• EM-Startverbot für Rehm


    Natürlich hat Rehm beim Absprung einen Vorteil durch die Karbonfeder (das sieht ja sogar ein Blinder, tataa). Wie schwer wiegt allerdings sein Geschwindigkeitsnachteil durch seine Beinampution? Vielleicht ist er ja in der Summe immer noch benachteiligt? Wurde das denn ausreichend analysiert? Hier wäre ich auf das Ergebnis der Analyse bekannt.


    Ginge Rehm vor den Internationalen Sportgerichtshof, bekäme er aufgrund des Präzendenzfalls Pistorius wohl Recht.

  • Ist doch alles Mist! Erst startet er bei der Meisterschaft und am Ende war es das wieder.
    Wenn ich mein Bein aus einem Meter fallen lasse, dann kommt es mir 70 cm entgegen. Die Federn sind schon sehr heftig und
    bei richtigem Gebrauch auch besser als ein durchtrainiertes Sprunggelenk. In London hat Pistorius verloren weil sein Gegner
    längere Federn hatte. Es wird sehr schwer das alles aufzubröseln und in Regeln zu gießen.

  • Sehr schwieriges Thema, finde ich. Es kann aus meiner Sicht auf jeden Fall nicht sinnvoll sein, dass Sportler irgendwann Prothesen tragen MÜSSEN, um wettbewerbsfähig zu sein.

  • Genau, da liegen dann die Sportler vom DSV auf den Gleisen oder holen die Kettensäge raus. Einfach weiterhin Krüppel von "normalen" Menschen trennen.


    Sicher gibt es auch Sportarten wo es völlig egal ist, dass eine Behinderung im Spiel ist. Ich schätze mal Tischtennis z.B.! Wenn da die linke Hand fehlt, dann
    ist das sicher egal.

  • Genau, da liegen dann die Sportler vom DSV auf den Gleisen oder holen die Kettensäge raus. Einfach weiterhin Krüppel von "normalen" Menschen trennen.


    Sicher gibt es auch Sportarten wo es völlig egal ist, dass eine Behinderung im Spiel ist. Ich schätze mal Tischtennis z.B.! Wenn da die linke Hand fehlt, dann
    ist das sicher egal.


    So ganz abwegig ist das mit der Kettensäge nicht...Geltungsbedürfnis, bei Armut Aussicht auf Ruhm und Ehre...und man mag sich gar nicht vorstellen, was Eltern mancherorts anstellen könnten, im Wissen, dass ihr behindertes Kind vielleicht mal...sicher ist die Wahrscheinlichkeit überall extrem gering...
    Jedoch sollte das für die Einordnung Rehms keine Rolle spielen. Ich vermag die Frage auch nicht zu beantworten. Ich hätte ihn starten lassen. Er hat sich qualifiziert.



    Zum Tischtennis-Beispiel:


    Ich habe sofort gedacht, dass die linke Hand für das Gleichgewicht schon eine Rolle spielt, und nach kurzer Suche folgenden - möglicherweise auf das Tischtennis übertragbaren - Artikel gefunden: http://www.teamdunlop.de/tenni…ningspace/technik_027.pdf


    Es ist jedenfalls kein Vorteil und daher bei der Einordnung unproblematisch, wenn ein derart Behinderter bei den Nicht-Behinderten starten wollte.

  • Ist doch alles Mist! Erst startet er bei der Meisterschaft und am Ende war es das wieder.
    Wenn ich mein Bein aus einem Meter fallen lasse, dann kommt es mir 70 cm entgegen. Die Federn sind schon sehr heftig und
    bei richtigem Gebrauch auch besser als ein durchtrainiertes Sprunggelenk. In London hat Pistorius verloren weil sein Gegner
    längere Federn hatte. Es wird sehr schwer das alles aufzubröseln und in Regeln zu gießen.


    Meinst Du denn, dass Rehm bei den "Nichtamputierten" starten sollte?
    Ich habe da längst nicht so einen Einblick wie Du in die Unterschiede, daher meine ehrliche Frage.
    Ich habe allerdings mal über mehrere Tage hinweg ein paar Nationalmannschaften im alpinen Skisport der Behinderten beobachtet - das waren phänomenale Leistungen, teilweise wohl sogar besser als bei den Nichtbehinderten, aber bei den Gesprächen haben mir die Leistungssportler immer wieder gesagt, dass man in einem Wettkampf die Leistungen nicht fair miteinander vergleichen könnte.

