Weiß nicht, musste mal auf dem Payback-Konto schauen...

Borussia Dortmund
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Alles Lüge!
(wade )
Die Fanseele kocht. Als die Meldung, dass die Namensrechte des Stadionnamens verkauft worden sind, über die Newsticker ratterte, riss wohl auch dem letzten Vorstandstreuen BVB-Fans endgültig der Geduldsfaden. Denn spätestens seit der Bekanntgabe des Oliseh-"Deals" fehlt den Anhängern des BVB jedes Verständnis für die Entscheidungen der Vereinsführung. Mit der heutigen Schockmeldung platzt den Fans endgültig der Kragen. Die Dortmunder Anhänger fühlen sich vom Vorstand aufs übelste vorgeführt.
Selbst als die Medien täglich mit neuen Horrormeldungen über die besorgniserregende finanzielle Situation unseres Verein berichteten, hielt der überwiegende Teil der Dortmunder Fans dem Vorstand die Treue, auch weil man Niebaum und Meier, nach den Erfolgen der 90er Jahren, einfach eine faire Chance zugestehen wollte. Fairness und Offenheit verlangten aber auch die Fans von Niebaum und Meier im Umgang mit Situation. Doch dieses Vertrauen ist spätestens seit Freitagabend nicht mehr vorhanden.
Unglaublich, was sich diese Woche beim BVB abspielte. Zuerst die Rückkehr von Sunday Oliseh, den kaum ein Dortmunder Fan jemals wieder im schwatzgelben Trikot auflaufen sehen wollte. Doch der Verein wischte alle moralischen Bedenken beiseite, nur um einer zu erwartenden Abfindungszahlungen aus dem Weg zu gehen. Die Gefühle der Fans spielten dabei anscheinend keine Rolle. Geld sparen heißt die Devise, was interssiert da schon die Meinung der Fans? Wenn die Kasse stimmt, holt man doch gerne einem Spieler zurück, der sich abfällig über den BVB äußerte, nie wieder für diesen Verein spielen wollte und seinem Mitspieler in Bochum das Nasenbein zertrümmerte.Das die Entscheidungsträger im Verein nicht den Ansatz von Fingerspitzengefühl für die Gefühlslage der Fans haben, dämmerte spätestens da auch dem vorstandtreuesten BVB Anhänger.
Die Fanseele kocht seit Dienstag auf allerhöchster Flamme und nur die allerwenigsten sind bereit, Oliseh auch nur den Hauch einer Chance zu geben.Wer nun meinte, "besser" geht es nicht mehr, der wurde am Freitag eines besseren belehrt. Da berichtet die Ruhr-Nachrichten plötzlich über den Verkauf des Stadionnamens an das Düsseldorfer Unternehmen Assunta für fünf Millionen Euro. Dafür dürfen diese den Namen «Westfalenstadion Dortmund» exklusiv und weltweit vermarkten. Außerdem wurde dem Unternehmen wohl die Möglichkeit eingeräumt den Namen des Stadions zu ändern oder das Nutzungsrecht am Namen an Dritte zu übertragen.
Der Hammer: Der Verkauf der Namensrechte am Dortmunder Westfalenstadion liegt schon fünf Monate zurück. Bereits am 9. Januar dieses Jahres hatten beide Parteien den Vertrag unterschrieben. Der Verein hielt es weder für nötig, seine Aktionäre über diese Geldquelle zu informieren, geschweige denn den Fans reinen Wein einzuschenken. Stattdessen sprach man beiläufig über die Möglichkeit einer Vermarktung des Stadionnamen und ließ, als man merkte, dass man mit einer solchen Idee auf wenig Gegenliebe in der Fanszene stieß, die Anhänger lieber im Dunkeln stehen.------------------------------
In einem Interview am 1.2.2004 mit schwatzgelb.de sagte Dr. Gerd Niebaum zu dem Thema noch folgendes:schwatzgelb.de: Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt: der Stadionname. Da ist ja schon sehr emotional mit den Fans diskutiert worden. Für Sie als Geschäftsführer der KGaA mag es ja auch eine Gefühlssache sein, aber sicherlich spielen da die monetären Dinge eine Hauptrolle. Wie steht es um dieses Thema?
