Rechtliche Fragen

  • Ich habe bei amazon video eine Serie gekauft, Audioformat Deutsch.
    Nach einiger Zeit möchte ich wieder eine Folge sehen, jedoch gibt es auf einmal die deutsche Audiospur nicht mehr.
    Der Amazon Mokel schwadroniert über Geschäftsbedingungen und das ich die Folgen schon gesehen hätte, will mir aber aus Kulanz ein paar Kröten erstatten.
    Ich hätte gerne den gesamten Kaufpreis zurück, da ich für etwas anderes bezahlt habe.
    Hat jemand das Problem auch schon gehabt oder weiß Rat?

  • Ich baue auf unvoreingenommene Menschen, die mir in einer Sache raten können/wollen, die mir etwas zu schaffen macht.
    Ich habe beim Einhüten durch ein Missgeschick...herunterfallende Muskatmühle...eine kleine Teekanne geschrottet, die ein Geburtstagsgeschenk für meinen Schwiegersohn von seinen Eltern war. Wert: 32 €. Meine Tochter schickte mir sofort einen Link, wo ich die Kanne bestellen kann.
    Aus meiner Sicht muss ich sie nicht ersetzen. Sehe ich das falsch?
    Vor ein paar Jahren riss mein Enkel meine Canon EOS vom Tisch, die danach nicht mehr funktionierte. Ich bat meine Tochter, das ihrer Versicherung zu melden, was sie jedoch ablehnte. Sie wolle dafür die Versicherung nicht in Anspruch nehmen, das sie dann hochgestuft würde. Ich nahm das dann so hin.
    Über eine Einschätzung würde ich mich freuen.

  • Ich glaube das ist keine rechtliche Frage sondern eine menschliche. Willst du wegen 32 Euro es dir mit deiner Tochter verscherzen? Kauf die scheiß Kanne, wenn ihm das Teil so viel bedeutet. Da würde ich keine zwei Sekunden überlegen geschweige denn einen Post ins Fanmag schreiben oder olle Kamellen aufwärmen.


    Abseits davon wäre es mir neu, dass man bei Haftpflichtversicherungen hochgestuft wird. Kenne das nur von KFZ. Bin da aber kein Experte.

  • Ich würde ihr in der Antwort eine Rechnung für das Babysitten schicken und dann kann sie ja den Zeitwert für die Scheißkanne gegenrechnen.
    Dabei daran denken, was ein angemessener Stundensatz für eine erfahrene Fachkraft ist.
    Dann würde ich in mich gehen und überlegen, was ich in der Erziehung falsch gemacht haben könnte.
    Eventuell würde ich Tochter den knauserigen Arsch versohlen.


    (Edith: Oder so wie Bronco das vorschlägt. Ist wahrscheinlich besser. Aber die Gedanken über die Erziehung? Ich würde sie mir machen.)

    Einmal editiert, zuletzt von Reh von Nah ()

  • Jepp. Ich schließe mich Bronco an. Das ist eine menschliche Frage.
    Ob du es dir mit deiner Tochter verscherzst, wenn du die Canon mit der Kanne in Beziehung setzt und den Schaden aufrechnest, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne die Qualität und Belastbarkeit Euer Mutter-Tochter-Beziehung nicht.
    Wenn du die Diskussion aufmachst, musst du in der Lage sein, sie argumentativ durchzuziehen und dann mit den Konsequenzen, wie auch immer sie aussehen, leben können.


    Aus dem Bauch raus: die Sache mit der Canon ist durch, also hake das ab. Kaufe die Teekanne. Beim nächsten größeren Schaden durch den Enkel, besteht du dann auf die Übernahme durch die Versicherung.

  • Schenk ihr die Kanne doch zu Weihnachten zusammen mit einem Tee und ein paar selbstgebackenen Keksen.


    Also ich würde den Wink verstehen.


    Juristisch: bei Gefälligkeit haftet man nur für Sorgfalt wie in eigenen Angelegenheiten, also hier nicht.


    Cooler Prozess, soll ich Dich vertreten? ;)

  • Was mich wirklich getroffen hat ist die Art und Weise. Mir einen Link zu schicken, anstatt mit mir zu sprechen. Ich habe die Lütten immerhin von Freitag bis Sonntag versorgt und bekocht und den Eltern ein Abendessen gekocht. Ich hätte die Kanne selbst gekauft und gar nicht um Bezahlung/Kauf gebeten. Vielleicht bin ich zu spießig.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde weder die Canon noch die Babysitterstundensätze gegenrechen.
    Aber auch die Kanne nicht zahlen.


    Wie - entschuldige bitte - arschig ist das denn von Deiner Tochter?


    Rechtlich ist man unter Umständen bei Schäden, die man bei der Durchführungen von Gefälligkeiten verursacht nicht schadensersatzpflichtig. Ob das hier auch so wäre, weiß ich nicht, da fehlt mir die Expertise.

  • Nein, das ist nicht spießig. Menschlich sehe ich das wie Stephan und Bambi. Geht gar nicht, von der Art und Weise her nicht und erst recht nicht, wenn das ein ganzes Wochenende war.


