Deutsche Nationalmannschaft

  • Das Drumrum muss man ausblenden oder halt wenn zu sehr nervt im eigenen Garten gucken.


    Gerade das Drumherum wird in Polen/Ukraine eventuell recht 'spannend'.
    Ein Bekannter, Pole seines Zeichens, meinte vor einigen Monaten noch zu mir, dass er erhebliche Zweifel habe, dass die Straßenanbindungen rechtzeitig fertig werden. Und dass das Hooligan-Problem wohl noch ganz interessant würde.


    Kann einer der Polenkundigen hier etwas dazu sagen? Saurier? Mazurek? I|Stajner?

  • Ich schau mir die Nationalelf normalerweise nur bei den Turnieren an.
    Allerdings macht diese Quali bisher so viel Spaß, dass ich sie mir diesmal gebe.
    Ich bin guter Hoffnung, dass das bei der EM was wird mit dem längst wieder mal fälligen Titel.
    Spanien ist im Moment vergiftet, Italien ist noch nicht so weit, da sollte was drin sein!

  • Natürlich haben die Spiele gegen Brasilien und gegen Österreich Spaß gemacht und waren schön anzuschauen. Besonders aus taktischer Sicht hat es mir imponiert, wie eine Mannschaft zum einen viel Ballbesitz hat und das Spiel beherrscht ( Modell van Gaal) und diese Eigenschaft zum anderen durch blitzartigen Tempowechsel mit der 10-Sekunden-Überfalltaktik des Mirko Slomka kombiniert. Das sah teilweise wirklich perfekt aus.


    Die Folge daraus ist jetzt dieser Rummel und große Erwartungen ( nicht nur Hoffnungen !). Dieser Zustand wird jetzt wahrscheinlich ein Jahr andauern und ich meine, dass gerade bei den sehr jungen Spielern dies nicht förderlich ist, weil die gute Stimmung und die Begeisterung kippen und daraus unangenehmer Druck und eventuell Versagensängste entstehen könnten. Dann ist die Leichtigkeit, die das Spiel der Nationalelf ebenfalls auszeichnet, verschwunden und es könnte zu Verkrampfungen führen. Das ist eine Frage der Stabilität jedes einzelnen Spielers und damit der Mannschaft als Ganzes. Diese Stabilität kann ich nicht beurteilen, habe aber meine Zweifel. Die heutige Spielweise mit ihrer feinen Technik und ihrer strategischen Ausrichtung ist bei Turnieren m.E. leichter zu stören als die früheren Erfolgsmerkmale ( die "deutschen Tugenden": Kampfkraft, Kondition, Härte, Wille). Daher kommt es auf eine gelungene Kombination der neuen und der alten Eigenschaften an und aus diesem Grunde ist für mich der beste Spieler gegen Österreich nicht Özil oder Götze gewesen, sondern Müller.

  • Ich finde, die Mannschaft hat nur ein Problem mit Spanien ;) Ansonsten sieht das sehr beeindruckend aus. Der Druck 2006 im eigenen Land war kein Problem, die beiden anschließenden Turniere verliefen ebenso erfolgreich. Sie machen sich den Druck selbst und wollen mal wieder einen Titel holen. Mir reicht es, wenn sie so schön Fußball spielen. Alles andere wäre eine Zugabe.


    Großes Kompliment an den deutschen Fußball der letzten Jahre. Wenn ich an das konzeptlose Gegurke denke, das vor Klinsmann vorherrschte...

  • Etwa dieser Einpeitscher-, Taktik lieber Löw überlassende, Wischiwaschi-Klinsmann? ;)
    (Weißt ja, war nicht ganz ernst gemeint, sondern ich sehe es wie Du. Vermutlich wird man erst in einem Jahrzehnt wirklich ermessen können, was Klinsmann in so kurzer Zeit alles in Gang gebracht hat, aber er hat trotz aller Fehler den Grundstein für den jetzigen Fußball gelegt -- und wie ich meine, mit einigem Anteil auch für den in der Bundesliga.)


    Die Folge daraus ist jetzt dieser Rummel und große Erwartungen ( nicht nur Hoffnungen !). Dieser Zustand wird jetzt wahrscheinlich ein Jahr andauern...


    Keine Frage. Aber das ist für mich kein Grund, mir die Nationalmannschaft nicht zu gucken. Für Dich zum Glück auch nicht, wie ich sehe. ;)

  • Große Erwartungen gibt es bei der Nationalelf doch immer, alles andere wäre aufgrund der erfolgreichen Tradition auch lächerlich. Die deutsche Elf kann nicht nur als Teilnehmer zu einem Turnier fahren, sonderm gehört in den Kreis derer, die das Turnier gewinnen sollten.

  • Kai, was den ersten Absatz deines letzten Kommentars angeht, hättest du auch Jürgen Klopp statt van Gaal und Slomka schreiben können. Da sehe ich doch noch Unterschiede. Wenn Slomka in der Viererkette mehr fußballerisches Können und damit auch Kompetenz in der Spieleröffnung präferiert, kannst ihn zukünftig gerne in diesem Zusammenhang zitieren. Van Gaal spielt nur auf Ballbesitz. Den, sage ich mal, darf man in diesem Zusammenhang nicht mal mehr ansatzweise nennen. Der will nur Spektakel - und so kriegst du keine Titel.


