Konzert-Tipps

  • Ja, ich weiß. Nicht Region... aber: Jeden verdammten Cent wert gewesen. Eines der besten Konzerte das ich je gesehen habe(und ich habe viele gesehen). Von der ersten Sekunde eine Energie und Spielfreude, die ich selten so erlebt habe, und ein trotz der heftigen Hitze komplett ausgerastetes Publikum. 160 Minuten. No fillers, only killers.


    Pearl Jam Anfang Juli auf der Waldbühne kosten auch 93,- €. Das war auch schon mal günstiger.

  • Noch gar kein Post zu dem Hip-Hop-Ereignis des Jahres (Rolling-Stone-Magazin)? :lookaround:


    Wenn man Anfang der 2000er in einer Jungen-Wohngruppe aufwächst, kommt man schwerlich am Hip Hop und damit auch an Eminem vorbei. Ich weiß nicht, ob ich Zugang zu seiner Musik gehabt hätte, hätte ich sie als Erwachsener kennen gelernt, weil man irgendwann aus diesem ganzen Gangster-Kram rauswächst, wobei ich Eminem immer noch gerne höre, vom letzten Album mal abgesehen. Ich würde nicht so weit gehen, Eminem als Idol zu bezeichnen, die habe ich eigentlich sowieso nicht, von Freddy Mercury posthum mal abgesehen, aber ich bin eben mit Eminem aufgewachsen.


    Als es dann hieß, dass er nach 15 Jahren wieder nach Deutschland kommt für ein einziges Konzert und dann auch noch in "meine" Stadt, war die Sache für mich klar. Die Preise waren, wie mittlerweile bei jedem Konzert dieser Größe, hoch (92,- bis 120,- €), aber ich überlege mir dann immer, was ich in der Vergangenheit für Fußball ausgegeben habe... In der ersten Runde ging ich eh leer aus, da die Karten nach fünf Minuten weg waren. Meine Schwester als Telekom-Kundin hatte Glück, für die gab es ein besonderes Vorkaufsrecht. Sie hat mich hinterher einer Facebook-Gruppe zugefügt, in der gebrauchte Karten von Privat angeboten wurden. Anfangs waren die Preise horrend, vor zwei Wochen dann wurden täglich über 50 Karten zum Normalpreis angeboten. Zwei Tage vorm Konzert habe ich dann nochmal nachgeschaut und zwei Karten für deutlich unter Normalpreis gekauft. Hätte ich die Nerven gehabt, wäre es direkt vorm Eingang wahrscheinlich noch günstiger gegangen, aber das Risiko wollte ich nicht eingehen.


    Tja, das Konzert selber? Ich habe keinen Cent bereut und fand es großartig. Die Setlist war klasse, wenn auch vorhersehbar, es war exakt dieselbe wie bei seinen bisherigen Konzerten der Tour. Da ich die aber nicht gesehen habe - so what?! Man merkte ihm aber seine 45 Jahre an. Wie in diversen Artikeln im Vorfeld angekündigt wirkte alles sehr routiniert. Die Setlist wurde in gut anderthalb Stunden runtergerattert, teilweise als Medley mit zum Teil arg verkürzten Liedern. Die Übergänge dazwischen stimmten zwar, aber mir wären fünf Songs weniger, der Rest aber ausführlicher lieber gewesen. Noch lieber wäre es mir gewesen, er hätte sich eine halbe Stunde mehr Zeit genommen für sein einziges Deutschlandkonzert. Aber wie gesagt, unterm Strich ein geiler Abend. Richtig Klasse aus Skylar Grey, die unter anderem Rihannas Part bei Love the Way you lie übernahm. Vermisst habe ich aber z.B. Just lose it oder Cleaning out my Closet.


    So geil ich es auch finde, dass Hannover eine Location hat, um solche Konzerte zu veranstalten, so zwiegespalten bin ich mit dem Hermesplatz. Die Kulisse ist beeindruckend, mit dem riesigen Holzdach, dem Hermesturm und den mächtigen Hallen drumherum, aber 75.000 Menschen auf einer ebenen Fläche ist schon hart. Gut, wäre der Platz nicht gepflastert gewesen, hätte es Festival-Charakter gehabt. Die Sicht war dementsprechend schlecht, ich weiß nicht, ob es nicht auch möglich gewesen wäre, ein Zuschauerpodest mit sukzessiv steigender Höhe zu bauen. Wäre wahrscheinlich an Sicherheitsbedenken gescheitert. Ich als groß gewachsener Mensch konnte noch etwas von der Bühne sehen, wer kleiner war, hatte Pech, denn auch die Bildschirme waren viel zu klein. Dafür passte der Sound aber und so nahm ich seine Worte im Refrain von Lose Yourself wörtlich (nur die ersten beiden Zeilen!) und genoss meinen Ausflug in die Jugend.


