiker gibt. Und in ihrem Ansatz, wie sie darüber denken, haben sie vielleicht Recht. Entscheidend für mich ist, dass ich den Aachener Verantwortlichen meine privaten Gründe nahegelegt habe und die Alemannia danach in Verhandlungen mit 96 getreten ist.
    Interview: Norbert Fettback

    Stühlerücken bei 96 geht weiter


    Hannover (fe). Der neue Trainer hat seine Arbeit aufgenommen, nun gibt es in zentralen Positionen bei Hannover 96 noch vier mehr oder minder große Fragezeichen. Die nächsten beiden sollen am Mittwoch ausgeräumt werden: Dann soll der für die Profisparte der „Roten“ zuständige Aufsichtsrat einen neuen Vorsitzenden bekommen; verbunden damit ist die Antwort darauf, wer als zweiter Geschäftsführer der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA die Nachfolge des im Juli zurückgetretenen Karl-Heinz Vehling antritt.
    In diesem Punkt deutet viel auf eine Lösung hin, die seit Wochen ohnehin schon an der Tagesordnung ist: Klubchef Martin Kind, de facto ohnehin ins Tagesgeschäft des Bundesligisten zurückgekehrt, wird diesen Posten nach der Absage von Rene C. Jäggi auch formell übernehmen. „Es deutet sich an, dass ich Geschäftsführer werde“, sagte der 62-Jährige gestern. Ursprünglich hatte Kind mit dem Aufsichtsratsvorsitz geliebäugelt, den jetzt noch Harrald Wendt innehat. Dies lässt sich rechtlich mit dem Posten als Geschäftsführer aber nicht vereinbaren. Dass der Stern von Wendt – er hatte sich gegen die Rückkehr von Kind als Vereinschef ausgesprochen – bei 96 im Sinken ist, zeigte sich bereits darin, dass an seiner Stelle seit kurzem Wolf-Günter Wiesel den für den Gesamtverein zuständigen Aufsichtsrat anführt.
    Wer nun tatsächlich neuer Aufsichtsrats-Chef wird, dafür gibt es laut Kind „verschiedene Optionen“. Dazu gehört 96-Gesellschafter Gregor Baum offenbar nicht mehr – aus taktischen Gründen. Generell setzt Kind nach eigenen Worten in der Führung des Klubs auf „stringente Lösungen“ – sprich kurze Kommunikations- und Entscheidungswege.
    Gesucht wird zudem noch ein Verwaltungsleiter, der sich vornehmlich um die Infrastruktur des Klubs kümmert. Auf der sportlichen Ebene, wo die Zukunft von Ilja Kaenzig immer wieder Anlass für Diskussionen gibt, hat sich Kind zum Schweizer bekannt. „Für diesen Bereich ist Herr Kaenzig da“, sagte der Klubchef. Er hoffe auf eine gute Zusammenarbeit zwischen dem neuen Trainer und dem Manager. Es gebe „eine gemeinsame Verantwortung für Hannover 96“. Und der Wille dazu sei da.

    Kein „Holterdipolter“ mit Hecking


    Kotrainer Bremser soll aus Aachen nachkommen – was wird dann aus Schjönberg und Kristl?