Dr. Niebaum: Richtig ist, dass wir davon ausgegangen sind, dass wir bis 2006 eben einen solchen Stadionnamen nicht anderweitig vermarkten, sondern wenn, dann nur mit E-ON. Das ist immer die Ausgangslage gewesen. Das haben wir auch immer so mitgeteilt.
schwatzgelb.de: Das ist nie so klar geworden. Dass der Stadionname verkauft werden kann, ist überhaupt erst in den letzten Monaten aufgekommen.
Dr. Niebaum: Das ist doch normal.
schwatzgelb.de: Das finden wir nicht normal.
Dr. Niebaum: Dass er verkauft werden kann, ist ja nichts Neues. Ob er verkauft wird, das ist etwas anderes. Dass es technisch möglich ist, einen Stadionnamen zu verkaufen, das weiß ja jeder, glaube ich. Und ob er letztendlich verkauft wird, ist eine ganz andere Frage. Ich respektiere die Meinung derer, die sagen, sie sind traditionsbewusst und ihnen ist der Name Westfalenstadion ans Herz gewachsen und sie kämpfen für diesen Stadionnamen. Es gibt andere, die sagen – das haben wir auch auf der Fandelegiertentagung gesehen –: ‚Gut, das wäre für mich nicht die ganz große Priorität. Ich kann mich auch letztendlich damit anfreunden, auch wenn ich es vielleicht nicht so gut finde, wenn der Name anders aussieht’. Es ist sicherlich, würde ich meinen, so, dass man das von der einen wie von der anderen Seite aus sehen kann, wenngleich ich erkenne, dass diejenigen, die den Namen verteidigen, das vehementer tun und vielleicht auch in der Überzahl sind als diejenigen, die sagen, ihnen ist das mehr oder weniger egal oder es wäre nicht so wichtig. Man muss natürlich folgendes berücksichtigen: Der Name „Westfalenstadion“ ist ein gängiger Begriff, hat mit dem Verein, mit Borussia Dortmund gar nichts zu tun. Es wird kein großer Borusse mit diesem Stadion geehrt, wie Adi Preißler oder Max Michallek oder sonst wer, sondern es ist ein Name, der durch Zufall entstanden ist. Man hat also hier die Westfalenhalle, den Westfalenpark und den Westfalendamm und weil eigentlich alles nach Westfalen benannt hat, hat man letztendlich gesagt, was nimmt man dann für einen Namen? Nehmen wir also Westfalenstadion. Eine besondere Originalität war damit sicherlich nicht verbunden.
schwatzgelb.de: Für viele von uns hat das schon Tradition!
Dr. Niebaum: Wenn man sagt, es ist Tradition, dann sage ich Ihnen: Wenn 30 Jahre jetzt Tradition sind, will ich das gelten lassen, aber dann bin ich auch schon fast Tradition mit meinen 20 Jahren Angehörigkeit zum Vorstand. Als ich hier 1984 hinkam, da gab es das Westfalenstadion hier gerade mal zehn Jahre. Ich glaube, damals hätte niemand hier großartig für den Namen Westfalenstadion gekämpft, weil es den Namen erst zehn Jahre gegeben hatte. Ich glaube, es ist, wenn man das mal vergleicht mit anderen Bundesligastädten oder Bundesligastadien, dort das Niedersachsenstadion verschwunden, das Müngersdorferstadion mit einer ähnlichen Tradition, wenn es denn Tradition ist, ist in RheinEnergieStadion umgewandelt worden, Bayern München, der traditionsbewusste Verein, spielt demnächst nicht etwa in einer Bayern-Arena, sondern in einer Allianz-Arena. Es gibt natürlich diese Entwicklungen in sehr, sehr vielen Bundesliga-Städten – ich behaupte mal, irgendwann wird es sie überall geben, so wie das Trikotsponsoring auch überall eingeführt ist. Man muss klar sagen, dass es ein Wettbewerbsnachteil ist, wenn man es nicht macht. Wenn man jetzt darauf verzichtet, verzichtet man dauerhaft auf eine erhebliche Einnahme...dauerhaft! Wenn man bereit ist, dauerhaft einen Wettbewerbsnachteil in Kauf zu nehmen, dann muss man sich als Fan aber auch diese Frage stellen: ‚Will ich dauerhaft einen Wettbewerbsnachteil haben oder will ich den letztendlich nicht haben?’ Das ist natürlich eine Frage, die wir zu beantworten haben, da haben wir viele Interessen zu berücksichtigen und die Entscheidung ist ja auch noch nicht gefallen. Ich selbst finde die Situation schwierig, weil ich eigentlich am liebsten immer etwas mache, wo ein breiter Konsens da ist. Ich finde aber, man sollte offen mit dieser Thematik umgehen. Ich habe in der Mitgliederversammlung oder der Aktionärsversammlung gesagt, dass ich das nicht für alle Zeiten ausschließen kann, und ich finde, das ist auch nur ehrlich und das ist jetzt die Situation.
schwatzgelb.de: Was werden Sie denn nun tun?
