ZitatAlles anzeigenBUNDESLIGA-RECHTE
Auch unterlegene Bieter müssen zahlen
Im bislang heißesten Bieterwettbewerb um die Fernsehrechte der Bundesliga will die Deutsche Fußball Liga das wirtschaftliche Risiko minimieren. Deshalb hat sich die DFL einen Kniff bei der Ausschreibung einfallen lassen.
Hamburg - Bis Donnerstag Punkt zwölf Uhr müssen die Gebote für die Übertragungsrechte in der Frankfurter DFL-Zentrale eingereicht sein. Doch kassieren wollen die Vereine nach SPIEGEL-Informationen nicht nur von den Gewinnern der Auktion, über maximal drei Spielzeiten, sondern von allen. Jeder Interessent, so heißt es in der fast 200-seitigen "Einladung zur Abgabe eines Angebots", muss für seine Offerte eine "einmalige Bearbeitungsgebühr in Höhe von 0,1 Prozent des höchsten Gebots des Interessenten für ein Vermarktungsrechtepaket, maximal jedoch 150.000 Euro", überweisen. Dabei dürfte leicht eine Millionensumme zusammenkommen, denn die DFL verschickte die Einladung Anfang November an mehr als 35 Bieter.
Besonders hart umkämpft sind dabei die Rechte für das Bezahlfernsehen. Neben dem Platzhirsch Premiere und Kabel Deutschland gibt es mindestens einen weiteren neuen Interessenten: die Deutsche Telekom. Der Telefongigant interessiert sich nicht mehr nur für kurze Spiel-Schnipsel für Mobilfunk und Internet, sondern will erstmals auch für die TV-Rechte an kompletten Spielen mitbieten, heißt es in der Telekom-Zentrale. Insgesamt sind die Erwartungen der Fußball-Bosse genauso gewaltig wie die Summe der Lizenzvarianten: Für die möglichen 332 Lizenzpakete will die DFL mindestens 400 Millionen Euro jährlich erzielen - über 30 Prozent mehr als bei der letzten Versteigerung.
Freitags- statt Sonntagsspiele???
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Man munkelt, dass dieses Model von der Fifa abgeguckt wurde.
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Spielplan 2 klingt am besten.So haben die Pay-TV Anbieter ihr ExclusivPaket gesichert, durch die verspätete Zusammefassung der Top-Spiele + ein Top-Spiel am Freitagabend und der Stadionbesucher kann es bis 19 Uhr auch mal schaffen die Sportschau überhaupt rechtzeitig einzuschalten.Netter Nebeneffekt - die ganzen 9 jährigen Bayernfans können wohl nur noch selten zusehen..
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TV: Sensation ist möglich
Countdown im Poker um die Vergabe der Fernseh- und Internetrechte für die Bundesliga. Bis zum Ende dieser Woche können die 35 Bewerber für die Rechte ihre mit dem offiziellen Ablauf des Bieterwettbewerbs am 1. Dezember abgegebenen Angebote noch einmal nachbessern.Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, ist fest entschlossen, die neuen Partner der Liga ab 1. Juli 2006 auf der Vollversammlung der Lizenzvereine am 21. Dezember in Frankfurt zu präsentieren. Obwohl Seifert, der allein mit den Verhandlungen um den neuen Fernsehvertrag beauftragt ist, eisern schweigt, drang am Rande der WM-Auslosung in Leipzig durch, dass es "eine Sensation geben wird".
Die Spekulationen gehen dahin, dass der Pay-TV-Sender Premiere ohne eine deutliche Nachbesserung seines Angebots die TV-Rechte für die Bundesliga nicht mehr erhalten soll. Einiges spricht dafür, dass die Deutsche Telekom einen großen Teil der Rechte erwerben und Sublizenzen an ARD und ZDF veräußern wird.
Das ZDF will offenbar auch die Rechte für die beiden Sonntagsspiele der Bundesliga; das würde auf Kosten des DSF gehen, das derzeit die Free-TV- Rechte dafür hält. Aus dem Bieterstreit dürfte die Liga als großer Gewinner hervorgehen. Statt momentan 300 Millionen pro Saison dürfte der neue Vertrag im Bereich von etwa 500 Millionen Euro liegen.