    Hannover (fe/gru/wie). Bei der Rückkehr an jenen Ort, von dem er sich vor sieben Jahren als Fußballprofi verabschiedet hatte, hatte Dieter Hecking noch leichte Orientierungsschwierigkeiten. Die 96-Spielerkabine, in der der neue Trainer gestern Vormittag von Klubchef Martin Kind der Mannschaft vorgestellt wurde, hat mit der des alten Niedersachsen-Stadions nichts mehr gemein. Schöne neue Fußballwelt, behaftet mit dem Makel, dass Hannover 96 Tabellenletzter der Bundesliga ist: Für den 41-Jährigen, der heute um 15 Uhr erstmals das Training leiten wird, steht die Richtung fest, die er als neuer Chefcoach einschlagen will.
    Als Wundermann, der den „Roten“ das Blaue vom Himmel verspricht, hat sich Hecking gestern bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Trainer jedenfalls nicht präsentiert. Das Motto für den von ihm propagierten Neuanfang könne nur lauten, sich „Stück für Stück nach vorne zu arbeiten“, sagte er. „Holterdipolter wird das nicht gehen.“ Seine neue Mannschaft darf sich deshalb auch auf so manches Gespräch einstellen – sowohl im großen, als auch im kleinen Kreis. Am Freitag, beim Auswärtsspiel in Wolfsburg, erhofft sich Hecking auf dem Platz die ersten Antworten.
    Dabei ist noch nichts unterschrieben, der Trainervertrag mit voraussichtlicher Laufzeit bis 2010 soll erst in dieser Woche aufgesetzt werden; doch nichts macht den Anschein des Provisorischen. Klubchef Kind verbindet mit der zeitlichen Perspektive, die Hecking in Hannover bekommen soll, ein „Signal der Kontinuität und des Vertrauens“.
    Deshalb muss Hecking wohl auch nicht befürchten, dass ihm sein Wunsch ausgeschlagen und sein Alemannia-Assistent Dirk Bremser nicht Kotrainer in Hannover wird. Kind hat in dieser Hinsicht zwar „noch kein Signal aus Aachen“, doch das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Was dann aus Michael Schjönberg und Thomas Kristl wird, dürfte eine spannende Frage sein. Drei Kotrainer sowie ein Torwarttrainer (Jörg Sievers) sind nun mal zu viel fürs alltägliche Fußballgeschäft. Hecking kündigte an, auch mit Schjönberg und Kristl sprechen zu wollen.

    Balitsch hat es am Rücken


    Hannover (hr). Nach 20 Minuten wurden die Schmerzen stärker, nach 57 Minuten entschied sich Hanno Balitsch, den Platz zu verlassen: Der 96-Profi hatte beim Pokalspiel in Dresden erneut Rückenprobleme. „Das ist eine alte Schwachstelle von mir“, sagt der Mittelfeldspieler, „neu ist aber die Intensität.“ Morgen setzt sich Balitsch ins Flugzeug nach München, dort hat er einen Termin beim Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Balitsch erhofft sich von einer Kernspintomographie Aufschluss über das Leiden.
    Das Ärgerliche mit dem Rücken sei, dass die Schmerzen ausstrahlen auf die Muskulatur. „Ich denke, dass es nichts Drastisches ist wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall“, sagt der 25-Jährige. „Es ist aber wichtig, die Ursache für die Entzündung zu finden, um sie dann bekämpfen zu können.“ Balitsch hofft, Freitag in Wolfsburg spielen zu können.

    Reaktionen


    Michael Schjönberg (96-Interimscoach): „Die 1. Halbzeit war sehr gut. Nach dem 1:2 und dem 2:3 war die Verunsicherung sofort wieder da. Trotzdem kann ich die Mannschaft nur loben. Dass wir in Dresden keine Geschenke abholen, war uns klar.“
    Tom Stohn (Dresdener Interimscoach, gestern wurde Norbert Meier als neuer Dynamo-Cheftrainer präsentiert): „Wir haben die 1. Halbzeit verschlafen und alles vermissen lassen, was uns sonst in der Regionalliga auszeichnet – unser Kopfballspiel und die Aggressivität im 16-Meter-Raum. Nach der Pause sah das ganz anders aus, wir hatten noch eine Riesenchance zum 3:3.“
    Robert Enke (96-Torwart): „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber verdient. Wir haben uns die Sache unnötig schwer gemacht, denn das 2:0 war eigentlich eine perfekte sehr gute Ausgangsposition. Zum Schluss war es ein typisches Pokalspiel.“
    Altin Lala (96-Kapitän): „Wir können doch noch gewinnen, das ist wichtig. Die 1. Halbzeit fand ich ganz ordentlich, danach waren wir oft zu hektisch und unsicher.“
    Silvio Schröter (96-Profi): „Im Endeffekt war unser Sieg verdient, auch wenn es zum Schluss turbulent zuging. Es war ein Schritt nach vorn, wir sind als Mannschaft aufgetreten.“
    Martin Kind (96-Klubchef): „Das Ergebnis zählt. Ich hoffe, dass es der Mannschaft Selbstvertrauen gibt. Die Spieler scheinen erleichtert zu sein.“ hr

    Es geht doch!


