Im Bericht hieß es Bezirksliga...
Hooligans sind out, Ultras sind in! Bericht vom Deutschlandfunk
-
-
Zitat
Angst vor Randale: 96-Fans in Gewahrsam!
(bm) Das Derby zwischen dem VfL Wolfsburg und Hannover 96 sorgte am Samstag auch außerhalb des Spielfelds wieder für Zündstoff! Ein massives Polizei-Aufgebot hielt die Anhänger auseinander: Beamte riegelten den Kaufhof mit Wolfsburger Fans ab, während 96-Hooligans in der Pestalozziallee in einen Gefangenen-Bus verfrachtet wurden.
Gegen 13 Uhr braute sich in der City Gefährliches zusammen: VfL-Fans stimmten sich in Kaufhof-Kneipen auf das Derby ein – nur unweit davon feierten rund 100 Schlachtenbummler aus Hannover in der Altdeutschen Bierstube in der Schillerstraße. Darunter waren laut Polizei auch gewaltbereite Hooligans.
Um ein Aufeinandertreffen der Gruppen zu verhindern, machte die Polizei 30 Minuten den Kaufhof dicht – kein VfL-Fan durfte die Kneipenmeile verlassen! Gleichzeitig kontrollierten Beamte die 96-Anhänger in der Pestalozziallee. Gewaltbereite Fans wurden in einen Gefangenen-Bus vor der Sparkasse gebracht.
Für über 20 Hooligans endete die Reise nach Wolfsburg in Gewahrsamszellen der Polizei in der Heßlinger Straße. Vom Derby sahen sie nichts.
Den Wirt der Altdeutschen Bierstube, Detlef „Theo“ Heldsdörfer, überraschte das rigorose Vorgehen gegen die 96-Fans: „In meiner Kneipe waren sie ganz ruhig. Die haben sogar ihre Biergläser zurück zum Tresen gebracht!“
Bilanz des Fußballtages vom Einsatz-Chef der Polizei, Thomas Bodendiek: „Es gab insgesamt vier Strafanzeigen.“ Zwei davon wegen Körperverletzungen in der VW-Arena – unter VfL-Fans!Wolfsburger Allgemeine
Köstlich, dieser Versuch das Spiel "brisant" zu schreiben.
-
traurig für die involvierten 96-fans.
-
Stimmt auch wieder!
-
in dem fall gibt ja die presse auch nur das wieder was vorgefallen war, bzw. was die polizei denen steckte. und bei der polizei muss wieder einiges schief gelaufen sein, wenn jetzt sogar schon die leute präventiv in haft genommen werden, die normal in einer pinte vorm spiel saufen. dass in so einer kleinen stadt wie wolfsburg die vfl-fans auch in der nähe ihr bierchen tranken, ist wohl nicht zu vermeiden, aber stellt ja wohl keinen grund dar um leute mit regulären tickets am stadionbesuch zu hindern. diese 20 oder 30 sogenannten hooligans hätte man mit den polizeikräften die man für ihre ingewahrsamnahme einsetzte, auch sicher ohne weiteres zum stadion eskortieren können, ohne das selbige die möglichkeit der konfrontation mit gegnerischen fans gehabt hätten.
wahrscheinlich musten wieder planzahlen erreicht werden oder den übermäßig vielen polizisten war bei diesem eigentlich harmlosen spiel zu langweilig. -
Zitat
Ausschreitungen erschüttern griechischen Fußball
Fans bedrohen Spieler mit Messern
Steine flogen auf das Spielfeld, Plastiksitze wurden entzündet! Der Schiedsrichter der Partie zwischen Saloniki und Piräus musste das Meisterschaftsspiel mehrfach unterbrechen. Dem aber nicht genug, zu guter Letzt gingen fanatische Fans mit Messern auf die Spieler los.
HB ATHEN. Die griechische Polizei hat in der nordgriechischen Hafenstadt Saloniki sechs Hooligans festgenommen. Sie wurden am Montag vor Gericht gestellt. Ihnen wird vorgeworfen, am Vortag während des Spiels in der griechischen Fußball-Meisterschaft zwischen Paok Saloniki und Olympiakos Piräus (1:2) Steine auf das Spielfeld geworfen und hunderte Plastiksitze angezündet zu haben. Der Schiedsrichter musste wiederholt das Spiel vorübergehend unterbrechen.
