ZitatAlles anzeigenBeirut (dpa) - Mit einer zweistufigen Anhebung seiner offiziellen Förderquote um 2,5 Millionen Barrel pro Tag will die OPEC den anhaltenden Höhenflug der Ölpreise stoppen. Die internationalen Ölmärkte reagierten auf die Ankündigung am Donnerstag jedoch verhalten bis skeptisch.
In New York und London stiegen die Preise nach einem kräftigen Preisrutsch am Vortag erneut an. Wie OPEC-Sprecher Omar Ibrahim nach einem außerordentlichen Treffen der OPEC-Minister am Donnerstag in Beirut mitteilte, soll die Förderquote des Kartells ab Juli zunächst um 2 Millionen Barrel (je 159 Liter) auf 25,5 Millionen Barrel steigen.
Im August soll dann eine weitere Anhebung um 500 000 Barrel folgen. Am 21. Juli will die Organisation zuvor jedoch in Wien erneut über die die Lage des Ölmarkts beraten. Die darnieder liegende Ölproduktion Iraks ist darin nicht eingeschlossen. Schon jetzt produziert das Öl-Kartell inoffiziell die für Juli anvisierte Fördermenge.
Wie am Rande der Konferenz in Beirut verlautete, dürfen Länder mit einer ausreichenden Förderkapazität ihre Förderquoten um über eine Million Barrel pro Tag überschreiten. Dies dürfte vor allem Saudi-Arabien begünstigen, das etwa zehn Prozent freie Kapazitäten hat. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben angekündigt, ihre Tagesförderung aus dem Stand um 400 000 Barrel erhöhen zu können. Saudi-Arabien hatte sich zuvor für eine Aufstockung des Förderziels gleich um 2,5 Millionen Barrel täglich stark gemacht. Venezuela, Iran sowie Nigeria lehnten dies jedoch ab.
Die seit Wochen von zunehmender Nervosität geprägten Ölmärkte reagierten verhalten auf die allgemein erwartete Kompromissformel. Gegen 16.00 Uhr wurde Brent-Nordseeöl (Juli-Lieferung) an der International Petroleum Exchange (IPE) in London mit 37,32 Dollar pro Barrel gehandelt, 0,46 Dollar mehr als am Vortag. An der New Yorker Warenterminbörse Nymex kostete Rohöl 40,40 Dollar - ein Aufschlag von 44 Cent. Allerdings hatten die Märkte schon am Mittwoch mit einem kräftigen Preisrutsch auf die Ankündigung der OPEC reagiert, man wolle angesichts wachsender Sorgen um die Weltkonjunktur ein deutliches Signal gegen die hohen Ölpreise setzen.
OPEC-Generalsekretär Purnomo Yusgiantoro (Indonesien) bekräftigte zum Auftakt der OPEC-Konferenz, seine Organisation werde «alles tun, um zur Stabilisierung der Preise beizutragen». Allerdings lägen die Gründe für den rapiden Preisanstieg «außerhalb des Einflusses» der OPEC. Yusgiantoro wies darauf hin, dass die Mitglieder des Kartells bereits die Grenzen ihrer Förderkapazität erreicht hätten.
Nach Einschätzung des deutschen Mineralölwirtschaftsverbandes sind die Auswirkungen des OPEC-Kurses auf den Ölpreis ungewiss. «Eine seriöse Voraussage zu treffen, ist nicht möglich», sagte die Sprecherin des Verbandes, Barbara Meyer-Bukow, im Westdeutschen Rundfunk. «Man kann nur sagen, dass es im Markt genug Öl gibt, auch jetzt.»
Unabhängig davon will Bundeskanzler Gerhard Schröder den Höhenflug des Ölpreises auf dem Gipfeltreffen der sieben wichtigsten Industriestaaten und Russlands (G8) in der kommenden Woche auf Sea Island (US-Bundesstaat Georgia) zur Sprache bringen. Die USA hätten auch zu der Entwicklung durch ihre größere Nachfrage auf den Spotmärkten beigetragen, sagte Schröder am Rande der Energie- Weltkonferenz in Bonn. Schröder äußerte sich besorgt, dass anhaltend hohe Energiepreise weltweit die Chancen für wirtschaftliche Entwicklung verbauten. Daher müsse es zu einer globalen Energiewende hin zu einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien kommen.
Ich finde das sowas von asozial.
Da gibt es eine (recht große) Gruppe in unserer Gesellschaft, die auf das Auto (und somit auch auf das Benzin bzw. Öl) angewiesen ist und die Preise steigen noch immer.
Und jetzt kommt nicht mit dem Argument "Raucher werden auch abgezogen" oder "Es wird doch alles teurer".
Das Auto ist für viele Arbeitnehmer die Grundlage zur Arbeit zu kommen und auch sonst mobil zu sein.
Echt ne schweinerei...