Am Ende ist das wie alles ein persönliches abwägen. Da stimme ich Bronco zu. Wo ich immer stutzig werde ist, wenn ich lese, dass Menschen mit schlechtem Gefühl oder schlechtem Gewissen in den Urlaub fahren. Also am Ende ja gegen ihre eigenen Vorstellungen handeln. Das versuche ich so gut es geht zu vermeiden, vor allem beim Thema Urlaub möchte ich solche Gedanken nicht mit mir rumschleppen
Naja, das ist bei manchen vielleicht auch eher so ein Prozess und nicht heute so und morgen ganz anders. War bei mir zum Beispiel so. Ich bin bin erst relativ spät in meinem Leben überhaupt das erste Mal geflogen und seitdem auch nicht oft. Aber zumindest hatte ich dabei nicht wirklich ein schlechtes Gefühl oder mir darüber viele Gedanken gemacht. Ich bin da durch meine damalige Partnerin gewissermaßen "hineingeraten". Irgendwann kam das aber durch erhöhte Sensibilität für das Thema dann doch und ich hatte fast schon ein Gefühl der Verachtung (ganz so stark war das Gefühl nicht, aber mir fehlt gerade ein passendes Wort) für die anderen Passagiere. Das ist natürlich ein Stück weit schizophren, weil ich selbst ja dazu gehörte. Das war auch vor Ort z. B. im Hotel so bzw. steigerte sich sogar noch bei bestimmten Verhaltensweisen der anderen Gäste. Ich fand die zum großen Teil irgendwie stumpf und ignorant. Irgendwie fühlte ich mich da insgesamt "falsch" und inzwischen lasse ich es mit dem Flugreisen aus diesen Gründen. Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder fliegen werde. Glaube ich auch nicht. Ich bin aber ziemlich sicher, dass ich nicht jährlich per Flieger verreisen werde oder gar mehrmals im Jahr.
Aber jeder zieht seine Grenze eben woanders. Wenn ich mit dem Auto verreise, ist das ja nun auch nicht frei von jeder Kritik, aber das "erlaube" ich mir, insbesondere wenn es Ziele sind, die mit Öffis schwer zu erreichen sind. Außerdem rede ich mir das schön, weil ich ansonsten fast gar kein Auto fahre, sondern das mit dem Fahrrad mache.
Ich persönlich ziehe ganz aktuell eben bei Flugreisen die Grenze. Ich will das meiner Tochter auch nicht als "normal" vorleben, jährlich per Flieger zu verreisen. Das kann sich wie gesagt auch ändern, aber gerade ist es eben so und das kam nicht von heute auf morgen, sondern war ein Prozess. Meist entscheidet man ja auch nicht allein über die Reiseform und hängt da dann quasi mit drin. Insofern kann auch das bei manchen dafür sorgen, dass sie zwar so verreisen, obwohl sie sich damit unwohl fühlen.
Ein Wort noch zu den Preisen für Flugreisen: Da ich das für einen absoluten Luxus halte und man Kindern auch ohne Flug tolle (Urlaubs-)Erlebnisse ermöglichen kann, finde ich an den hohen Preisen aus sozialen Gründen betrachtet wirklich nichts schlimmes, so lange es sich um den typischen Hotelurlaub im Warmen handelt. Je günstiger es ist, desto mehr würde auf diese Art verreist, insofern hat es an der Stelle auch einen positiven Effekt.