Martin Kind

  • Die abhanden gekommene Fähigkeit zur Empathie zusammen mit dieser umfangreichen Machtausübung und Manipulation halte ich für grenzwertig und nicht normal.


    ....aber nicht bemitleidenswert.


    Mir tut Herr Kind nicht leid, ich wüsste wahrlich nicht, weshalb.
    Den Weg hat er eingeschlagen, sogar zweimal. Es ist bedauerlich, dass er keine eigene Bremse und auch keine Instanz kennt, die ihn davor bewahrt, sich auf Terrain zu begeben, auf dem er fast zwangsläufig ins Straucheln kommen muss.
    Seine hemdsärmelige Art, die sicherlich hilfreich war sein Unternehmen aufzubauen, hilft hier nur bedingt, bzw. nur auf dem Sektor, auf dem sich seine Aufgaben in der KGaA mit denen in seinem Unternehmen decken.
    Allerdings ist das eben nur ein Teilaspekt, wenn das 'Produkt' Fußball heißt.


    Ich habe bei einem erfahrenen Menschen wie Martin Kind wirklich kein Mitleid, wenn er sich so maßlos verschätzt und (das ist das entscheidende Element!) keinerlei Fähigkeit zur Nabelschau bzw. zum Eingestehen eigener Fehler aufweist.
    Er verkackt es gerade im großen Stil und reißt mit dem Hintern das ein, was er mit seinem Scheckbuch und seinem ökonomischen Sachverstand aufgebaut hat.
    Es ist eben nicht so, wie uns sein selbsternannter Adlatus Stammspieler verkaufen möchte, dass ein Großteil der Zuschauer nur Fußball, Bier & Bratwurst will; die Menschen gehen ins Stadion, um neben den 3 eben genannten Dingen etwas zu erleben, dass auch schon vor 2.000 Jahren die Arenen Roms gefüllt hat: Atmosphäre.
    Mir kann niemand erzählen, dass diese Komponente nebensächlich ist. Ganz im Gegenteil!
    Meine Tochter hat nur eine Dauerkarte, weil das Stadion ein magischer Ort ist, dessen Strahlkraft sich entfaltet, wenn die Kurve als 12.Spieler schreit und brüll und singt. Und wenn sie pöpelt, stampft, stöhnt, jubelt und auch mal mit Bier um sich wirft.


    Und niemand jubelt, stöhnt und schreit, wenn er sein neues Hörgerät bekommt. Und weil die Leute trotzdem Hörgeräte kaufen, glaubt Kind, sie kaufen auch Fußball außerhalb von Hannover, wenn die Marke nur stimmt.
    Das ist Blödsinn und lächerlich, aber auf keinen Fall bemitleidenswert.

  • Für mich ist er ein alter Mann, der nicht mehr davon zu überzeugen ist, dass er in die falsche Richtung läuft.


    Wirklich sollte er mal sein Hörgerät anmachen? :ahnungslos:

  • Ist einerseits eine Frage der Perspektive und aus der inneren Perspektive eine Frage des Gefühls der Eigen- und Fremdwahrnehmung. Wird Support als Teil des sportlichen Erfolgs zumindest anerkannt oder bleibt der Kurve nur die äußerliche Forderung "bespaßt uns, macht es bunt und laut, auch wenn wir euch das möglichst schwer machen, keiner braucht euch"? Daher ist deine Frage falsch gestellt. Man ist gerne die Jubelabteilung, der Zirkusclown, die Kulisse, aber soll nicht ausschließlich darauf reduziert werden und zudem ist das vor allem keine einzufordernde Selbstverständlichkeit oder mit Fingerschnipsen zu kopieren. Diesem Lernprozess wird 96 und die Teile des Stadionpublikums, die die Kurve zuvor auf die Art wahrgenommen haben oder immernoch wahrnehmen zurzeit auch ausgesetzt.


    Das spielt ja auch genau da rein, wo ich gestern angesetzt habe. Alles was Hannover 96 in den letzten Jahren etwas Farbe verlieh war DIY aus verschiedensten Fankreisen, natürlich nutzte das 96 auch zur Vermarktung und natürlich hat da grds. keiner ein Problem mit bis zu dem Punkt, andem genau das torpediert wird und das Gefühl vermittelt wird, wir können das auch alleine, verpisst euch...sieht man ja.


    Für die, die gleich wieder nur in Ultras, Pyro und Gewaltphantasien schäumen. Die Fanclubbetreuung, alles Kreative aus der Fanszene etc. haben bis zuletzt mit den gleichen Problemen gekämpft und ihre "Arbeiten" eingestellt und was davon übrig bleibt sieht man ja nun auch eher deutlich wenn man mal die Augen aufmacht.

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  • Es ist eben nicht so, wie uns sein selbsternannter Adlatus Stammspieler verkaufen möchte, dass ein Großteil der Zuschauer nur Fußball, Bier & Bratwurst will; die Menschen gehen ins Stadion, um neben den 3 eben genannten Dingen etwas zu erleben, dass auch schon vor 2.000 Jahren die Arenen Roms gefüllt hat: Atmosphäre.

