Unglaubliche Schlagzeilen

  • Man sollte wohl überdenken, dass Caritas und Diakonie da ein Vetorecht für die ganze Branche haben. Das sollte man gesetzlich so regeln, dass in Zukunft überall, außer dann eben bei den kirchlichen Trägern, der Mindestlohn eingeführt werden kann.


    Das muss doch irgendwie möglich sein ohne gleich das ganze Fass kirchliches Arbeitsrecht aufzumachen.


    Aber wahrscheinlich gibt es da eine immer noch gültige Privilegierung aus der Nazi-Zeit, die nicht mal in Einzelpunkten reformiert werden soll.

  • Das es in Kirchen Jobs gibt, die für untrennbar mit einer Mitlgliedschaft in der jeweiligen Religionsgemeinschaft verbunden sind, ist für mich klar. Dazu gehört der gesamte seelsorgerische Bereich.


    Warum die Erzieher und Erzieherinnen in einer kirchlichen Kita bei einer gescheiterten Beziehung nicht den Weg der Scheidung gehen sollten erschließt sich keinem.

    Kenne ich aber auch so nicht aus dem Kindergarten unser Gemeinde. Auch nicht, dass dort nur katholische Erzieherinnen tätig sein sollten. Solche Überlegungen hat nicht nur die Personalnot schon vor Jahren erledigt.


    Ich möchte gar nicht grundsätzlich kritisieren, dass es eigene Tarifverträge für kirchliche Einrichtungen gibt - es geht da auch um die entsprechenden Tätigkeiten.


    Wenn es aber offensichtlich bei vergleichbaren Tätigkeiten um eine Ungleichbehandlung im Vergleich zu anderen in diesem Bereich Tätige handelt, dann ist das grundsätzlich* ein Unding.


    Hier ist der pflegerische Bereich ein hervorragendes Beispiel, denn ich denke nicht, dass die Pflegerinnen und Pfleger der Caritas weniger qualifiziert sind oder weniger hart arbeiten, als andere Pflegekräfte. Behält man den kirchlichen Gedanken im Hinterkopf, dann sollten sie eigentlich noch mehr geben als ihre Kolleginnen beim Pflegedienst "Die Bettpfanne und Du".***


    Das Vetorecht - wer versteht warum es das geben soll? Ja, früher einmal waren es Diakonie und Caritas, die den Großteil der Pflegetätigkeiten durchführten, aber das ist doch lange (gefühlt seit 50 Jahren) vorbei.


    Auf der anderen Seite kann man die Caritas in Hannover dicht machen, wenn sie [**alle Tätigkeiten] nach Normtarif zahlen müssen.

    Aber das liegt eher an strukturellen Problemen und internem Versagen, und ist kein grundsätzliches Ding (notwendige Übergangsphasen bei einer Anpassung mal ausgenommen).



    *grundsätzlich, weil es im kirchlichen Bereich nicht selten vorkommt, dass Stellen stärker aus sozialen als aus Gründen vorhandener Qualifikation vergeben werden.


    ** Danke an Stephan sie zahlen besser als die Konkurrenz


    *** das ist wohl tatsächlich auch so

    2 Mal editiert, zuletzt von WILL(y) ()

  • Die Kirchen sind so ziemlich der mieseste Arbeitgeber den man haben kann, wenn es Streitigkeiten gibt, dicht gefolgt von Zeitarbeitsfirmen! Kenne das aus meiner Zeit als aktiver Gewerkschafter!
    Schlimm, dass der Staat diese Organisationen weiterhin mit Steuergeld zuschüttet, während er das Parallel-Arbeitsrecht akzeptiert!

    • Offizieller Beitrag

    denn ich denke nicht, dass die Pflegerinnen und Pfleger der Caritas weniger qualifiziert sind oder weniger hart arbeiten, als andere Pflegekräfte. Behält man den kirchlichen Gedanken im Hinterkopf, dann sollten sie eigentlich noch mehr geben als ihre Kolleginnen beim Pflegedienst "Die Bettpfanne und Du".

    Das Vetorecht - wer versteht warum es das geben soll? Ja, früher einmal waren es Diakonie und Caritas, die den Großteil der Pflegetätigkeiten durchführten, aber das ist doch lange (gefühlt seit 50 Jahren) vorbei.


    Auf der anderen Seite kann man die Caritas in Hannover dicht machen, wenn sie nach Normtarif zahlen müssen.

    Ich hab das so verstanden, dass sie unter den derzeitigen Bedingungen sogar mehr bezahlen als die "privaten". Also weniger weit von den nach neuem Tarifvertrag zu erreichenden Entlohnungshöhen entfernt sind als diese.

