Martin Kind

  • Aber die fehlende (sportliche) Strategie beruht letztlich natürlich darauf, dass es keine Philosophie, keine Vision gibt (warum auch für einen "Scheißverein"?), für die Hannover 96 stehen könnte.


    Um mal ketzerisch zu sein: Braucht man überhaupt so eine Vision oder Strategie? Das ist doch vielmehr eine Modeerscheinung. Joa, 96 steht jetzt für dieses und jenes - und dann? Ändert sich nichts. 96 braucht kompetente Personen an den entscheidenden Stellen - da gehört ein Kind nicht zu und ein Manager, der ständig Abwanderungsgedanken hat, auch nicht.


    Einer der wenigen Vereine (ja!) mit einer Philosophie ist der SC Freiburg. Die haben Kompetenz an den entscheidenden Stellen, ein gutes Scouting und eine starke Jugendarbeit - seit Jahrzehnten. Doch selbst da bleiben ab und an die Resultate aus, aber es wird eben weiter durchgezogen.


    96 hat aber auch eine Philosophie. Die heißt „Martin Kind“.

  • Moin


    Vielen Dank für die Hilfe Stephan535, ich meinte natürlich Amplifon. Die Ähnlichkeit mit Audifon war der Irrtum ohne zu googeln.
    Audifon gehört seit 2004 zur Kind-Gruppe und deckt mit der Elektronik, Fertigung etc. die gesamte Wertschöpfungskette bei Kind ab.
    Amplifon macht erst seit ein paar Jahren Sprünge, um die Marktdominanz der Kind-Gruppe zu stören.


    CR96
    Audifon gehört meines Wissens nach der Firma Kind (Hausmarke) und sitzt in Kölleda/Thüringen. Was habe ich denn da verpasst?

    Ich denke mal, CR96 meinte Amplifon.


    Kind hat Jahre lang alle kleinen Hörgeräte Läden bzw. Anbieter übernommen, aggressiv aufgekauft und verdrängt.


    Die Hörgerätebranche ist durch die Krankenkassen eine Gold-/Geldader/Druckmaschine.
    Für Brillen geben die Kassen nix mehr dazu, nicht mal mehr Kassengestelle oder 20,00€ pro Glas.
    Für Hörgeräte gibt es pro Ohr einen Kassenzuschuss von 785,00€ bei beiden Ohren also ca. 1500,00€.
    Die Deutschen geben pro Hörgerät im Schnitt zwischen 1100,- und 1200,-€ pro Ohr aus. Soll heißen Sondermodelle mit Eigenzuzahlung.
    Die Branche hatte letztes Jahr einen Zuwachs von ca. 11 % auf ca. 1,4 Milliarden Euro Umsatz (davor 5,5%-1,2 Milliarden).


    Die Kind-Gruppe greift als größter Anbieter den größten Kuchen ab, kein Neid.
    Wenn man aber die Rechnungen immer nur bei der Kasse einreichen muss, dann ist das was anderes, als wenn du um jeden Cent auf dem freien Markt kämpfen musst.


    Im Fußball läuft die Gelddruckmaschine für Investoren ähnlich, aber doch irgendwie anders.
    TV- und Sponsoren-Gelder sprudeln zwar regelmäßig, aber die Spielergehälter bzw. Ablösesummen und Provisionen nerven natürlich, weil schlecht kalkulierbar und von unsicheren Faktoren abhängig.
    Da kommt so´n solider Hörgerätemeister mit seinem jährlichen Hörgeräteumsatz mächtig in´s Schleudern und will Wettbewerbsvorteile im Fußballzirkus ergattern (50-1). Scheiß DFL.


    Vielleicht etwas o.t. erklärt aber möglicher Weise die fehlende Kompetenz im Fußball trotz Erfolge in anderen Geschäftsbereichen.


  • Ich habe das "ketzerisch" durchaus gelesen, und wir sind uns ja offenbar auch nah bis einig.
    Das Wort "Vision" mag ich auch nicht so gern, es hängt die Dinge so hoch. Gemeint ist eine Vorstellung von dem, was man kann und was man tut, die dann auch einigermaßen stringent und konsequent umgesetzt wird. Vereine (ja, ja!) wie Freiburg haben das erkannt, und sie handeln danach. Das macht sie im übrigen auch bei der Anhängerschaft verläßlich, das schafft Vertrauen und eine gemeinsame Basis. Die wissen, dass sie kurz- bis mittelfristig nicht in der Champions League mitspielen werden, aber da sind sich eben alle einig.

  • Mir wäre es ganz lieb, wenn man nicht nur wüsste, was man gerade kann und will, sondern auch noch, was man morgen (realistisch) will. Und eventuell sogar entsprechend plant. Aber das ist wohl einfach zu viel verlangt.

  • und vor allem, den Plan länger als nur 11 Monate verfolgen. Wer seine Strategie jähtrlich komplett umbaut (ich spreche nicht von Adaptionen an neue Gegenheiten), braucht dann tatsächlich keine.