    Bemerkenswert übrigens, dass man hinfahren kann, wo man will und zu was man will, man trifft immer den musketeer. Nicht verabredet, purer Zufall, zwischen 75.000 Menschen. Hat mich gefreut.

  • Bemerkenswert übrigens, dass man hinfahren kann, wo man will und zu was man will, man trifft immer den musketeer. Nicht verabredet, purer Zufall, zwischen 75.000 Menschen. Hat mich gefreut.


    Das ist wirklich interessant.


    Danke für den Bericht.

  • Die Sicht war dementsprechend schlecht,


    Wenn ich mal auf ein großes Konzert gehe, dann nur Front of Stage. Den Aufschlag bezahle ich dafür dann auch gerne. Kein stundenlanges Rumgestehe, damit man auch noch was sieht, man kann kommen wann man möchte. Man kann Getränke holen und auf das Klo gehen und hat weiterhin vorn seinen Platz. Bevor ich knapp 100,00 Euro bezahle und all die Nachteile habe, gönne ich mir lieber was Richtiges.

  • Die Sicht war dementsprechend schlecht,


    Wenn ich mal auf ein großes Konzert gehe, dann nur Front of Stage. Den Aufschlag bezahle ich dafür dann auch gerne. Kein stundenlanges Rumgestehe, damit man auch noch was sieht, man kann kommen wann man möchte. Man kann Getränke holen und auf das Klo gehen und hat weiterhin vorn seinen Platz. Bevor ich knapp 100,00 Euro bezahle und all die Nachteile habe, gönne ich mir lieber was Richtiges.


    Die gleichen Sichteinschränkungen gab es bei Eminem übrigens auch in den beiden FOS Bereichen. In denen übrigens dann ja auch schon mehrere Tausend Leute standen.

  • War bisher immer im FOS1-Bereich (wenn es zwei gab) und hatte nie (drei mal) Probleme. War alles super. Wenn natürlich ein 2,50 Mensch vor einem steht, sieht man da auch nichts.

  • Muketeer habe ich nach dem Konzert auch in der Bahn getroffen. Habe zwar auch nicht wirklich viel gesehen, war aber trotzdem Geil! Leider nur zu kurz.

  • Die Sicht war dementsprechend schlecht,


    Wenn ich mal auf ein großes Konzert gehe, dann nur Front of Stage. Den Aufschlag bezahle ich dafür dann auch gerne. Kein stundenlanges Rumgestehe, damit man auch noch was sieht, man kann kommen wann man möchte. Man kann Getränke holen und auf das Klo gehen und hat weiterhin vorn seinen Platz. Bevor ich knapp 100,00 Euro bezahle und all die Nachteile habe, gönne ich mir lieber was Richtiges.


    Jo, ist auch meine Lehre daraus. In besagter FB-Gruppe kosteten FOS1-Tickets 20,- € mehr, jedoch hatten meine Leute alle Karten für den normalen Bereich und das war mir wichtiger als gute Sicht zu haben. Entscheidend ist am Ende der Sound, und der war auch hinten richtig gut.


    Ich habe auch kein Problem, wenn ich nichts sehe, weil die Leute ihre Arme hoch haben oder ihre Freundinnen Huckepack nehmen, das gehört mit dazu. Nur das ständige Gefilme geht mir mehr und mehr auf die Eier, keine Ahnung ob das immer schlimmer wird oder mir das einfach nur mehr auffällt. Analog zu einem Rauchfrei-Bereich im Stadion könnte man mal über einen Smartphone-freien Block nachdenken, ich würde sogar freiwillig mehr bezahlen, um da stehen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von SHG-Chris ()

  • Irgendwo bei HaZ oder NP habe ich auch einen Artikel nach dem Konzert gelesen. In diesem war dann ein Twitter-User verlinkt, der sich auch massiv über die Handyfilmer im FOS-Bereich beschwert hat.


    Ich kann es auch einfach nicht verstehen. Mal ein Bild machen oder ein KURZES Video, alles gut. Aber was bringt es mir, wenn ich die Show überhaupt nicht genießen kann, weil ich nur filme?! :kopf:

  • Sind dieselben Menschen, die am Golf von Bengalen oder in den Tempeln von Angkor mit dem Tablet durch die Gegend geistern und sich die Welt auf 10'' anschauen.

  • Musketeer meine ich gestern auch an der Musikmuschel in Westerland gesehen zu haben. Shanty Chor Sylt. Mit Horst Henningsen.