Hannovers Tormaschine läuft wieder heiß
Hannover 96 setzt seinen Höhenflug fort und nährt nach dem Sieg gegen den BVB die Hoffnungen auf die Qualifikation für das internationale Geschäft.
Durch einen 4:2 (0:0)-Erfolg gegen Borussia Dortmund blieben die Niedersachsen auch im fünften Spiel in Serie ungeschlagen.
Der BVB, der erstmals seit gut 36 Jahren wieder in Hannover verlor, wartet hingegen nun schon seit dreieinhalb Monaten auf einen Auswärts-Dreier.
Immer wieder vors BVB-Tor
"In der ersten Halbzeit sind wir nicht so ins Rollen gekommen und haben dem Gegner Chancen erlaubt. Da waren wir froh, dass es zur Halbzeit 0:0 stand. Nach der Pause haben wir dann das Tempo erhöht und auch nach der Führung weiter nach vorn gespielt", analysierte 96-Trainer Dieter Hecking.
Und die Statistik am Ende des Spiels belegt die Dominanz eindeutig. 37 (!) Flanken schlugen die Niedersachen in den Strafraum der Westfalen. Vom BVB flogen insgesamt nur vier in den 96-Sechzehner.
Beeindrucken auch Hannovers Quote bei den gelungenen Pässe. 89 Prozent fanden den richtigen Adressaten.
Führungstreffer durch Huszti
Vor 43.852 Zuschauern in Hannovers AWD-Arena brachte der ungarische Nationalspieler Szabolcs Huszti (drei Torschüsse) die Gastgeber in der 56. Minute per Foulelfmeter in Führung.
"Wir sind natürlich enttäuscht. Bis zum Elfmeter haben wir uns geschickt verhalten und gut gestanden. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. Am Ende sind wir ausgekontert worden, da haben wir zu offen gespielt", sah BVB-Trainer Jürgen Röber diesen Strafstoß als Knackpunkt.
Valdez sieht Gelb-Rot
Zwei Minuten später verlor der BVB zu allem Überfluss auch noch Stürmer Nelson Valdez, der wegen einer groben Unsportlichkeit per Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen wurde.
Anschließend erhöhten die eingewechselten Jiri Stajner (69.) und Arnold Jan Bruggink (76. und 78.) auf 4:0 erhöhte.
Für die Dortmunder reichte es nur zu Treffern in der Schlussphase durch Ebi Smolarek (87.) und Florian Kringe (90.+1.).
Ruhige erste Spielhälfte
In einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit bemühten sich die Platzherren von Beginn an, das Heft in die Hand zu nehmen. Allerdings präsentierte sich Hannover im Aufbau über weite Strecken zu statisch und ideenlos.
Folgerichtig brachten die Niedersachsen die Dortmunder Abwehr zunächst kaum einmal in Bedrängnis. Einzig Routinier Michael Tarnat sorgte mit einem Freistoß aus rund 26 Metern für Gefahr, scheiterte jedoch an Borussia-Schlussmann Roman Weidenfeller (15.).
Dortmund zunächst mit guten Chancen
Die Dortmunder, die kurzfristig auch auf den grippekranken Mannschaftskapitän Christian Wörns verzichten mussten, agierten in der Defensive zunächst geschickt, brachten im Spiel nach vorn allerdings nur selten etwas zu Stande. Wenn eine Kombination gelang, wurde es jedoch sofort gefährlich.
So hatten Lars Ricken (18.) und Ebi Smolarek (45.) nach Fehlern der 96-Innenverteidiger Vinicius und Dariusz Zuraw gute Chancen, doch Hannovers Keeper Robert Enke parierte ebenso glänzend wie einen Freistoß von Alexander Frei (30.).
Powerplay der Gastgeber
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Platzherren den Druck und wurden belohnt. Nachdem Valdez Vahid Hashemian im Strafraum zu Fall gebracht hatte, zeigte Schiedsrichter Herbert Fandel aus Kyllburg nach kurzer Beratung mit seinem Assistenten auf den Elfmeterpunkt und Huszti verwandelte sicher.
Zwei Minuten später verlor Valdez dann die Nerven und donnerte den Ball nach einer Schiedsrichterentscheidung gegen ihn in Richtung der 96-Fankurve. Fandel, der sein 200. Bundesliga-Spiel pfiff, schickte den Angreifer daraufhin vorzeitig zum Duschen.
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