Dr. Niebaum: Was wir tun werden, das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Ich nehme das alles auch mit großem Respekt zur Kenntnis. Ich glaube, dass diejenigen, die auch an einem solchen Namen hängen, das sicherlich mit einer großen emotionalen Verbundenheit tun. Ich würde aber denen auch zu denken geben, dass sie hier an einem Zufallsnamen hängen, der ja mit Borussia Dortmund, mit dem Verein, mit den Emotionen dieses Vereins relativ wenig zu tun hat. Das ist Westfalen...ok. Wenn die damals die Namensgebung anders gewählt hätten, sagen wir mal, das ist jetzt das Florianstadion, wie der Florianturm, dann würden heute die gleichen, die für das Westfalenstadion sind, sagen, der Name „Florianstadion“ darf nicht sterben.
schwatzgelb.de: Es geht ja aber gar nicht so sehr um den Namen, sondern mehr darum, was viele von uns Fans noch mit dem Verein verbindet. Ich spreche mal für mich (Jens): Für mich ist der Verein eigentlich nur noch ein, für Außenstehende überhaupt gar nicht mehr zu verstehendes, Gemisch aus Tradition, Emotion und hauptsächlich Dingen, die ich mal erlebt habe. Denn mit dem jetzigen Verein tu ich mich eigentlich immer schwerer, das muss ich ganz ehrlich sagen. Wenn jetzt der Stadionname geändert wird, frage ich mich: Wo ist da Schluss? Was kommt als nächstes?
Dr. Niebaum: Das finde ich z.B. nicht. Diese Dinge kommen ja auch in E-Mails usw. vor: ‚Wenn Ihr den Stadionnamen ändert, dann werdet Ihr auch bald den Vereinsnamen ändern.’ Das finde ich z.B. nicht in Ordnung, so eine Argumentation, weil auch dadurch, dass Trikotwerbung auf der Brust steht, dass andere Stadien Allianz-Arena oder Gotttlieb-Daimler-Stadion oder RheinEnergieStadion heißen, diesen Vereinen auch nicht unterstellt wird, dass sie demnächst den Namen 1.FC Köln, FC Bayern München oder Hannover 96 ändern. Warum wird das Borussia Dortmund unterstellt?
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schwatzgelb.de: Die Diskussion gibt es auch bei anderen Vereinen. Die werden vielleicht nicht so öffentlich, aber Diskussionen gibt es da schon.Dr. Niebaum: Ich kenne sie aber nicht. Also die AOL-Arena z.B., da wird niemand dem HSV unterstellen, dass demnächst der Name geändert wird. Es ist im Übrigen in unserer Satzung schon enthalten, wie der Verein heißt, und das könnten wir gar nicht machen. Also das ist etwas, was gar nicht möglich ist, und ich finde, das ist sehr schnell gesagt, ‚Wenn Ihr das macht, dann macht Ihr auch gleich den nächsten Schritt!’, nur das ist schon rechtlich völlig ausgeschlossen, das zu tun. Der Verein heißt so, das ist ein Satzungsbestandteil und diese Argumentationslinie ist auch nicht richtig. Und dann muss ich auch noch eines sagen: Ich finde, wenn ein Verein Tradition lebt, dann ist das Borussia Dortmund. Wir haben gezeigt, durch die Zusammensetzung unseres Ältestenrats und auch das Vorleben von Tradition mit Aki Schmidt und auch Lothar Emmerich, dass wir Tradition leben. Ich glaube, das ist manchmal wichtiger, als nur ein Etikett vor sich zu tragen. Wir führen die Traditionsspieler von Borussia Dortmund immer wieder zusammen mit dem heutigen Verein und deshalb finde ich, dass wir nicht in dem Verdacht stehen und auch nicht stehen können, dass wir jetzt in irgendeiner Form uns nicht der Tradition dieses Vereins würdig zeigen. Wenn wir darüber nachdenken oder es zumindest nicht ausschließen, dass der Name eines Stadions jetzt aus Gründen der Wettbewerbsgleichheit in einer verträglichen Form, das betone ich auch noch dazu, geändert wird – man könnte sich ja auch vorstellen, dass der Name Westfalenstadion erhalten bleibt, nur mit einem Zusatz versehen wird -, ….
schwatzgelb.de: Bitte nicht Arena!
