Ich denke, dass dieses Turnier recht interessant ist, um zu sehen wie sich die WM-Frischlinge präsentieren! (Auch wenn viele Europa-Legionäre nicht teilnehmen)
Aus dem Kicker:
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Afrika-Cup: Gerade einmal 300.000 Euro Siegprämie für den Sieger - 17.01.2006 12:25
Pyramiden, Pharaonen und Probleme
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Am kommenden Freitag beginnt der 25. Afrika-Cup, das Pendant zur EURO, bei dem viele in Europa beschäftigte Profis am Start sind. Gastgeber Ägypten will den Heimvorteil nutzen, um zum fünften Mal den Titel zu holen.
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Für Titelverteidiger Tunesien mit am Start: Jawhar Mnari vom 1. FC Nürnberg.Der Schwarze Kontinent blickt gebannt nach Ägypten. Vom 20. Januar bis zum 10. Februar wird im Land der Pyramiden zum 25. Mal der Afrika-Cup ausgetragen. In 32 Spielen kämpfen 16 Mannschaften in vier Städten um den kontinentalen Titel der Confédération Africain de Football, kurz CAF, um den Titel des Afrika-Meisters.
Ägypten erlebt zu Beginn des WM-Jahres den traditionsreichen Wettbewerb, der erstmals 1957 zur Austragung kam. Damals siegten die "Pharaonen" im Sudan, wo allerdings nur drei Nationen (Sudan, Ägypten und Äthiopien) teilnahmen. Doch diese Zahl erhöhte sich kontinuierlich, vor allem zu Beginn der 60er Jahre, als viele Nationen ihre Unabhängigkeit erlangten. Seit 1996, als Südafrika die CAN, den "Coupe d’Afrique des Nations" ausrichtete, nehmen 16 Nationalteams an der Endrunde teil.
Erstmals wurden jetzt die Resultate der WM-Qualifikation für die Teilnahme am "Cup of Nations" herangezogen und keine separate Qualifikationsrunde gespielt. Auch ein Zugeständnis an die Konstellation, dass viele der Aktiven als Profis in europäischen Klubs angestellt sind und deren Terminkalender eng genug ist. Aber auch die Abstellung der Spieler für das Turnier in Ägypten ist im Vorfeld der WM für die Klubs schon problematisch. Dennoch beharren die Verbände auf die Beibehaltung des Turniers im Zwei-Jahres-Rhythmus.
Die CAN bietet den Verbänden immerhin die Möglichkeit, die leeren Kassen ein bisschen aufzufüllen. Aber die Dimensionen des Turniers sind immer noch sehr bescheiden. So gingen beispielsweise die kompletten TV-Rechte für nur fünf Millionen Euro über den Tisch. Dazu bekommen die teilnehmenden Verbände ein Startgeld von etwa 100.000 Euro. Auch die Prämie für den Turniersieg nimmt sich bescheiden aus: Etwa 300.000 Euro werden für den Afrika-Meister ausgeschüttet. Peanuts im Vergleich zu den Zahlen, die zum Beispiel in Europa aufgerufen werden.
Ägypten, das zum 20. Mal an der Endrunde teilnimmt und damit weit vor den folgenden Nationen wie die Elfenbeinküste (15) und Ghana sowie die Demokratische Republik Kongo (je 14) rangiert, richtet bereits die vierte Endrunde aus. 1959, 1974 und 1986 waren die "Pharaonen" bereits Veranstalter. Für die CAN wurden sechs Stadien herausgeputzt. Das Eröffnungsspiel zwischen Ägypten und Libyen sowie abschließend auch das Finale findet im 74.100 Zuschauer fassenden Stadion International von Kairo statt. Die fünf übrigen Stadien (Militär Akademie-Stadion/Kairo/25 000, Port-Said-Stadion/22 000, Alexandria-Stadium/20 000, Harras-El Hedoud-Stadium Alexandria/22 000 und das Ismailia-Stadium/16500) sind wesentlich kleiner, aber nicht weniger schön hergerichtet.
Klar, dass die Gastgeber den Heimvorteil nutzen und den Cup zum fünften Mal gewinnen wollen. Die heimische Umgebung ist in Afrika ein Pfund, mit dem man wuchern kann. Schließlich konnten sich in der Geschichte der CAN neunmal die Gastgeber des Turniers durchsetzen. Auch dieses Mal wird’s wieder den ewigen Kampf der arabischen Nordafrikaner (Maghreb) gegen die aufstrebenden schwarzafrikanischen Nationen geben.
CAN-Gastgeber Ägypten will sich zudem für die verpasste WM-Qualifikation rehabilitieren. Sie scheiterten in ihrer Gruppe gegen das Team der Elfenbeinküste. Für das Gelingen zog Nationaltrainer Hassan Shehata eigens noch einen Joker aus dem Ärmel: Der 39 jährige Stürmer Hossam Hassan wurde zur Rückkehr überredet und stürmt noch einmal für die "Pharaonen". 165 Länderspiele hat der "Methusalem" auf dem Buckel, wird seine siebte CAN spielen und schließt damit zum Rekordhalter, dem Ivorer Alain Gouamene auf, der den Vorteil hatte, im Tor zu stehen. Hossam Hassan ist dagegen ein Torjäger, der es im Nationalteam bislang auf 64 Treffer brachte.
Dafür fehlt den Ägyptern aber der Mainzer Mohamed Zidan. Der Leihspieler von Werder war nicht erpicht auf eine Teilnahme am Afrika-Cup und wollte sich lieber auf die Rückrunde der Bundesliga vorbereiten. Ein Zwiespalt, in dem viele afrikanische Spieler stecken, die ihr Geld in Europa verdienen. Das Gerangel um die Freistellung ihrer afrikanischen Spieler – für die europäischen Manager und Trainer ist es eine permanente Übung. Dabei ist die CAN genauso fest im Rahmenterminplan der FIFA verankert wie die anderen kontinentalen Meisterschaften. Ebenso klar ist die Abstellungspflicht geregelt.
Ein Profi, der den Afrika Cup als angenehme Pflichtübung sieht, ist Kameruns Kapitän Rigobert Song. Der ehemalige Kölner, der mittlerweile sein Geld bei Galatasaray Istanbul verdient (wenn er es denn bekommt), bestreitet beim Auftaktspiel gegen WM-Teilnehmer Angola sein 100. Länderspiel. Damit ist Abwehr Haudegen Song der erste Schwarzafrikaner, der dieses besondere Jubiläum feiert. Und wer den Ehrgeiz des Kapitäns der "Unbezähmbaren Löwen" kennt, der weiß, dass Song heiß ist auf den Turniersieg. Es wäre auch Kameruns fünfter – und ein kleine Entschädigung für die verpasste WM-Teilnahme.
Dass die Stadien schön hergerichtet sind, möchte ich mal bezweifeln. Vor allem das Militär Akademie Stadion in Heliopolis war bei meinem Besuch vor 1 1/2 Jahren doch sehr herunter gekommen...