    Erstmals seit dem 18. März gewinnt Hannover 96 wieder ein Pflichtspiel: 3:2-Pokalerfolg bei Dynamo Dresden.


    Von Heiko Rehberg
    Dresden. Positive sportliche Nachrichten von Hannover 96 waren zuletzt ja eher selten; man könnte auch sagen: Es gab sie nicht. Wenn man einmal bei den Meteorologen klauen geht, die gerne von gefühlten Temperaturen sprechen, dann gab es den letzten Pflichtspielsieg der „Roten“ gefühlt irgendwann im Herbst 2005; tatsächlich war das am 18. März dieses Jahres, ein 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln.
    Weil aber auch das verdammt lange her ist, kommt man am besten schnell auf das Erfreuliche zu sprechen. Erstens: Hannover 96 hat den ersten Sieg in der Saison 2006/2007 gelandet, leider nicht in der Fußball-Bundesliga, sondern im Pokal-Wettbewerb. Aber so ein 3:2-Erfolg beim Drittligisten Dynamo Dresden kann ja noch ausstrahlen auf die Liga, in der es darum geht, am kommenden Freitag beim VfL Wolfsburg (20.30 Uhr) den letzten Tabellenplatz zu verlassen.
    Zweitens: Die „Roten“ haben wieder einen Erfolgstrainer. Nein, nicht Dieter Hecking, der saß am Sonnabend noch zu Hause in Bad Nenndorf und wurde von Sportmanager Carsten Linke per Handy-Kurznachrichten über Tore und Spielverlauf in Dresden auf dem Laufenden gehalten. Hecking beginnt seine Trainerarbeit erst heute um 15 Uhr.
    Der Mann, der in der langen 96-Trainerliste nun seinen Platz hat, heißt Michael Schjönberg; und er musste ein bisschen schmunzeln, als er erfuhr, dass er seit Sonnabend um 16.48 Uhr Stefan Mertesacker als erfolgreichsten 96-Trainer abgelöst hat. Mertesacker, Kurzzeit-Coach vom 2. bis 6. November 1994, war bislang als Einziger ungeschlagen (ein Spiel, 1:1 gegen Zwickau), jetzt gilt das auch für Schjönberg (1. September bis 9. September 2006), der aber leicht im Vorteil ist, weil seine Ein-Spiel-Bilanz aus einem Sieg besteht.
    Dass dieser Sieg verdient war, bestritt hinterher niemand, immerhin traf 96 noch zweimal die Latte (Jiri Stajner, 62., Vinicius, 85.). Dass das Weiterkommen trotzdem alles andere als eine Selbstverständlichkeit war, hatte damit zu tun, dass die Mannschaft ihre Verunsicherung nicht einfach abstreifen kann. Eine Halbzeit lang hinterließen die Hannoveraner nach einem holprigen Start einen ordentlichen Eindruck; dass sie ihre Tore durch Arnold Bruggink (38. Minute) und Thomas Brdaric (43.) kurz vor der Pause erzielten, vermittelte etwas von erstligareifer Cleverness und Routine.
    Doch als den im Grunde fußballerisch bescheidenen Dresdenern der Anschlusstreffer durch Marco Vorbeck (49.) gelang, da war von einem Augenblick auf den anderen wieder das alte, das andere 96-Gesicht zu sehen: „Nach dem 1:2 sind wir ein bisschen auseinander gebrochen“, sagte Schjönberg treffend. Zwar gelang schnell das 3:1 durch Szabolcs Huszti (54.), aber Verunsicherung und Nervosität blieben, führten zum zweiten Gegentreffer (erneut Vorbeck, 68.) und dazu, dass alle aus der Bundesliga bekannten Schwächen der Elf wieder zu sehen waren: Die Abwehr, allen voran Vinicius, wackelte bedenklich, im Mittelfeld gelang es Bruggink (tolles Tor, aber das war es fast schon) nicht, Linie ins Spiel zu bringen. Und im Angriff gingen die Bälle viel zu schnell verloren.
    „Die 1. Halbzeit war ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Torwart Robert Enke. Das stimmte, aber in dieser Kurzanalyse steckte auch etwas Unausgesprochenes, nämlich: Spielt 96 so wie in der 2. Halbzeit, dann wird es im Ligaalltag weiter schwer werden. „Wir müssen wieder lernen, kompakt zu spielen“, sagte Enke. Für alle, die der Satz von der Kompaktheit irritiert oder schlimmstenfalls beunruhigt, sei angemerkt: Der neue 96-Trainer heißt nicht Ewald Lienen, sondern Dieter Hecking.