Es hagelte von den Tribünen der allzu fanatischen Paok-Fans Gegenstände, als die Feuerwehr unter Einsatz der die Bereitschaftspolizei die brennenden Plastiksitze löschte, wie das griechische Fernsehen berichtete. Sogar ein Handy kam auf das Spielfeld geflogen. Wütende Paok-Fans zerstörten zudem die Toiletten des Stadions von Toumba und warfen Kacheln herum, wie das Fernsehen zeigte. Wegen der Niederlage drohten Paok-Hooligans auch den eigenen Spielern mit Messern und zerstörten das Auto eines Paok-Spielers. Dem Verein drohen harte Strafen. Ein Sportgericht soll sich am kommenden Freitag mit dem Fall befassen.
Bereits am Samstag war es zwischen Fans der beiden größten griechischen Teams, Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen, in der Nähe eines Athener Restaurants zu Ausschreitungen gekommen. Die wichtigsten Teams der Ersten griechischen Division planen, wegen der wiederholten Ausschreitungen eine neue Super-Liga für die Saison 2006/2007 zu gründen. Die gesamte griechische Sportpresse bezeichnete die Ausschreitungen am Montag als „eine Schande“ für das Land, dessen Nationalmannschaft Europameister ist.
-
Worin besteht denn der Vorteil, wenn man eine eigene "Super-League" gründet? Sind dann die "Krawall-Verein" außen vor?
-
Zitat
Offener Brief der Ultras Wuppertal und des Commando Wuppertal an den Wuppertaler SV Borussia
Hiermit fordern wir Sie auf, unsere Fanclubs unverzüglich aus der Liste der offiziellen Fanclubs des Wuppertaler SV Borussia zu streichen.
Begründung:
Ausschlaggebend für diesen Schritt sind Geschehnisse während der JHV. Die massiven Beleidigungen, insbesondere durch den Präsidenten Friedhelm Runge, sind Zeugnis Ihrer Unfähigkeit in Sachen Fanarbeit!
Die Fans des WSV, die alle von Ihnen bloßgestellt wurden, haben eine solche Behandlung nicht verdient.
Laut Aussage des Präsidenten reicht es ja noch nicht einmal, ein WSV-Fan, geschweige denn Vereinsmitglied zu sein, um jemals beim Wuppertaler SV Borussia mitzuwirken. Ebenso sollen wir Fans ja erstmal beweisen, dass wir überhaupt WSV-Fans sind.Unsere Fanclubs bestehen seit nunmehr 5 Jahren. Wir sind die größten, die aktivsten und die auffälligsten aller Fanclubs. Wir sind Initiatoren zahlreicher Choreografien, sowohl bei Heimspielen als auch Auswärts. Wir sind Ursprungspunkt für die Stimmung im Stadion am Zoo. Wir setzen alle uns zu Verfügung stehenden optischen Mittel ein, um das Ansehen des Vereins angemessen zu würdigen. Wir verfügen über eine eigene Jugendabteilung und leisten dort sozialpädagogische Arbeit.
Unsere Fanclubs verfügen zwar über keine großartigen finanziellen Mittel, trotzdem haben wir auf eigenes finanzielles Risiko mehrere Busfahrten zu Auswärtsspielen organisiert.
Ebenso wurden sämtliche Ausgaben für Choreografien von uns selbst getragen. Viele unserer Mitglieder sparen sich jeden Cent vom Munde ab, nur um ins Stadion zu gehen oder teure Auswärtsfahrten in den Norden und Osten mitzumachen.
Unserer Mitglieder haben den WSV bereits in der 2. Bundesliga begleitet, sind nach dem Abstieg in die Regionalliga West/Südwest weiterhin ins Stadion gegangen, und sind dem WSV auch in 4 Jahren Oberliga weiterhin treu geblieben. Schließlich lautet unser Motto "In guten wie in schlechten Zeiten!", welches Sie ja auf der CD "Für immer WSV" ja so treffend erwähnten.Das wir bisher nichts geleistet haben, lassen wir uns von Ihnen nicht vorwerfen.