Rainer Franzke
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Wieviele Abos dann wohl umgehend gekündigt werden? Für Premiere wäre das sicher ein Todesstoß, denn ich kenne niemanden, der sich Premiere nicht wegen Fußball geholt hat...
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Vielleicht sieht es auch nur so schlecht aus, dass man Premiere jetzt mit solchen Mitteln zu einem höheren Preis bewegen will.
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Heute ist es nun endlich soweit, die DFL gibt bekannt, wer bei der Rechtevergabe den Zuschlag erhalten wird. Gegen 13:30 Uhr soll es eine Pressekonferenz dazu geben, die per Live-Stream auf http://www.bundesliga.de verfolgt werden kann. Ich bin echt gespannt, was bei rausgekommen ist.
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Gestern stand in der FAZ, dass Premiere sein Angebot wohl auf 250 Mio erhöht hat, aber nur unter der Bedingung, dass erst ab 22h im Free-TV berichtet wird. Kabel Deutschland hingegen soll 200 Mio bieten und Free-TV ab 18.15h anbieten.
Ich bin gespannt, wieviel mehr als 400 Mio pro jahr die Liga bekommt und hoffe auf gute und viele Free-TV Zeiten. Besonders BuLI-Pur auf DSF am Sonntag morgen fand ich bisher immer sehr praktisch. Mal sehen, ob das DSF als Drittverwerter irgendwie mit am Tisch bleibt.
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Na, dann nehmen wir doch einfach den Bericht aus der heutigen FAZ:
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Fernsehrechte
Champus!Von Michael Hanfeld
21. Dezember 2005 Wenn die Deutsche-Fußball-Liga an diesem Mittwoch in Frankfurt in ihrer Vollversammlung beschließt, wer von der Saison 2006/2007 an für drei Jahre den Bundesliga-Fußball im Fernsehen zeigen darf, sollte der Sekt - nein, der Champagner - kalt gestellt sein. Denn welche der beiden großen Varianten der Vorstand der DFL am Vorabend bevorzugt haben wird - die Liga gewinnt: Sie gewinnt mindestens 130 Millionen Euro pro Saison hinzu, aus rund 300 Millionen Euro Fernseheinnahmen bislang werden 420 bis 430 Millionen Euro, mindestens.Die Liga hat meisterhaft gespielt, sie hat die Wettbewerber am Nasenring durch die Manege geführt, man konnte förmlich spüren, wie die Nervosität von Tag zu Tag stieg, bis gestern. Denn am Fußball hängt, zum Fußball drängt im Fernsehen doch alles - ARD und ZDF, RTL, Sat.1, Premiere, Kabel Deutschland und „Unity Media” und schließlich sogar die Telekom. „Ich gehe davon aus, daß wir 400 Millionen Euro plus X erreichen”, sagte Ligaverbands-Vizepräsident Wolfgang Holzhäuser kurz vor der entscheidenden Sitzung. Glückliche Zeiten für Vereine und Liga-Verband.
Bis zu 300 Millionen am Ende des Tages
Das wahrscheinlichste Szenario, das sich kurz vor Toresschluß ergab, lautet wie folgt: Die ARD behält die Erstsenderechte im Free-TV, sendet von 18.10 Uhr bis zwanzig Uhr und bezahlt dafür 95 bis hundert Millionen Euro pro Saison.Premiere wiederum hat sich durch die Konkurrenz zu Kabel Deutschland und Unity dem Vernehmen nach mit seinem Gebot in ungeahnte Höhen treiben lassen. Am Ende des Tages waren die Verhandler bei 280 bis 300 Millionen Euro pro Saison angelangt. Dafür bekäme Premiere ein exklusives Spiel am Freitag, das Samstags-Match-of-the-Day (vielleicht) und die beiden Live-Spiele am Sonntag.
