Hannoversches Anspruchsdenken

Hast ja recht.
Aber könntest du bitte demnächst mal versuchen, ab und an die Großschreibtaste zu betätigen. Sorry, aber bei dem vielen Text ist das sonst sauschwer zu lesen.

Ich möchte nur kurz meinen einzigen Anspruch an Team u. Trainer(der sich übrigens seit dem Abstieg in die Regionalliga und den Aufstiegen nicht geändert hat) skizzieren: Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie auf dem Platz alles gibt - und versucht ein Spiel (wenn irgend möglich) zu gewinnen.

Ich habe (weder in dieser, noch in der letzten Saison) den Nichtabstieg erwartet - und hätte nicht Mannschaft und Trainer verteufelt, wenn es denn - bei allen ernshaften Anstrengungen- nicht geklappt hätte. Ich wär' einfach verdammt traurig...

(Wenn sich das Team ängstlich dem Schicksal ergeben würde - dann wär' ich allerdings sauer - stinksauer...)

Das der Nichtabstieg bis jetzt das vorrangige Ziel war, ist nur allzu verständlich. Die meisten von uns wären doch, vor Saisonbeginn, mit einem gesichterten Mittelfeldplatz hochzufrieden gewesen (ich wäre es noch...).

Nun ist es in der Motivation jedes Einzelnen ein wichtiger Punkt, sich ein Ziel zu setzten- und daraufhin zu arbeiten. Das hilft uns im Studium (wenn wir uns vor Augen halten können, warum wir uns grad' mit irgendwelchem Sch... belasten, oder Probleme auftauchen...), im Sport usw.

Die Erreichung des Ziels treibt uns an, hilft uns über Probleme hinweg.
Wenn das Ziel erreicht ist, setzten wir uns neue -weitere- Ziele. Würden wir das nicht tun, hätten wir zunehmende Motivationsprobleme. Egal ob im privaten Raum- oder im Job.
Das heißt, dass auch für Fussballprofis ein festes Ziel hilfreich-ja, nötig ist.

Die Zielvorstellung hieß bisher Nichtabstieg.
Daran, dass dieses Ziel locker erreicht wird zweifelt wohl kaum noch jemand.

Wenn das Ziel locker erreicht wird- dann wird das schon - immer schön locker...

Um jetzt kein Austrudeln zum Saisonende hin zu erleben (das wird kein Spieler bewusst tun - aber es wird niemand mehr bis in die letzte Faser gespannt in ein Spiel gehen - (egal ob die Jungs dafür bezahlt werden oder nicht)), ist es durchaus richtig ein neues Ziel zu setzen. Ui-/Uefa-Cup - warum nicht? Ich denke zwar, dass unsere Mannschaft in diesen Wettbewerben keinen Blumentopf gewinnen kann, aber warum nicht versuchen die sportliche Qualifikation zu schaffen?

Wohlgemerkt, die Zielsetzung UI-/Uefa-Cup halte ich für durchaus richtig und wichtig - die Erwartung, dass ein solcher Platz am Ende herausspringt ist in meinen Augen völlig falsch.

Die Roten müssen, in meinen Augen(um weiter motiviert sein zu können), das Ziel internationales Geschäft angehen - wenn es nicht klappt - who cares? Das vorrangig Ziel Nichtabstieg wurde(ist- wenn uns nicht noch der Himmel auf den Kopf fällt...) erreicht. Also ein Grund zum Feiern. Wer das nicht mehr kann, der sollte wirklich einen Exkurs in die Vereinshistorie machen...

Wir sollten hier nur momentan genau aufpassen, dass Ziele und Erwartungen nicht durcheinander geworfen, bzw. vermischt werden.

ich glaube schon,dass wir vom Potential her (Niedersachsen ist immerhin das 2. grösste Bundesland und das 3. bevölkerungsreichste Bundesland) mittel- bis langfristig unter den Top 6 gehören.Alles andere wäre Verschwendung vom Potential.Was hatte z.B, Bremen,was wir nicht haben? Nicht umsonst sprach mal Kaenzig vom "schlafenden Riesen".Das sollte auch unsere langfristiger Anspruch sein!!!