Des Weiteren ist es eine Unverschämtheit von Herrn Dieter Barthel, ein Loblied auf Preußen zu singen und uns Fans mangelndes Geschichtswissen vorzuwerfen. Wie Sie wissen, stürzte "Preußens Gloria" dieses Land in einen Weltkrieg und im zweiten spielten die von Ihnen erwähnten "preußischen Tugenden" eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Davon abgesehen etablierte man zu Zeiten des Kaiserreichs die Kolonialisierung und den Sklavenhandel in Deutschland. Es wäre daher für Spieler wie Tavarez oder Siberie vielleicht einmal ganz interessant zu wissen, mit welchen Ideologien ein Vorstandsmitglied hantiert.
Auf das Schärfste kritisieren wir die Aussage von Trainer Uwe Fuchs: "...Tradition ist wichtig, Fortschritt aber auch. Wohin zu viel Tradition führen kann, sieht man derzeit im Nahen Osten. Dort werden Botschaften angezündet..."
Wer gibt Ihrem Angestellten das Recht, die WSV-Fans mit religiösen Fundamentalisten zu vergleichen? Eine solche Aussage ist ungehobelt und in der derzeitigen weltpolitischen Lage völlig unangebracht. Wir erwarten eine öffentliche Entschuldigung von Herrn Fuchs.Die eigenen Fans sind für den WSV ja anscheinend ein deutlich größeres Übel als die Gästefans. Schön, wie Sie im Übrigen versucht haben, die von Gästefans gezündeten Rauchbomben und Bengalischen Fackeln, für welche Sie an den DFB Strafen zahlen mussten, uns unterzujubeln.
Sie haben noch keine unserer Aktionen, beispielsweise in der Presse, gewürdigt. Im Gegenteil, Sie sehen in allem nur das Schlechte. Dank Ihnen steht der Ruf der WSV-Fans in Frage. Zeitungsberichte von Hooligan-Statistiken und Pseudo-Ausschreitungen, die auf Internetgerüchten basieren, gibt es zu Genüge.Als vor ca. 2 Jahren in der Presse Vorwürfe aufkamen, unsere Fanclubs seien rechtsradikal, hätten wir von Ihnen so etwas wie Rückendeckung erwartet. Aber anscheinend kam Ihnen diese Sache ganz recht, denn einen Hehl daraus, dass Sie uns nicht leiden können, haben Sie schließlich nie gemacht. Dies konnten unsere Mitglieder ja oft genug auf der Geschäftsstelle miterleben, ebenso beim leidigen Thema "Fan-Raum". Die Graffitis und die Verschmutzungen haben Sie uns ja auch angehängt. Hätte sich mal einer von Ihnen mit uns befasst, hätten Sie gewusst, dass die Graffitis nicht unserem Stil entsprechen und dass die Schmierereien sogar von uns selbst entfernt wurden. Na ja, das Thema ist eh durch, sie haben es ja erfolgreich geschafft, uns mit Hilfe von Panikmache und Lügen diesen Raum wieder wegzunehmen. Wir haben bereits etwas Neues, dort brauchen wir nicht zu befürchten, dass jemand unsere Sachen durchstöbert. Oder meinen Sie, wir hätten nicht bemerkt, dass auch Sie einen Schlüssel für den Raum besaßen? Wir hoffen, dass Sie gefunden haben, wonach sie suchten. Eine Mitgliederliste mit unseren Daten war es mit ziemlicher Sicherheit ja nicht!
Apropos Daten:
Wie ist es möglich, dass sämtlichen Mitgliedern des WSV nun nach Erhalt der Einladung zur JHV die persönliche Anschrift des Herrn Kellinger bekannt ist? Und wie kann es sein, dass neben einzelnen Mitgliedsnamen in den offen liegenden und so für Dritte einsehbaren Mitgliedsdaten der Vermerk "Stadionverbot" steht? Schon mal was von Datenschutz gehört? Wir hoffen, dass Sie sich dafür vor Gericht verantworten müssen. Und ist es eigentlich bei Ihnen üblich, das jeder ihrer Mitarbeiter damit droht, ein Stadionverbot zu erteilen?
