Das sehe ich auch so. Das Mittel hat sich erkennbar abgenutzt und an Wirkung verloren. Nunmehr scheint ein Total-Boykott sogar eher kontraproduktiv, da er die Spaltung vertieft und in die Isolation führt. Der 12:12 Protest war bislang deshalb so eindrucksvoll, weil er breit getragen wurde. Das ist nun erkennbar nicht mehr der Fall. Ich würde es deshalb ebenfalls begrüßen, wenn man sich bzgl. Dortmund zu einer Modifikation durchringen kann. Um dann die Winterpause zu nutzen, neue wirksame Ausdrucksformen des Protests zu finden.
Ganz genau. Ich fand es gestern furchtbar, die Mannschaft besonders in Halbzeit 2 nicht unterstützen zu können, obwohl sie das glaube ich gebraucht hätte. Ein scheiß Dilemma. Einerseits stehe ich hinter dem Protest, einfach weitermachen, als wäre nichts passiert, geht nicht. Außerdem ist es zu einfach zu sagen: "Wer will, der kann ja supporten" - denn Support in der Situation ist auch ein Statement gegen den Protest. Andererseits blutet mir das Herz, in der Situation nicht das Team untertützen zu können und hat mir gestern den kompletten Spaß am Spiel verleidet.
Protest muss sein. Stimmungsboykott von mir aus auch, in begrenztem Rahmen. - Aber bitte nicht wieder 90 Minuten am Mittwoch. Das kann ich nicht nochmal.