Zitat

Original von Fino76
Nicht umsonst sprach mal Kaenzig vom "schlafenden Riesen".Das sollte auch unsere langfristiger Anspruch sein!!!

war das jetzt känzig oder die bild?

Zitat

Die Truppe hat in der letzten Saison stark überm Limit gespielt und da sie wegen UEFA-Cup und EM keine Zeit zur Regeneration hatten und weil außerdem Leistungsträger wie Fahrenhorst, Freier und Hashemian den Verein verlassen haben, ging's in dieser Saison halt in den Keller. Und das kann und wird mit 96 genau so passieren.

Naja, solange waren sie nun nicht im UEFA-Cup, dass das einen Einfluß hatte, ich denke eher, dass die gestiegenen Erwartungen, der damit verbundene Druck und natürlich ein wenig auch das unglückliche Abschneiden im UEFA-Cup gepaart mit den von Dir beschriebenen Abgängen diesen Einbruch der Bochumer ausgemacht haben... es ist nunmal häufig so, dass eine Serie in die eine oder andere Richtung einen Rieseneinfluß auf den Saisonausgang haben, wie man einen positiven Schwung nutzen kann, haben die Bochumer letzte Saison genauso bewiesen, wie sie diese Saison das Gegenteil zeigen.

Zitat

aber das ist nur scheinbar, nur ein indiz und kein beweis, warum ein spiel so und nicht anders ausgegangen ist. eine mannschaft hat nicht gewonnen, weil sie von sich überzeugt war, oder geackert hat ist nicht wirklich stichhaltig. einzig: die mannschaft hat das spiel verloren, weil sie das spiel verloren hat, stimmt.

Stimmt sicherlich, aber Spiele wie das gegen Freiburg zeigen auch, dass man ohne den Willen zu gewinnen, selten eine Chance dazu hat...

willy: Treffend beschrieben... ich denke halt, dass es Nils genau darum ging, dass Viele das evtl. neue Ziel als Erwartung haben und denken, diese Mannschaft müsse 5. werden... das ist sicher Unsinn... ich glaube aber nicht, dass eine Formulierung dieses Ziels zu einem Druck führen würde, der die Mannschaft blockiern könnte, sondern sehe das wie Du, ohne neues Ziel fehlt in meinen Augen die Spannung in jedem Spiel (vorausgesetzt man sieht das alte Ziel als erreicht an...)

Zitat

Original von Günter

war das jetzt känzig oder die bild?

das war Kaenzig.War die Quintessenz seiner Begründung,nach Hannover zu wechseln.

@ Willy: Genau das erwarte ich auch von Spielern. Ich habe keine Erwartungen an irgendwelche Tabellenplätze. Ich erwarte alleine, dass sich die Mannschaft den Hintern aufreißt und wenn dann nur Platz 15 bei rausspringt, dann ist das auch nicht weiter schlimm. Es war halt dann nicht mehr drin, und sie habens wenigstens versucht. Auch wenn wir den UI-Cup knapp verpassen, werde ich die Spieler sicher nicht als Nichtskönner abstempeln. Sie habens versucht und eine geile Saison gespielt.
Aber einige träumen wohl von der Meisterschaft, wa?

@ b9: Sorry, wusste ich nicht.

Das Anspruchsdenken ist mit dem Erreichen des ersten Saisonziels (wir haben mit dem Abstieg nichts zu tun) gewachsen.
Aber wie formulieren wir denn nun das (neue) Saisonziel? Nicht zu hoch und nicht zu niedrig.
Ein neues Ziel, das dem bisherigen Saisonverlauf gerecht wird, muss gleichzeitig motivierend wirken, erreichbar sein und darf nicht zum Ausruhen auf dem bisher Erreichten führen.
Milo hat das Freiburg-Spiel angeführt: Wenn die Mannschaft ziellos umherirrt, dann versucht sie vielleicht nur, ein 0:0 zu verwalten. Da ist mein Anspruchsdenken schon höher. Also ein neues, höheres Ziel setzen.
Wenn nun unrealistische Ziele vorgegeben werden, dann ist die Mannschaft damit vielleicht überfordert. Beispiel: Wolfsburg. Die hatten auf einmal den Anspruch, Meisterschaftsanwärter zu sein. (Neues) Ziel nicht mehr erreichbar, das wirkt kontraproduktiv.
Insofern denke ich, dass ein neues Saisonziel "Platz 8 oder besser" vom Anspruchsdenken her nicht zu hoch angesetzt wäre.

Zitat

Original von Fino76

das war Kaenzig.War die Quintessenz seiner Begründung,nach Hannover zu wechseln.

ich bin mir ziemlich sicher, das der begriff "schlafender riese" schon viel länger in hannover rumspukt. hat er wohl irgendwo aufgeschnappt.
is aber auch egal jetzt....;)

Guckst du bei Willy oder mir.
Saisonziel: Aufm Platz alles geben und alle Tabellen bis zum Saisonende verbieten und dann schauen, was man geschafft hat. Verhindert das Panikgeschiebe, wenn man mal einen Platz unter dem Soll liegt.

Zunächst einmal möchte ich mich Nils' Worten anschließen und das vergleichsweise hohe Nievau dieser Diskussion hier loben, bei der jaffels "Ich hoffe jetzt habens auch die Letzten mal begriffen." schon die unterste Stufe darstellt. Threads wie diesen (bisher) kann man im Forum mittlerweile an einer Hand abzählen, insofern "Danke" an alle, die sich (bisher) daran beteiligt haben.

Inhaltlich wurden bereits alle möglichen Facetten beleuchtet und argumentativ dargelegt. Für die Heimspiele gilt sicherlich die Formel "Höhere Preise = höherer Anspruch", das lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren. Der Vergleich mit der Saison 2002/2003, der bereits an dieser Stelle gezogen wurde, ist durchaus zulässig, damals war ich richtig stolz auf unser Heim-Publikum, da es in der Tat nie Pfiffe gegen das eigene Team gab, und das trotz der miserablen Heimquote. Mittlerweile haben wir uns - leider - dem Event- und Erfolgspublikum von z.B. S04 angenähert, das ist bedauerlich aber nicht änderbar (abesehen vom Abstieg, aber das ist ein anderes Thema...)

Was tun die Medien zur Steigerung der Erwartungshaltung? Revolverblätter wie Bild und NP, die bei Erfolg gerne "wir", bei Misserfolg gerne "sie" schreiben und in der Tat scheinbar nur auf Niederlagen warten, um ihre Verschwiegenheit in Bezug auf Ewald Lienen wieder brechen zu können tragen durchaus ihren Teil dazu bei, man sollte nicht so naiv sein zu glauben, die Medien würden bei der Meinungsfindung nicht massiv Einfluss nehmen. Gleichwohl liegt es aber am mündigen (?!) Bürger selbst, sich diese Meinungsmache einzuverleiben oder aber seine eigene Postion zu vertreten, die nicht darauf hinausläuft, nach 20 Minuten gegen das eigene Team zu pfeiffen.

Ich finde es klasse, dass wir jetzt drei Jahre Erstligafußball hinter uns haben und auch das vierte Jahr in Angriff nehmen werden. Vier Jahre Bundesliga, wann gab es das in der 42jährigen Geschichte der Bundesliga doch gleich zuletzt für uns? Wenn ich nicht irre, seit 1974 nicht mehr. Woraus resultiert also nach dreißigjähriger Dauerabstinenz (die kurzfristigen Besuche 75/76, 85/86 und 87-89 mal außen vor gelassen) mit nur einem einzigen Erfolg, den man auch als "Unfall" bezeichnen könnte (so wie der letzte Erstliga-Aufstieg von St. Pauli einer war) diese Anspruchsphilosophie in Hannover?! Wer kommt auf die Idee, uns ständig mit Vereinen wie Gladbach oder dem kleinen hsv von der Elbe zu vergleichen, die aufgrund ihrer Historie insbesondere im Fan-Bereich über völlig andere Voraussetzungen verfügen und ihre Stadien daher auch trotz ebenfalls sehr hoher Preise voll bekommen. Ok, die Frage müsste man eher Herrn Kind stellen, der ja losgelöst von solchen Fragen kein Problem damit hat, unsere Preise mit denen der genannten Erstligisten oder am besten gleich den englischen Preisen zu vergleichen.