„Wenn du noch länger ins Stadion gehen willst, dann setzt du dich jetzt hin..“ Originalton des Herrn Udo Ossenbühl, welcher so einen Fan auf der JHV zurechtweisen wollte, der sich über die Beleidigungen des Vorstands aufregte. Dass Herr Ossenbühl die Erlaubnis des Präsidenten hat, sich überall einzumischen, ist uns bekannt. Ist das gleichzeitig ein Freibrief für den Kaufmännischen Leiter für Äußerungen wie:
„Wenn es noch ein Problem gibt, dann können wir ja vor die Tür gehen!“
Soviel zu Ihrer “ordentlichen“ Jahres Hauptversammlung
Wir verlangen auch hier eine öffentliche Endschuldigung von Herrn Ossenbühl.Eine weitere Aussage des Präsidenten Friedhelm Runge, welche völlig fern der Realität ist, war die, dass das Stadion wieder für Familien sicher gemacht werden solle.
Wir haben zwar keine Ahnung, welche Fußballspiele Sie sehen, wenn der WSV im Stadion am Zoo spielt, aber es hat in den vergangenen 10 Jahren definitiv keine Ausschreitungen mehr im Stadion gegeben. Sie mögen jetzt mit dem 11.8.2004 ankommen, aber da haben wir ein gerichtliches Urteil, dass die Ausschreitungen nicht von den Fans begangen wurden. Das daraus resultierende angespannte Verhältnis zwischen Fans und Polizei wurde durch eigeninitiative mehrerer Fans wieder revidiert. Fans und Polizei sind nun nicht mehr auf Konfrontationskurs, der Umgang miteinander ist wieder normal! Sie als Verein hätten in dieser Sache eine vermittelnde Rolle spielen können, dann hätte dieser Prozess, vielleicht nicht über ein Jahr angedauert!Haben Sie sich eigentlich jemals bei den 4 Schwerverletzten des 11.8.2004 erkundigt? Haben Sie sich je nach den Verletzten von Oberhausen des 22.10.2005 erkundigt? Als einige Fans und Polizeibeamte durch das Fehlverhalten beider Seiten verletzt wurden? Hat es Sie als Verein eigentlich jemals interessiert, wenn ihre Fans Opfer von Gewalt wurden? Vielleicht hätte man besser den einen oder anderen "Randale-Bericht" weglassen sollen und dafür eine detaillierte Aufklärung der Vorfälle in Jena dargeboten. Dort wurden im Übrigen auch Ihre Spieler attackiert, falls Sie das überhaupt interessiert.
Abschließend möchten wir noch Ihr Fehlverhalten bei der JHV in Sachen Werner Gottmann erwähnen. Dem so genannten "Edelfan" fuhren Sie bei seiner von Beleidigungen und Kraftausdrücken gespickten Rede weder ins Wort noch folgte ein persönlicher Kommentar des Versammlungsleiters, wie es sonst bei allen anderen Reden von Fans an diesem Abend üblich war. Sie hatten ja auch keinen Grund einzuschreiten, denn Gottmann hetzte ja gegen uns Fans!
Die Fanarbeit des Wuppertaler SV ist durchweg mangelhaft. Es werden von Ihnen weder Fanabende noch Autogrammstunden, geschweige denn Busfahrten, organisiert. Die Supporter-Vereinigung tat all dieses und wurde dafür noch von Ihnen massiv in der Öffentlichkeit attackiert, weil man für Sie nicht Polizei spielen wollte.
Zum Schluss möchten wir Ihre Idee, ein Fanprojekt anzustreben, begrüßen. Sollten Sie aber auf diesem Wege versuchen, eine "Fan-Polizei" aufzustellen, können Sie das Projekt bereits jetzt schon als gescheitert ansehen.
Nach Erhalt dieses Schreibens sind die Fanclubnamen Commando Wuppertal und Ultras Wuppertal sowie deren Untergruppierungen Elite Wuppertal, Ultra Girlz und Bergish Boys unverzüglich von der Liste der offiziellen Fanclubs zu streichen. Wir untersagen Ihnen hiermit ab sofort die kommerzielle Nutzung sämtlicher unserer Choreografien, z. B. für Fotos, in Ihren Publikationen. Dies dürfte für Sie ja kein Problem gewesen sein, da Sie es noch nie getan haben, und zukünftig werden wir Ihnen keine vermarktungswürdige Choreografie mehr bieten!