  • Oh, war vom Gegenteil ausgegangen. Die genauen Zahlen aus dem Pflegebereich hab ich eben gegoogelt und du hast wohl recht, dass Diakonie und Caritas zu den Topzahlern in dem Bereich gehören. Hatte das jetzt nur von anderen Tätigkeiten abgeleitet, von denen die Bedingungen vergleichsweise schlechter sind.

    Einmal editiert, zuletzt von WILL(y) ()

  • Wenn ich das richtig deute, dann geht es den Kirchen auch weniger um die Entlohnung als vielmehr ums Streikrecht und andere besondere Regelungen.

  • Was definierst Du als seelsorgerischen Bereich? Nur den Pfarrer allein und sonst nix?

    Wenn ich mein Kind nicht in den Kindergarten (oder Schule) um die Ecke gebe, sondern gezielt in einen katholischen oder evangelischen, dann mache ich das vermutlich, weil ich erwarte, daß es im Sinne der jeweiligen Religion erzogen wird. Ähnliches gilt auch, wenn ich mir gezielt kein staatliches sondern ein kirchliches Krankenhaus aussuche, dann erwarte ich eine Behandlung die auf der Basis der jeweiligen Religion ist. Insofern erwarte ich, daß die entsprechenden Kontaktpersonen auf der Basis dieser Religion handeln (und sie damit üblicherweise auch haben sollten). Das gilt selbstverständlich nicht für den Koch in der katholischen Kita oder für den Pförtner oder Hausmeister im katholischen Krankenhaus.


    ist halt meine persönliche Einstellung - das mögen Arbeitsrechtler anders sehen

    Einmal editiert, zuletzt von 96Weizen ()

  • Ein Glück, dass die Zeugen Jehovas keine Kliniken leiten...

    Was ist denn eine medizinische Behandlung auf religiöser Basis?

    Sonntags keine Op?

  • Ähnliches gilt auch, wenn ich mir gezielt kein staatliches sondern ein kirchliches Krankenhaus aussuche, dann erwarte ich eine Behandlung die auf der Basis der jeweiligen Religion ist. Insofern erwarte ich, daß die entsprechenden Kontaktpersonen auf der Basis dieser Religion handeln (und sie damit üblicherweise auch haben sollten).

    Zum Glück nicht. Das war in Köln - wo sonst? - ein Riesenskandal. Da musste die katholische Kirche in Person von Kardinal Meissner öffentlich Abbitte leisten.


    https://www1.wdr.de/archiv/mis…gewaltigungsopfer100.html

  • Ein Glück, dass die Zeugen Jehovas keine Kliniken leiten...

    Was ist denn eine medizinische Behandlung auf religiöser Basis?

    Sonntags keine Op?

    Ich habe nicht von einer "medizinischen" Behandlung sondern nur von einer Behandlung gesprochen. Diese "Behandlung" hat es mir und meiner Schwester beispielsweise ermöglicht, trotz striktem coronabedingten Besuchsverbot im Krankenhaus die letzten Stunden meines Vaters zu erleben. Es mag sein, daß das eventuell auch in einem nicht konfessionellen Krankenhaus möglich gewesen wäre, ich halte es aber für deutlich unwahrscheinlicher.

  • Es ist doch nicht zu glauben, klingt eher wie ein schlechter Scherz. Früher wurden Gewaltszenen gekürzt damit ein Film eine niedrigere Freigabe bekommt, jetzt sowas:


    Szene mit Cartoon-Stinktier Pepé aus »Space Jam 2« gestrichen


    Ich erinnere mich sogar daran und auch an den Roadrunner (meep meep).


    Coole Antwort darauf:

    Zitat

    Cartoons ruined my life too. I did ten years for painting a black circle on the side of a mountain. That poor family drove right into it thinking it was a tunnel. I still blame that coyote.

    Miss Piggy wird die nächste sein:

    Zitat

    Ok! I'm holding Miss Piggy accountable since we're going down this route. Exessive violence towards guests and a variety of Muppets PLUS various examples of sexual harassment toward Kermit the frog.

    Einmal editiert, zuletzt von Dvdscot ()

  • Man entfernt einen Charakter, eine Szene und weitere Szenen, Filme mit Pepe sind nicht geplant obwohl sie überhaupt nicht schlimm sind. Früher ging einfach die Freigabe hoch, heute ganz raus, das ist auch ein Teil von Cancel Culture. Wenn man schon so anfängt, dann müssten die ganzen anderen Beispiele aus dem Piggy Thread ebenfalls raus.

