• Lese gerade in der HAZ die Erinnerungen von Lienen zu Robert. Ein wirklich feiner Mann- charakterlich wie menschlich! Tingelt nicht von Sender zu Sender, um sich an seiner Trauer zu ergötzen, sondern macht sich sogar noch Vorwürfe, die Dramatik bei Robert nicht erkannt zu haben...
    Meine grösste Hochachtung verbunden mit der Scham, dass er hier so schäbig wegeschubst wurde. Hat ihm nach eigener Aussage sehr weh getan.

  • Und laut Bild lehnt hecking jede Interviewanfrage egal welcher medien ab.
    Tante Edith sagt mir gerade , dass das missverständlich ausgedrückt ist. ich find das gut von hecking und hab ihn auch gar nicht anders eingeschätzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Welfenprinz ()

  • Ich habe gerade den nächsten Schock erlitten.


    Ich hatte vier oder fünf Tage vor Roberts Tod eine Bestellung im Fanladen aufgegeben, u.a. Schal, Shirt, diverse CDs. Dabei auch die CD "Robert Enke Nr.1". Heute kam nun das Päckchen - und ausgerechnet die Enke-CD war nicht drin.


    Das ist hier kein Anprangern der netten Fanladen-Jungs, denn ich habe vollstes Verständnis dafür, dass wir alle momentan neben der Spur sind und bestimmt auch alle bei der Arbeit unkonzentriert sind. Ist also sehr menschlich, dass man vergessen hat, die CD ins Päckchen zu legen.


    Schlimm für mich ist aber, dass ich mir von der CD, die ich eigentlich unter ganz anderen Vorzeichen bestellt hatte, jetzt durch die neuen Umstände Trost versprochen hatte. Und meine Angst ist jetzt, dass die CD ausverkauft sein könnte, weil die Nachfrage danach jetzt sicherlich gestiegen ist.


    Ich hoffe so sehr, dass ich mein Exemplar noch bekommen kann, habe auch schon eine Mail an den Fanladen geschickt.


    Aber ist es einfach so bitter und passt in die Gesamtsituation. Ich habe gedacht, ich kann jetzt irgendwann mal so langsam zur Normalität zurückkehren (nicht falsch verstehen bitte, Ihr wisst sicher, wie ich das meine), und jetzt dieser Rückschlag, den sicher niemand wollte und der mich wieder so runterreißt.


    Das alles findet Ihr vermutlich sehr lächerlich, aber durchs Runterschreiben gehts mir ein klein wenig besser.


    Nochmals, weils mir sehr wichtig ist: Das ist hier kein Anprangern eines Fehlers, sondern der Versuch, Frust zu verarbeiten, was ohnehin nur sehr bedingt möglich ist.

  • Ganz ehrlich - ich wüsste nicht, warum man die CD, die Enke Mütze oder das Enke Trikot jetzt nicht weiterverkaufen oder gar neu auflegen sollte, falls die Artikel vergriffen sein sollten. Natürlich in Absprache und mit Zustimmung der Familie. Kritik daran (wie auch das der Fanshop in diesen Tagen wohl geöffnet war) kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde es gut, wenn man den Leuten, die auf diesem Wege für sich gedenken oder erinnern möchten auch in Zukunft die Möglichkeit dazu gibt. Man kann zukünftige Devotionalien, ohne das Wort jetzt zu abwertend zu gebrauchen, ja mit einer wohltätigen Komponente versehen wie es die CD schon immer war, dann hätte die ganze Sache auch einen objektiv guten Zweck.
    Rufe nach Trauer T-Shirts, wie es sie hier direkt nach der Todesnachricht gab, fand ich deplatziert und finde das auch immer noch - aber wenn der Verein in Zukunft irgendwas geschmackvolles neu oder weiter anzubieten gedenkt, würde ich das gut finden. Besser als dass man die Leute Profiteuren auf Ebay in die Hände treibt.

  • mcgiant
    Ist überhaupt nicht lächerlich....


    Ich glaube die meisten bekommen einen Kloß im Hals, wenn Sie im Moment durch "kleine" Dinge an Robert erinnert werden.
    Und das wird sicherlich noch einige Zeit so bleiben.


    Auch für mich ist es noch immer nicht faßbar, noch immer bin ich ohnmächtig und traurig. Vieles was uns wichtig ist, wird nicht mehr so sein wie es vorher war.


    Vielleicht ist der morgige Schritt des Abschiednehmens ein Schritt Trauerarbeit.
    Allerdings weiß ich selbst noch nicht, ob ich an der Massenveranstaltung teilnehmen werde oder den Schritt lieber in den nächsten Tagen an einem der Gedenkorte allein vollziehen möchte.


    Bei aller Trauer dürfen wir nie vergessen, daß die Angehörigen im Moment die größte Last dieser Tragödie tragen. Und da wird man nicht von Tagen oder Wochen reden können.

  • Und laut Bild lehnt hecking jede Interviewanfrage egal welcher medien ab.
    Tante Edith sagt mir gerade , dass das missverständlich ausgedrückt ist. ich find das gut von hecking und hab ihn auch gar nicht anders eingeschätzt.