Telekom hielt Rennen spannend
Voraussetzung dafür sei, daß Premiere „die Kröte ARD” schlucke, hieß es in Verhandlungskreisen. Falls nicht, käme Kabel Deutschland zum Zug, das 220 Millionen Euro allein fürs Bezahlfernsehen geboten hat. Kabel Deutschland und die ARD paßten prima zusammen. Anders als der große Bezahlsender Premiere mit seinen 3,4 Millionen Abonnenten hat die KDG keine Vorbehalte gegen die „Sportschau” der ARD.
Zwischen diesen beiden Lagern entschied sich das Rennen, das der dritte Bieter, die Telekom, bis zum Schluß noch spannender hielt. Doch könnte es sein, daß bei ihr - für geschätzte 30 bis 50 Millionen Euro - allein die Internetrechte blieben. Außen vor ist das ZDF, das sich nicht um die Erstsenderechte im Free-TV an den beiden Sonntagsspielen bemüht hat. Der Sender begnügt sich mit seinem späten „Sportstudio” am Samstag abend und ist lediglich bereit, den bisher 17 Millionen Euro teuren Vertrag auf rund zwanzig Millionen Euro zu erhöhen.
Für Premiere ist Fußball existenziell
Addiert man zu diesen Summen noch zwanzig Millionen Euro, die das Deutsche Sportfernsehen für seine Senderechte am Sonntag bezahlt und noch einmal mindestens zwanzig Millionen für die Auslandsrechte, kommt man auf einen Betrag, der jenseits der 400 Millionen Euro liegt, welche die Liga unbedingt erlösen wollte. Zum Schluß entschied sich alles an der Frage, ob sowohl die ARD als auch Premiere bereit wären, mehr Geld für nicht wesentlich mehr oder sogar weniger Fußball zu zahlen - die neuen Wettbewerber auf der Nachfrageseite machen es möglich.
Wie es hieß, schien die ARD am Ende genauso wenig gewillt, Premiere das „Match of the Day” am Samstag zuzugestehen, wie zuvor Premiere der ARD ihre Sendestrecke überlassen wollte. Und dieser Forderung der ARD gab der Ligaverband im Laufe des Tages offenbar nach, so daß Premiere, wenn der Sender nicht mit ganz leeren Händen dastehen und der KDG das Feld überlassen wollte, klein beigeben mußte. Für Premiere - das wissen Liga und ARD - ist der Fußball existenziell.
Bis zum Schluß siegesmutig
Zwar gaben sich sowohl KDG als auch Telekom - die für alle Senderechte geboten hatte - bis zum Schluß siegesmutig. Man habe auch für die Fernsehrechte geboten, bestätigte Matthias Schumann, Telekom-Sprecher für Sportkommunikation. Doch sah es eher danach aus, als daß weder das Szenario ARD plus KDG oder das Szenario Premiere pur beziehungsweise plus Erstsenderechte im Free-TV am späten Samstag abend um 22 Uhr im ZDF geben werde.Weil Premiere zuletzt sein Angebot hochschraubte und alles mehr oder weniger beim alten bliebe, auf wesentlich höherem finanziellen Niveau und mit einem Ausblick in die Zukunft, der neue Koalition verheißt: Premiere habe nämlich plötzlich, so Verhandlungskreise, auch für die Internetrechte geboten und könnte diese an die Telekom weitergeben.
Zauberwort „Triple Play”
Ursprünglich hatte man gedacht, daß es umgekehrt liefe. „Fußball ist ein interessanter Inhalt für unsere Zukunftspläne”, sagte Telekom-Sprecher Schumann. Die Telekom will Milliarden in ein neues Breitband-Glasfasernetz investieren, um Telefon, Internet und Fernsehen auf einer Leitung anbieten zu können - das so genannte „Triple Play”. Zu diesem fehlt allein noch der Inhalt, und das wäre vor allem der Fußball.
„Wenn man Triple Play ernsthaft spielen will, braucht man Sport”, sagte Schumann. Beim nächsten Mal, soviel ist sicher, ist die Telekom in einer noch stärkeren Position, da sich das Hochgeschwindigkeitsinternet in den nächsten drei Jahren verbreitern wird. Die Liga aber kann schon jetzt feiern.
