Martin Kind

  • aus dem effzeh forum "Smiza":

    haltung wahren :hochnäsig:

  • Zitat

    News zu Hannover 96: die Staatsanwaltschaft macht nach Strafanzeige gegen u.a. Martin Kind ernst und ergreift erste Maßnahmen. Es droht neuer juristischer Ärger. Morgen mehr in @BILD


    Peter Rossberg bei Twitter.


    Stelle ich einfach mal hier rein.

  • Zitat

    Staatsanwalt will 96-Unterlagen beschlagnahmen


    Quelle: Peter Rossberg Twitter


    Hui, wenn das stimmt, muss ja (wenn’s kein Fall von “Gefahr im Verzuge” ist) ein Richter entschieden haben, dass da genug dran ist und dass die Staatsanwaltschaft Grund hat anzunehmen, dass benötigte Unterlagen nicht freiwillig herausgegeben werden.


    “Die Beschlagnahme darf nur durch den Richter und bei Gefahr im Verzug auch durch die Staatsanwaltschaft und ihre Ermittlungspersonen (z. B. Polizeibeamte) angeordnet werden. Sie muss dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechen.”
    (aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherstellung_(Recht))


    https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__94.html

  • Ein sehr gut verständlich geschriebener Artikel. Ich hatte bisher immer Schwierigkeiten, durch die ganzen Vernetzungen durchzusteigen. Ich glaube, dass ich jetzt erstmals behaupten kann, dass ich den ganzen (?) Sumpf verstanden habe. Meiner Meinung nach ist dieser Artikel geeignet, um weitere "Verständnislose" wie mich zu erreichen. Daher würde auch ich mich freuen, wenn weitere Medien diesen Artikel aufgreifen. Die lokale Tagespresse wird das wahrscheinlich ignorieren.

  • Ich weiß gar nicht, wo das am Besten hinpasst, aber hier ist es ganz bestimmt nicht falsch...


    http://proverein1896.de/2017/12/faktencheck-markenrechte/

    Klasse Artikel! Ob man davon wohl morgen in "der Zeitung" liest? :grübel:

    Die lokale Presselandschaft wird sich erfahrungsgemäß hüten, diese Fragen detailliert zu problematisieren.


    Keiner der langjährigen hannoverschen Sportjournalisten würde es wagen, Martin Kind und seine "Geschäftspolitik" in Bezug auf Hannover 96, speziell dessen Behandlung des Stammvereins offen zu kritisieren.


    Allgemein herrscht in deren Kreisen weiterhin die feste Überzeugung, dass er zwar ausgesprochen autokratisch agiert und darüber hinaus auch recht kompromisslos seine Ziele verfolgt, jedoch dabei immer im Rahmen des juristisch Erlaubten bleibt.


    Dies gilt im Übrigen nicht nur für die Madsack-Medien, sondern durchaus auch für die lokale Sportredaktion der BILD.


    Es hat schon seinen Grund, warum die jüngst erschienenen, durchaus bemerkenswerten Enthüllungsartikel zu den anonymen Strafanzeigen von einem überregional agierenden Investigativreporter des Blattes geschrieben werden.


    Tatsächlich ist wohl der Untreuevorwurf die einzige wirkliche Schwachstelle von Martin Kind, welche ihm richtig gefährlich werden könnte.


    Im Übrigen ist die Idee, dass es doch komisch sei, dass die wohl von der Staatsanwaltschaft mutmaßlich beantragte Beschlagnahme von Geschäftsunterlagen öffentlich gemacht wurde, weil es Martin Kind so doch die Möglichkeit verschaffen würde, mögliche kritische Dokumente rechtzeitig zu beseitigen, ziemlich abwegig.


    Abwegig deshalb, weil nach all unserer Erfahrung mit Martin Kind davon auszugehen ist, dass es schlicht keine kritischen Dokumente geben dürfte.


    Ganz ohne jeden Zweifel wird er der Staatsanwaltschaft sauber und penibel korrekt geführte Akten, in denen die Geschäftsvorfälle jeweils ordentlich dokumentiert wurden, zur Prüfung vorlegen können.


    Nein, Martin Kinds mögliches Problem mit dem erhobenen Untreuevorwurf ist ganz grundsätzlicher -man könnte auch sagen - struktureller Natur.


    So gibt es durchaus die Rechtsmeinung, dass er in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. wohl nie auf die Rückkaufsoption des Vereins für die Namens- und Markenrechte hätte verzichten dürfen, sondern es in seiner Funktion als Vereinsvorstand sogar seine vordringliche Pflicht gewesen wäre, diese so zeitnah wie eben möglich zu ziehen und so dieses auch wirtschaftlich so wertvolle Asset in den Besitz des Vereins zurückzuholen.