Mein persönlicher Anspruch ist der, dass sich die Roten innerhalb von mehreren Jahren zu einer verlässlichen Größe und angesehen Adresse im deutschen Profifußball entwickeln sollten. Da kann das zu frühe Erreichen von internationalen Wettbewerben sogar eher schädlich sein, siehe Bochum. Für die Finanzierung des Stadions benötigen wir nur noch ca. 22 Jahre Erstligafußball. Ein Jahr UEFA-Cup bringt dabei nichts, wenn es im schlimmsten Fall danach ebenfalls eine Liga tiefer gehen sollte, denn die fehlenden Einnahmen durch einen Abstieg sind x-mal höher als die Zusatzeinnahmen durch zwei Runden UEFA-Cup.

Fazit (für mich): Platz 10-12 war mein Wunsch, das hat sich nicht verändert. Die Hinrunde war ÜBERdurchschnittlich, die Leistungen einiger Spieler vielleicht auch. Wenn man davon ausgeht, dass einige Mannschaften aufgrund ihres Kaders die vordersten Plätze ausmachen (in jedem Fall München, Bremen, Leverkusen und Stuttgart), dann bliebe nur noch ein UEFA-Cup-Platz übrig, um den sich andere Teams prügeln. Da ist es wahrlich einfach, den UEFA-Cup über die Fairplay-Wertung oder den DFB-Pokal zu erreichen. Über Platz 8 am Ende würde ich mich sehr freuen (da ich mir die Spiele gegen Mannschaften mit unaussprechlichen Namen auch anschauen werde), aber wenn's nicht reicht, ist's auch ok. Wichtiger wäre mir, dass die Leistungsmotivation stimmt und dass diese Saison wirklich frühzeitig mit Spielern verhandelt wird, um die Saison 2005/2006 vernünftig zu planen.

Ich halte es für schwierig, ein so schwammiges Ziel zu formulieren, wie "Schauen was am Ende rauskommt ..."
Denke, es tut niemandem weh, wenn man zumindest die obere Tabellenhälfte als Ziel ausgibt, dann kann man falls möglich kurz vor Schluß sogar noch Richtung UI-Cup schielen... UEFA-Cup ist für mich total utopisch... denn mit Bayern, Schalke, Werder, Leverkusen und Stuttgart sind mind. die ersten 5 Plätze schon vergeben...sollte Stuttgart weiter schwächeln, springt Hertha oder Hamburg ein... d.h. Platz 5 ist für 96 nur mit ganz viel Glück bei gleichzeitigem Schwächeln einiger anderer Mannschaften möglich...

Ich finde es nicht adäquat eine Region wie Hannover mit einer Region wie Bochum zu vergleichen.Langfristig und bei konsequenter Managementarbeit sollte man uns LANGFRISTIG mit Hamburg,Merlin,Bremen oder Leverkusen in einem Atemzug nennen.Das wäre doch kontraproduktiv immer in die Vergangenheit zu schauen und dann schon einen 3 jährigen 1.Ligaverbleib als das Non-Plus-Ultra zu bezeichnen.Das können Regionen wie Bielefeld oder Freiburg tun.Ich bleibe dabei-Längerfristig : Hannover <-> Berlin <-> Hamburg <->Bremen <->Leverkusen

Wieso siehst Du Schalke nicht so stark ? Deren Mannschaft hat eine extrem hohe Qualität. Vom Trainer mal ganz zu schweigen.
Ich sehe bei Schalke wirklich nur zwei "Schwachpunkte" und das sind die Außenverteidiger. Aber mit Pander und Altintop sind auch diese trotzdem nicht schlecht bestückt. Die IV ist eine der besten der Liga, Rost ist ein sehr solider Keeper, Lincoln, Kobiashvili und Poulsen bilden ein starkes Mittelfeld und im Sturm spielt Asamoah seine beste Saison, Sand eine starke und der vermeindlich überragende Ailton ist noch nicht mal richtig ins Rollen gekommen. Für mich klarer Herausforderer Nr.1 von Bayern, sogar mein Meisterschaftstipp.