    Endlich zu Hause


    „96 muss sich eine Nische suchen.“ So plant der neue Trainer den Neustart.


    Der neue 96-Trainer Dieter Hecking stellte sich gestern in Hannover vor. Mit der NP sprach er im Exklusivinterview über seine Pläne.
    VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS
    Herr Hecking, vor sieben Jahren sind Sie als Spieler gegangen, jetzt kehren Sie als Trainer zurück. Mit welchen Gedanken und Gefühlen?
    Ich habe am Morgen erst gewählt, bin dann zum Stadion extra nicht über die Autobahn, sondern über Land gefahren, um mir die Zeit zu nehmen, meine Gedanken zu ordnen. Ich habe das ja sehr gern gemacht in Aachen, aber es ist schon was anderes, nach 26 Kilometern bei der Arbeitsstelle zu sein. Das ist ein sehr gutes Gefühl.
    Wie hat die Familie auf den Wechsel reagiert?
    Heute Morgen habe ich mit meinem Sohn diskutiert, wie ein gleichschenkliges Dreieck auszusehen hat. Diese Zeit hatte ich bisher nicht. Das ist für mich und meine Kinder ein sehr schönes Gefühl.
    Was bedeutet Ihnen 96?
    96 bedeutet für mich, dass ich etwas zurückgeben kann. Ich habe hier als Spieler drei wunderschöne Jahre erlebt und mich danach immer mal wieder sehen lassen, habe den Weg von 96 immer verfolgt. Es gab bei mir immer den Wunsch, diesen Verein mal trainieren zu können. Weil ich auch gesehen habe, Mensch, da gibts den einen oder anderen Punkt, den man anders machen könnte.
    Was werden Sie anders machen?
    Ein wichtiger Punkt ist die Identifikation mit dem Verein. Ich werde das vorleben als Roter und die Mannschaft in die Pflicht nehmen. Wir müssen wegkommen von der Mentalität „Heute sind sie da, morgen wieder weg“. Und dann wollen wir erfolgreich Fußball spielen.
    Sie haben in Aachen viel mit jungen deutschen Spielern gearbeitet. Ist das ein Weg, den Sie mit 96 gehen wollen?
    96 muss sich eine Nische suchen. Ich hatte immer das Gefühl, dass man hier den zweiten und dritten Schritt vor dem ersten machen will. Aber ich will jetzt keine Neuverpflichtungen fordern. 96 hat ja auch gegen Bremen 70 Minuten hervorragend Fußball gespielt. Der Kader gibt also anscheinend Qualität her, und die gilt es herauszuholen. Dann wird man die weiteren Schritte einleiten müssen.
    Wie wollen Sie die Abwehrprobleme beseitigen?
    Bei den Spielen gegen Werder und Aachen habe ich gesehen, dass das ein ganzheitliches Problem war, kein individuelles. Wir müssen dahin kommen, dass die Mannschaft deutlich kompakter agiert. Wenn wir gemeinsam gegen den Ball arbeiten, werden wir Möglichkeiten nach vorn bekommen.
    Sie haben noch mit Altin Lala und Steven Cherundolo zusammengespielt. Haben die jetzt einen Stammplatz?
    Nein, natürlich nicht. Aber es ist gut, wenn man bestimmte Köpfe und ihre Denkweise kennt.
    Haben Sie Ihre Wunschelf schon im Kopf?
    Ich habe 28 Spieler im Kopf, die ich im Kader habe. Mit jedem einzelnen werde ich mich so beschäftigen, dass wir eine gute Elf auf dem Platz haben werden.
    Durch die Länderspielpause haben Sie die Chance zu einem Neustart. Wie leiten Sie den ein?
    Wir müssen erstmal aufarbeiten, was bis jetzt gewesen ist. Da wirds Gespräche geben. Das Spiel in Wolfsburg am Freitag kommt gerade recht. Im Derby mit dem neuen Trainer erwarte ich, dass die Mannschaft da weitermacht, wo sie in Dresden aufgehört hat.
    Sie sind nach Ralf Rangnick der erste Trainer, der eine Aufbruchstimmung in Hannover verbreitet. Spüren Sie Rückenwind?
    Wenn ich mir eine Zeitung hole und es kommt einer in den Laden und sagt, jetzt gehe ich wieder zu den Roten, denkt man, du hast durch dein Erscheinen schon etwas Positives bewirkt. Ich hoffe nur, dass man mir auch die Zeit gibt, meine Sachen zu entwickeln.
    96 hat einen großen Trainerdurchlauf. Haben Sie Angst, dem Druck nicht gewachsen zu sein?
    Ich weiß, dass in Hannover schnell mal Gegenwind kommt. Ich glaube aber, dass ich dem gewachsen bin. Es war gut, dass ich mal sechs Jahre weg war, dass ich Erfahrungen machen konnte, die bis auf den Abstieg in Lübeck durchweg positiv waren. Daraus ziehe ich sehr viel Selbstvertrauen.
    Empfinden Sie es als Belastung, dass 96 für Sie Ablöse gezahlt hat?
    Das ist ungewöhnlich, aber anders wäre es halt nicht möglich gewesen. Alemannia hat sich sehr seriös verhalten, das war nicht selbstverständlich. Sie haben alles versucht, um mich zu halten. Aber ich habe gesagt – tut mir leid, der Punkt ist gekommen für mich als Familienmensch. Der eine oder andere Kritiker wird mir dafür einen mitgeben, aber das prallt an mir ab.