Wir wollen, solange solche Verhältnisse in Punkto Fanarbeit beim Wuppertaler SV Borussia herrschen weder in einem Atemzug mit Ihnen als offizieller Fanclub genannt werden noch möchten wir mit Ihnen in Verbindung gebracht werden. Die Zusammenarbeit mit dem Fanbeauftragten betrachten wir hiermit als beendet.
Da in der Vergangenheit Briefe, Faxe und E-Mails von Fans an den Verein auf seltsame Art und Weise verschwunden sind, erhalten zeitgleich die Öffentlichkeit und Presse eine Kopie dieses Briefes.
Erwarten sie am Ende des Briefes weder freundliche noch sportliche oder gar faire Grüße, denn Fans werden von ihnen auch nicht freundlich, sportlich oder fair behandelt.
-
Also so was wäre für mich ein Grund den Verein den Rücken zu kehren.
So was braucht kein Fan oder Gruppierungen über sich ergehen zu lassen.
Ich würde nie wieder das Stadion betreten. -
Zitat
Bei der Kommerz-WM spielen die deutschen Ultras nicht mit
Was die "echten" Fans vom Mega-Ereignis fern hält
München - Am Abend wird der FC Bayern spielen, Champions League; es ist erst nachmittags, aber Simon Müller, 24, hat sich schon hergerichtet fürs Stadion. "Fußball", erklärt er, "ist für mich mehr als die 90 Minuten, Fußball ist für mich der ganze Tag". Müller ist Fan, ein besonderer, ein "echter Fan", wie er sagt. Müller ist ein Ultra.Ultra - der Begriff setzt gleichermaßen Faszination und Schrecken frei. Im Block der Ultras herrscht das pralle bunte Stimmungsleben, doch Ultra steht auch für Konflikte und Polizeieinsätze. Die Öffentlichkeit tut sich schwer mit Einschätzungen und Differenzierungen. Sind Ultras rechts, sind Ultras gewalttätig?
Zur Verteidigung: Gewalt nicht ausgeschlossen
"Ultras sind im Grunde extreme Fans, in dem Sinne, dass sie ihr Team unterstützen - liga- und erfolgsunabhängig" - so definiert Simon Müller die Bewegung, die aus Italien kommt, "wo einige Ultra-Gruppierungen bis zu 30 000 Mitgliedern haben". Ultras gehe es auch darum, die Anfeuerung ihrer Mannschaft zu gestalten und zu organisieren, mit Blockfahnen, mit Choreographien.
Die politische Ausrichtung? "Fußball ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft", sagt Müller. Ja, in Italien gebe es rechtsgerichtete Gruppen, "aber dort können Sie an fast jedem Kiosk auch einen Mussolini-Kalender kaufen" - doch in Italien wurden auch die "Mondiali antirazzisti" ausgetragen, die antirassistischen Spiele der Ultras. Die deutsche Szene sei eher unpolitisch. Simon Müller vertritt den Münchner Club "Schickeria" (600 Mitglieder) - mit der Tendenz: "50 Prozent eher links, 50 Prozent kritische Mitte." Müller studiert an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Politik, Soziologie und Volkswirtschaft, abends beim Fußball wird er seinen Afrika-Schal tragen, den ein Freund mitgebracht hat, der als Entwicklungshelfer auf dem schwarzen Kontinent gearbeitet hat.
Das klingt alles friedfertig, doch es gibt Bilder von Auseinandersetzungen, und Ultras sind drauf. Sind Ultras Hooligans? "Für Hooligans", sagt Simon Müller, "ist Gewalt Sinn und Ziel des Ganzen, für Ultras ist Gewalt ein Mittel, um sich zu verteidigen". Gegen Hooligans, gegen die Polizei.
Klar ist: Bei der Weltmeisterschaft wird man auf deutsche Ultras nicht treffen. Ultra-Gruppen werden zwar erwartet aus Italien und Südost-Europa, doch in der deutschen Szene herrscht Anti-WM-Stimmung. "Es fehlt der Bezug zur Nationalmannschaft - und was soll ich mit Leuten in der Kurve stehen, mit denen ich sonst Rivalität pflege?", sagt der Münchner Simon Müller. Außerdem wenden sich die Ultras gegen Kommerzialisierung und Repression - voriges Jahr während des Confederations Cups hat es darum eine große Fan-Demonstration gegeben.
Man glaubt, die bevorstehende WM habe die Lage für die Hardcore-Fans gravierend verschlechtert. DFB, Polizei, Behörden würden auf saubere Stadien hinarbeiten. Ein heißes Thema sind Stadionverbote und die Datei "Gewalttäter Sport". Bündnisse wie "Profans" und "BAFF" sowie einzelne Fan-Gruppen fordern eine Ombudsstelle, die sich dieser Problematiken annimmt, in der Fan-Projekte, Polizei, Vereine, Datenschützer vertreten sind.
Ultras beklagen die Willkürlichkeit von Stadionverboten. Wenn man Simon Müller von der Münchner "Schickeria" um ein Beispiel bittet, kann er das eigene Erleben anführen: "In Mönchengladbach wurden auf der Toilette Aufkleber der Schickeria angebracht - und ich hatte welche in der Tasche." Die Indizien genügten - Müller bekam ein bundesweit für Bundes- bis Regionalliga gültiges Stadionverbot. Der Klub, der Hausrecht hat, kann es aussprechen, die anderen Vereine müssen es übernehmen - ohne das Einverständnis zu dieser Regelung würden sie keine Lizenz erhalten. Müller, beim FC Bayern Inhaber einer der seltenen "Auswärts-Dauerkarten" (von denen gibt es nur 500 Stück), intervenierte nach Studium der Gesetzeslage und erreichte die Umwandlung in ein halbjähriges örtliches Stadionverbot. Nicht bewahrt hat ihn das aber vor einer Aufnahme in die Gewalttäter-Sport-Datei. Weil er darin verzeichnet ist, weiß er, "würde es gar keinen Sinn machen, dass ich mich um WM-Tickets bewerbe". Er würde sie nicht bekommen.
In Fan-Bündnissen wie "BAFF" oder "ProFans" werden die Kriterien für die Aufnahme in die "GS-Datei" kritisiert. Nicht nur tatsächliche Gewalttäter werden gespeichert, sondern oft auch friedliche Fans. "Pro-Fans" hat solche Situationen aufgelistet: "Wenn man aufgrund seiner Fankleidung ins Stadion eskortiert wird. Wenn beispielsweise ein Zug voller Fans kontrolliert wird. Wenn man am Stadion zufällig in der Nähe einer polizeibekannten Person steht". Gerechtfertigt wird die Personalienaufnahme durch die Polizei durch die Formulierung: ". . . wenn bestimmte Tatsachen die Annahmen rechtfertigen, dass sich diese Personen zukünftig im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen an Straftaten von erheblicher Bedeutung beteiligen werden."10 000 Personen sollen in der "Gewalttäter Sport"-Datei gespeichert sein. Doch gibt es so viele potenzielle Fußball-Gewalttäter in Deutschland? Die Ultras verweisen auf die seit Jahren rückgängigen Fälle von Gewalt in den Stadien. "In den 80er-, 90er-Jahren", argumentiert Müller, "wurde ein Sicherheitsapparat aufgebaut - jetzt braucht er seine Existenzberechtigung."
Vor der Choreografie steht die Bürokratie
Ultra-Gruppen führen ein Leben im Zwiespalt. Aufgrund ihrer Treue zu den Vereinen sind sie privilegierte Fans - doch zugleich die größten Kritiker der Klubs. Sie sind gegen die Event-Kultur in den Stadien - und tragen doch dazu bei, "indem wir uns zum Affen fürs Publikum machen", wie Müller sagt. Der Aufwand ist immens. Neulich hat die "Schickeria" in der Allianz Arena eine Blockfahne aufgezogen, 75 mal 25 Meter, der vierstellige Betrag für die Anschaffung wurde durch T-Shirt-Verkäufe erlöst. Der Sekunden-Demonstration ging wochenlange Bürokratie voraus - bei Feuerwehr (Müller: "Es musste ein Spezialstoff sein, nicht brennbar"), Polizei, Kreisverwaltungsreferat, beim Verein, der Stadion GmbH. Vierzig, fünfzig Leute mussten die zusammengerollte Blockfahne tragen, und es musste ein Raum im Stadion beantragt werden zur Aufbewahrung des Teils.
