Hooligans sind out, Ultras sind in! Bericht vom Deutschlandfunk

  • Der "Räumchen-Fähnchen-Schwund"-Virus verbreitet sich rasend:


    Liebe VfL-Fans!


    Beim Spiel gegen den HSV hat ein großer Teil unserer Gruppe geschwiegen und die Mannschaft nicht so unterstützt, wie sie es verdient hat. Über die Gründe ist bereits vielfältig spekuliert und geurteilt worden, so dass wir uns nun zu Wort melden möchten, um diesen Spekulationen ein Ende zu bereiten.
    Alles begann am Morgen, als wir bemerkten, dass unsere große Heimzaunfahne nicht am üblichen Platz im Werkraum lag, der zur Lagerung unserer Materialien genutzt wird. Die hektische Suche nach unserer Fahne wurde bis zum Spielbeginn fortgesetzt; alle Personen, die nur irgendeine Ahnung hätten haben können, wo sie sich befinden könnte, wurden befragt und die wildesten Möglichkeiten durchgespielt. Dabei sind wir leider zu keinem Ergebnis gekommen, unsere Zaunfahne ist nach wie vor nicht auffindbar. Ob es sich um einen feigen Fahnenklau handelt oder eine andere Erklärung zutrifft, wissen wir im Moment auch noch nicht.
    Das Verschwinden unserer Fahne, die uns als Symbol unserer Gruppe im Stadion immens viel bedeutet, ist ein schwerer Schlag für uns. Die allgemeine Niedergeschlagenheit und Wut führte dazu, dass wir uns vor dem Spiel entschieden, jedem die Entscheidung, ob er den VfL in gewohnter Manier unterstützen wollte, selbst zu überlassen. Außerdem einigten wir uns darauf, die Übergabe der neuen Megaphonanlage wie geplant durchzuführen und Tito als Vorsänger zumindest den Unterrang anheizen zu lassen, denn es steht für uns außer Frage, dass weder die Mannschaft noch die anderen Fans unseres VfL in irgendeiner Weise schuld an der Situation waren. An den Platz unserer Fahne wurde ein Spruchband gehängt, das sowieso geplant war, aber in dieser Form ursächlich nichts mit der Stimmungssituation zu tun hatte.
    Wir haben den Support beim Spiel gegen Hamburg keineswegs boykottiert, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder auf einen Missstand aufmerksam zu machen. Vielmehr waren die meisten Mitglieder unserer Gruppe schlicht nicht in der Lage, für unseren geliebten VfL zu singen, weil sie mit Tränen in den Augen und deprimiert in der Kurve standen. Von einem gezielten Boykott kann hier nicht die Rede sein.
    Abschließend möchten wir noch einmal betonen, dass uns dies alles sehr leid tut. Mit unserem Verhalten wollten wir weder der Mannschaft noch dem Verein oder der Fanszene, auf die wir sehr stolz sind, schaden.
    Wir hoffen sehr, dass Ihr unsere Reaktion nun besser verstehen könnt. Lasst uns bei den nächsten Spielen wieder alle gemeinsam alles für unseren geliebten Verein für Leibesübungen geben!


    Mit grün-weißen Grüßen,
    Eure
    Weekend Brothers – Ultras Wolfsburg

  • Ich finde die Gruppenzwangattitude bei der Stimmung ja super, erinnert mich stark an unsere Stimmungsthreads.


    Zitat

    Die allgemeine Niedergeschlagenheit und Wut führte dazu, dass wir uns vor dem Spiel entschieden, jedem die Entscheidung, ob er den VfL in gewohnter Manier unterstützen wollte, selbst zu überlassen.


    Wer entscheidet das denn üblicherweise ?

    Einmal editiert, zuletzt von sasa ()

  • Hier sind doch auch ein paar Ultras aus Hannover vertreten. Wäre es für euch genau so schlimm? Ich kann mich nicht in eure Mentalität reinversetzen. Ist es für jeden Ultra schlimm seine Fahne zu verlieren, sodass man sich gleich auflösen muss oder jeglichen Support für die eigene Mannschaft verweigert, teilweise sogar weint? Auch wenn diese Fahne nicht nur einen materiellen Wert für diese Gruppen hat, kann man sich nicht einfach eine neue malen?

  • Gehört das nicht eher in "Erschütternde Sportunfälle"? Ich bin auf jeden Fall erschüttert. Tränen in den Augen? Man möchte die armen Leute trösten. Ne Kackstadt, ein Kackverein mit Kackfarben und jetzt auch noch der elende Lappen wech. Tut mir leid.

  • Zitat

    Original von Y2J
    Hier sind doch auch ein paar Ultras aus Hannover vertreten. Wäre es für euch genau so schlimm? Ich kann mich nicht in eure Mentalität reinversetzen. Ist es für jeden Ultra schlimm seine Fahne zu verlieren, sodass man sich gleich auflösen muss oder jeglichen Support für die eigene Mannschaft verweigert, teilweise sogar weint? Auch wenn diese Fahne nicht nur einen materiellen Wert für diese Gruppen hat, kann man sich nicht einfach eine neue malen?


    Suizid.

  • Zitat

    Original von WDJ_Lasse


    Suizid.


    Also hat es nur gerade innerhalb eines kurzen Zeitraums 2 sehr melancholische Gruppen erwischt? Ich hatte schon Angst.

    • Offizieller Beitrag

    Schöner als die Wobber kann man doch nicht schreiben, das der Verein, den man angeblich total ultradoll liebt, maximal an zweiter Stelle steht. Erstmal ist man halt damit beschäftigt Fan der Szene an sich und deren (oft albernen) Gepflogenheiten zu sein.


    Und was die Frage nach Hannover angeht. Wie in diesem Thread schon erwähnt gab es dasselbe Szenario hier schon vor einigen Jahren. Die Fahne war aus dem Bauwagen verschwunden, keiner wusste irgendwas. Ist ja auch bis heute verschollen. Ich kann mich jedoch nicht an große Tränenarien oder dergleichen erinnern. Wie die heutige Szene das ganze aufnehmen würde, kann ich allerdings nicht beurteilen.

  • Früher, als alles besser und vor allem früher war, wurden auch solche Geschichten nicht zur Anzeige gebracht oder im Internet veröffentlicht. Da gab es für Diebe was hinter die Ohren und bei Pils, Schnaps sowie Hasch wurde ne neue Fahne gepinselt.


    Der moderne Fußball hat sich auch durch die moderne Fan-und Ultraszene nicht unbedingt zum positiven verändert. Der Schwachsinn mit der großen Bedeutung dieser und jener Ultragruppen nervt jedenfalls gewaltig. Dann lösen sich die Ultras Gladbach halt auf...ja und? Daraufhin nennen sie sich Wilde Ultrabrigadeboyshorde Niederrhein und werden die geilsten überhaupt sein.


    Klaut mehr Fahnen...