    Wenn ich jemanden aus dem Freundeskreis oder gar der Familie um Hilfe frage und diese kostenlos bekomme, sehe ich darüber hinweg, wenn mal etwas zu Bruch geht. Egal, ob Umzug, Hilfe beim Renovieren oder Kinder einhüten. Punkt.


    Für mich hieße die Konsequenz, die Kanne zwar zu bezahlen, aber kein Kind mehr für sie einzuhüten, solange der anständige Weg bei solchen Missgeschicken nicht klar verstanden und akzeptiert ist (und ja, ich kann mir zugleich gut vorstellen, dass das als Mutter sehr schwierig durchzuhalten ist).

  • Das ist ja traurig, tut mir sehr leid für dich, Hirschi! Ich persönlich würde die 32€ zahlen und nicht mehr Hüten (denk ich zumindest, ich hab aber auch leicht reden, ist ja nicht mein Enkel). Wenn dir das zu hart ist, würde ich zumindest darauf verzichten bei der Tochter zu hüten und darauf bestehen, den zu umsorgenden Enkel geliefert zu bekommen. Ergänzt um den Hinweis, dass durch ihn verursachte Schäden selbstverständlich zu begleichen sind.
    Mit der Kamera würde ich auch nicht mehr anfangen.

  • das muss man sich mal überlegen... da könnte wegen 32 beschissenen euro der familienfrieden gefährdet werden. und wenn du in zukunft nicht mehr hütest, musst du vieleicht noch mit totalem enkelentzug rechnen. was für eine welt. und wenn ich dich richtig enschätze, sitzt du grad zu haus und machst dir nen richtigen kopf.. ich kann dir nur einen tipp geben: hör auf dein herz. meinetwegen auch noch auf den bauch... aber nicht auf deinen kopf. der sagt bestimmt was anderes als die beiden kollegen.
    generell scheint mir deine tochter doch noch sehr juvenil zu sein.

  • Es bringt überhaupt nix, als Außenstehender Partei zu ergreifen. Keiner, wahrscheinlich noch nicht einmal die Betroffenen selbst, weiß, welche familiengeschichtlichen Dynamiken dieses Verhalten produziert haben. Gerade Mutter-Tochter Verhältnisse sind ja oft sehr speziell.

  • Zitat

    Willst du wegen 32 Euro es dir mit deiner Tochter verscherzen? Kauf die scheiß Kanne, wenn ihm das Teil so viel bedeutet. Da würde ich keine zwei Sekunden überlegen geschweige denn einen Post ins Fanmag schreiben oder olle Kamellen aufwärmen.


    Das Verscherzen hat doch schon auf ganz anderer Ebene begonnen, da hilft der Kauf der Kanne jetzt gar nichts mehr. In meinen Augen hilft es nur, wenn man darüber redet. Auch wenn das eventuell Überwindung kostet und auch schmerzhaft werden kann. Aber wenn das emotional nicht geklärt wird, wird was bleiben.

  • Ich werde es mir mit meiner Tochter nicht verscherzen! Dazu sind sie und ihre Familie mir viel zu wichtig. Ich habe ihr schon angekündigt, die Kanne zu bezahlen. Es ging mir gar nicht um das Geld, sondern um die Art und Weise. Morgen habe ich mich wieder beruhigt. Das Leben ist zu kurz für lange Streits.
    Euch allen vielen Dank für die Beiträge und den Zuspruch! :)

  • Reden würde ich mit ihr trotzdem darüber und das nicht einfach runterschlucken - ich weiß auch nicht, wie deren finanzielle Verhältnisse sind. Du hast offenbar eine wohl auskömmliche, aber nicht üppige Rente - wenn es bei denen sehr viel besser aussieht, wäre das Verhalten Deiner Tochter auch aus dem Grund nicht okay.

  • Abseits davon wäre es mir neu, dass man bei Haftpflichtversicherungen hochgestuft wird. Kenne das nur von KFZ. Bin da aber kein Experte.


    Bei Privathaftpflichtversicherungen wird man nicht hochgestuft. Das einzige, was passieren kann, ist, dass die Versicherungsgesellschaft einem kündigt. Das passiert, wenn über Jahre hinweg diverse Schäden produziert hat. Insbesondere, wenn man bei irgendeiner Discount-Gesellschaft ist. Schönen Gruß an Check24.


    Im übrigen wäre auch zu prüfen, ob in dem Haftpflichtvertrag Schäden durch nicht deliktfähige Kinder eingeschlossen sind. Das ist nicht Standard.


    Aber das nur am Rande, denn in Wirklichkeit geht es ja um ganz andere Dinge, wie meine Vorredner schon festgestellt haben. Wobei ich mich ausdrücklich den Worten von Rodemeyer anschließe.

  • Aber wenn das emotional nicht geklärt wird, wird was bleiben.


    Das ist der Punkt. Resignierendes Bezahlen der Kanne, ohne das Thema anzusprechen bringt dich/euch auf Dauer keinen Schritt weiter.