Unglaubliche Schlagzeilen

  • In meinen Augen Notwehr (wenn es sich um einen Überfall handelte, selbst wenn die Täter nicht mit Schusswaffen bewaffnet waren), aber deutsche Gerichte sind dabei z.T. sehr kleinlich.

    Gibt es nicht sowas wie "Erforderlichkeit"? Wie willst Du das aus dem Artikel abschätzen?

  • Ohne da jetzt irgendwas gelesen zu haben (kann ich nicht): man kann in Deutschland ein/zwei/viele Menschen aus Notwehr erschießen, ohne mit Waffen bedroht worden zu sein? Haben die den Juwelier "wenigstens mit anderen Waffen glaubhaft" bedroht? Also nicht mit Schusswaffen?


    Mal kurzer gedanklicher Exkurs: reichte es nicht, Warnschüsse irgendwo hin abzugeben? Das sollte mit Messern bewaffnete Räuber ja durchaus zur Flucht animieren.


    Scheint in der Tat ne schräge Geschichte zu sein...

  • Verstehe ich! Keine Ahnung, wie ich da gehandelt hätte. Womöglich genauso.


    Aber ob man damit zwangsläufig "durchkommen" muss, ist schon so die Frage.


    Ist offenbar sehr komplex. Wahrscheinlich nicht nur für den juristischen Laien, sondern auch für den Profi.


    Ich war nur etwas verwundert, dass Menace sofort sehr deutlich auf Notwehr geschlossen hat. Erscheint mir (nochmal, als Laie!) eher weniger eindeutig und ich wäre froh, ginge es Gerichten ähnlich.


    Edit: in der Zwischenzeit hat @theMenace geantwortet :)

  • laßt doch alle das Stochern im Nebel - gerade wir kennen die örtliche Presse - das was die sich aus den durchsickernden Polizeiinformationen zusammenreimen kann man doch nicht zur Basis nehmen

    Es wird kriminalistische Untersuchungen geben. Dabei kommen dann solche Sachen raus, ob den Räubern aus 8 Metern in den Rücken geschossen wurde oder aus 20 cm in die Brust. Macht vor Gericht eventuell einen Unterschied. :D



    Edith fragt noch, wo hier im Faden eigentlich die Messervariante herkommt?

    dpa schreibt: "Laut Staatsanwaltschaft hatte mindestens einer der beiden eine Schusswaffe dabei, ..."

    Einmal editiert, zuletzt von 96Weizen ()

  • Es sei vereinbart gewesen, dass das Bundesamt die Apps alleine von Bonn aus bedienen würde. Stattdessen seien fast zeitgleich etwa 30 andere Warnmeldungen rausgegangen. "Das hat das System nicht verkraftet", sagte Unger.

    ... 30(!) parallele Anfragen nicht aushalten, wer baut so etwas? Ich stell mir gerade vor es gibt eine Gefahr nationalen Ausmaßes ... Leben stehen auf dem Spiel und dann gehen die Warnmeldungen nicht raus weil man sich vorher nicht abstimmen konnte wer alles den Knopf drückt. :kopf::kichern::wut::weinen:

  • 30 parallele Anfragen heißt im Zweifelsfall, dass 30 mal mehrere Millionen SMS/Meldungen abgesetzt werden. Quasi gleichzeitig. Muss ein gutes System auch schaffen, aber es geht eben nicht einfach um 30 Anfragen.

  • Immerhin bestätigt das Ergebnis die Notwendigkeit solcher Tests. Man stelle sich vor, das wäre der Ernstfall gewesen. Oder irgendein Feelgood-Manager hätte entschieden, dass man das der armen Bevölkerung in daueralamierten Zeiten nicht zumuten könne und den Test gestrichen. Dann würde man immer noch damit rechnen, dass der ganze Summs funktioniert...

  • prickelpit96 Da gehe ich nicht mit. So ein System muss mit 30 parallelen Anfragen umgehen können, was glaubt man denn was im Notfall passiert? Und das muss schon in einer ersten Konzeptionierung eine Rolle spielen. Der klassische use case. Das was dahinter hängt ist dabei auch erst einmal gar nicht relevant, das ist dann eine Frage der Priorisierung oder Skalierung (je nachdem was möglich ist, vermutlich ersteres). Die Aussagen riechen erst mal nach sträflich schlechter Software ....


    ... gut oder alles hat so funktioniert wie es mit den Ressourcen konnte, tut das beschriebene und der User schiebt es jetzt auf die Software.

  • Ich kenne die entsprechende API nicht, aber ich denke, dass sie letztendlich falsch bedient wurde. Für mich riecht das in erster Linie nach Kompetenzgewurschtel, wenn die Verantwortlichen nicht wissen, wer wann welche Meldung triggert.

    Wenn vereinbart war, dass die API zentral von Bonn aus angesprochen wird und daraufhin die x Millionen Meldungen sendet, dann ist sie womöglich damit überfordert, dass das quasi parallel 30 mal versucht wurde.


    Als Entwickler würde man sinnvollerweise eine Queue, also eine Warteschlange implementieren, in die sich die Requests einreihen, und zwar entweder nach einer Priorisierung, oder klassisch nach FIFO (first in, first out). Im Idealfall arbeitet die API dann einfach stumpf die 30 Anfragen nach implementierter Systematik ab und sendet die Meldungen mehr oder minder parallel raus (also die Meldungen 1 Anfrage!). Danach die nächste, etc.


    Wie gesagt, ich kenne das System natürlich nicht, weiß aber, wie man solche Dinger schreibt.


    Am Ende des Tages scheint die Software auch versagt zu haben, wenn sie zusammengebrochen ist und sich nicht wie erwartet verhalten hat. Aber in erster Linie haben die Menschen versagt, die sich nicht einigen konnten, ob nun zentral oder dezentral getriggert werden soll.


    Just my 2cents. :)

  • Ich tippe ganz stark auf: works as designed.

    Wenn die Prozesse außenrum scheiße sind, ist das nicht der Fehler der Software.

    Im Endeffekt bin ich beim Hessen. Gut, dass wir sowas testen.

  • Vor allem die auf einen einzigen Consumer und sein BOM zugeschnittenen B2B Schnittstellen mit überschaubaren Volumen und monatlichem Lieferintervall ... ;):bier: