Alles anzeigenDeine Sichtweise deckt sich leider absolut damit, wie der Präsident des Bundeskartellamtes dessen Einschätzung erläutert hat (wurde hier glaube ich schonmal verlinkt):
https://www.lto.de/recht/hinte…ellrecht-mundt-dfl/?r=rss
Und es gibt ja auch schon entsprechende (Panik-)Reaktionen:
https://www.sport1.de/fussball…llamt-wegen-50-1-bedenken
Die DFL sitzt nun wohl echt in der Klemme. Ich sehe derzeit leider auch nicht, wie sie reagieren könnte, um 50+1 zu erhalten. Vielleicht würde ja die Abschaffung der Förderausnahme, bei Bestandsschutz für Hoffenheim, Wolfsburg und Leverkusen, kartellrechtlich gebilligt 🤔
Das wäre zu wünschen, ist aber leider unrealistisch. Das Kartellamt ist eben keine neutrale Schiedsstelle, deren Aufgabe es ist, ein möglichst salomonisches Urteil zu treffen, dass möglichst niemanden Schmerzen verursacht und am wenigsten Reibung produziert.
Das Kartellamt ist die Hüterin des freien Wettbewerbs und wenn es die 50+1 Regel mit den bestehenden Förderausnahmen als wettbewerbsverzerrend ansieht - und genau das hat es bereits in seiner vorläufigen Einschätzung klar und deutlich getan - dann hat es sich mit dieser Stellungnahme schon selbst den Ermessensspielraum genommen, um noch zu einen solchen Urteil kommen zu können.
Es gibt nach dem aktuellen Stand des Verfahrens praktisch nur noch zwei Lösungsalternativen: Streichung der 50+1 Regel aus den DFL-Statuten oder eine Modifikation der 50+1 Regel dahingehend, dass der wettbewerbsverzerrende Faktor entfällt. Beide Alternativen haben jedoch ein Ende der 50+1 Regel in ihrer bisherigen Form zur Folge.
Die DFL hat sich - und uns - diesen Mist selbst eingebrockt, als sie damals ohne jede Not die “Lex Leverkusen” eingeführt und damit die erste Förderausnahme begründet hatte. Nun kann sie die erteilten Förderausnahmen - wie Rossi1896 wohl völlig richtig erläutert hat - aus eigenem Recht nicht mehr streichen.