Beiträge von 94-95-96

    Scot:

    1. Gut zu wissen, Du hast den zitierten Artikel über diese Entscheidung des OLG Köln also auch gelesen.

    2. Du willst uns aber noch etwas mitteilen. Nur was?


    Du stellst eine Frage - „Ob das umgekehrt genauso wäre?-

    gefolgt von einem Hinweis (nebst Link) - „Dieses Buch ist lange vorher erschienen“ -

    auf eine Schrift von Valerie Solanas aus den 60er Jahren des letzten Jahrunderts.


    Ich frage daher mich und Dich:


    3. Ist das irgendein (eventuell unbewusster) Reflex, immer wenn Du „Frauen“ hörst, Männer aber auch sagen und schreiben zu müssen?

    4. Möglichst verbunden mit einem Link zu irgendetwas, Hauptsache es thematisiert in irgendeiner Form Mann/Frau, männlich/weiblich in möglichst kontroverser Form?


    5. Es sei Dir aber zugestanden, dass das mit Deiner Frage - Ob das umgekehrt genauso wäre? - Initiierte Gedankenexperiment, zumindest noch einen Bezug zum zuvor angesprochenen Kontext aufweist.


    Denn selbstverständlich ist es möglich, sich - ausgehend vom Gegenstand des Artikels und der diesem zugrundeliegenden Entscheidung des OLG Köln - einmal zu überlegen, wie es denn wohl wäre, lebten wir in einer anderen Welt. Und dann über eine gänzlich andere Situation zu spekulieren:


    Wie wäre es also wohl strafrechtlich zu beurteilen wäre, wenn bei uns eine Frau auf ihrer Internetseite propagieren würde, Männer wären, schon Ihres Geschlechts wegen, minderwertig und stünden den Tieren näher, was eine entsprechende Behandlung rechtfertigen würde. (Zumal dann, wenn sie damit die - grundrechtswidrige - Ansicht eines relevanten Anteils der Gesellschaft repräsentieren würde.)


    Wie gesagt, man kann sich ja einfach mal eine völlig verdrehte Welt vorstellen, in der

    - statt wie in der unseren, wo die Männer die Frauen von jeher als zweitrangig angesehen, behandelt und entsprechend rechtlich diskriminiert haben, mit der Folge, dass die Frauen auch heute noch unter manch rechtlicher, vor allem aber tatsächlicher Ungleichheit und Ungleichbehandlung leiden -


    statt dessen die Frauen von jeher die Männer als minderwertig behandelt, entrechtet und unterdrückt hätten.


    Mag absurd* klingen, aber vorstellen könnte man sich das ja mal und dazu passte dann auch Deine Frage.

    (Meine Antwort: Ich weiß es nicht, würde aber hoffen, dass sich die Männer in einer solchen Welt dann erstritten hätten, nicht in volksverhetzender Weise aus Gründen Ihres Geschlechts als minderwertig und den Tieren ähnlicher diffamiert und rechtlos gestellt zu werden.)


    6. Was aber hat der auf Deine Frage folgende Hinweis - Dieses Buch ist lange vorher erschienen - nebst Link auf das sogenannte Manifest der Autorin Solanas, mit der Entscheidung des OLG Köln zu tun?

    Bis Du der Meinung, der Mann, dem das OLG Köln Volksverhetzung vorwirft, habe unter dem Eindruck wahnhafter Vorstellungen geschrieben und dies oder anderweitige Dissoziationen habe er mit der Autorin gemein?

    Oder hast Du schlicht gemeint, Du müsstest uns mitteilen, dass es nicht nur aktuell männliche Frauenhasser bei uns gibt, sondern vor Jahrzehnten in den USA auch schon eine weibliche Männerhasserin**?


    So schwer es ist, sich in Deine Welt hinein zu denken. Ich will es doch immer einmal wieder versuchen. Und wenn es nur den Erfolg hätte, dass Du leichter nachvollziehen kannst, warum Dich hier selten jemand versteht.