  • Der ist zum ersten Mal 1945 aufgetaucht, hab das als Kind geguckt und mir keine Gedanken gemacht. Bis 2020 betraf das wohl die meisten.

    Zum Glück wird sexuelle Gewalt nirgendswo normalisiert, also nicht da wo ich bisher war und was ich kenne.

  • mabuse Generell hast Du Recht.


    Aber warum braucht es neuerdings eine Instanz die irgendwie dafür sorgt (durch welche Dynamiken auch immer), dass solche Sachen nicht mehr gezeigt werden? Warum spricht man den Leuten von vorne herein die Fähigkeit ab heute schon fast "historische" (bissle drüber aber mir fällt kein besseres Wort ein) Comics, Filme, Serien etc. nicht mehr im Kontext ihrer Zeit sehen zu "dürfen" (natürlich darf ich sie sehen, aber sie werden halt nicht mehr ausgestrahlt)? Was für ein Bild von unseren Mitmenschen haben wir, wenn wir denken, dass dazu große Teile nicht mehr in der Lage sind und wir ihnen die Einordnung auch nicht mehr zutrauen? Und wer sind diese Leute die immer mit dem moralischen Zeigefinger auf Sachen zeigen weil sie es der breiten Masse nicht mehr zutrauen und es lieber verschwunden als eingeordnet sehen? In der Einordnung liegt doch aber auch Erkenntnisgewinn für das heute.


    Es las sich doch eigentlich für Space Jam 2 ganz okay.


    Zitat

    Wie der Branchendienst »Deadline« berichtet, soll sich in der herausgeschnittenen Szene »Pepé Le Pew« gewohnt forsch an eine weibliche Figur herangemacht haben – hier allerdings an eine von der Schauspielerin Greice Santo verkörperte Bardame. Diese halte sich in der Szene aber das übergriffige Stinktier mit einem kräftigen Schlag vom Leib, es lande auf einem sich schnell drehenden Barhocker. Im weiteren Dialog mit dem Basketballstar LeBron James gebe Pepé laut »Deadline« zu, dass die Katze Penelope bereits ein Kontaktverbot gegen ihn erwirkt habe.

    Zumindest die Frau ist jetzt nicht mehr die Flüchtende und auch die Katze Penelope weiß sich mittlerweile im Gegensatz zu früher zu wehren. Die Rollen der Beiden haben sich zumindest im Kontext unserer Zeit ein bisschen weiterentwickelt. Kann einem nicht weit genug gehen, klar ...


    Bewirkt ein rausschneiden oder nicht mehr ausstrahlen tatsächlich etwas im Kampf gegen Rassismus, Sexismus etc. oder sind das Scheingefechte?

    Einmal editiert, zuletzt von juk96 ()

  • Hm, mein Englisch ist zu schlecht.

    Hast du was für Kartoffelköpfe, wie mich?

    Also am besten mit einem Hinweis auf was ich achten muss - worin der Anstoß der Aufregung besteht.


    Ich kuck manchmal (links, welche gepostet werden ) , und verstehe nicht was mir das sagen soll. (Ich kann dann versuchen Rückschlüsse zu ziehen, zu phantasieren und nur Luftschlösser bauen - der streichelt Katzen/der hat Kaninchen /der Schafe/der Kälber/der Waschbär/der Walbox/...)


    Aber im Prinzip versuche ich jeden Post "nur" zu verstehen, ohne das ich den Kontext zur Person dahinter brauche.


    Der Kontext kommt bei regelmäßigen mitlesen ja eh, aber er darf nie die Voraussetzung sein einen Beitrag überhaupt erst verstehen zu können.

  • Scheingefechte, heute zählen logische Argumente nicht mehr so sehr sondern wie betroffen man ist. Finde ich eine schlechte Entwicklung die nichts mit Fortschritt zu tun hat.


    Du kannst die Sätze einfach online übersetzen lassen:

    Zitat
    Code
    OK! Ich mache Miss Piggy zur Rechenschaft, da wir diesen Weg gehen. Übermäßige Gewalt gegen Gäste und eine Vielzahl von Muppets sowie verschiedene Beispiele für sexuelle Belästigung gegenüber Kermit, dem Frosch.
    Code
    Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag sehen würde, an dem Pepe Le Pew abgesagt würde. Ich kann es kaum erwarten, Miss Piggy wegen körperlichen und emotionalen Missbrauchs gegenüber Kermit absagen zu sehen. Sie hat ihn seit den 70ern im Karate gehackt, armer kleiner Bastard.

    Bei den anderen macht es Sinn sich die Bilder dazu auch anzuschauen. Donald trägt mit 87 Jahren immer noch keine Hose.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dvdscot ()