  • Ich habe allerdings mal über mehrere Tage hinweg ein paar Nationalmannschaften im alpinen Skisport der Behinderten beobachtet - das waren phänomenale Leistungen, teilweise wohl sogar besser als bei den Nichtbehinderten, aber bei den Gesprächen haben mir die Leistungssportler immer wieder gesagt, dass man in einem Wettkampf die Leistungen nicht fair miteinander vergleichen könnte.


    Phänomenale Leistungen mit Sicherheit, aber doch genauso sicher nicht einmal annähernd so schnell wie die Besten im alpinen Ski-Weltcup. Kann ich mir zumindest schwer vorstellen, wenn ich die Geschwindigkeiten und Zeiten/Strecke im Weltcup mit denen bei den Paralympics vergleiche.

  • stscherer, ich kann es dir auch nicht sagen. Ich finde das Thema auch wirklich schwer. Pistorius hätte auch nicht bei den Olympischen Spielen starten sollen. Diese Technik-Diskussion war klar und irgendwann bleibt ein Amputierter "behindert" auch, wenn er die 100 Meter in 8,9 Sekunden läuft. Da kann der Bolt dann die Linien auf die Tartanbahn ziehen - der bleibt blass. ;)


    Inklusion im Sport? Schwer! Bei uns im Sledgehockey ist es z.B. egal. Da spielen Sportler mit Beeinträchtigungen der unteren Körperteile. Auch ein "normaler" würde im Sitz festgeschnallt und dann hat niemand Vorteile.


    Und genau da ist das Problem. Wer hat wann mit welchem Hilfsmittel Vorteile? Also, du siehst, auch ich habe echte Probleme mit Inklusion im "Behindertensport".

  • Ein Franzose bringt es bei der Leitathletik-EM fertig, den 3000m-Hindernislauf überlegen zu gewinnen und sich auf der Zielgeraden das trikot auszuziehen. Und wird disqualifiziert. :nein:

  • Marathon der Frauen bei der EM in Zürich. Es regnet junge Katzen und Hunde - und im Hintergrund läuft extrem laut: "It´s raining man"... Ist doch toll für die Athletinnen.

  • Ich kenne diesen Trikotauszieher nicht, offensichtlich genießt er ja nicht gerade die größten Sympathien. Trotzdem wundert es mich, dass seine Disqualifikation anscheinend überwiegend gutgeheißen wird. Warum eigentlich? Wenn es tatsächlich eine Regel geben sollte, die explizit sagt, dass jemand, der während des Laufs sein Trikot auszieht, disqualifiziert wird, ja, dann könnte man natürlich sagen: "selbst schuld". Aber eine solche Regel fände ich noch bescheuerter als ein Luftschlangenverbot im Stadion (und auch bescheuerter als das Trikotausziehverbot im Fußball, denn dort kann man immerhin das Argument Spielverzögerung anbringen; ganz abgesehen davon, dass die Folge gelbe Karte kaum mit der Folge Disqualifikation gleichzusetzen ist).
    Eine Unsportlichkeit gegenüber seinen Konkurrenten kann ich im Trikotausziehen jedenfalls auch nicht erkennen. Es ist doch wohl kaum jemand vom plötzlichen Anblick des nackten Rückens vor ihm so verschreckt, dass er deshalb langsamer läuft. Und darin eine demütigende Geste zu sehen, also nee. Wenn er jetzt seine Schuhe ausgezogen und gezeigt hätte, "ich bin sogar barfuß schneller als ihr", dann vielleicht. Aber auch dann läge die Demütigung ja wohl bereits in der Tatsache, dass er eben so viel schneller ist.

  • Unglaublich, eine Goldmedaille für Deutschland im Laufen ....


    Vielleicht schaffen die deutschen Sprinter in der Staffel ja noch eine zweite, das wäre ja was ...

  • Silber ist es geworden, ganz stark.


    Edit: Klasse auch die Schweizer Frauensprintstaffel ! Die Startläuferin verliert den Staffelstab beim Start :rofl:

    Einmal editiert, zuletzt von Sagna ()