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ZitatAlles anzeigenArchitektenwettbewerb Raschplatz-Lister Dreieck-Andreas-Hermes-Platz-Weißekreuzplatz
Der Stand der Dinge im Juli 2006
1) Ausgangspunkt des Wettbewerbs
Die Stadt Hannover und HRG (Eigentümerin der Passerelle) sind bemüht, die Passerelle aufzuwerten und zu verschönern. Nach den Umbauten zwischen Kröpcke und Bahnhof ist als nächstes der Raschplatz vorgesehen. Insbesondere muss das Gebäude Raschplatz 5 (es beherbergt u. a. Gastronomie ‚Gelben Seiten', die Raschplatz-Kinos und die OSHO-Disco) saniert werden (Baubeginn 2007).
Die Stadt Hannover hatte 8 Architektenbüros aufgefordert, Pläne zur Verschönerung des Raschplatzes bis zur Fläche Hamburger Allee auszuarbeiten (sog. Realisierungsteil des Wettbewerbs). Außerdem sollen Pläne zur Gestaltung der angrenzenden Flächen (sogenanntes ‚Lister Dreieck', d.h. der bestehende Busbahnhof, der Andreas-Hermes-Platz und der Weißekreuzplatz) ausgearbeitet werden (sog. Ideenteil des Wettbewerbs).
Alle Vorschläge können bis zum 14.07.2006 im Foyer der Bauverwaltung (Gebäude neben dem Rathaus, Zufahrt vom Friedrichswall) eingesehen werden (vgl. http://www.hannover.de/Umwelt und Bauen/Meldungen), das Protokoll zum Wettbewerb hängt dort aus.
2) Vorgaben für den Wettbewerb
Die Diskussion um die Aufwertung des Raschplatzes wird seit Jahren geführt. Der Eigentümer, die HRG, hat für den Umbau des Gebäudes Raschplatz 5 eine maximale Bausumme von 10 Millionen EURO vorgesehen und wünscht Planungen, die eine rentable Nutzung erlauben. Die Sanierung des Gebäudes sieht vor, die Betonkonstruktion des Rohbaus zu belassen, das "Innenleben" zu modernisieren und das Haus ansonsten entsprechend der Architektenpläne des siegreichen Entwurfs umzubauen.
Wesentliches Problem für alle Baumaßnahmen ist die Statik am Raschplatz, denn im Untergrund verlaufen U-Bahntunnel. Alle Bauten stehen auf Betonpfeilern (typisch weiß gestrichene Pfeiler im Untergeschoss). Diese sorgen im weichen Untergrund für Stabilität. Diese Konstruktion soll erhalten bleiben, darf aber keine zu große Last tragen, die Lasten dürfen auch nicht zu leicht sein, sonst würden im Extremfall die U-Bahntunnel "abbrechen".
Die jahrelange Diskussion in der Kommunalpolitik hat dazu geführt, dass den Architekten konkrete Vorgaben gemacht wurden (vgl. Drucksache 1889/2005 Anl. B, http://www.hannover.de/Bürgerservice und Politik/Sitzungsmanagemant/Bezirksräte: Bezirksrat Mitte 7.11.2005): So muss die OSHO-Disko (Baggi) am jetzigen Standort erhalten bleiben, und aus der -1 Ebene des Raschplatzes sollte ein großer zentraler Durchgang - statt der heute 2 schmalen - zum ‚Lister Dreieck' eingerichtet werden. Die EinwohnerInnen konnten den Architekten ihre Wünsche auf einer öffentlichen Veranstaltung im Pavillon am Raschplatz mitteilen.
Aus Sicht der Oststadt ist zu beachten, dass die Planungen nicht zu einem Abtrennen unseres Stadtteils von der Innenstadt, von Hauptbahnhof und Raschplatz führen.
3) Der Sieger im Realisierungswettbewerb - Architekten Koch/Panse,
Entwurf Nr. 1003, (http://www.koch-panse.de)
Der Entwurf sieht vor, den Raschplatz in der -1 Ebene als Platz zu erhalten mit einer Umgehung zu ebener Erde - also im Kern wie heute. Die Front des Gebäudes Raschplatz 5 wird bis zu den ersten Pfeilern vorgezogen, die oberen Etagen werden begradigt. Neue Geschäfte werden auch zur Lister Meile hin - heutige Rückseite zum ehemaligen Busbahnhof und Lieferantenzufahrt - eingerichtet. Die OSHO-Disko bleibt vorerst. Vor der OSHO-Disko und neben dem Gebäude der Sparkasse führen große Freitreppen in die -1 Ebene. Die Hochstraße bleibt. Die Hamburger Allee wird zu ebener Erde überquert. Im Untergeschoss (ungefähr zwischen der Polizeiwache heute und dem Nachtclub ‚Palo-Palo') wird die Unterführung nicht mehr als Durchgang genutzt, sondern soll für verschiede Zwecke verfügbar sein. Eine Unterquerung der Lister Meile im Tunnel Richtung ‚Kaufland' ist nicht vorgesehen. Zur U-Bahn gelangt man dann vom Raschplatz aus.