    Atmosphäre wie in Rom, ich hau mich weg. Genau, jetzt wissen wir was fehlt! Brot und Spiele. Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, machst Du ja auch, es bleibt dabei, das Gros will Fußball, Bratwurt, Bier und mit dem Sitznachbarn quatschen, mit Kollegen über Fußball schwadronieren und nicht hüpfen, singen, tanzen. Wie gesagt, ist hier eine Einbahnstraße.

  • ...dann ist ja alles gut und wir werden weiterhin einen Run auf die Marke 96 erleben. Vergessen ist die Zuschauerflucht ab Minute 75, vergessen ist ein graues Stadion ohne Fahnen, ohne Emotionen aus den Anfängen der Saison 2014/15...
    Gucken wir in eine goldene Zukunft mit ausverkauften Spielen, kleinen Kindern in 96-Trikots herumtobend auf Blumenwiesen, Identifikation in der ganzen Region!!!
    Warum?
    Weil 96 da etwas ganz besonderes, einzigartiges bietet... Ein rotes Fußball-Boot - Sei ein Teil dieses einzigartigen 96-Familie... :kotzen:


    Edith...

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  • Dass ein Großteil, besondere Spiele ausgenommen, nicht singen, hüpfen und tanzen will, sehe ich so wie du. Allerdings meine ich behaupten zu können, dass ein nicht unerheblicher Teil der Stadionbesucher nichts dagegen hat, wenn andere das tun und sie dadurch unterhalten werden bzw. mit einem Ohrwurm nach Hause gehen.

  • Es bleibt dabei, das Gros will Fußball, Bratwurt, Bier und mit dem Sitznachbarn quatschen, mit Kollegen über Fußball schwadronieren und dass drumherum jemand hüpft, singt, tanzt und für die Atmosphäre sorgt.


    So wird ein Schuh draus, oder warst du bei den letzten Spielen zu beschwipst um mitzubekommen, dass sich deine Businessbuddies gegenseitig bemitleidet haben, dass "hier auch schonmal mehr los war"

    Einmal editiert, zuletzt von WDJ_Lasse ()

  • Es ist eben nicht so, wie uns sein selbsternannter Adlatus Stammspieler verkaufen möchte, dass ein Großteil der Zuschauer nur Fußball, Bier & Bratwurst will; die Menschen gehen ins Stadion, um neben den 3 eben genannten Dingen etwas zu erleben, dass auch schon vor 2.000 Jahren die Arenen Roms gefüllt hat: Atmosphäre.

    Atmosphäre wie in Rom, ich hau mich weg. Genau, jetzt wissen wir was fehlt! Brot und Spiele. Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, machst Du ja auch, es bleibt dabei, das Gros will Fußball, Bratwurt, Bier und mit dem Sitznachbarn quatschen, mit Kollegen über Fußball schwadronieren und nicht hüpfen, singen, tanzen. Wie gesagt, ist hier eine Einbahnstraße.


    Das Produkt Fußball besteht ganz sicher nicht aus der sportlichen Leistung, der überragend leckeren Wurst, dem besonders schmackhaften Bier und der Fußballfachkenntnis der Sitznachbarn. Das alles gibt es sowohl als Einzelleistung, als auch im Gesampaket an anderen Standorten in höherer Qualität und zu günstigeren Preisen. Das Phänomen Fußball lässt sich nur zu einem geringen Teil mit rationale Argumenten erklären. Ein Großteil des Produkt Fußballs machen Gefühle, Affekte und Emotionalität aus, die sich kaum messen lassen. Die "Kaufentscheidung" fällt meist im Kindesalter und halt ein Leben lang. Die Athmosphäre, das Gemeinschaftserlebnis, das gemeinsame Leiden, die Freude, die körperliche Erfahrung prägen das Bild des Produktes. Teile der Zuschauer sind bewusst sowohl Konsument, als auch Produzent. Selbst wer die Stimmung nur konsumieren möchte, der liebt den Fußball als Gesamtpaket.
    Bevor die Bundesliga sich etablierte konnten die Zuschauer in ihren Vereinen auf anderen Wegen am Geschehen teilhaben, es beeinflussen. Man konnte im Verein mitbestimmen, man kannte vielleicht den Spieler aus Kindertagen, man war selber vielleicht sogar im Vorstand. Die Entwicklung hat die Vereinsmitglieder vom Teilnehmer zum Zuschauer degradiert, was insbesondere die aufkommende Fankultur so nicht hinnehmen wollte. Man wollte trotzdem seinen Teil dazu beitragen.
    Je subkultureller das Millieue, desto mehr wird sich das Produkt zu Eigen gemacht, verändert, variiert und beeinflusst. Das ist vergleichbar mit den Jugendkulturen, die in der Vergangenheit ihre Levis Jeans aufschnitten, bemalten, mit Mixtapes die auf Kassette gespielt wurden, liebevoll erdachter Fanfiction zu Fernsehserien. Das macht den Fan aus, indem er sich etwas aneignet, anstatt es zu konsumieren. Diese Leidenschaft und Aneignung ist schwer zu erklären und schwierig ökonomisch umzusetzen. Sobald der Mainstream hier eingreift geht Authenzität verloren (Sponsorenchoreos) und eine Subkultur geht unwiderbringlich verloren, sie kann sich nicht anpassen. Daran geht sie zugrunde.
    Das ist der grundlegende Konflikt des modernen Fußballs, der auch mit Social Media Pseudobeteiligung in Zukunft nicht aufgelöst wird.

