Martin Kind

  • Der Verein hat nie Gewinne aus der KGaA erhalten und würde dies auch bei einem Rückkauf der Anteile nicht. Daher stellt sich mir weiterhin die Frage ob so viele Leute so viel Geld nur für einen ideellen Wert zahlen würden und ob das Geld an anderer Stelle nicht besser genutzt werden könnte.

  • Wenn Gewinne der KGaA an die S&S ausgezahlt würden, bekäme der eV selbstredend auch etwas vom Kuchen ab. Ansonsten würde sich das sofort beim Eigenkapital auswirken. Ist also so oder so beides positiv.

  • Ohne Aufbrechen des Gesamtkonstrukts würde ein Rückkauf keinen Sinn machen. Die Geschichte der Kapitalerhöhungen würde sich nur wiederholen, bis der Verein wieder nur einen marginalen Anteil hält.

    Sehr gutes Argument!


    Im Ergebnis führt das dann aber wieder dazu, dass das tolle Angebot aus dem Hannover-Vertrag vielleicht doch nicht so toll ist.


    Und wenn dann noch die Gewinne ganz woanders abgeschöpft werden, wie hier ja jetzt auch zu Recht beschrieben wird, zeigt sich deutlich: auch dies ist wieder eine Luftnummer, die nur dazu dient, die bestehende Schieflage zu kaschieren.

  • Wenn Gewinne der KGaA an die S&S ausgezahlt würden, bekäme der eV selbstredend auch etwas vom Kuchen ab. Ansonsten würde sich das sofort beim Eigenkapital auswirken. Ist also so oder so beides positiv.

    Es gibt seit 2005 eine Stille Beteiligung durch die S&S und an diese sind bisher immer alle Gewinne der KGaA geflossen und werden es auch in Zukunft. Da erhält der Verein überhaupt nichts und würde auch bei Rückkauf der Anteile weiterhin keinen Cent von Gewinnen sehen. Da könnt ihr euch drehen und wenden wie ihr wollt, seit 2005 haben Anteile an der KGaA nur einen symbolischen Wert gehabt und das würde sich auch in Zukunft nicht ändern.

  • Der Rückkauf der Anteile ist für mich derzeit überhaupt kein Thema. Wenn der e.V. wegen Verschleppung vertraglich zugesicherter Zahlungen einen Bankkredit aufnehmen muss, ist der Rückkauf illusorisch, ob mit Mitgliederbeteiligung oder ohne.

    Wenn ich die Veröffentlichung im Bundesanzeiger richtig deute, gibt es auch keine relevanten Gewinne der KGaA, die es zu verteilen gäbe.

    Finanziell bietet der Rückkauf der Anteile für den e.V. keine Vorteile.


    Konkret geht es doch um die Beteiligung und die Umsetzung der Mitbestimmung des e.V. Die wird durch die 50+1 Regelung definiert, bei der es umdie Stimmanteile des e.V. geht. Die Stimmanteile sind unabhängig von den Anteilen an der Kapitalgesellschaft.


    Die Durchsetzung der Mitbestimmung und des Weisungsrecht ist jetzt aktuell.

  • Dir ist aber schon bewusst, dass die mantramässige Verteidigung des Hannover-Vertrages inzwischen auch über dieses Rückkaufsrecht begründet wird, von dem Rangarson nun wirklich mehr als überzeugend begründet hat, dass es nicht das Papier wert ist, auf das es geschrieben ist.


    Tatsächlich könnte sich nämlich mit einer nicht ganz zu unterschätzenden Wahrscheinlichkeit sehr bald die Frage stellen, ob der eV. diesen Hannover-Vertrag nicht aufkündigen oder brechen muss. Und da muss man schon sehr genau abwägen, was die Vor- und Nachteile sind.


    Und Ja, ich weiss, diese Fragen werden nicht abschliessend im FanMag besprochen, aber in einem Diskussionsforum müsste doch eigentlich der Raum sein, genau diese Fragen zu diskutieren, oder?