Dr. Niebaum: Nein, aber zurück: …das könnte man sich ja auch vorstellen. Es ist ja die Frage, wie ich so etwas gestalte. Ich denke, dass zum Beispiel ein bisschen die Dramatik herausgenommen ist – auch für die Traditionalisten – wenn man zum Beispiel den Begriff Westfalenstadion wieder findet, auch in einer werblichen Aussage. Das könnte ich mir vorstellen.
schwatzgelb.de: Das könnten sich viele wohl auch eher vorstellen. Also, wenn Sie so einen „Unfall“ sehen wie in Bielefeld, wo die Alm jetzt auch noch „Schüco-Arena“ heißt, das finden wir wirklich schrecklich.
Dr. Niebaum: (lacht) Ich weiß nicht, wie die Bielefelder darauf reagiert haben, aber ich meine, es kommt zum Ende auch sehr stark darauf an, dass es irgendwie verträglich gestaltet wird.
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Das von uns geführte Interview sollte dem Präsidenten die Möglichkeit geben, die Vorwürfe in den Medien ausführlich gegenüber den Fans klarzustellen. Die Chance, die Wahrheit zu sagen war da, doch Dr. Niebaum zog es vor, die Anhänger des BVB weiter im Dunkeln zu lassen. Was wir alle nicht wussten: Zu diesem Zeitpunkt war der Deal mit Assunta bereits gelaufen. Sicher kann er - rechtlich gesehen - die Fans im Unklaren lassen, aber die Aktionäre haben ein Recht auf lückenlose Information über die Geschäftstätigkeiten der KgaA. So steht dem Vorstand nicht nur von Seiten der Fans, sondern auch von den Aktionären mächtig Ärger ins Haus.
Doch was ist jetzt das kleinere Übel? Die Fans auf jeden Fall haben die Schnauze gestrichen voll. Die Fragezeichen und die Wut bei den Fans wird immer größer und alle fragen sich:„Was kommt als nächstes, die Anleihe?“ Eine ehrliche Antwort vom Vorstand dürfen wir wohl kaum erwarten.
wade - 19.06.2004http://www.schwatzgelb.de/artikel.php3?welcher=5796
Huiuiui, da brennt's aber richtig.
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Ach freude,
endlich gibts ärger. -
Der Niebaum hat noch nie Ahnung vor irgendetwas gehabt. Aber mit dem Transfer von Oliseh haben die den Fans schon was zugenmutet, nun das mit dem Stadionnamen
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laut videotext steht der stadionname nicht zur diskussion. der 5-mio-deal soll keine umbenennungsrechte beinhalten.
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Original von strunz
laut videotext steht der stadionname nicht zur diskussion. der 5-mio-deal soll keine umbenennungsrechte beinhalten.Auf dem Sat 1 text stand letztens, dass eine Tochterfirma der Commerzbank die Rechte erworben hat und diese an dritte weiter verkaufen kann - der Name für die Arena aber (noch) nicht feststeht.
Was würde es bringen wenn man Namensrechte kauft und den Namen so lässt?? -
das frage ich mich auch. laut meier soll es aber tatsächlich so sein, dass der name westfalenstadion bleiben soll.
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Bei dem 'an Dritte weiterverkaufen' ging es ja auch nur um die Vermarktungsrechte für den bestehenden Namen. Wie man mit dem Namen 'Westfalenstadion' überhaupt Kasse machen will, ist mir schleierhaft. Muß in Dortmund etwa jeder löhnen, der den Namen auf Hinweisschilder, Karten etc. drucken will?
So einen Unfug kann man doch logisch betrachtet eigentlich nur veranstalten, um eine Umbenennung vorzubereiten.
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@ strunz
Kann ja auch vielleicht sein das "Westfahlenstadion" ein bestandteil der neuen Namens Bleibt z.B. Commerzbank Westfalenstadion oder so das hätte dann wieder mehr sinn.
