Martin Kind

  • Welche Probleme hat die Bundesliga eigentlich?


    Dass nur evtl. der FCB mal einen internationalen Titel holen kann?


    Ja dann ist das halt so.

    Daran würde auch die eine Milliarde nichts ändern, wovon die Bayern eh den größten Kuchen bekommen würden und fast die Hälfte in die DFL Zentrale geht.

  • Zitat

    "Was abgelaufen ist in der aktiven Fanszene, hat sicher die Verantwortlichen nachdenklich gemacht", sagte der Unternehmer und zeigte "volles Verständnis", dass sich in Blackstone einer der möglichen DFL-Investoren zurückgezogen hat. Von den Kritikern erwarte er, "dass sie auch wirklich konstruktive Alternativvorschläge unterbreiten, wie die Probleme der Bundesliga heute und in der Zukunft zu lösen sind. Wenn man etwas ablehnt, muss man etwas entgegenstellen, eigene Ideen. Ich kenne keine."

    Herr Kind spricht hier in meinen Augen den wunden Punkt der Fanproteste an. Man kann doch nicht einfach aus Prinzip gegen einen Einstieg von Investoren sein. Das wäre nur zu akzeptieren, wenn man zugleich ein schlüssiges Konzept vorlegen kann, wie die DFL anderweitig an eine Milliarde Euro kommt. Aber da kam von Fanseite bisher gar nichts.


    Quelle: https://www.sportschau.de/regi…korrekt-gelaufen-100.html

    Der Investor soll mit 8% an den TV-Rechteerlösen der nächsten zwanzig Jahre beteiligt werden.


    Diese Milliarde, die der Investor dafür einbringt, ist doch damit im Grunde nur eine Vorfinanzierung von TV-Einnahmen, die die DFL später ohnehin erhalten hätte.


    Insofern sehe ich keine Notwendigkeit, hier fanseitig irgendein Ersatzkonzept vorzulegen.

  • Die DFL oder der „deutsche Fußball“ hat kein Problem, was mit einer 1 Mrd. (oder C Mrd) gelöst würde…


    Das ist genau die alte Mähre…

  • Das ist doch wieder nur blabla.

    Nur weil ich so einen Blödsinnsvorschlag ablehne, muss ich doch keine Alternative vorschlagen, damit mich das zur Kritik legitimiert.

    Wo ist denn der Handlungsdruck, einen Investor zu beteiligen? Sehe ich nicht, also muss ich auch keinen Vorschlag machen.

    Wenn das Argument sein sollte, dass mehr Geld benötigt würde, würde ich mich zunächst fragen, wofür das denn erforderlich sein sollte.

    Der Unterschied zur Premier League liegt darin, dass die wahnsinnig hohe TV-Gelder erhalten und perverse Eintrittsgelder verlangen.

    Dass die deutschen Clubs das nicht haben, liegt also schlicht am schwachen Verhandeln der DFL in Bezug auf das TV-Geld, und dass hier die Eintrittsgelder erschwinglicher sind als in England, finde ich sogar besser.


    So what, Kind?

    Dummes Geschwätz mal wieder. Der Inverstoren-Deal bereitet die Abschaffung der 50+1-Regel vor, nicht mehr und nicht weniger.


    Edit

    Meine Vorredner haben alle recht.

    Durch die Milliarde in 20 Jahren für 36 Clubs werden wir international keinen Pups wettbewerbsfähiger (wenn das denn überhaupt um jeden Preis gewollt wäre).

  • Hat eigentlich jemand mal dem alten Mann gesagt, dass geheime Abstimmung *nicht* bedeutet, dass man nachher nicht sagen darf, wie man abgestimmt hat? Ich darf doch auch jedem ungefragt erzählen, wen ich bei der letzten Kommunalwahl gewählt. Ich darf aber nicht dazu gezwungen werden.

  • Fragen, die einem durchschnittlichen hannöverschen (oder Sport-) Journalisten schon gar nicht einfallen...

    Vermutlich trinken die alle schon Limoncello zum Frühstück.

  • Durch die Milliarde in 20 Jahren für 36 Clubs werden wir international keinen Pups wettbewerbsfähiger (wenn das denn überhaupt um jeden Preis gewollt wäre).

