Martin Kind

  • Eben, Hesketh.
    Deine letzte Frage geht völlig in die richtige Richtung.
    Was für jeden durchschnittlich gebildeten Otto Normalfan vollkommen klar ist, ist bei einer Reihe von Führungspersönlichkeiten leider noch nicht angekommen. Da herrscht ein Weltbild aus dem frühen 19. Jahrhundert. Mich stört die Primitivität der Vereinsführung und ihrer Unterstützer (HAZ, Polizei, etc.), und - ich gebe das zu - dass ich mich letztlich solchen Vögeln dann auch noch unterordnen muss bzw. ich an ihrer Ignoranz schlicht abpralle.

    Einmal editiert, zuletzt von Hedemann ()

  • Niemand kann ihm das erklären. Es geht ihm nur um Profit, ums Geld und da sind, seiner Meinung nach, die Störenfriede hinderlich! Er denkt, sind die weg, dann kommt die Kohle in die Taschen. Ein Geschäftsmann, der leider nicht versteht, wie eine Fanleidenschaft funktioniert!


    Wenn er merkt, dass sein Konzept nicht aufgegangen ist, dann ist es für viele hier, leider schon zu spät!

    • Offizieller Beitrag


    Der Vereinsfußball ist der ungeliebte, freche Cousin der Nationalmannschaft :D


    Das hat ein bisschen was von "Tofu-Pfanne schmeckt am besten, wenn man sie kurz vor dem Servieren durch ein Rumpsteak ersetzt".
    Sollen sich die "Ingos und Tanjas und Martins" doch ihr eigenes Premiumprodukt erschaffen. Aber nicht bestehende Dinge übernehmen und doof finden.



    Meine Fresse. Sujo, was du hier innerhalb von zwei Postings raushaust, verdient größten Respekt! Besser kann man es nicht ausdrücken. Die Gedankenführung ist solide und wird mit perfekten Beispielen untermauert. Danke!

    +1

  • @Stephan:
    Nein, Sujo versteh ich ironisch und mein Herz schlägt längst nicht so schnell, wenn Deutschland spielt. Was sicher damit zu tun hat, das "public viewing" eine Partymeile ist, in der das gemeinsame feiern vordergründiger ist, als das mitfiebern bei einem Fußballspiel.
    Soll heißen, die unterstüzenden Fanstrukuren bei einem Deutschlandspiel sind viel fließender, weicher und unorganisierter als bei einem Spiel von Hannover 96. Allein das macht es zu Äppel und Birnen.


    Mit dem Tofupfannenersatz hast du natürlich recht.

  • Unser Verein, der war schon 1938 Deutscher Meister, da war St. Martin noch nichtmal geboren, und 1954, beim 2. Meistertitel, da war er mal gerade 10 Jahre alt – aber das schert ihn alles nicht! Denke mal, die meisten hier waren damals auch noch nicht geboren. Aber früh genug, um VOR Bochum 2010 bereits Fan gewesen zu sein, und unseren Verein da unterstützt zu haben, IN Bochum. Aber die Kunden, die er ansprechen und für den Besuch in der AWD Arena gewinnen will, wussten doch im Mai 2010 gar nicht, in welcher Liga Hannover 96 spielt, bzw. dass es das überhaupt gibt. Es gibt keinen Dank


    Das ist so krank :(


    Martin macht leider alles kaputt :(


    Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass alles so den Bach runtergeht

    2 Mal editiert, zuletzt von RenHoek96 ()

  • Ich kann diese Begriffe "Marke Hannover 96 und Kunden" nicht mehr hören, da kommt mir gelinde gesagt langsam das Kotzen. Hier geht es um einen Sportverein, und zwar den Hannoverschen von 1896 mit all seinen Mitgliedern und Fans.

  • Mr. Mo, das sind doch erst recht ein Haufen Argumente gegen einen Weichspülclub.
    Ich bin Fan eines Chaosvereins, ich liebe Hannover.
    Aber was ich nicht abkann, ist mich anzulügen, mich zu verarschen, um sich auf meine Kosten zu bereichern.


    Sujo hat recht. Kind ist eben weder Fußballfan, noch Hannoveraner. Darauf kann man es fast schon reduzieren.


    Soweit d'accord; allerdings hat die Sache m.E. auch eine Eigendynamik mit Aufschaukelungseffekten bekommen. Man kann Kind definitiv viel vorwerfen, aber völlig alleine trägt er die Verantwortung für die momentane Verhärtung der Gegensätze nicht. Nicht alles, was er verlangt oder sich vorstellt, würde per se einen Weichspülerclub aus Hannover 96 machen. Auch von emotionalen oder jugendlich-unreifen Fans kann man ein Grundmaß an Benehmen einfordern, und das haben in den letzten Jahren weiß Gott nicht alle an den Tag gelegt. Pauschalisierungen, Kollektiv-Rhetorik und Kollektiv-Straffeldzüge, mindestens unter Inkaufnahme des Vertreibens kompletter Fangruppen, sind allerdings ebenso falsch.