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Wenn wir darüber nachdenken oder es zumindest nicht ausschließen, dass der Name eines Stadions jetzt aus Gründen der Wettbewerbsgleichheit in einer verträglichen Form, das betone ich auch noch dazu, geändert wird – man könnte sich ja auch vorstellen, dass der Name Westfalenstadion erhalten bleibt, nur mit einem Zusatz versehen wird -,
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joa gut dann wirds wohl so kommen dass zum Westfalenstadion was dazu kommt - auf jeden besser als den namen ganz zu ändern - wenn man den Namen schon verkaufen muss ist das ne gute lösung wie ich finde.
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Mit AWD-Niedersachsenstadion hätte ich auch besser leben können...
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Ja das wäre zwar auch Kommerz aber es wär halt nich Niedersachsenstadion vorhanden und somit nich der ganze Name verschandelt.
Schade das 96 nicht drauf gekommen ist... -
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Dortmund: Verkauf der Namensrechte am Westfalenstadion nur „Option“
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat den Verkauf der Namensrechte am Westfalenstadion als „nicht endgültig“ bezeichnet. Eine Vereinbarung mit einem Düsseldorfer Unternehmen habe „lediglich vorläufigen Charakter und steht unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Rücktritts durch Borussia Dortmund“, teilte der Börsen notierte Verein am Wochenende mit.
Die Dortmunder Tageszeitung „Ruhr Nachrichten“ hatte in ihrer Samstag-Ausgabe über einen angeblichen Verkauf der Namensrechte an Deutschlands größtem Fußball-Stadion berichtet. Demnach habe das Düsseldorfer Unternehmen Assunta 5 Millionen Euro dafür gezahlt, dass es den Namen «Westfalenstadion Dortmund» exklusiv und weltweit vermarkten dürfe. Eingeräumt werde dem Unternehmen außerdem, den Namen des Stadions zu ändern oder das Nutzungsrecht am Namen an Dritte zu übertragen. Wenn bis zum 30. Juni 2004 keiner der Partner von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch mache, ende der Vertrag am 30. Juni 2008.
Ein Vorstandsmitglied des Assunta-Eigners CommerzLeasing und Immobilien AG habe der Zeitung den Kauf bestätigt. Der Verkauf der Namensrechte am Dortmunder Westfalenstadion liege schon fünf Monate zurück. Der Vertrag mit Borussia Dortmund sei am 9. Januar 2004
unterschrieben worden, hieß es.Dortmunds Manager Michael Meier habe den „Ruhr Nachrichten“ den Erlös von 5 Millionen Euro bestätigt. Meier habe auch erklärt, eine Verwertung des Namensrechts sei „während der Laufzeit nicht beabsichtigt“, Borussia sei weiterhin „wirtschaftlicher Eigentümer“ des Namensrechts. BVB-Präsident Gerd Niebaum habe das Geschäft als „eine Optionsgebühr, von der wir uns jederzeit lösen können“, bezeichnet.
Der Verein teilte jetzt mit, dass der von der Assunta GmbH gezahlte Betrag von 5 Millionen Euro „nicht die Gegenleistung für den Verkauf des Namensrechts bis 2008“ darstelle. Dieses Recht wäre bei einer endgültigen Vergabe erheblich höher zu bewerten.
Quelle: dpa
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Unglaublich was die sich da geleistet haben...
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Rücktritt vom Vertrag: Namensrechte am Stadion wieder bei BVB
Die Namensrechte am Dortmunder Westfalenstadion
liegen wieder bei dem Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. BVB-
Manager Michael Meier bestätigte einen entsprechenden Bericht der
«Ruhr Nachrichten» (Donnerstag-Ausgabe). «Wir haben immer gesagt, das
ist ein temporäres Geschäft, von dem wir zurücktreten können. Das
haben wir getan», sagte Meier auf Anfrage.Am 9. Januar hatte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA mit dem
Düsseldorfer Unternehmen Assunta einen Vertrag geschlossen. Der
Konzern hatte 5 Millionen Euro dafür gezahlt, den Namen
«Westfalenstadion Dortmund» exklusiv und weltweit vermarkten zu
dürfen. Eingeräumt wurde dem Unternehmen außerdem, den Namen des
Stadions zu ändern oder das Namens-Nutzungsrecht an Dritte zu
übertragen. Bis zum 30. Juni hatten beide Partner ein
Rücktrittsrecht. Von diesem machten die Dortmunder laut Meier am
Mittwoch Gebrauch.Die 5 Millionen Euro hat der Börsen notierte Verein nach Angaben
Meiers zurück überwiesen. «Das ist die logische Folge, dass wir das
Geld wieder zurückzahlen», sagte Meier. Ob die Dortmunder auch noch
Zinsen an das Unternehmen zahlen mussten, wollte Meier nicht
bestätigen. «Wir haben von unserem Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht.