  • Vor allem, wenn diese kompetenten Personen dann noch die gleiche Idee von Fußball haben.


    Diese "Idee von Fußball" finde ich eine schöne Idee, aber im Ergebnis eher Augenwischerei. Richtig ist doch bei Sportarten das, was Erfolg bringt. Und Erfolg bringt nicht immer das gleiche, sondern eben eine variable Strategie. Deswegen mein Abstellen auf kompetente Personen, die wissen, was mit dem Personal zu machen ist und wie man die Spieler am besten einsetzt - aber nicht zwangsläufig einer "Idee von Fußball" alles unterzuordnen. Zumal diese Idee auch nur so lange gut geht, bis man damit Erfolg hat und (bessere) Gegner sich darauf einstellen.


    Im Endeffekt braucht man einen Trainer, der weiß, was mit der Mannschaft zu leisten ist und damit optimal umgeht, einen Manager mit einem guten Händchen und guten Kontakten und Geld. Und - hier wurde es ja beschrieben - eine langfristige Perspektive (an der auch festgehalten wird!) und nicht immer nur ein Stopfen der aktuellen Löcher. Spieler müssen mit Perspektive und zielgerichtet auf das System usw. verpflichtet werden und nicht "als Vorgriff auf die nächste Saison". Man muss sich an den Markt anpassen. Man muss nicht immer unberechtigte Erwartungen schüren (11 Punkte blablabla), sondern das Team daran messen, was es leisten kann.
    Wir haben hier eben so etwas nicht. Dafür haben wir Martin Kind. Die kurz-, mittel- und langfristige Strategie von Hannover 96 ist Martin Kind und seine Launen. Kind ist nicht derjenige, der den Erfolg macht/verantwortet/plant, Kind ist derjenige, der dem mittel- bis langfristigem Erfolg im Wege steht. Solange Martin Kind bei 96 tätig ist, wird es nie eine langfristige Strategie o.ä. - die nicht "Martin Kind" ist - geben.

  • die Möglichkeit zur nüchternen Analyse ergibt sich jetzt ja bei Schröders Hochzeitsfeier. Alle maßgeblichen Kompetenzträger sind dann über Stunden vereint (Schröder, Kind, Maschmeyer, Meine etc) und können da ein ausgewogenes Urteil fällen. Danach wird nicht gekleckert, sondern gek(l)otzt und ein Welttrainer für die globale Markenentwicklung (China, Russland) geholt.

  • Der Dirk ist im Adlon auch mit dabei. Da unser GröPaZ ja nun dem Alkohol eher wenig zugewandt ist wird das eine kurze Expertenrunde. Acker wird vermutlich relativ schnell dicht sein, jedenfalls schneller als die Expertenrunde ein Konzept erstellt hat. Das macht der Martin dann auf dem Rückweg mit seinem Fahrer, der widerspricht wenigstens nicht oder hat gar eigene Ideen.

  • Wenn die Angaben im heute hier verlinkten Taz-Artikel zu den aktuellen Satzungsänderungen stimmen, dann hat Maddin den Laden jetzt kostenfrei im Handstreich übernommen.

  • Richtig ist vor allem, dass der Typ nur noch trickst und trickst und trickst, um seinen persönlichen Vorteil zu wahren, und ihm alles und jeder andere am Arsch vorbei geht.
    Ich kann diese Scheisse nicht mehr ab.

  • Sorry, aber das war/ist doch nun schon länger bekannt, wie da die Rechtslage ist.


    Deshalb schrub ich auch schon vor Wochen und Monaten, dass selbst bei einer anderen Konstellation in AR und VS des e.V. Martin Kind immer GF der Gesellschaften bleiben würde, bis er sich in den AR der KGaA zurückzieht.


    Die Geldgeber werden erstmal immer das Heft in der Hand behalten, bis sich die Vorkommnisse um Veräußerungen von Anteilen etc. klären lassen.


    Der AR des Vereins hat sich auf Gedeih und Verderb den Faninvestoren ausgeliefert, leider.


    Das Beste wäre wirklich, die DFL würde dem Haufen die die Lizenz entziehen, der Laden würde an den Verein zurückfallen und man würde von Null an beginnen.


    Das Stadion, das NLZ und die Profimannschaft gehören eh´nicht mehr dem/zum Verein.


    Das Einzige was dem e.V. gehört ist das hochverschuldete (6 Mio.) Vereinsheim in der Stammestraße.

  • Du meinst den Tagesspiegel-Artikel, oder? Man müsste sich die Satzung mal ansehen, aber die Diskussion hatte ich mit Winsley hier auch schon einmal: Richtig ist, dass ein Komplementär Zustimmungspflichten der Kommanditisten unterliegt; ob die jetzt klargestellt oder gegenüber dem gesetzlichen Umfang wesentlich erweitert wurden, weiß ich nicht. Richtig ist und bleibt aber: Die Kommanditisten können damit sehr viel blockieren, aber nichts erzwingen.


    Das Datum der Veröffentlichung soll der 28.09. sein. Wir reden anscheinend über eine neue Eskalationsstufe.