    Klinsmanns Stellenwert bei der Weiterentwicklung des gesamten deutschen Fußballs ist nicht wirklich gewürdigt. Als Sonnenkönig wird er leider mehr auf Äußerlichkeiten hin und an der Oberfläche herum bewertet. Kann man ihm am Zeuge flicken, tut man es gerne. Selbst der "Kicker" (insbesondere in der Person von Redakteur Karl-Heinz Wild) hält sich da nicht zurück. Journalisten muss man an sich ran lassen, will man ansonsten ruhig arbeiten. Nicht mit Klinsi, und dafür hat er meinen Respekt.

  • Journalisten muss man an sich ran lassen, will man ansonsten ruhig arbeiten. Nicht mit Klinsi, und dafür hat er meinen Respekt.


    Und Klinsmanns Distanz gegen Journalisten ist schlecht in dem Gewerbe Profifußball. Dieser lebt doch vom Boulevard, weil die Medien das Gekicke erst zum Spektakel machen. Man sieht das immer gut beim Auf und Ab anderer Sportarten. Sagen die Medien, dass Basketball, Biathlon, Hockey etc "in" sind, kommt auch die zahlende Masse. Verlieren die Medien das Interesse wie beim Eishockey, sind die Stadien leer. Fußball wird permanent gepusht und deshalb sind die Akteure verpflichtet mit den Medien zu arbeiten. Dass Löw und Co. das beherrschen, zeigt der Hype um die Mannschaft.

  • Die konsequentere Nachwuchsförderung wurde in der Tat schon durch Berti Vogts (!), einen m.E. noch stärker unterschätzten Trainer als Jürgen Klinsmann und ebenso weitblickend, spätestens 1998 nach der WM in Frankreich eingefordert -- und angeleiert dann nach dem EM-Aus 2000 und dem Zuschlag für die WM 2006. Das ist mWn soweit richtig und natürlich nicht Klinsmanns Verdienst. Selbstverständlich konnte Klinsmann auf diese Ansätze mit aufbauen. Keiner tut irgendwas alleine. Vier Jahre Entwicklung haben ihm auch erste Jungtalente geliefert. Keine Frage.


    Dass die Sache allerdings während der Ära Klinsmann (ab 2004, also vier Jahre nach Beginn des Neuaufbaus in der Jugendausbildung) noch mal einen zusätzlichen Schub erhielt, dass vor allem das Gesamtkonzept der Ausbildung sehr viel ausdrücklicher in Richtung eines modernen Angriffsfußballs verschoben wurde, und dass es zur breiten Durchsetzung einer intelligenten Verteidigung im Raum kam -- das schon ganz erheblich Klinsmanns Verdienst. Oder besser: Das Verdienst von Klinsmann und den Leuten um ihn herum (was er selbst wohl nie bestreiten würde).


    Natürlich gab es auch andere Pioniere (bezogen auf die Zeit bis 2004): den zuerst so verlachten Rangnick zum Beispiel. Der ist genauso angeeckt wie Klinsmann, hatte aber nicht die Reputation und Rückendeckung, um seine Ideen so durchzusetzen wie Klinsmann.


    Klinsmann hat aber auch die Einführung moderner Trainingsmethoden und der Aufteilung der Arbeit auf Spezialisten zu einer anerkannten Methode gemacht. Auch das ist nicht neu gewesen, aber durch Klinsmann gegen massenhaft Widerstände durchgesetzt worden und war ab dem 3. Platz bei der WM auf einmal "gesellschaftsfähig". Was hat man da vorher drüber lamentiert! Mit der WM hat man erkannt, wie viel mehr Potenzial in dieser Form des Arbeitens steckt. Und gerade da sehe ich ganz ausdrücklich einen von Klinsmann gelegten Grundstein.


    Klar wäre das alles auch ohne ihn gekommen. Die Frage ist aber, wie schnell.

  • Kai, was den ersten Absatz deines letzten Kommentars angeht, hättest du auch Jürgen Klopp statt van Gaal und Slomka schreiben können. Da sehe ich doch noch Unterschiede. Wenn Slomka in der Viererkette mehr fußballerisches Können und damit auch Kompetenz in der Spieleröffnung präferiert, kannst ihn zukünftig gerne in diesem Zusammenhang zitieren. Van Gaal spielt nur auf Ballbesitz. Den, sage ich mal, darf man in diesem Zusammenhang nicht mal mehr ansatzweise nennen. Der will nur Spektakel - und so kriegst du keine Titel.


    Ich habe diese Namen ( van Gaal und Slomka) gewählt, weil der eine für mich für absoluten, aber uneffektiven Ballbesitz und der andere für blitzartigen Ünberfallfußball. In der Nationalelf werden beide Stilmerkmale kombiniert und es entsteht ein erfolgreicher und attraktiver Fußball.

  • Dem ZDF ist ein Ü-Wagen abgebrannt: Große Panne vor der Länderspielübertragung am Dienstag: Der Übertragungswagen fing Feuer, das ZDF kann nun keine eigenen Bilder aus Polen liefern.


    Quelle: http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=51870&p3=


    Gerüchten zufolge sollte KMH "Ron Robert Zieler, Hannover 96" fehlerfrei ausprechen üben und spieh plötzlich Feuer ....

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  • :D




    Aber, was is denn das für ein unfassbarer Skandal, dass das ZDF, bei den ganzen Gebührenmilliarden, die es in den Arsch geschoben kriegt, nur mit einem Ü-Wagen nach Danzig fährt, NEE NEE NEE, krich Kreislauf :nein:

  • Dit Stürmer sind auf beiden Seiten blind, hätte schon 2:2 stehen können. Aber unglaublich wie leicht die Deutschen auszukontern sind.