Das reicht», sagte Meier.transfermarkt.de
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Ein Mann, Ein Wort, Ein Vertrag,Ein Rücktrittsrecht
Sieht für mich wie in kurzfristiger Kredit aus, mit den Namensrechten als "sicherheit"
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Komisch, dass seit dem letzten Eintrag hier niemand mehr was über den BVB geschrieben hat, dabei haben die doch mittlerweile ein Fass ohne Boden am Bein kleben...
KICKER vom 06.09.2004:
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Meier bestätigt Zahlung an Finanz-DienstleisterWie es knapp fünf Wochen vor der Bilanz-Pressekonferenz tatsächlich um die Finanzen von Borussia Dortmund bestellt ist, wissen in allen Details nur Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier, die beiden Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA).
Dass die Geldsorgen des Fußball-Bundesligisten sogar noch "größer als angenommen" sind, behauptet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. "Auf der Suche nach frischem Geld" habe der Klub die "DFM Fonds GmbH" (Deutsche Fördergesellschaft des Mittelstandes) engagiert - gegen ein monatliches Honorar von 58 000 Euro (erfolgsunabhängig).
Gegenüber dem kicker bestätigte Meier am Sonntag, dass Borussia Dortmund tatsächlich die Unterstützung des Finanzdienstleisters in Anspruch genommen habe, "doch das", versicherte er, "ist eine historische Geschichte". Die Zusammenarbeit mit DFM sei auf der Basis eines auf neun Monate angelegten Beratervertrages geregelt worden, "und dieser Vertrag ist inzwischen ausgelaufen".
Die DFM Fonds GmbH mit Sitz in Leverkusen stellt nach eigener Auskunft mittelständischen Unternehmen Kapital zur Verfügung, "gekoppelt mit einer qualifizierten Rund-um-Beratung", oder vermittelt Investoren. Für die Vermittlung des Internationalen Bankhauses Bodensee (IBB) strich DFM im Juni eine erfolgsabhängige Provision von 394 400 Euro ein, eine Summe, "die sich viel höher anhört, als sie wirklich ist", wie Meier feststellt.
Nähere Auskünfte über die neue Geschäftsbeziehung mit dem Bankhaus verweigerte der BVB- Manager. Der Vermutung, dass IBB der Borussia einen Kredit, wohl zur Liquiditätssicherung, eingeräumt habe, widersprach Meier jedoch nicht. Dies sei "in etwa so", teilte er mit. Offenbar handelt es sich um eine stattliche Summe: Experten schätzen, dass der wie auch immer geartete Geldzufluss eine Größenordnung von acht bis zehn Millionen Euro besessen haben muss.
Dass vor dem Hintergrund der Irritationen über verspätete Gehaltsüberweisungen im August die "Spiegel"-Veröffentlichung neue Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der Borussia säen wird, ahnt Meier. "Man könnte jetzt wieder den Eindruck haben, dass wir uns in einer großen Notsituation befinden", sagt er, "doch diesem Eindruck muss ich widersprechen."
Endgültig zerstreuen können Meier und Niebaum die Sorgen von Fans und Aktionären erst am Freitag, 8. Oktober. Dann werden sie die Zahlen des Geschäftsjahres 2003/2004 auf den Tisch legen. Bei Halbzeit zum 31. Dezember stand ein Verlust von 29,4 Millionen Euro zu Buche. Wenn bis zum 30. Juni kein Wunder geschehen ist, ein Wunder, von dem die Öffentlichkeit bisher noch nicht Notiz genommen hat, wird dieser Verlust bis Saisonende auf deutlich über 50 Millionen Euro angewachsen sein. Die Gesamtverbindlichkeiten des Klubs sollen sich inzwischen auf rund 150 Millionen Euro belaufen.
Wiederholt kündigte Niebaum rigorose Sparprogramme an. Sanierungsspezialisten bezweifeln jedoch, dass der vom BVB vorgelegte Maßnahmenkatalog ausreicht. Mit den bisher eingeleiteten Schritten werde höchstens das Tempo der Verschuldung gedrosselt, nicht mehr.
