Martin Kind

  • Man muß fair bleiben: Martin Kind will ja sicherstellen, daß Investoren nicht machen können was sie wollen. Vereinsnamen, -embleme und -orte sollen erhalten bleiben.


    Das funktioniert ähnlich wie das VW Gesetz. Da die gesetzliche Grundlage eventuell entfallen wird, wird die 20 % Sperminorität demnächst in der Firmensatzung festgeschrieben.



    Trotzdem verstehe ich den Sinn nicht, weil andere Vereine sich auch Investoren ins Boot holen können. Wo soll der Vorteil für 96 sein? Und wo soll eigentlich der Vorteil für den Investor sein,.


    Nach der Logik sollten Gewerkschaften keine Tariferhöhungen fordern. Wenn alle 3 % mehr Lohn bekommen und damit zwangsläufig die Inflation auf 3 % steigt hat niemand etwas davon.

  • Das Interview ist wie jedes andere auch. Er spricht zwar mehr über andere Vereine, aber nur weil er immer wieder explizit darauf angesprochen wird.


    Einzige Neuigkeit: Er begrüßt Bayerns Sinneswandel und erhofft einen Dominoeffekt.

  • Im Endeffekt sagt MK nur das, was sich auch in der BuLi vollziehen wird; dass die Vereine um wettbewerbsfähig zu bleiben Geld von Investoren generieren (schönes Wort von MK) müssen und werden. Da Bayern jetzt der erste Umfaller ist, werden sicherlich andere Klubs in nächster Zukunft nachziehen. Dass national so auf MK draufgehauen wird, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Wo er recht hat hat er recht.

  • Die Hannover 96 GmbH & Co KGaA hat am gestrigen Tage wie angekündigt einen Antrag zur Änderung der sogenannten "50+1-Regel" beim Ligaverband eingereicht. Die Vereine und Kapitalgesellschaften des Ligaverbandes sind heute darüber informiert worden und haben eine Kopie des Antrags erhalten. "Der Antrag wird auf der nächsten Mitgliederversammlung behandelt werden", erklärt Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball.



    Für eine entsprechende Satzungsänderung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes und beim DFB-Bundestag erforderlich. Die nächste Mitgliederversammlung des Ligaverbandes findet am 10.November in Frankfurt am Main statt.

  • Ich bin sehr gespannt auf die Abstimmung, glaube aber nicht an das von mir erhoffte positive Ergebnis für Herrn Kind.
    Eine Mitgestaltung der Investitionsbedingungen, wie sie aktuell noch möglich ist, halte ich für das deutlich kleinere "Übel". Zumal ich mir relativ sicher bin, dass 50+1 so oder so kippt.

  • Ich hoffe stark, dass das Konsensmodell kommt.
    Wenn das ganze durch eine Klage durchgesetzt wird, dann ist allem Tür und Tor geöffnet. Das sollte auch allen Befürwortern der 50+1 Regel klar sein.

  • es gibt doch immer leute, die den hals nicht voll genug bekommen können. wenn erstmal der "kind-vorschlag" angenommen wird, kommt irgendein scheiß verein und sagt, das reicht uns aber nicht, wir ziehen vor gericht...

  • Kinds Modell zur Abschaffung von 50+1 ist der erste Schritt zur völligen Kommerzialisierung des Fussballs.
    Die jetzt bestehende Regelung, eine Kapitalgesellschaft im Fussball nicht mit 50% + 1 an einen Investor zu verkaufen, ist richtig und gut.


    Martin Kind konnte mir, auch im persönlichen Kontakt, nicht abschliessend vermitteln, warum diese Regelung ein Hemmschuh für eine positive Entwicklung sein soll. Sein Argument, jeder club entscheide selbst, ob er Anteile verkaufe, ist zwar richtig, aber wieso sollen sich mögliche Investoren an Hannover 96 beteiligen, wenn sie dies auch über ein normales Sponsoring tun könnten? Auch hier haben bereits die Sponsoren großen Einfluß auf zB Personalmanagement, Öffentlichkeitsarbeit etc.
    Martin Kind sagt, mögliche Investoren wollen Einfluß auf die Bestellung der Geschäftsführung, sollen sich aber aus dem Tagesgeschäft heraus halten. Gleichzeitig spricht er von möglichen Haltefristen, die ein Investor berücksichtigen muss, bevor etwaige Anteile wieder verkauft werden.
    Investoren werden aber Einfluß auf das Tagesgeschaft haben, denn der von ihnen installierte GEschäftsführer ist ja GF der Investoren.


    Die Abschaffung der 50+1 Regel hat für Hannover 96 keine vorteile, eher denke ich, dass es Kind darum geht, seine Anteile zu vergolden.


    50+1 muss bestehen bleiben und alle sind aufgerufen, sich gegen eine mögliche Abschaffung zu wehren, damit Fussball nicht noch weiter zum reinen Geschäft wird.

  • Die Abschaffung der 50+1 Regel hat für Hannover 96 keine vorteile, eher denke ich, dass es Kind darum geht, seine Anteile zu vergolden.


    Ich traue Martin Kind ja so einiges zu, aber das nun wirklich nicht. Um mit dem Verein Hannover 96 noch irgendeinen persönlichen Gewinn zu machen, müßte Kind schon unrealistisch hohe Summen für sich herausschlagen können, die das ausgleichen, was er im letzten Jahrzehnt an Geld und Arbeit in den Verein gesteckt hat. Es gibt wahrlich bessere Investmentanlagen als Hannover 96.

  • Und genau weil es bessere Anlagen als Hannover 96 gibt, erschliesst sich mir der Sinn der Abschaffung der 50+1 Regel eben nicht.


    Der Wettbewerbsvorteil, von dem Kind spricht, wäre nach der Abschaffung doch genauso wenig gegeben wie jetzt.

  • es glaubt doch keiner, dass das thema noch totzukriegen ist.
    selbst wenn kind den antrag nicht gestellt hätte - es gibt mit sicherheit genug kleinere vereine die sich (vergeblich) hoffnungen auf eine goldene zukunft machen. da werden sich einige denken "lass den kind mal die prügel einstecken" aber für den fall, dass es "nur" auf das konsensmodell hinausläuft schon mit den hufen scharren, dieses von justitia auf die völlige freiheit erweitern zu lassen.

  • Martin Kind hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
    Noch vor 5 Jahren hätte er mit seinem Vorschlag wahrscheinlich offene Türen eingerannt, aber nach dem Desaster, was Borussia Dortmund mit Börse und Investoren erlebt hat, hält sich die Begeisterung zum glück in Grenzen.


    Für Kind ist Fussball Wirtschaft, Wirtschaft und nur Wirtschaft.
    Für ihn gilt es, Gewinne zu erwirtschaften, maximalen Profit rauszuholen.
    Das hat er mit Hannover 96 in den vergangenen Jahren nicht geschafft.
    Das liegt aber nicht daran, dass Hannover 96 keine Investoren hat, m. E. hat Hannover 96 eine hohe Anzahl von guten und vor allem auch überregional bekannten Sponsoren in seinem Kreis, sondern eher an der verfehlten Personalpolitik, für die auch und insbesondere Martin Kind verantwortlich ist.
    Dieses Problem kann er nicht dadurch lösen, dass er sagt, wir öffnen mal die Schranken und holen uns Investoren an Bord.

  • Welches Desaster hat Dortmund denn erlebt ? Weiter ungestört und sorgenfrei in der Bundesliga zu spielen, ganz unabhängig davon, ob es finanziell immer rund lief oder nicht ? Da fürchten sich bestimmt viele Vereine vor, ja.