    Das finde ich fast am wichtigsten. Ich will das überhaupt nicht. Der Vergleich mit anderen Ligen spielt für mich als Fan gar keine Rolle. Ich müsste schon sehr viel konstruieren, um aus dem „Rückstand“ auf England - und in vielen Perspektiven abseits von Umsätzen und möglichen Renditen ist das im völligen Gegenteil ein Vorsprung vor England - Nachteile für mich abzuleiten.

    Der Großangriff auf die globale Vermarktung ist eine Chance für alle, die daran finanziell partizipieren können. Für alle anderen ist es ein Risiko, für Geld (wo auch immer das letztlich landen mag) das aufs Spiel zu setzen, was der deutsche Fußball trotz diverser Fehlentwicklungen immer noch anderen Ligen, Ländern und Sportarten voraus hat.

    Umso mehr beruhigt es mich, dass dieser stete Tropfen aus Protesten, Positionierungen und Diskussionen Wirkung zeigt. Hoffentlich reicht es.

    Einmal editiert, zuletzt von eue ()

  • Nur kurz eingeordnet: Das ganze Deal hat in erster Linie nur wirklichen Nutzen für unsere deutschen Topclubs.


    Die sehen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit mittlerweile noch bedrohter, weil neben der Premier League auch die La Liga deutlich mehr mit ihrer Rechteverwertung erlöst. Man befürchtet mangels schlechterer finanzieller Ausstattung aus dem nationalen Markt noch schlechteres internationales Abschneiden in der Champions League. Rein monetär läuft es bei der sich schon länger abzeichnenden Entwicklung ab dem Viertelfinale auf fast rein englisch-spanische Veranstaltungen hinaus (mit vielleicht noch zwei Teams aus dem Pool D / I / F oder sonstige).


    Man fürchtet also in Zukunft noch weniger von den üppigen Fleischtöpfen der Champions League naschen zu dürfen. Deshalb will man wenigstens noch mit der La Liga halbwegs auf Augenhöhe bleiben und sieht das Potential dazu in einer stärkeren internationalen Vermarktung der DFL.

  • Das ist tatsächlich schlimm, dass Narrative mit Wahrheit verwechselt werden. Nicht erst seit Trump wissen wir natürlich, dass sich Bullshit mit jeder Wiederholung schleichend in die Köpfe einsuppt, bis man denkt, es könnte ja selbst am größten Bullshit etwas dran sein. So ist es auch mit Kinds Äußerung, wenn er eine Behauptung impliziert, die nicht wahr sein muss.


    Immerhin 5 Sekunden harte Recherche hat es mich gekostet, schnell zwei Texte der ARD zu finden, die jetzt auch schon ein paar Wochen alt sind. Im ersten Text wird dargestellt, wie viel Geld die Liga in verschiedenen Szenarien verlieren (!) könnte:

    Die Milliarde des DFL-Investors und die Stelle nach dem Komma
    Die DFL hofft, durch den Einstieg eines Investors eine Milliarde Euro zu erlösen. Bei den möglichen Verhandlungen würde es um jede Stelle nach dem Komma gehen,…
    www.sportschau.de


    Im zweiten Text wird skizziert, wofür die DFL die Milliarde nutzen will:

    Eine Milliarde vom Investor - was die DFL mit dem Geld plant
    Ein Investor soll bei der DFL mit einer Milliarde Euro einsteigen, um die Vermarktung der Bundesliga zu verbessern. Der Sportschau liegt der Plan für…
    www.sportschau.de


    Man sieht, dass es vor allem Investitionsmittel sind und dass der größte Batzen tatsächlich dafür da ist, die Verluste (!) der Vereine für wenigstens vier Jahre abzufedern.


    Wie oben schon gesagt: Für ein solches Konzept braucht man keinen konstruktiven Gegenvorschlag, um es einfach nur abzulehnen. Mein Gegenvorschlag lautet übrigens: Salary Cap! Und jetzt kommst Du, Martin.

