Gazza

    Vielleicht können die Medien einen kranken Mann einfach mal in Ruhe lassen. Die Sache ist so schon schlimm genug.

    Lese auch gerade seine Biographie. Wirklich sehr lustig geschrieben, teilweise kann ich minutenlang nicht weiterlesen, weil ich mit Lachen beschäftigt bin (wobei bei diesen Geschichten der Schreibstil eh egal ist).


    Die wichtigsten Sätze aber tatsächlich in der Einleitung:


    "Mich zu besaufen, um vor den Depressionen zu fliehen, das habe ich genossen, ohne Zweifel. Das war gut. Das gab einem schon den Kick. Nur was danach kam, das habe ich ganz und gar nicht genossen: Den morgen danach, wenn ich nicht wusste, was passiert war, wenn ich mich schämte und mich widerlich, schuldig, und einfach scheiße fühlte. Alles in allem, war mein Leben gut? Nein, verdammt, überhaupt nicht.
    Ich führte ein behämmertes Leben, ich war ein behämmerter Typ, "Gazza", nicht Paul Cascoigne. Ich habe dieses ganze Gazza-Getue in der Presse so satt. Manche meinen, ignorier das doch einfach, aber so leicht ist das nicht.[...]
    Jeden Tag nüchtern aufzuwachen und clean zu bleiben, das ist es worauf es ankommt. Doch schon taucht da die nächste Angst auf: Werde ich, wenn ich trocken bin, nicht zu einem totalen Langweiler?Solange ich trank, hatten alle Spaß mit mir. Zumindest dachte ich das. Es gab immer was zu lachen - schlimm war's nur hinterher. Heute genieße ich es, jeden Morgen mit klarem Kopf aufzuwachen und zu wissen, wo ich bin. Aber was, wenn der Preis dafür ist, dass ich ein durch und durch vernünftiges, trübsinniges und langweiliges Arschloch werde? Abwarten."

    Im 11Freunde Sonderheft zum britischen Fußball war ein Kurzproträt über ihn zu lesen, mit einer Geschichte, die ich noch nicht kannte. Kurz vor seinem Karriereende hatte Gascoigne direkt vor einem Spiel mehrere Flaschen Wein, eine Flasche Hartschnapps und mehrere Schlaftabletten konsumiert. Das näüchste, woran er sich erinnern konnte sei gewesene, dass er zum Player of the Match gewählt wurde. Schön, der letzte Satz des Porträts, der sinngemäß lautete: Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass Gascoigne eben nicht nur eine Skandalnudel sondergleichen gewesen sei, sondern eben auch einer der besten englischen Fußballer aller Zeiten.

    Die Legende geht für die nächste Staffel ins englische Dschungelcamp, ohauerha! Entweder ist er wirklich tief gesunken, oder die englische Ausgabe vom Dschungelcamp ist ein wirklich klasse Format für echte AAA-Promis und Legenden!