96 ist vielleicht mit Hamburg auf einer Höhe, wobei da der Name und die Tradition die Hamburger schon wieder bei Geldgebern und Transfers bevorteilt. Somit wäre bei deiner Aufzählung Platz 10 möglich und als realistisches Saisonziel bei momentanem Stand der Dinge auszugeben. Ein wenig mehr als "Nichtabstieg" dürfte man sich momentan schon trauen, nur dürften daraus absolut keine Erwartungshaltungen geschürt werden und das funktioniert im Umfeld von 96 nicht. Da kommt dann eben schnell das internationale Geschäft ins Gespräch und damit haben wir leider (noch) nichts am Hut. Mein Traum wäre die obere Tabellenhälfte, ich gehe jedoch von Platz 10-12 aus und wäre damit auch zufrieden.
Viel wichtiger für mich ist eine Entwicklung im Auftreten in der Öffentlichkeit und die Arbeit am Image. Denn dann kommen Sponsoren und namhaftere/qualitativ bessere Spieler viel leichter und die mittelfristige Perspektive sowie Chancen auf eine sportliche Entwicklung wären vorhanden.

Zitat

Original von worfy
Als aktuelles Beispiel kann man, mit Abstrichen, auch den 1.FC Köln nenne, der auch vermehrt auf Eigengewächse und junge Spieler setzt, die noch einiges an Potential zu erwarten lassen. Das gepaart mit einigen wenigen alten "Leitwölfen", wie auch in Stuttgart.

Da ich mich für Köln (neben 96 natürlich) sehr interessiere, würde ich dieser These etwas widersprechen. Den FC kann man in gewisser Weise sehr gut mit uns vergleichen. Einen überragenden Aufstieg vor 5 Jahren (mit Messias Lienen, bei uns Rangnick) hingelegt, dann mit den gleichen Spielern (trotz jeder Menge Fehleinkäufen (auch tschechische ;)) eine tolle Erstligasaison gespielt und danach zur Fahrstuhlmannschaft mutiert. Die haben in ihrem Kader noch jede Menge "Altlasten", d.h. Spieler bei denen es zur ersten Liga nur in Best- jedoch nicht in Normalform reicht (Scherz, Springer, seinerzeit Sichone und Kurth - ihren Krupi hatten sie mit Lottner). Diese Spieler haben nach einer guten Saison überhaupt nichts mehr auf die Reihe bekommen.
Im Vergleich zum FC ist unsere Bilanz der letzten Jahre also besser.
Dass es nach dem Wiederaufstieg nicht geklappt hat mit dem Klassenerhalt, ist für mich verwunderlich, aber erklärbar. Der Kern der Mannschaft bestand eben immer noch aus diesen "chronischen Zweitligaspielern".
Darum geht man, gerade in Köln, dieses Jahr im Aufstiegsfall einen komplett anderen Weg und will viel, viel Geld investieren. In gestandene, fertige Spieler. Das ist jedenfalls die Vorgabe von Overath. Angefangen hat man ja schon mit Tsiartas und Rahn. Ich prognostiziere dem FC eine schwere nächste Saison - dass die jungen Leute wie Streit, Sinkiewicz, Guie Mien, Feulner, Ebbers und Achenbach viel Einsatzzeit in Liga 1 bekommen werden, bezweifle ich stark. Versuchen wird man es sicher mit dem ein oder anderen Youngster, aber Geduld wird es nächstes Jahr in Köln keine geben!

Zitat

Original von sasa
Wieso siehst Du Schalke nicht so stark ? Deren Mannschaft hat eine extrem hohe Qualität. Vom Trainer mal ganz zu schweigen.
Ich sehe bei Schalke wirklich nur zwei "Schwachpunkte" und das sind die Außenverteidiger. Aber mit Pander und Altintop sind auch diese trotzdem nicht schlecht bestückt. Die IV ist eine der besten der Liga, Rost ist ein sehr solider Keeper, Lincoln, Kobiashvili und Poulsen bilden ein starkes Mittelfeld und im Sturm spielt Asamoah seine beste Saison, Sand eine starke und der vermeindlich überragende Ailton ist noch nicht mal richtig ins Rollen gekommen. Für mich klarer Herausforderer Nr.1 von Bayern, sogar mein Meisterschaftstipp.