Zum Ultra-Spektakel würden auch bunter Rauch und bengalische Fackeln gehören - man kennt die Bilder aus Italien. "Wir würden es wegen des optischen Effekts gerne machen", so Simon Müller, "aber wir verzichten darauf - nicht, weil uns die Argumente überzeugen, sondern wegen der Strafe, der Repression." Und er fügt noch an: "Sieht man es im Fernsehen aus südlichen Ländern, sagt man: Toll. Bei uns aber ist es ein Verbrechen." Dabei sind Bengalen-Fackeln legal zu kaufen - sie sind Seenotsignale.
Feuriges Spektakel wird es bei der WM also nicht zu sehen geben. Die Initiative "Pro-Fans" gibt für die WM die Prognose ab, dass die Ausgrenzung der echten Fans dazu führen werde, "dass das Ziel einer weltoffenen, freundschaftlich-sportlichen, friedlichen und festlichen Atmosphäre kaum erreichbar" sein wird.GÜNTER KLEIN
Quelle: Merkur Online 2.3.2006[QUOTE]
-
-
Auf Frank Rosts HP gefunden:
ZitatEs ist aber in der letzten Woche etwas passiert was mich wirklich verärgert hat und was ich nicht unkommentiert lassen möchte. Ich meine das Verhalten der Ordnungskräfte beim Spiel in Barcelona. Wir bekommen ja meistens nicht mit, was um ein Spiel herum passiert und lesen dann nur irgendwelche Stellungnahmen von den Verantwortlichen in der Presse. Die wirklich Betroffenen kommen in den Medien leider nur selten zu Wort.Diesmal sind aber auch wir im Stadion ganz direkt mit dem unmöglichen und unfreundlichen Verhalten einiger übereifriger Aufpasser konfrontiert worden. Da wirst du als Spieler daran gehindert zu deinen eigenen Fans zu gehen und mit ihnen das Weiterkommen im UEFA Cup zu feiern. Was soll denn so etwas? Da frage ich mich wirklich was da für eine Sicherheitspolitik im internationalen Fußball verfolgt wird.Um es ganz klar zu sagen, ich verurteile jede Form der Gewalt in und um den Fußball aber ebenso sage ich, dass man Gewalt nicht mit Gewalt gegen alle Fans und überharten Strafen bekämpfen kann. Abschreckung wie sie momentan praktiziert wird, auch und besonders im Vorfeld der WM, kann der Kultur des Fußballs nur schaden. Im Moment werden Fußballfans an sich kriminalisiert. Als potentielle Straftäter und gewaltbereite Gruppe hingestellt und auch so behandelt. Wenn man den Medien vertraut ist jeder bekennender Fan ein gewaltbereiter Hooligan, vor dem die Gesellschaft geschützt werden muss. Das erlaubt Präventivmaßnahmen, die meiner Meinung nach nichts in unserem Sport zu suchen haben. Einige Geschichten, die ich aus Barcelona gehört habe, sind wirklich gar nicht mehr zu nachzuvollziehen. Und damit meine ich nicht in erster Linie den Umgang mit der streng überwachten, so genannten „harten Szene“, das ist ein Kapitel für sich, sondern den gegenüber der ganz „normalen“ Gruppe der Fußballfans. Die Leute haben viel Geld ausgegeben um Schalke zu begleiten und zu unterstützen. Wie ich gehört habe, waren auch die Tage vor dem Spiel sehr schön in Barcelona aber was sich dann teilweise auf dem Weg zum Stadion und danach abgespielt hat erscheint mir absolut inakzeptabel. Natürlich muss es verhindert werden, dass der Fußball als Spielwiese missbraucht wird von einigen wenigen, die nur ihren Frust abladen wollen. Aber deshalb alle Fans von vornherein wie potentielle Kriminelle zu behandeln entbehrt doch jeder Verhältnismäßigkeit. Fußballfans sind doch eine homogene Gruppe aus allen