4) Der Sieger im Ideenwettbewerb - Architekten BKSP-Bahlo, Köhnke, Stosberg u. Partner (http://www.bksp.de )
Entwurf Nr. 1001
Die Querung der Hamburger Allee bleibt in der -1 Ebene und zu ebener Erde möglich. Mittelfristig wird der Abriss der Hochstraße geplant. Der Raschplatz-Pavillon wird in einem Neubau (Hamburger Allee/Lister Meile südlich des heutigen Gebäudes) untergebracht. Weitere Neubauten sind auf dem Andreas-Hermes-Platz und dem Weißekreuzplatz vorgesehen, dabei verlaufen die Gebäudegrenzen entlang der historischen Straßenführung, wie sie bis 1945 bestand. Der heutige Fußgängerabgang vor dem Bredero-Hochhaus bleibt erhalten.
5) Weitere Ideen anderer Architekten
Nun werden noch einige Planungen kurz dargestellt, die andere Büros, die am Wettbewerb beteiligt waren, zu einigen nicht unwichtigen Aspekten erarbeitet haben.
* Das Büro Koch/Panse will den Weißekreuzplatz mit Spielflächen ausgestattet sehen
* Das Büro Kiefer und Kiefer (Entwurf Nr. 1008) will auf der Hamburger Allee zu ebener Erde nur den Abbiegeverkehr belassen, der Geradeausverkehr soll nur über die Hochstrasse führen.
* Das Büro Venneberg und Zech (Entwurf Nr. 1005) wünscht den Abriss der Hochstraße, Fußgänger sollen die Hamburger Allee nicht mehr unterirdisch queren können. Auf dem Andreas-Hermes-Platz soll ein S-förmiger Neubau errichtet werden, in den der Pavillon umziehen soll. Auf dem Weißekreuzplatz würden die Rankgerüste entfernt, Spielflächen für Kinder und ein Brunnen angelegt. Der Abgang vor dem Bredero-Hochhaus würde geschlossen, in der -1 Ebene des Raschplatzes bliebe Platz für eine Fahrradstation.
* Storch und Ehlers (Entwurf Nr. 1004, http://www.storch-ehlers-partner.de) sehen den Abriss der Hochstraße vor und wollen den Raschplatz in der -1 Ebene schließen, ein Platz bliebe nur ebenerdig. Die Hamburger Allee wäre nur in der Erdgeschoss-Ebene zu überqueren. Ein Neubau auf dem Andreas-Hermes-Platz würde so weit an die Weißekreuzstraße herangerückt, dass der Fußweg an der Lister Meile wesentlich breiter würde.
* Das Büro ASP (Entwurf Nr. 1002) würde von der -1 Ebene des Raschplatzes unter der Hamburger Allee 2 Aufgänge Richtung Oststadt belassen. Der Pavillon würde vom Eingang an der Südseite aus vergrößert.
* Das Büro Raumplan (Entwurf Nr. 1007, http://www.raumplan-hannover.de) sieht vor, die Verkehrsführung wesentlich zu ändern. Das Gebäude Raschplatz 5 würde durch Anbauten über die Lister Meile auf die Fläche des heutigen Busbahnhofs hin vergrößert.
* Das Büro Gerkan-Marg pp (http://www.gmp.de, Entwurf Nr.1006) sieht einen Neubau auf dem Andreas-Hermes-Platz (versetzt zum Weißekreuzplatz hin) vor. An der Lister Meile wäre auch an der Ostseite Platz für einen breiten Fußweg. Die Unterquerung der Hamburger Allee in der -1 Ebene bliebe möglich.
Bitte vergleichen Sie auch die den Raschplatz Umbau betreffenden Zeitungsartikel in der Presseschau oder die Beiträge zur ‚Stadtteilentwicklung unter ‚Unsere Oststadt'.
Uwe Brennenstuhl
Stadtteilforum Hannover-Oststadt
quelle: http://www.hannover-oststadt.de/