  • Um in Zukunft mit Problemfans eben keine Probleme mehr zu haben, könnte Herr Kind vielleicht von dieser tollen Idee lernen:


    Quelle


    Mit einem kuriosen Schachzug hat der brasilianische Klub Sport Club Recife sein Hooligan-Problem in den Griff bekommen.


    Der Verein setzte 30 Mütter von Hooligans als Ordner im Stadion ein. Die Frauen trugen im Derby gegen Nautico Recife Warnwesten mit der Aufschrift "Sicherheitsmutter".


    Das Spiel verlief ohne jegliche Krawalle, Sporting Recife gewann das Spiel mit 1:0.


    "Letztlich will sich niemand prügeln, wenn die eigene Mutter dabei ist", sagte Klub-Präsident Aricio Fortes bei globesporte.

  • Es bleibt dabei, das Gros will Fußball, Bratwurt, Bier und mit dem Sitznachbarn quatschen, mit Kollegen über Fußball schwadronieren und dass drumherum jemand hüpft, singt, tanzt und für die Atmosphäre sorgt.

    So wird ein Schuh draus, oder warst du bei den letzten Spielen zu beschwipst um mitzubekommen, dass sich deine Businessbuddies gegenseitig bemitleidet haben, dass "hier auch schonmal mehr los war"

    Nun so habe ich es nicht geschreieben und auch nicht gemeint!


    Ich kenne im übrigen nicht einen Zuschauer der glaubt das aktive Fans dazu da sind um andere Fans zu unterhalten. Ich habe behauptet so die Aktiven nicht mehr kommen wollen, die auch Schuld haben, so ist denn so und dann haben wir eben eine schlechtere Stimmung. Für mich und das Gros wird es nicht zum ewigen Problem, man gewöhnt sich daran und fertig. Es sind doch eher die Buddies wie hier im Forum die sich bemitleiden und die unbedingt die Stimmung zurück wollen. Ich würde sie auch zurück wollen, aber eben nicht um jeden Preis. Beide Seiten sollen sich treffen, ohne die Öffentlichkeit, sollen klären was sie jeweils falsch gemacht haben und gut ist! Öffentlich wird doch der Kreis der Aktiven nicht einknicken und der Verein auch nicht. Also, gewöhnen wir uns eben daran.

  • Ich finde es beinahe schon faszinierend, dass einige Leute das Verhalten der Geschäftsführung immer noch damit zu legitimieren versuchen, dass Stimmung und Emotionen im Stadion evtl. verzichtbar sein könnten. Ebenso beachtlich finde ich, dass von einigen Diskutanten immer noch von einem Stimmungboykott gesprochen wird.


    Dabei unter dem Tisch fällt immer häufiger, dass zwei Menschen, darunter einem frisch gebackenen Vater, die Existenzgrundlage entzogen wurde, dass einem anderen Fan die Denunziation beim Arbeitgeber angedroht wurde, da dieser sich ehrenamtlich in einem e.V. engagiert, dass das deutsche Recht missbraucht wurde, um den eigenen Fans einen auszuwischen, dass vollkommen überzogene und im Nachhinein als zu unrecht herausgestellte Polizeimaßnahmen öffentlich gutgeheißen wurden, dass völllig unnötig die Trinkwasseraktion gekickt wurde etc. pp.


    Ich glaube, viele bekommen das im Einzelnen gar nicht mit, da sie zu weit von der Fanszene entfernt sind und sich hauptsächlich über die Hofmedien informieren, was ja an sich auch legitim ist. Leute, die hier aber regelmäßig mitlesen und -schreiben, müssten mittlerweile eigentlich wissen, worum es hier geht. Dabei geht es gar nicht darum, dass die Fans alle unschuldig und "die da oben" die Bösen sind. Es schließt sich nicht aus, wenn man das Verhalten der Fanszene und insbesondere der Ultras kritisiert, und trotzdem das Verhalten von Kind und Co. moralisch verurteilt. Mit seiner Mediengeilheit und den chaotischen Zuständen in der Geschäftsführung fange ich erst gar nicht mit an. In Sachen Chaos kann 96 wunderbar mit Hamburg und Schalke mithalten, es interessiert außerhalb Hannovers schlicht keine Sau.


    Erstaunlich viele "normale" Fans bekommen diese Differenzierung sogar hin, einige Unverbesserliche eben nicht. Das gilt für beide Seiten.

    2 Mal editiert, zuletzt von SHG-Chris ()

  • mach dir nix draus. er ist der einzige mensch auf der welt, der es noch nach martin kind checken wird. ist ja auch was, was man sich erst erarbeiten muss/musste.