    Sehe ich genauso, was an meiner Aussage zu Ewald aber nichts ändert.

  • Wie ich finde. ein sehr gelunger Beitrag aus einem anderen Forum:


    "Die Hauptfrage lautet doch, was bringt "wildfremde" Menschen dazu, diesen Tod als etwas besonderes zu empfinden? Ist es tatsächlich nur eine Medienfarce, ein aufgeblasenes Trauerspektakel um Geld zu verdienen? Ist es abgrundtiefe Heuchelei den Selbstmord eines Prominenten zu glorifizieren, während so viele andere Menschen unbemerkt und vor allem unverschuldet sterben?


    Es sind Einwände, die ich für berechtigt halte. Die Medien schlachten diesen Unglücksfall maßlos aus, doch würde ich nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Die 35.000 Menschen in Hannover kamen nicht zusammen, weil die Medien so einen Wind veranstaltet haben. Auch nicht, weil er zufällig Nationaltorhüter war. Sie kamen aus Betroffenheit, weil sie sich verbunden fühlten - nicht weil N-TV Dauertrauer verordnete. Und diese Betroffenheit ist sicherlich mit der Biographie des Robert Enke verbunden.


    Klar, er war ein sympathischer, bodenständiger Typ, erfolgreich, Kapitän von Hannover und designierter Nationaltorhüter bei der nächsten WM, alles Gründe mehr Anteilnahme zu empfinden, als beim unbekannten Nachbarn von Nebenan. Aber keine ausreichende Erklärung für diese starke Betroffenheit. Es kommt ein andere Punkt hinzu, die Ungegreiflichkeit des Warums? Wie kann ein junger Mann in der Blüte seines Lebens, glücklich verheiratet, wohlhabend, erfolgreich, allseits beliebt und respektiert, so einen sinnlosen Schritt geht?


    Das ist etwas, was eben nicht ins erklärbare Raster fällt. Es ist kein Autounfall, gegen den man letztlich machtlos ist, kein Herzinfarkt, kein Krebs, keine Verzweiflungstat in aussichtsloser Lage oder sonstiges Unglück, es ist erstmal vollkommen unverständlich. Bis auf die Geschichte mit seiner Tochter Lara - mich verbindet nicht viel mit Robert Enke, ein guter Torhüter, einer von vielen, ein Team mit dem mich wenig verbindet, aber ich habe selbst ein Kind zu früh verloren. Als ich vor wenigen Jahren sein Drama mitbekam, hat es mich getroffen, ich weiß wie man sich dabei fühlt und bewunderte seine Stärke.


    Nun muß man eine solche Erfahrung wohl nicht machen, um nachzuempfinden, was für einen Schicksalsschlag er da hinnehmen mußte. Und alles Geld der Welt, jeder Erfolg, sämtliche Anerkennung, verpufft angesichts so einer Geschichte zu einem unbedeutenden Nichts. Er schien das alles verarbeiten zu können, gerade das Wissen "gebraucht" zu werden, kann eine starke Stütze sein, die Frau bestätigte dies in der PK ja auch. Aber keiner kann in den Menschen hineinschauen und es ist auch schwer vermittelbar, was nach so einem Todesfall in einem vorgeht.


    Ich habe beispielsweise schon meine Mutter begraben müssen, auch nicht einfach, aber so etwas gehört zum Leben dazu, es ist nicht mit dem Tod eines Kindes zu vergleichen, sowas kann einen völlig aus der Bahn werfen, weil so etwas wie das Urvertrauen, dass "alles irgendwie gut wird" zerstören kann. Es geht an den innersten Kern der Persönlichkeit und wenn man vorbelastet ist, wie es Robert Enke anscheinend war, dann kann es einen zerstören.


    Ich verstehe seine Problematik, hätte er sich die Hilfe gesucht, die er gebraucht hätte, hätte er seine Karriere aufgeben müssen und alles verloren, was ihm halt gab. Dazu die Angst die Adoptivtochter wieder zu verlieren. Und die Öffentlichkeit hätte ihn à la Deisler als Versager, Drückerberger oder sonstwas abgestempelt. Eine Option, die ihm wohl leider nicht mehr lebenswert erschien. Oder für die ihm die Kraft fehlte.


    Und ich denke gerade in Hannover, wo man seine Vorgeschichte kennt, wird er eben nichts als rücksichtslos-"durchgeknallter" Selbstmörder wahrgenommen, sondern als ein seelisch krankes Opfer seiner Schicksalsschläge, der sein bestes gab, aber es eben nicht geschafft hat. Jeder wußte um sein Drama, jeder hatte vermutlich viel Respekt vor ihm und dann stellt sich heraus, dass es eben doch nur Fassade war.


    Eine Glorifizierung zum Helden kann ich nicht erkennen, er ist eine tragische Figur, aber wie so oft hängt das Herz eben nicht an den makellosen "Helden", sondern an den gebrochenen, gescheiterten Charakteren. Wenn es einen Helden in dieser Geschichte gibt, dann wohl Teresa Enke. Was diese Frau durchmachen muß, ist eine wirkliche Prüfung.