    Beim Chaos mag ich mich ebenfalls nicht so ganz hundertprozentig anschließen. Ich mag ein bisschen Dilettantismus ja auch. Unvollkommenheit macht nicht nur Fußball-Vereine irgendwie menschlicher und sympathischer. Allerdings droht bei zuviel Chaos (und vor allem fehlender Seriösität) nicht nur eine langfristige Erosion der Fanbasis, wie oben beschrieben, sondern auch das Schicksal, das Clubs wie Hessen Kassel (um den zu nennen, der mir einfach so als erster eingefallen ist) erlitten haben. Heute noch einmal das Chaos wie bei Hannover 96 in den Achtzigern, und es geht in der Kreisklasse wieder los. Will ja momentan auch keiner wirklich.


    Und die derzeitige Debatte um die Erwartungen an die Mannschaft hat m.E. auch Auswirkungen: Wenn die nicht zuletzt in diesem Forum von vielen eingeforderten höheren Ziele erreicht werden sollen, dann ist das auch eine Frage des Geldes. Dieser Erwartungsdruck lastet auch auf Martin Kind. Wäre das breite Bild dagegen, na gut, ein bisschen Chaos und "Hauptsache irgendwie in der Bundesliga bleiben" ist mir wichtiger als Europa League, könnte das möglicherweise auch entspannend sein. (Mir ist aber auch klar, dass einer wie Kind lieber an die Spitze will und sich den Druck teilweise selber macht.)


    Ich bin überzeugt, dass sich das alles dennoch mit einer vielfältigen Fankultur von Ultras bis Kuchenbüffetfraktion vereinbaren ließe. Genau da hat Martin Kind eine besondere Rolle, der er durch eine weniger harte Linie und vielleicht auch mal ein klar entgegenkommendes Wort definitiv besser gerecht werden würde.


    Ziemlich viele Gedanken, wieder mal einiges an Dialektik ;) , auch nicht ganz ausgereift, aber ich muss jetzt mal wieder an meine Arbeit gehen. ;)

  • Moin,


    irgendwer von euch Spezialisten hat doch hier vor ner Zeit mal nen Bild gepostet, wo die Rolle von MK im Verein deutlich wurde.
    Son nettes Schaubild halt.


    Das find ich leider nicht mehr, würde das aber gerne nochmal sehen.


    Weiß wer, wo es das zu finden gibt?


    besten Dank :)

  • MK versteht leider nicht, dass WIR die "Marke" sind. Für wen interessiert sich denn ein fußballinteressiertes Kind, das sein Herz noch nicht verschenkt hat? Für einen glattgebügelten langweiligen Scheißverein wie zB Hoffenheim? Oder für einen Verein mit Identität und Profil, wo die Fans Stimmung machen und die Liebe zu ihrem Verein regelrecht zelebrieren und wo es laut ist im Stadion. Wo man schon Gänsehaut bekommt, wenn man sich dem Stadion nur nähert.

  • Das war doch vorher bei 96 auch nicht (Wahnsinns Stimmung, Gänshaut wenn man sich dem Stadion nährt), als ob Hannover schon immer eine Stimmungshochburg war.

  • Ich erlaube mir, ohne rollende und grinsende Smileys zu behaupten, dass die eventuell 90% unorganisierten Zuschauer auch Nachwuchs haben und diese mit ins Stadion bringen und ich behaupte weiterhin zu sagen, dass dieser Nachwuchs auch morgen und übermorgen zufrieden sein wird.


    Ich finde es schade, dass hier Alles und Jeder, der nicht konform geht, belächelt wird. Hannover 96 und speziell MK sind sich einig wie es morgen geht und anstatt soviel wie möglich mit herüber zu retten, wird hier nur arrogant gelächelt, MK verunglimpft. Konstruktives erkenne ich nicht.

  • Stammspieler, dies ist das kritische Forum rund um die Roten. Von den 90%, wenn die Zahl denn stimmt, bist Du einer der wenigen, die hier angemeldet sind. Wir anderen 10% sind nicht ganz einverstanden, wenn alles dem Erfolg und der Generierung von Geldern untergeordnet wird und äußern diese Kritik hier. Verunglimpfungen, so sie denn existieren, sind hier eher in der Minderheit. Kritik an MK ist nicht per se eine Verunglimpfung.


    Was die Kinder der 90% angeht... Selbstredend haben die welche und selbstredend werden die mit ins Stadion gehen. War bei mir nicht anders. Und guck an, zu was ich geworden bin. Zu einem der Bösen aus N16/N17...