    Hecking tut 96 gut


    Er muss „die Jungs wieder locker machen“


    Von Fredi Bobic


    Gott sei Dank hat 96 im Pokal in Dresden gewonnen – bei einem gar nicht so leichten Gegner. Andere Klubs aus der Bundesliga haben da ja unangenehme Überraschungen erlebt. Dieses positive Erlebnis wird der Mannschaft beim Neuanfang helfen.
    Die Trainer-Lösung mit Dieter Hecking gefällt mir, denn er passt zu Hannover. Es wird keinerlei Identifikationsprobleme geben. Hecking hat kleinere Vereine nach oben gebracht und für positive Schlagzeilen gesorgt – warum sollte ihm nicht auch mit 96 der Aufschwung gelingen? Er ist nicht als Lautsprecher bekannt, sondern als erfolgreicher Arbeiter. Hecking ist für 96 der Wunschtrainer. Der Klub will mit ihm langfristig etwas aufbauen, das zeigt auch die lange Vertragslaufzeit bis 2010. Ich denke, dass 96-Boss Martin Kind das mit ihm voll durchziehen will.
    Was Hecking in der kurzen Trainingswoche bis zum Spiel am Freitag in Wolfsburg bewirken kann? Wichtig ist für ihn zunächst, die Jungs wieder locker zu machen und positiven Schwung reinzubringen. Er muss dafür sorgen, dass die Mannschaft wieder zu einer Einheit wird. Sie braucht eine Hackordnung, Hecking sollte die Führungsspieler in die Pflicht nehmen. Kapitän Altin Lala muss wieder eine klare Rolle spielen. Auch Robert Enke, Michael Tarnat und Steven Cherundolo sollten ihre Verantwortung als Wortführer wahrnehmen.
    Merkwürdig finde ich die Moral-Debatte um Heckings Wechsel zu 96. Martin Kind hat eine normale Anfrage an Aachen gerichtet. Ungewöhnlich ist allein, dass Aachen sich gesprächsbereit gezeigt hat. 99 Prozent aller Klubs würden sofort Nein sagen, die Aachener dagegen haben ihren Trainer zu einem Mitkonkurrenten ziehen lassen. Das ist kurios.