96 ist vielleicht mit Hamburg auf einer Höhe, wobei da der Name und die Tradition die Hamburger schon wieder bei Geldgebern und Transfers bevorteilt. Somit wäre bei deiner Aufzählung Platz 10 möglich und als realistisches Saisonziel bei momentanem Stand der Dinge auszugeben. Ein wenig mehr als "Nichtabstieg" dürfte man sich momentan schon trauen, nur dürften daraus absolut keine Erwartungshaltungen geschürt werden und das funktioniert im Umfeld von 96 nicht. Da kommt dann eben schnell das internationale Geschäft ins Gespräch und damit haben wir leider (noch) nichts am Hut. Mein Traum wäre die obere Tabellenhälfte, ich gehe jedoch von Platz 10-12 aus und wäre damit auch zufrieden.
Viel wichtiger für mich ist eine Entwicklung im Auftreten in der Öffentlichkeit und die Arbeit am Image. Denn dann kommen Sponsoren und namhaftere/qualitativ bessere Spieler viel leichter und die mittelfristige Perspektive sowie Chancen auf eine sportliche Entwicklung wären vorhanden.

Sehe ich ähnlich wie Du, wobei ich Platz 8-12 für möglich halte ... Der Hamburger SV ist meiner Meinung nach aber doch mit einem besseren Kader ausgestattet als wir... es geht dabei ja nicht nur um die erste 11, wenn man über eine ganze Saison gesehen oben (unter den ersten 8 ) mitspielen will... ob wir es gerne hören oder nicht, bei uns sind maximal die ersten 13 ungefähr gleichwertig, danach tut sich eine Riesenlücke auf zur Qualität der Stammspieler auf...

Nur noch ein Nachtrag zu der von mir angesprochenen Zielsetzung:
Ein Ziel sollte möglichst genau definiert werden (also nicht schwammig) und sollte tatsächlich erreichbar - also nicht utopisch - sein.
Soviel nur noch dazu.

@HSV-Frank: Du hast Recht, dieser Thread macht endlich 'mal wieder ...Spaß!

Meiner Meinung nach liegen die Ursachen für das hannoversche Anspruchsdenken viel tiefer, als im augenblicklichen Handeln des Vereins oder Einzelner, sozusagen im hannoveraner "Charakter". So meine ich mich erinnern zu können, dass das in den kurzen Erstligajahren in den 80ern genau das selbe war, auch vom "schlafenden Riesen" geredet wurde. Das Problem ist weniger, das es sowas gibt, sondern eher, dass dieses unrealistische Anspruchsdenken sehr schnell geschürt wird, von Kind, von der Presse. (Wenn Kaenzig davon redet, wenn er hier unterschreibt, ist das kein Problem, solange er kontinuierlich und seriös arbeitet. Wenn aber Kind nach einem schlechten Spiel mit der Leier anfängt, ist das meiner Meinung nach vereinsschädigend.)

Sicher hat Hannover ein großes Einzugsgebiet. Aber das ist nur eine Randbedingung, über erfolgreichen Fußball entscheiden ganz andere Sachen. Dazu würde ich in erster Linie eine kontinuierliche, seriöse Arbeit des Vereins zählen, und eine solche Arbeit wird dadurch erschwert, dass ständig zu hohe Erwartungen geschürt werden. Solche Äußerungen wie die von Schatzschneider in der Viererkette letztes Frühjahr, als er sagte, Rangnick sei ein guter Zweitligatrainer, aber keiner, mit dem man nach oben kommt, sind nicht nur oberpeinlich, sondern zeigen deutlich die Realitätsverzerrung auf. (Sinngemäß: "Es liegt nicht am Verein, sondern am Trainer, das wir nicht da stehen, wo wir hinwollen.") Ich weiß, es war "nur" Schatzschneider, aber er spricht doch nur aus, wie viele auch denken, die NP z.B. schlägt in die selbe Kerbe, nur nicht ganz so plump.