    Und genau der Ansatz

    Zitat

    Die Durchsetzung der Mitbestimmung und des Weisungsrecht ist jetzt aktuell.

    stellt ja zwingend diese Fragen, jedenfalls dann, wenn die Gerichte bei der bisherigen Rechtsauffassung bleiben, dass in der derzeitigen satzungsrechtlichen Konstellation eine Ablösung von Herrn Kind und damit eine effektive Sanktion seiner Verstösse gegen Weisungsrechte nicht möglich ist.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Tatsächlich könnte sich nämlich mit einer nicht ganz zu unterschätzenden Wahrscheinlichkeit sehr bald die Frage stellen, ob der eV. diesen Hannover-Vertrag nicht aufkündigen oder brechen muss. Und da muss man schon sehr genau abwägen, was die Vor- und Nachteile sind.

    Ups. Das sehe ich tatsächlich genauso.

    Für mich war der Hannover-Vertrag ein Versuch, die Basis für eine gleichwertige und auf Augenhöhe basierende Zusammenarbeit zwischen Kapitalseite und e.V. zu schaffen. Dabei wurden Korrekturen an Entscheidungen aus vergangenen

    Zeiten als auch Regeln für Gegenwart und Zukunft vereinbart.


    Stand jetzt hat das nicht funktioniert und die Frage stellt sich für mich auch, ob der Hannover-Vertrag als Grundlage für die weitere Zusammenarbeit taugt.

    Zuviel ist von der Person Martin Kind abhängig, der erstens Regeln und Gesetze für Empfehlungen hält und zweitens die Vertreter des e.V. (welche Personen auch immer das sein werden) in seinem Leben never ever als Parter auf Augenhöhe akzeptiert. Der zieht seine Agenda (96 c'est moi) durch.

    Auch eine Gerichtsentscheidung zugunsten des e.V. und/oder eine eventuelle (wenig wahrscheinliche) Positionierung der DFL zugunsten von 50+1 bei 96 würden daran etwas ändern. Er würde weiter tricksen.


    Ganz banal: zu der Entmachtung Kinds gibt es keine Alternative. Die gibt es vermutlich nur mit der Veränderung der Satzung der Management GmbH und die wiederum - so entnehme ich es der Diskussion hier - würde zu einem Bruch des Hannover-Vertrags führen.


    Ich wüsste gerade auch nicht, was die Alternative sein soll. Hoffen auf die biologische Lösung ist mir persönlich zu zynisch.

  • Und genau deswegen muss man halt genau abwägen, was es bedeutet, den Hannover-Vertrag zu brechen oder aufzukündigen (falls das überhaupt möglich ist). Allerdings wird man hier derzeit bei genau dieser Fragen von einigen Usern massiv persönlich attackiert, obwohl schon jetzt nach meiner Überzeugung feststeht, dass der


    - der Hannover-Vertrag eine nach Auffassung des LG Hannover erforderliche Wiedereinführung von 50+1 verhindert, weil er ein Verbot der Satzungsänderung explizit festschreibt,

    - die Rückkaufoption von Anteilen eine Luftnummer ist und

    - die Aufwertung der eV.-Aufsichtsratsmitglieder lediglich Kosmetik.


    Bleiben als Positionen:


    - gewährte oder zu gewährende Darlehn - die Aussagen von Verein und Kind widersprechen sich hierzu

    - Markenrechte GmbH: dto.

    - Sicherung der Trikotfarben und Spielort...


    Und es stellen sich die Fragen,

    - wie die wohl gesondert beurkundeten 6 Millionen Förderung mit dem Vertrag verknüpft sind,

    - welche Vertragsbrüche Herr Kind vorgenommen hat und wie relevant die sind und

    - ob es noch weitere Dinge gibt, die für den Verein von Wichtigkeit sind im Hannover-Vertrag.


