okafor: Die Chuzpe, Kinds Inkompetenz in der Leitung einer Profifußballabteilung zuzugeben und im selben Atemzug zu behaupten, seine Übernahme derselben sei eine sinnvolle Maßnahme, die man mittragen müsse, um nicht zu den ewig gestrigen "Vereinsmeiern" zu gehören, muss man auch erstmal haben.
Abgesehen davon, dass die Annahme, die Verhältnisse von (vor) 1997 könnten bei 96 ohne Kind wieder eintreten, sehr unrealistisch ist: Eine höhere Personalfluktuation und Lernresistenz hätte auch der Präsident eines Dorfclubs wohl nur mit sehr viel Mühe hinbekommen.
Auch wenn ich Deine romantische Vorstellung, dass Du mit den Zahlen 9 und 6 Deine Heimatstadt repräsentierst, damit enttäuschen muss: Auswärts wirst Du von den dort ansässigen Fans wahrscheinlich eher als Anhänger einer Fußballfirma gesehen, die sich ein geldgeiler alter Sack quasi im Sonderangebot gesichert hat. Die Stadt, die Farben und der Verein sind dem letztendlich ziemlich wumpe.
Er hat seinen finanziellen Einsatz vervielfacht, gleichzeitig Werbung für sein Hörgeräteunternehmen gemacht und sich selbst sehr oft im Fernsehen sehen können. Das ist offenbar sein Beruf, sein Hobby, seine größte Freude. Vermutlich auch seine Art, sich einen runterzuholen.
Warum ihm das alles mehr oder minder geschenkt wurde, habe ich noch nicht verstanden.
Es scheint einfach zwei Arten von Zuschauern zu geben: Diejenigen, die nur unterhalten werden wollen und den (weitaus kleineren) Teil, dem noch andere Dinge wichtig sind, die nicht zu dieser riesigen Show gehören. Ich gehöre anscheinend zur zweiten Gruppe.
Schon vor Jahren ahnend, dass es irgendwann einmal soweit kommen könnte: Der Abschied, der vor drei Jahren seinen Anfang nahm, rückt näher. Weitaus früher als vermutet und viel weniger schmerzhaft als gedacht.