Entscheidend ist in der Tat der Hinweis auf die existenzielle Abhängigkeit von Premiere in Bezug auf die Verwertungsrechte. Ein Analyst bezifferte den Wertverlust des Unternehmens auf 50-100%, wenn Premiere die Live-Rechte verlieren würde. Die Zahl scheint sehr hoch zu sein, m.E. ist es aber realistisch, denn ohne Fußball ist Premiere nicht mehr viel wert. -
Das ist Turbokapitalismus in Reinkultur.
Geht es eigentlich auch noch um Sport? Dass Premiere dichtmachen kann, wenn sie die Rechte nicht kriegen, war ja auch schon vorher klar.
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Vorhin lief bei den Nachrichtensendern im Ticker, daß es wohl Kabel Deutschland wird, außer die Vertreter der Vereine stimmen noch dagegen.
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oh, soll ich schon mal einen muster-schrieb für alle abonnenten die jetzt premiere (sollte dies tatsächlich stimmen) kündigen wollen verfassen?
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Das wär' so richtig klasse - schön den guten Festplatten-SATELLITEN-Receiver hingestellt, Kabelfernsehen abbestellt - und dann geht das an KABEL-Deútschland...
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Keine Panik, Willy - selbst wenn es dazu kommt, wird Kabel Deutschland auch einen Empfang über Sat ermöglichen. Ist jedenfalls geplant.
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gerade auf der homepage vom handelsblatt gefunden:
ZitatDÜSSELDORF. Die ARD hat sich im Bieterwettbewerb um die Bundesliga-Fernsehrechte durchgesetzt. Das Erste wird künftig 85 Mill. Euro pro Saison an die Klubs zahlen. Das berichteten Verhandlungskreise heute Vormittag. Damit ist der Fortbestand der ARD-„Sportschau“ am Samstagabend für weitere drei Spielzeiten gesichert.
Der Verlust der Live-Fernsehrechte ist für Premiere eine herbe Niederlage. Die Aktie des Medienunternehmens verlor bereits am Morgen bis zu sechs Prozent. Premiere-Chef Georg Kofler hat im Pokerspiel gegen die Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) und Unity Media überraschend verloren. „Der Schuss ist nach hinten los gegangen. Kofler hat sich verzockt“, sagte ein Beteiligter. Premiere braucht dringend mehr Exklusivität für sein Programm, um das Bezahlfernsehen in Deutschland dauerhaft zum Erfolg zu verhelfen.
Heute Nachmittag will die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Entscheidung der 36 Profivereine bekannt geben. Nach den bisherigen Informationen bekam die Deutsche Telekom den Zuschlag für die Internetrechte. Außerdem erwarb das ZDF und das Deutsche Sportfernsehen (DSF) Rechte an der Bundesliga.
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Ab 13.30Uhr gibts übrigens die Pressekonferenz dazu auf http://www.dfl.de zu sehen
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http://tool.boerse.de/index.php3?WKN=PREM11
Premiere AG mittlerweile -10%! Das wäre ein echter Knaller.
edit: Die FAZ hat auch schon reagiert--> http://www.faz.net/s/RubE2C6E0…Tpl~Ecommon~Scontent.html
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Sportschau ab 18.30Uhr finde ich gar nicht so schlecht. Dann schafft man es nach Heimspielen trotzdem noch, sich den Rest dort anzugucken
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Was wird aus den ganzen Premiere-Sportsbars? Werden die jetzt Unity-Media-Sportsbars?
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Auch auf N-TV wird gleich die Pressekonferenz übertragen. Bisher ist Premiere noch nicht definitiv aus dem Rennen, da keine offiziellen Ergebnisse bekannt sind. Trotzdem hat die Aktie heute schon 24% nachgegeben.
Schaun mer ma, was gleich verkündet wird.
N-TV bestätigt: Kabel Deutschland hat Pay-TV-Rechte!
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