NP: Machs noch einmal, Huszti!

  • So will der 96-Held von November wieder in München gewinnen


    In der vergangenen Saison war Szabolcs Huszti (24) der Held von München. Szabi, machs noch einmal! Das NP-Interview mit dem 96-Star.


    VON FLORIAN KREBS
    Erinnern Sie sich an den 8. November 2006?
    Klar, wir haben in München gewonnen. Die ungarischen Journalisten sprechen mich schon seit Tagen darauf an.


    Sie haben das Siegtor erzielt. Ihr schönster Tag im 96-Trikot?
    Nein, den hatte ich bei meinem ersten Bundesligator in Dortmund. Aber natürlich war es großartig, gegen Bayern zu treffen. Es war allerdings nicht sehr schwierig, der Pass von Stajni war klasse. Wir waren damals Letzter, ich habe vor dem Spiel gesagt: Jungs, wie wir spielen, ist egal – aber wir brauchen drei Punkte.


    Hat ja geklappt. Können Sie den Sieg in München wiederholen?
    Warum nicht? Bayern ist zwar der Topfavorit auf die Meisterschaft, hat viele, sehr, sehr viele Spieler. Trotzdem ist alles möglich. Das ist ja das, was ich an der Bundesliga so mag. Jeder kann jeden schlagen. Das wird really nice in München.


    Und wie gewinnt 96 bei den Bayern?
    Wir müssen treffen, ich muss wieder treffen. Vor allem muss ich besser spielen als zuletzt, das war keine gute Leistung.


    Hat Sie der Wirbel um das angebliche Interesse von Real Madrid belastet?
    Nein, Real ist ja nie an mich herangetreten. Ich habe immer gesagt, ich konzentriere mich nur auf 96. Wenn ich hart an mir arbeite, wird auch die Leistung wieder stimmen.


    Vor dem 1:0 in München waren Sie auch in einer kleinen Krise.
    Stimmt. Gegen Bochum (0:2 zu Hause, die Red.) lief nichts zusammen, in München war ich stark. Zuletzt habe ich mich auch nicht so gut gefühlt, sicherlich eine Folge meiner Ohrenprobleme. Jetzt gehts mir wieder gut.


    Hat Ihnen in Karlsruhe Michael Tarnat als Absicherung gefehlt?
    Klar fehlt er uns. Aber wir müssen es auch ohne Tanne schaffen. Und Sören hat seine Sache in Karlsruhe auch gut gemacht.


    Ist die Allianz-Arena ein besonderer Kick für Sie? Die Atmosphäre, das Wissen, hier schon mal gewonnen zu haben …
    Grundsätzlich finde ich es immer gut, gegen starke Mannschaften zu spielen. Du spielst in einer Saison nur zweimal gegen Bayern, da will jeder unbedingt gewinnen. Ich will unbedingt gewinnen.


    Zum Länderspiel gegen Italien wurden Sie nicht eingeladen, sind nach dem Ihrem Streit mit dem Trainer immer noch verbandsintern gesperrt. Traurig?
    Natürlich. Der Präsident des ungarischen Fußballverbandes hatte mir vorher gesagt, ich soll einen Brief schreiben und mich entschuldigen – dann sei alles wieder gut. Und ich hätte gegen Italien spielen dürfen.


    Aber?
    Ich kann mich nicht entschuldigen, weil ich keinen Fehler gemacht habe. Ich muss mir treu bleiben, auch wenn ich so weiter gesperrt bin. Ich hoffe, ich kann irgendwann wieder für Ungarn spielen.