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Oliver Kahn gilt - zumindest in den Augen der Bayern-Verantwortlichen - immer noch als der beste Torwart der Welt. Doch die Patzer des Ballfängers häufen sich - seit dem verlorenen WM-Finale hat der Bayern-Keeper in vielen wichtigen Spielen schlecht ausgesehen. SPIEGEL ONLINE dokumentiert die folgenreichsten Fehlgriffe Kahns.
Bayern-Keeper Kahn (bei seinem Patzer gegen Real Madrid):
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Hamburg - Es war die Ironie der Fußball-Weltmeisterschaften 2002, wenn auch eine bittere: Oliver Kahn, bis zum Finale gegen Brasilien der sichere Rückhalt einer sicheren deutschen Abwehr, hat sich ausgerechnet für das Endspiel einen Fehlgriff aufgehoben. Einen Schuss Rivaldos kann der Nationalkeeper nicht festhalten - Ronaldo staubt zum 1:0 ab. Das Ende ist bekannt. Eine demoralisierte Völler-Truppe kassiert einen weiteren Treffer und verliert das WM-Finale. Kahn wird trotz seines Patzers zum Spieler (!) des Turniers gewählt.
Mehr als zwei Jahre sind seit dem folgenreichsten Fehlgriff Kahns vergangen. Der Torwart-Titan ("Bild") ist seither nur noch im Verein unumstritten - in der Nationalmannschaft muss der 35-Jährige auf Anweisung des neuen Bundestrainers Jürgen Klinsmann um seinen Stammplatz kämpfen. Auch, weil der Keeper sich in der Folge im deutschen Team weitere Aussetzer leistet. Im Februar z.B. unterläuft Kahn beim Länderspiel in Kroatien einen Eckball - die Gastgeber kommen zum Ausgleich.
Doch während Missgriffe im Nationalteam die Ausnahme blieben, verwundert die Nibelungentreue des FC Bayern München zum Torwart. Zwar sind die Verdienste Kahns unbestritten (immerhin sorgte er mit drei gehaltenen Elfmetern fast im Alleingang für den Champions-League-Sieg 2001), doch gerade im Verein steht die Zahl der Kahn-Patzer mittlerweile in keinem Verhältnis mehr zu den Glanztaten, die früher die Regel waren.
Am 24. Februar 2004 führt der FC Bayern im Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen Real Madrid mit 1:0. Dann tritt Real-Verteidiger Roberto Carlos einen Freistoss aus 35 Metern - und Kahn rutscht der nicht scharf geschossene Ball durch die Arme. Die Bayern scheiden trotz der Ankündigung des gescholtenen Keepers ("Dann gewinne ich das Rückspiel eben allein) in Madrid aus.
Im Mai 2004 sorgt Kahn durch einen Blackout gegen Werder Bremens Ivan Klasnic für eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf. Einen harmlosen Rückpass lässt der Torwart aus den Händen gleiten, Klasnic kann zum 1:0 abstauben. Das Spiel gewinnen die Hanseaten am Ende mit 3:1 - und sichern sich den vierten Titel der Vereinsgeschichte ausgerechnet im Münchner Olympiastadion. "Es war ein Torwartfehler, und sicherlich nicht der erste in diesem Jahr", kritisierte daraufhin Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Den vorerst letzten leistet sich der Bayern-Kapitän im Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin, als er einen Schuss des Schweden Zlatan Ibrahimovic nicht festhalten kann und vor die Füße von Alessandro del Piero prallen lässt. Eine Torwartdiskussion wird es aber in München auch weiterhin nicht geben.
[URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,326437,00.html]Quelle: SPIEGEL ONLINE 04.11.04[/URL]
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Quelle: Kicker