    Anders gesagt: Gesetzt den Fall, er wäre lediglich Investor und eben nicht gleichzeitig auch führender Vereinsfunktionär gewesen, so könnten die Vereinsmitglieder die Geschäftsvorgänge zwar beklagen und vielleicht die übrigen Vorstandsmitglieder wegen unsachgemäßer Verschleuderung von Vereinswerten mit möglicher Aussicht auf Erfolg in die rechtliche Haftung nehmen, Martin Kind selbst jedoch wäre fein raus und nicht angreifbar.


    Die eigentlich Frage ist nun, wie der ermittelnde Staatsanwalt die einzelnen, wohl unstreitig erfolgten Geschäftsvorfälle rund um die Namens- und Markenrechte bewertet.


    Sollte er sich der o. a. geschilderten Rechtsmeinung annähren, dann hätte Martin Kind wohl ein schwerwiegendes Problem mit zumindest aktuell kaum abschätzbaren Konsequenzen.


    Kommt der Staatsanwalt jedoch im Rahmen seiner Prüfung zu der Bewertung, dass er eben nicht zwingend anders in der fraglichen Angelgenheit hätte agieren müssen, dann hat Martin Kind es wohl entgültig geschafft und dürfte realistisch betrachtet nicht mehr aufzuhalten zu sein.


    Im Gegenteil: Er könnte förderhin mit dem Gütesiegel "zivil- und strafrechtlich geprüft und für sauber entschieden" seinen Weg zu Ende beschreiten.


    Wie auch immer die Sache ausgeht, so ist doch erkennbar, dass wir langsam aber sicher dem Finale der Auseinandersetzung um die Zukunft von Hannover 96 entgegenschreiten. Spannend ist es in jedem Fall.

    2 Mal editiert, zuletzt von Winsley555 ()

  • Ganz ohne jeden Zweifel wird er der Staatsanwaltschaft sauber und penibel korrekt geführte Akten, in denen die Geschäftsvorfälle jeweils ordentlich dokumentiert wurden, zur Prüfung vorlegen können.


    Darauf darf man aber äußerst gespannt sein.
    Bislang hat sich 96 ja eher dadurch hervorgetan, dass immer mal irgendwas behauptet/ in den Raum gestellt, aber niemals nie irgend etwas belegt wird.
    Das entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung mit diesem Laden.
    Ich glaube sogar, dass die Jungs sich so dermaßen sicher fühlen, dass da gar nicht erst irgend eine "Vorsorge" für den Fall des Betrugs-/ Untreuevorwurfs getroffen worden ist. Und ich glaube darüber hinaus, dass die agierenden Personen dort auch nicht gut genug sind, hieb- und stichfest zu bescheissen. Sollte da jetzt ggf. tatsächlich hektisch irgendetwas zusammengebastelt werden, dürften sich eher noch weitere Ungereimtheiten einschleichen.


    Aber ja, spannend ist das.

  • Für meine ganz naive Rechtsauffassung bedarf es ja eigentlich kaum irgendwelcher Unterlagen, sondern in erster Linie mal den Nachweis, dass es im Sinne des Vereins gewesen ist, die von ProVerein schön aufgedröselten Schnäppchen im Sinne der S&S zu machen. Das Problem von Martin Kind wird in meinen Augen in diesem Fall evtl. tatsächlich am Ende mindestens mal seine Doppelfunktion und das "Verhandeln" mit sich selbst sein. Wenn also Vereinsvermögen in nicht unerheblichem Maße zu Privatvermögen (und das in nicht unerheblichem Maße auch noch zu seinem)wurde, ist dann nicht die Pflicht, finanziellen Schaden vom Verein abzuwenden, definitiv verletzt worden? Das betrifft ja aber am Ende dann auch nicht nur Martin Kind, oder? Ich denke, der komplette verantwortliche AR für die jeweiligen Geschäfte dürfte dann auch dran sein.

  • Ich denke, der komplette verantwortliche AR für die jeweiligen Geschäfte dürfte dann auch dran sein.


    Ja, davon kann man auszugehen, wobei allerdings ein Fehlverhalten der Aufsichtsräte und übrigen Vorstände wohl keinen Untreuetatsbestand darstellen dürfte.


    Es sei denn, es käme heraus, dass die betreffenden Funktionär ebenfalls finanziell von den betreffenden Geschäftsvorfällen persönlich profitiert hätten, wozu es zumindest aktuell keinerlei Hinweise zu gibt.


    Eine Pflichtverletzung wäre das Verhalten jedoch allmal, sofern sich der Untreuevorwurf in Bezug auf Martin Kind tatsächlich erhärten sollte.