Thomas Hennecke
KICKER vom 13.09.2004
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Finanznot macht erfinderisch: Börse lockt mit 24 MillionenMichael Meier kennt das Geschäft. In Zeiten, die Borussia Dortmund in extremer wirtschaftlicher Schräglage und entsprechend sensibler öffentlicher Wahrnehmung sehen, weiß der Manager, "dass man das Glas immer halbleer sehen kann. Das passt in den Trend."
Anstehende Gewerbesteuerzahlungen an die Stadt Dortmund, Meiers Berechnungen zufolge "zwischen drei und fünf Millionen Euro", könne man in einen negativen Kontext stellen, oder - dann wäre das Glas eben nicht halbleer, sondern halbvoll - man könne zur Abwechslung "den gewaltigen Beitrag" würdigen, "den wir für die öffentlichen Kassen leisten".
Seit Monaten tendiert die zunehmend skeptische Öffentlichkeit eher zum Gegenteil, die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) leidet unter einem massiven Glaubwürdigkeitsdefizit, ein selbst verschuldetes, das sich auf alle Konsolidierungs- und Sanierungsvorhaben extrem kontraproduktiv auswirkt. Borussia Dortmund sei "bis zum Anschlag" belastet, argwöhnen Insider, und gerade erst wurde publik, dass sich der Klub beim Internationalen Bankhaus Bodensee (IBB) mit frischem Geld eingedeckt hat (der kicker berichtete). Von annähernd zehn Millionen Euro ist die Rede, inklusive der Vermittlungsprovision des Leverkusener Finanzdienstleisters "DFM Fonds", zu einem Effektivzins von mehr als 15 (!) Prozent, wie Bankexperten ermittelten.
Weil mit diesem jüngsten Kredit der Bedarf angesichts zu erwartender Horrorzahlen (geschätzte Verbindlichkeiten: 150 Millionen Euro) nicht annähernd gedeckt ist, prüft der Bundesligist jede denkbare Form einer Kapitalbeschaffung. Scheinbar wird derzeit die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung favorisiert, auch wenn Manager Michael Meier dazu "nichts sagen kann und darf".
Die Notwendigkeit einer solchen Kapitalerhöhung wird deutlich angesichts von neuen Zahlen, die die "Ruhr Nachrichten" (Samstagausgabe) enthüllten. Demnach muss die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) zusätzlich zur Gewerbesteuer, die "bereits einkalkuliert" war (Meier), bis zum Jahresende noch vier Millionen Euro (in zwei Raten) an die Commerzbank-Tochter "Assunta" zurückzahlen - zur Rückabwicklung des Vertrages über die Namensrechte am Westfalenstadion.
Schon zum Börsengang am 31. Oktober 2000, bei dem 13,5 Millionen "Inhaberstammaktien" zu einem Platzierungspreis von elf Euro ausgegeben wurden, hatte sich die Geschäftsführung grünes Licht für eine Kapitalerhöhung bis zum 30. September 2005 geben lassen. Maximal 9,75 Millionen Aktien können nun ausgegeben werden - was beim aktuellen Kurs (2,49 Euro Börsenschluss Freitag) 24,28 Millionen Euro in die Kasse des Klubs spülen würde.
Unfassbar ist wirklich die Idee der Kapitalaufstockung am Bösenmarkt. Die Aktie ist ohnehin fast nichts mehr wert und wird damit nur noch weiter entwertet, was die bisherigen Aktienbesitzer (wer immer das noch sein mag...?) bestimmt auch toll finden. Ich denke, das sieht dort beim BVB viel, viel schlimmer aus als bisher bekannt ist, und der Verein steckt ähnlich wie der Staat in einer Schuldenfalle, aus der es kein Entrinnen gibt, sofern nicht ein Wunder passiert. Außerdem frage ich mich, was sich börsennotierte "Vereine" noch leisten dürfen, bevor deren Lizenz endlich mal in Frage gestellt wird. Wenn ich dagegen sehe, dass andere Vereine mitunter gerade mal wegen 1-2 Millionen Euro richtig Probleme bekommen, entzieht es sich meinem logischen Verständnis, wieso die "Großen" wie S04 oder eben der BVB scheinbar (mehr oder weniger) auflagen- und sorgenfrei durch's Leben wandern können...
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Vielleicht steht es hier schon, habe es aber nicht gefunden. Wem gehört das Westfalenstadion eigentlich? Der KGaA oder der Stadt?