    Das sind die wichtigsten Eckpunkte des 96-Vertrages
    Der 96-Profibereich und der e.V. haben auf einer Pressekonferenz am Montag den neuen Hannover-96-Vertrag vorgestellt - die wichtigsten Punkte im Überblick.
    www.hannover96.de


    Und noch einmal: natürlich werden die Antworten nicht hier im FanMag gegeben.

  • Zumindest diese Dinge braucht der Verein, denn ohne die finanziellen Zuwendung wird es eng aufgrund des Vereinssportzentrums. Ich gebe dir übrigens eine sehr leichte Lösung dafür. Überzeuge einfach deine besagten 3500 Leute Vollmitglieder im Vereinsportzentrum zu werden, für 600€ im Jahr. Dann könnte der Verein ohne finanzielle Probleme zu erhalten den 96-Vertrag sofort kündigen. ;)

  • Zitat von — Hannover 96 (@Hannover96) August 26, 2019

    Wir wollten die Insolvenz des e.V. zwingend vermeiden. Denn eine Insolvenz hätte nicht nur den e.V. beschädigt, sondern Hannover 96 insgesamt, also auch den Profiverein.


    Jetzt wird mir einiges klar... es gibt nicht nur einen e.V., sondern auch einen Profiverein. :badidea:

    Deswegen auch immer Klub und Klubseite...


    Ich glaube so langsam, MK steigt selbst durch sein Konstrukt nicht mehr durch und das seit 2019.

  • Rangarson

    Das könnte tatsächlich schwer werden.


    Die Frage ist natürlich, ob die Dinge, die du ansprichst, nicht vielleicht sogar nach dem Motto "Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel" das Elend nicht nur vergrößern.


    Ich bin mir nicht so sicher, was in der hannoverschen Politik und Zivilgesellschaft wirklich passieren würde, wenn Hannover 96 eV. erklärt, in eine wie immer angelegte Insolvenz zu gehen. Gerade das wird ja immer als Drohszenario aufgebaut.

  • Und genau deswegen muss man halt genau abwägen, was es bedeutet, den Hannover-Vertrag zu brechen oder aufzukündigen (falls das überhaupt möglich ist).

    Aus meiner Sicht hat der e.V. den Hannover Vertrag durch die einseitige Abberufung (bzw. den Versuch dazu) bereits gebrochen. Die Spekulation darüber ist überflüssig. Und als Grund für sein Verhalten kann er nur angeben, dass vorher Herr Kind den Vertrag seinerseits gebrochen hat.

    Oder war gemeint, dass der e.V. diesen Schritt genau abgewogen hat und was er gegeneinander abgewogen hat? Oder habe ich das ganz falsch verstanden?

  • In dem Hannover 96 - Vertrag steht nur drin das die Satzung der Management GmbH nicht geändert werden darf. Da es keine Satzungsänderung gab und dies auch im Gerichtverfahren so festgestellt wurde, ist der Vertrag auch nicht gebrochen vom Verein.

  • Im Hannover-Vertrag ist (nach dem, was wir wissen, dass Ding ist ja geheimer als geheim, und zwar von beiden Seiten) nicht geregelt, dass man MK nicht abberufen darf. Geregelt ist, dass man die Satzung nicht ändern darf.


    Von daher ist der Hannover-Vertrag bisher nicht gebrochen seitens des Vereins (ob MK ihn gebrochen hat ist weiterhin Spekulation). Genau deswegen ist das LG Hannover ja der Auffassung, dass so MK nicht abberufen werden kann.


    Nach meiner Einschätzung ist der Weg zur Abberufung die Satzungsänderung - und damit gleichzeitig der "Sündenfall":

  • Im Gerichtsverfahren wurde nicht festgestellt, dass es keine Satzungsänderung gegeben hat. Die Anwälte vom Verein haben nur gesagt, dass sie sich zu derartigen Vermutungen nicht äußern.

  • Da müssen sie sich nicht zu äußern, weil eine Satzungsänderung beim Handelsregister nicht eingetragen wurde und daher das auch schlicht Blödsinn war.