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    * Ungefähr so absurd, als wenn man sich vorstellte, Schwarzafrikaner hätten in der Karibik und Nordamerika Kolonien gegründet, die dortige Bevölkerung betrogen, ausgerottet oder in Reservate gesperrt und, dann In Europa versklavte Menschen weißer Hautfarbe in diese Kolonien verschifft (wobei mehr als die Hälfte verstarb) und dann dort erst über Jahrhunderte als rechtlose Sklaven zur Zwangsarbeit gezwungen und anschließend als Menschen zweiter Klasse behandelt.


    **Ob Solanas Schrift eher satirisch gedacht gewesen sein soll und das Zielobjekt eigentlich ein von ihr beschriebener zeitgenössischer Frauentyp war, lasse ich mal unkommentiert. (vgl. das entsprechende Zitat zu S.C.U.M. bei Wiki - „Solanas zitiert in: Brigitte Classen: Pornost: Triebkultur und Gewinn Raben Verlag, München 1988, ISBN 3-922696-18-X, S. 160.)

    1. Das Bestäuben klappt besser mit Sorten wie Senga Sengana oder Ostara. (Immer ungefähr 1 Pflanze auf 4 Mieze Schindler.)

    Es sind neben der Blütezeit aber auch die unterschiedlichen Anforderungen/Ansprüche hinsichtlich Standort, Sonne/Halbschatten, Substrat, Nährstoffe, Bewässerung beachtlich.

    2. Der Geschmack von Mieze Schindler lässt sich mit den anderen Sorten nicht vergleichen.

    3. Ein guter Kompromiss für Dich könnte Mieze Nova sein, die ist selbstbefruchtbar.

    4. Bessere Früchte gibt‘s generell bei Bestäubung durch Bienen oder Wildbienen, wie Hummeln. Noch ein Grund mehr, sich um deren Bedürfnisse zu kümmern.

    Bei Erdbeeren? - klare Unterschiede!

    Mein Favorit ist Mieze Schindler.


    Ja, die leckere Mieze Schindler ist was für Kenner (und Könner), die will am liebsten noch im Garten vernascht werden.

    In diesem Zusammenhang sei an diese engagierten Erdbeerexperten erinnert.

    Von hier (hansabred) stammen auch zwei meiner weiteren Favoriten, Renaissance und Fontaine (die auch für Balkon-Gärtner interessant ist).

    Eine besonders leckere späte* Sorte ist schließlich Malwina.



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    * Hier noch eine Übersicht zu Reifezeit, Fruchtgröße, Geschmack etc. für einige Erdbeersorten

    OT (wie der überwiegende Teil der Beiträge der letzten Seiten)


    Ich war länger nicht mehr hier und muss das Ironieverbot verpasst haben - oder hätte ich das dem Klimafaden entnehmen sollen?

    Als ZLF harmlos nach der richtigen Abfahrt fragte, kann es ja noch nicht gegolten haben, wie man den nachfolgenden Posts entnehmen kann.

    Dann bezieht sich theMenace auf Ediths Warnung vor einem überraschenden, radarfallenüberwachten 60 km/h Tempolimit und lässt sich zu dem gefälligen Scherz „Standgas“ hinreißen (sowie später noch selbstironisch zu einem Hinweis auf sein gut motorisiertes Auto) und es ist kein Halten mehr. Man hat den Eindruck alle Reservisten der Humor- und Gesinnungspolizei hätten gleichzeitig ihren Marschbefehl erhalten, nur weil der Kleine mit der (verbalen) Zwille im Kiez aufgetaucht ist. (Ja, der benutzt die auch mal, wenn er im Glashaus sitzt.)

    Ist denn jetzt in allen Fäden (schlechtes) Klima im Forum?

    Da bin ich mir (ausnahmsweise) nicht so sicher.

    Schon deshalb nicht, weil Trump ja nicht die Krankheit ist, an der die USA leiden, sondern nur ein Symptom.


    Und das Phänomen “Männer, die ihre Minderwertigkeitskomplexe (über)kompensieren” ist ja nicht neu.