    Ich würde jedenfalls niemanden ob seiner Trauer klassifizieren, oder mir ein Urteil über seine Tat erlauben. "

    Einmal editiert, zuletzt von Bass ()

  • Sehe ich genauso, was an meiner Aussage zu Ewald aber nichts ändert.


    ja.
    Sowohl Lienen als auch Hecking haben das zeug mit der Situation sowohl mit als auch ohne Äusserung in der öffentlichkeit adäquat umzugehen(im Gegensatz zu den Daums, die die Gelegenheit nutzen sich interessant zu machen).

  • Ich habe gerade den nächsten Schock erlitten.


    Ich hatte vier oder fünf Tage vor Roberts Tod eine Bestellung im Fanladen aufgegeben, u.a. Schal, Shirt, diverse CDs. Dabei auch die CD "Robert Enke Nr.1". Heute kam nun das Päckchen - und ausgerechnet die Enke-CD war nicht drin.


    Das ist hier kein Anprangern der netten Fanladen-Jungs, denn ich habe vollstes Verständnis dafür, dass wir alle momentan neben der Spur sind und bestimmt auch alle bei der Arbeit unkonzentriert sind. Ist also sehr menschlich, dass man vergessen hat, die CD ins Päckchen zu legen.


    96 hat z.zt. alle Enke Artikel aus dem Programm genommen. Ich finde zurecht.
    Es wird überlegt ob und wann es wieder Enke Artikel geben wird und ob der Gewinn an gemeinnützige Zwecke gespendet werden soll.

  • Alles gut und richtig. Nur hatte ich ja im Fanladen bestellt, nicht bei 96 (dort ist diese CD schon lange nicht mehr erhältlich gewesen). Und das vor Enkes Tod. Und am Donnerstag erhielt ich auch Nachricht, dass das Päckchen unterwegs sei.


    Ich gehe also von einem Versehen aus, mehr nicht.


    Nur tut das jetzt halt einfach weh. Mehr wollte ich ja eigentlich gar nicht zum Ausdruck bringen.

  • Obwohl mich die ganze Sache sehr mitgenommen hat (viel mehr, als ich es mir hätte vorstellen können), habe ich der Tage nichts zu diesem Thema beigetragen, zumal es schon sehr viele Beiträge gab, die mir voll aus dem Herzen gesprochen haben. Deswegen vom mir nur so viel:


    1. Ich finde es sehr wichtig, und hoffe inständig, dass die Fans den Wunsch der Familie entsprechen, und ihr die Gelegenheit gibt, Robert im engsten Familienkreis ohne Störungen oder Massenaufläufe würdig zu beerdigen. Ich finde es schon so sehr mutig und alles andere als selbstverständlich, dass die Familie ihre Einwilligung zu einer Trauerveranstaltung in einem so großen Rahmen gegeben hat, um den vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, Abschied zu nehmen. Respektiert das bitte und bleibt weg von Roberts Beerdigung.


    2. Ich war erstaunt und berührt zu sehen, wie groß die überregionale, aufrichtige Anteilnahme auch gegenüber uns Fans von Hannover 96 war, insbesondere seitens der Fans anderer Vereine, mit denen wir uns nicht eben grün sind. Das war zutiefst menschlich und hat gezeigt, dass Fussball, egal von welcher Seite oder in welchem Fanschal man ihn betrachtet, letzlich nur eine sehr schöne Nebensache ist. Ich fände es schön, wenn man sich dafür irgendwie bedanken könnte, z.B. mit einem entsprechenden Banner beim nächsten Heimspiel oder so.


    3. Bei all der Trauer um Robert sollte man meiner Meinung nach den Lokführer nicht vergessen, der sicherlich unter dem Tod von Robert Enke noch mehr zu leiden hat, als jeder andere von uns. Ich hoffe, er kann die schwierige Situation bewältigen, in die er völlig unverschuldet geraten ist.


    Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass all diejenigen, die Robert Enke persönlich nahe standen, insbesondere seine Frau, sein Kind und seine Familie und Freunde, im Laufe der Zeit über den Verlust hinwegkommen. Vielleicht hilft Ihnen die große Anteilnahme ja dabei, ihre Trauerarbeit zu bewältigen.

  • Ich finde, nach den ganzen "Fehltritten" im Frühjahr, verhält sich der Verein zu dieser Tragödie einwandfrei.
    Vom Abschalten der HP bis zum Stopp des Verkaufs von R. Enke Fanartikel. Ich hoffe auf eine würdige Trauerfeier am Sonntag.


    Auch ich bin überrascht, wie die Aussenwirkung von Robert Enke in Deutschland war.
    Für Hannover war er das Aushängeschild schlechthin.
    Wenn ich hier die Nachrichten seit dem 10.11 lese wird mir immer ganz anders...


    Linen und Hecking sind intelligente Trainer, habe nichts anderes erwartet. Neururer hat ja gleich mit allen telefoniert...