Unglaubliche Schlagzeilen

  • Ein Bericht von Sky News über einen 99jährigen britischen Kriegsveteran, der sich vorgenommen hatte, vor seinem 100. Geburtstag am 30. April, in Sachen Corona, 1.000 GBP an Spenden einzusammeln und dafür Runden in seinem Garten zu drehen. Er hat sein Ziel jetzt schon übertroffen und bisher bereits 5 Mio GBP gesammelt...

  • Es mag ja alles stimmen:

    Einzeltäter, „verwirrt“ (vielleicht sogar schuldunfähig),

    aber dennoch wird man sich Gedanken machen dürfen und müssen, wie es zu solchen Taten kommt und was sich ändern ließe, um das Phänomen zumindest nicht noch weiter zu verstärken, selbst wenn man akzeptiert, dass es nicht wieder verschwinden wird.


    Dabei geht es ja nicht nur um Waffen und deren Kontrolle, nicht nur um das Internet, insbesondere Social Media, und dessen bzw. deren Kontrolle und Selbstkontrolle - und hier bin ich gern bereit, Einschränkungen der großen Freiheit hinzunehmen -, sondern auch um die Worte, denen manche (und seien es nur die „Verwirrten“) bisweilen Taten folgen lassen.


    Mann muss sicher nicht immer gleich die „Nazi“-Keule schwingen, aber in Legislative wie Exekutive wünsche ich mir ein wenig mehr Einsatz für eine Zivilgesellschaft, die den Namen auch verdient.
    Ich hörte die gern lauter, die sonst unter Law&Order- bzw. Recht und Ordnung-Rufen auch noch den letzten vermummten Chaoten aus der großen friedlichen Demo heraus prügeln lassen wollen und alle, die nicht selbst eingreifen, schnell zu Unterstützern oder gar Mittätern stempeln.


    Wenn sich die Höckes dieser Welt in den Parlamenten erfrechen, Demokratie und Rechtsstaat zu schwächen und zu demontieren, will ich sie sehen und deutlich hören, wie sie aufrecht widerstehend, erkennbar die Grenzen ziehen, die für alle Demokraten gelten - jedes Mal, alle.


    Wenn ich irgendwo in der Welt, in den Nachrichten wieder einen dieser Höckes in einem deutschem Parlament reden hören, treibt es mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich will dann wenigstens sicher sein, dass ich - immer - sagen kann: Da gab es mit Sicherheit sofort massiven Widerspruch. Das ist eine Minderheit, der eine Mehrheit der aufrechten und wehrhaften Demokraten gegenübersteht.


    Und wenn sich, in welchen Ansammlungen, Aufmärschen und Demonstrationen auch immer - und sei es montags - im Schutze der Masse welche erdreisten, irgendwelche menschenverachtenden Parolen zu rufen - und das beginnt für mich bei Rufen wie „Ersaufen“, wenn es um Flüchtlinge im Mittelmeer geht, dann erwarte ich eine Durchsage des Veranstalters, hilfsweise der Polizei, dass man solche volksverhetzenden Parolen nicht dulde und, im Wiederholungsfall, den konsequenten Zugriff der Polizei, ohne Ansehen der Person.


    Und sollte die Gesetzeslage solches Ein- und Durchgreifen derzeit im Einzelfall nicht ermöglichen oder gar behindern, erwarte ich von der Legislative die Voraussetzungen zu schaffen. Allein die Diskussion um solche Gesetze hätte einen positiven Effekt.


    Dort aber, wo die Exekutive sich weigert, das Nötige zu tun, um Demokratie und Rechtsstaat, insbesondere aber die Schwächsten, zu schützen, und gegen Angriffe in Wort und Tat zu verteidigen, erwarte ich spürbare Sanktionen.

    Ob einfacher Polizist, Polizeiführung oder Staatsanwälte, wer wegschaut oder weghört, von Sympathisieren oder gar Mitwirken ganz zu schweigen, muss wissen, dass das Folgen hat, im Ernstfall bis zur (unehrenhaften) Entlassung und strafrechtlicher Verfolgung.

    (Das darf man dann gern Radikalenerlass nennen...)

  • Zum Thema Einzeltäter folgende Empfehlung:


    https://www.arte.tv/de/videos/…legende-vom-einzeltaeter/


    Zitat

    Ob NSU-Terror, der Mord an Walter Lübcke oder der Anschlag in Hanau: Die Taten richten sich gegen Menschen, die von Rechtsextremen zu Feinden erklärt werden: Migranten, Juden, Muslime, Linke, Journalisten und Politiker. Deutlich wird, dass das Narrativ vom Einzeltäter auserzählt ist: Viele Mörder handeln zwar allein, aber in ihrer Weltanschauung sind sie das längst nicht mehr.

    Leider aber aktuell nicht verfügbar. Aber vielleicht gibt es bald ja mal wieder die Chance. Fokussiert sich aber sehr auf die rechten Netzwerke und weniger auf die strukturellen Probleme bei den Behörden.

  • Celle ist eine konservative alte Leute Stadt, und auf den bekannten Höfen im Nordkreis sammelt sich das braune Pack, ja. Aber Celle ist auch die Hauptstadt der Kurden in Niedersachsen, Celle hat (jedenfalls zu meiner Zeit) mit dem Bunten Haus auch eine linke Szene.

    Den Vergleich mit Sachsen finde ich total unpassend.

  • In Sachsen gibt es übrigens auch Städte mit einer "linken Szene". Und bei Wikipedia sehe ich, dass bei der letzten Stadtratswahl 2016 die AfD mit 9,4 % für niedersächsische Verhältnisse recht passabel abschnitt.

  • Als gebürtiger Celler kann ich Heide nur beipflichten.

    Das ist totaler Schwachsinn, Celle ist grundsätzlich erstmal eine Rentner-Hochburg.

    Insbesondere das Bahnhofsviertel ist eine Multi-Kulti Hochburg.


    Edit: Das geht mir hier zu weit, ich bin raus.

    2 Mal editiert, zuletzt von PM1896 ()

  • keine ahnung. Was habe ich mit so einem unbedeutenden niedersächsischen kaff zu tun.


    Finde eher diesen "es kann nicht sein, was nicht sein darf"-reflex ulkig. Aber gut, wenn da nur rentner wohnen, dann kann das natürlich nicht stimmen.


    Und da du gutmensch als kampfbegriff benutzt, scheint an der geschichte wohl doch mehr dran zu sein. :victory:

  • Am Wort "Gutmensch" ist nichts falsch aufzunehmen. Das hat eine sehr eindeutige Konnotation und setzt auch Menschen, die es verwenden, in ein sehr eindeutiges Licht.