    Der Mann hat als Geschäftsmann versagt, grandios versagt, mehrfach. (Everything Trump touches dies”)

    Dennoch war er der Star einer Reality Show - in der Rolle des erfolgreichen Geschäftsmanns

    Millionen von Zuschauern haben ihm das abgenommen.

    Millionen von Wählern auch.

    Die Medien haben ihn gemacht und er hat’s begriffen.

    2016 lief das Casting für ne neue Doku-Soap: Ein Businessman im Weißen Haus.

    Er war der beste im Recall.

    Und Bingo, er hatte die Rolle.

    Seitdem spielt er sie - gekonnt
    und hält sich an die wenigen Regeln:

    Verachte das Establishment, misstraue den Institutionen, pfeif auf Konventionen,

    Bediene Deine Base!

    Als Nachtrag zur (Sonder-)Rolle der Polizeigewerkschaften, wenn es um Änderungen in Polizei und Justiz geht hier noch ein kurzes Interview mit Keith Ellison* dem Attorney General Minnesotas (entspricht in etwa einer Kombination aus (Landes-)Justizminister, Generalstaatsanwalt/Bundesanwalt bei uns).

    (Er hatte, auf Wunsch des Gouverneurs, die weiteren Ermittlungen an sich gezogen, die Anklage für den Haupttäter erhöht sowie die drei Tatbeteiligten inhaftiert und angeklagt.



    Zur Komplexität der Strukturen und der Dynamik innerhalb der Polizei, hier noch ein Interview mit dem Polizeichef von Minneapolis (der seine Dienstmütze immer dann zieht, wenn die Reporterin eine Frage der Familie Floyd weitergibt).




    (Hier noch etwas für den Lächelfaden, d. h. eigentlich für lautes Lachen, bis man sich erschrocken umschaut...

    - Trevor Noahs Show, vor 5 Jahren)





    *(Genaue Beobachter werden schon aus der Wanddekoration schließen können, warum der “AG” es noch schwerer hat, breite Akzeptanz zu finden, als die, raren, anderen Autoritäten in Polizei und Justiz, deren Haut dunkler als weiß ist.)

    Die 57 Kollegen der beiden suspendierten Cops aus Buffalo sind aus Protest über die Suspendierung geschlossen aus der Squad ausgetreten.

    Die lernen nix dazu. Drecksbande.

    Was machen die jetzt auf: ein neues Chapter des Ku-Klux-Klans?


    Irgendwie hat in den USA nicht nur der Obermotz gehörig einen an der Waffel...

    Leute, bitte nicht immer ganz so schnell und ganz so einfach...


    Zunächst das, was Stephan535 schreibt.

    Weiter:

    Die haben nicht generell den Dienst quittiert, sondern lediglich - nach entsprechender Ansage ihrer Polizeigewerkschaft - den Einsatz im Tactical Unit (sozusagen die schnelle Eingreiftruppe).


    Nach dem Motto: Wenn wir schon Sonderschichten in Euren (Scheiß-)Sondereinheiten schieben müssen/sollen und Eure (Scheiß-)Sonderbefehle umsetzen (Hier etwa: Straße räumen, aber bitte cool und ohne exsessive Gewalt, bei Verletzten sofort die, in allen Abschnitten mitlaufenden Sanitäreinheiten, verständigen), dann stellt Euch wenigstens vor uns, wenn wir das tun.


    Dann kam es, wie’s kommen musste und es gab einen unglücklichen Kollateralschaden (nach einem Retour-Stubser oder -Schubser).

    Die beiden Polizisten wurden suspendiert

    (und inzwischen wegen Körperverletzung / „Assault in the second degree“ angeklagt, Strafmaß 3-7 Jahre oder Geldstrafe und Eintrag als Verbrecher).