  • Salary Cap funktioniert allerdings wohl nur in einem geschlossenen System. Also entweder alle Klubs europa- bzw. weltweit oder niemand. Ansonsten würde ich das ja auch sehr reizvoll finden.

  • Nur kurz eingeordnet: Das ganze Deal hat in erster Linie nur wirklichen Nutzen für unsere deutschen Topclubs.


    Die sehen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit mittlerweile noch bedrohter, weil neben der Premier League auch die La Liga deutlich mehr mit ihrer Rechteverwertung erlöst. Man befürchtet mangels schlechterer finanzieller Ausstattung aus dem nationalen Markt noch schlechteres internationales Abschneiden in der Champions League. Rein monetär läuft es bei der sich schon länger abzeichnenden Entwicklung ab dem Viertelfinale auf fast rein englisch-spanische Veranstaltungen hinaus (mit vielleicht noch zwei Teams aus dem Pool D / I / F oder sonstige).


    Man fürchtet also in Zukunft noch weniger von den üppigen Fleischtöpfen der Champions League naschen zu dürfen. Deshalb will man wenigstens noch mit der La Liga halbwegs auf Augenhöhe bleiben und sieht das Potential dazu in einer stärkeren internationalen Vermarktung der DFL.

    Umso größer die Frage, warum so Clubs wie Karlsruhe da zugestimmt haben.

  • Das liegt an der Drohkulisse der Branchenriesen. Wenn die Kleinen nicht mitziehen, sehen sich Bayern & Co vielleicht wieder genötigt die Zentralvermarktung in Frage zu stellen.

    Ich erinnere an den wütenden Watzke nach der ersten Abstimmung im Mai.

  • ich bin auf die Stimmung heute Abend im Stadion gespant.

    Außer im Norden und Osten sind ja nicht allzu viele Blöcke voll :nein:

    Daher tippe ich jetzt einfach mal, dass es laut & schmutzig werden könnte :lookaround:

  • Salary Cap funktioniert allerdings wohl nur in einem geschlossenen System. Also entweder alle Klubs europa- bzw. weltweit oder niemand. Ansonsten würde ich das ja auch sehr reizvoll finden.

    Pah! Dann mach doch mal einen Gegenvorschlag!!! :D


    Man fürchtet also in Zukunft noch weniger von den üppigen Fleischtöpfen der Champions League naschen zu dürfen. Deshalb will man wenigstens noch mit der La Liga halbwegs auf Augenhöhe bleiben und sieht das Potential dazu in einer stärkeren internationalen Vermarktung der DFL.

    So ist das nämlich. "Dann sind wir nicht mehr konkurrenzfähig" meint nämlich nicht "dann holen wir keine Titel mehr" sondern "dann holen wir keine Kohle mehr"
    Einzig und allein darum geht es.

    Mir ist das vollkommen egal, ob Bayern, Dortmund oder Paris, Liverpool oder der FC Katar CL-Sieger wird.

    Sportlich gesehen.
    Und dass Leute wie Kind von der 96 KGaA da mitmischen, kann doch nur daran liegen, dass die glauben, bei den Großen mitpinkeln zu können: "Hier, ich bin einer von Euch".


    Und dann lachen Aki und Uli heimlich über den Trottel aus der hannöverschen Provinz, weil die nicht mal an der selben Rinne stehen.

  • So ist das nämlich. "Dann sind wir nicht mehr konkurrenzfähig" meint nämlich nicht "dann holen wir keine Titel mehr" sondern "dann holen wir keine Kohle mehr"

    Einzig und allein darum geht es.

    Mir ist das vollkommen egal, ob Bayern, Dortmund oder Paris, Liverpool oder der FC Katar CL-Sieger wird.

    Sportlich gesehen.
    Und dass Leute wie Kind von der 96 KGaA da mitmischen, kann doch nur daran liegen, dass die glauben, bei den Großen mitpinkeln zu können: "Hier, ich bin einer von Euch".


    Und dann lachen Aki und Uli heimlich über den Trottel aus der hannöverschen Provinz, weil die nicht mal an der selben Rinne stehen.

    Das ist so gut auf den Punkt zusammen gefasst, dass ich das entgegen der Regeln direkt nochmal zitiere.