Teilen der Gesellschaft – keine eigene Spezies. Und sie sind nicht besser als die Gesellschaft an sich!Sicherlich fallen immer wieder einige aus dem Rahmen und die sollen und müssen auch hart bestraft werden. Allerdings auf der Basis des Rechtsstaates in dem wir doch leben.Aber bitte wo fängt Gewalt an? Stadionverbote von bis zu sechs Jahren ohne gerichtliche Feststellung von Schuld, massive Polizeikessel vom Flughafen/Bahnhof zum Stadion, härteste Personenkontrollen mit z. T. Anal Untersuchungen, Erkennungsdienstliche Untersuchungen aufgrund der Tatsache, dass man in einem Fanbus fährt oder einen Vereinsschal trägt? Nur einige Beispiele, die einige von Euch vielleicht gar nicht kennen, die aber inzwischen auch in Deutschland zu Standard im Umgang mit Fans gehören. Sicherlich muss die Fußballszene gewaltfrei sein aber durch Einsatz massiver Überwachung, vorbeugender Maßnahmen und kollektiver Schuldzuweisungen am Rande des Erlaubten in einer Demokratie, einen Raum „Stadion“ schaffen der mit der Realität drum herum nichts mehr zu tun hat? Das geht für mein Empfinden einfach mal zu weit. Es mag sein, dass ich durch meine eigene Geschichte zu sensibel auf ein solches Vorgehen reagiere aber wenn ich mich so umhöre stehe ich nicht alleine mit meinen Vorbehalten da.Fans haben leider keine Lobby, wie es scheint, aber ich weiß nicht wohin das noch führen soll. Ich weiß nur, dass ich die Befürchtung habe, am Ende dieses Prozesses werden wir, die Fußballfans, und dazu zähle ich mich auch, die Verlierer sein. So, das musste jetzt mal sein. Denn wenn ich als Fan mit auf Auswärtsfahrten gehen würde und man mich so behandelte, hätte ich mir (und die meisten meiner Kollegen wahrscheinlich auch) schon ein lebenslanges Stadionverbot eingehandelt - allein durch mein diplomatischen Wesen. Bis zum Spiel in Hannover wünsch ich Euch allen einen schönen Frühlingsanfang und viel SchneeEuer FaeustelPS Schalke Mitglied Elisa Annabel hat am Samstag auch zum ersten Mal ihrem Vater bei der Arbeit zugesehen. Allerdings fand sie es wohl nicht so spannend und ist eingeschlafen.
-
Siehe auch: Gewalttäter Sport
-
RTL Extra jetzt!
-
Angesichts der Schwere des Falles lebenslanges Stadionverbot. - Interessant!
-
Ich würde meine Schuhsammlung wetten, dass die gekauft waren.
-
Es war schon ein bißchen seltsam, daß der eine nachdem er ins Stadion kam ausgerechnet in die RTL-Kamera reingrinst, mit der er (vermutlich) vorher bei der Festnahme gefilmt wurde...
-
Grade bei RTL Nachrichten....
Es wurden erst ein paar Jugendgangs gezeigt, worauf was von Massenschlägereien gefaselt wurde. Und schwupps ein Video von Moskauer Hooligans beim Stadtderby....ZitatIch würde meine Schuhsammlung wetten, dass die gekauft waren.
Können ja mal shoppen gehen und neue Schuhe kaufen
-
Zitat
Original von RedChosenOne
Grade bei RTL Nachrichten....
Es wurden erst ein paar Jugendgangs gezeigt, worauf was von Massenschlägereien gefaselt wurde. Und schwupps ein Video von Moskauer Hooligans beim Stadtderby....Hab von beiden "Beiträgen" nur die letzten Fetzen gesehen. Hab mich schon gewundert, was das für eine "Jugendgang" sein sollte, die auf nem Schulhof ne Boxerei mit über 30 Leuten lostritt.
-
Zitat
Original von RedChosenOne
RTL Extra jetzt!
Gott war das schlecht -
Falls jemand diesen Spitzen-Bericht gestern verpasst hat:
-