    Der (schwarze) Bürgermeister (auch wenn die Hautfarbe eigentlich nicht relevant sein sollte) hatte, direkt nach dem Vorfall, gegenüber jedem erreichbaren Sender ausführlich Sinn und Zweck des Einsatzes und das befehlsgemäße sowie angeblich nicht zu beanstandende Verhalten der Polizisten erklärt und vehement verteidigt. Als er sich nicht gegen denn Gouverneur (Cuomo) Und den Bezirksstaatsanwalt hatte durchsetzen können, kam die „Reaktion“ der „Gewerkschaft“ und dann die (geschlossene) Dienstverweigerung (in dieser Spezialeinheit) durch alle dazu abgeordneten Polizisten.


    Was bleibt, ist der Verdacht, dass es bei der Meldung, hier ist einer rückwärts gestolpert und hat sich verletzt, geblieben wäre, hätte es nicht Videos gegeben, die zeigen, wie der Mann, ein alter, erfahrener Aktivist, allein auf die Polizisten zugeht und sie zur Rede stellt sowie schließlich (provozierend) anstößt und dann von einem zurückgestoßen wird.


    Auch wenn m. E. schon die Idee falsch ist, die eigene lokale Polizei aufzurüsten und in diese Konfrontationen zu schicken (und sei es nur, um keine State Police oder gar diese freiwilligen Soldaten der Volksmilizen unter Governeursbefehl, National Guard genannt, einzusetzen

    - und auch wenn ich großen Argwohn gegen die Struktur und den Einfluss amerikanischer unions (nicht identisch deutschen Gewerkschaften) hege (insbesondere solche der Polizisten)

    hier lohnt sich doch ein differenzierter Blick auf die komplexen Hintergründe und Geschehnisse.

    Glückwünsche an den Kaderplaner (Vorgriff auf die nächste Saison?).

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    Gestern zum Spargelkauf im Hofladen (Bio-Hof Woehler in Fuhrberg).

    Im Laden gibt‘s die gute (vor Jahren vor dem Verschwinden bewahrte) Linda und deren sehr leckere Drillinge.


    Ich meinte, draußen eben noch frische Kartoffeln gerochen zu haben...?

    Die haben wir eigentlich noch nicht im Angebot, aber tatsächlich sind gerade die ersten Neuen Kartoffeln vom Feld gekommen.

    Oh bitte. Kann ich ein Kilo haben.

    Verschwindet.

    Kommt wieder, der Ackersand rieselt aus der Tüte (sie murmelt leise: Jetzt hab ich hier wieder alles eingesaut...)

    Sind das Annabelle?

    Ja, warum?

    Kann ich bitte noch ein Kilo haben?

    Sie schaut mich erst fragend an, sagt dann aber nichts (als sie mein euphorisch lächelndes Gesicht sieht) und holt Nachschub.


    In meinem Kopf höre ich schon die ganze Zeit

    (Reinhard Meys) Annabelle, ach Annabelle, Du bist So herrlich intellektuell...

    (Von 1972; damals Gegenstand leidenschaftlicher Diskussionen* im Freundeskreis meiner Eltern: Wie meine Mutter darüber lachen könne, sie und ihresgleichen sei doch gemeint, dass sei doch reaktionär...; sie fand nur den Damenbart zuviel...)


    Und dann musste ich später noch einmal lächeln, als ich - auf der Suche nach dem vollständigen Text von Annabelle -

    Der Biker“ (von 1998) fand und hörte - zum ersten Mal.

    (Und dieses Lächeln hielt lang, musste ich doch auch an zwei besonders nette Biker denken - in ihrem Kölner Exil.)

    ———

    *Zur „Kontroverse“, die da in Wassergläsern stürmte zwei Belege

    Schon Martin Kind, der später bekanntlich noch häufig belogen werden sollte, hatte man ja einst die, dem 96-Fan seit langem vertraute, Leidkultur als Leitkultur verkauft, was ihn dann, zu unser aller Leidwesen, zu der irrigen Annahme verleitet hatte, als Leit-Wesen, zu Höherem berufen zu sein und daher unsere Aufträge bald nur noch als Empfehlungen verstehen zu müssen.


    (Zukünftige Sprachforscher werden dies, da bin ich gewiss, als 96er Lautverschiebungshemmung im Ihme-Leine-Isoglossenbündel zu beschreiben wissen.)