Martin Kind

  • Stimmt. Und ich finde, das schlägt sich für den Außenstehenden ganz konkret z.B. in den Werbebanden im Stadion nieder: Ich bin immer wieder erstaunt, was für Namen da bei anderen Mitstreitern auftauchen, z.B. bei Frankfurt und Köln (immerhin Aufsteiger). Das müsste doch auch, Abseits von allem Markengerede, Fan-Folklore usw., dem Zahlenmensch Kind auffallen, dass andere Vereine da (teilweise aus dem Stehgreif) wesentlich mehr Interesse erwecken, bzw. Einnahmen generieren können.

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  • Vor allem: Wie soll die gewünschte überregionale bis nationale Markenentwicklung funktionieren, wenn die Markenbotschaft mit "Unsere Stadt" beginnt? :D

  • Ich glaube, das (Slogan beginnt mit "Unsere Stadt...") ist gar nicht das Problem. Letztlich ist die Stadt immer irgendwie (mehr oder weniger) "beteiligt", warum auch immer.
    Aber Marke bedeutet ja eben Wiedererkennung, positive Assoziation, Vertrauen...


    Marke bist Du, wenn im hinterletzten Krämerladen der Republik eben nicht nur Bayern- und Dortmundfedermäppchen liegen, sondern auch welche von 96 (und die sich verkaufen) mal ganz platt gesagt.


    Wie Du Deine Marke positiv besetzt kann ja durchaus unterschiedlich sein, aber positiv besetzt sollte sie sein und hier irrt Kind (seit längerem) blind durch sein Marketinggewäsch und erkennt nicht, dass er die "Marke" hinrichtet.


    Am Status "Graue Maus" hat sich nichts geändert. Fahrstuhlmannschaft waren wir nie (lange unten, lange oben ;)). Wir überzeugen nicht durch "alle für einen"-Mentalität, nicht durch bombastisches Offensivspiel, hervorragende Jugendarbeit, cooles/anderes Image oder eine "Rote Wand". Alles Dinge, die uns überregional interessant (und zur Marke) werden lassen könnten.


    Dauerhafter nationaler und internationaler Erfolg würden das natürlich voranbringen, aber - siehe St. Pauli - sind nicht Grundbedingung.


    Im Moment fällt 96 in der Überregionalen Presse nur dadurch auf, dass wenige (aber immer mehr) Medienberichte das ligaungewöhnlich schlechte Verhältnis/Umgehen von Kind (96) mit den Fans thematisieren. Klar, man kann auch als Arschloch zur Marke werden. Nur verkauft das keine Trikots und das ist ja letztlich das, weshalb man überhaupt ständig von Marke faselt.


    /rant over ;)

  • Wie Du Deine Marke positiv besetzt kann ja durchaus unterschiedlich sein, aber positiv besetzt sollte sie sein und hier irrt Kind (seit längerem) blind durch sein Marketinggewäsch und erkennt nicht, dass er die "Marke" hinrichtet.


    Genau das macht mir Hoffnung: Dass die Marke bis 2017 dermaßen im Eimer ist, dass seine Gesellschafter ihre Kohle hier raushalten und "wir" als Verein weitermachen.

  • Bezeichnend war, dass ich nach dem Spiel gegen die Bauern einen Artikel gelesen und mich immer darüber gewundert habe, dass "die Roten" so überlegen waren und "die Roten" so hoch gewonnen haben - spätestens südlich von Göttingen dürften "unsere Roten" nicht mehr "die Roten" sein.


    Markentechnisch war da 2x mal etwas in der Entstehung - so rund um Kopenhagen und die ganzen riesigen Choreos -insbesondere diese Moderatorin bei Kabel oder Pro 7 hat das ja ein bisschen gepusht - da entwickelte sich so ein fröhlich-herziges Image, aber das hat der GröPaZ dann klassisch und nachhaltig zerstört; und da war da natürlich die Mitleidswelle um Robert Enkes Tod: ist jetzt ein bisschen zynisch, aber da hätte man natürlich was daraus machen können, dazu hätte man aber nachhaltig seine Werte im Verein wirklich ändern müssen, und das war ja gar nicht gewollt.


    Wenn ich ganz ehrlich bin: da ich jetzt ein bisschen Abstand von 96 (vielleicht auch zwangsweise durch die Vergrämungsstrategie der KGaA) gewonnen habe, bleibt da wirklich nicht viel als den zufälligen Umstand, dass Hannover meine Geburtsstadt und 96 zufällig die beste Fussballmannschaft in dieser Stadt ist - keine besonders nachhaltige Kundenbindungsstrategie.

  • Ich dachte immer Kundenbindungsstrategie wären Abo´s, da es schon Dauerkarten gibt sollten sie vielleicht mal eine Dauerkarte für mehrere Jahre anbieten, außerdem muss man beim Karte aufladen immer mindestens einen Betrag von 50€ nehmen. Das ist dann dieses Suchtprinzip, ich habe eigentlich kein Bock mehr auf 96, aber meine Dauerkarte läuft noch 4 Jahre. Und ich habe eigentlich keinen Durst aber irgendwie muss ich die 40€ auf meiner Karte doch loswerden (Auszahlen wird abgeschafft). :D


    Außerdem kann man demnächst Punkte sammeln, für jedes Bier gibt es einen Punkt, bei 10 Punkten kriegt man einen Fanartikel billiger im Fanshop.


    Wer braucht einen Slogan die standart Verfahren in Sachen Kundenbindung werden noch garnicht angewendet :besserwisser:

  • nachdem zu meiner zeit in köln schon ein kind hörgeräte laden auf meiner straße eröffnete, ist nun auch hier in berlin direkt gegenüber einer aufgetaucht.


    ich fühle mich leicht verfolgt.

  • Immerhin sind wir ja nicht Bielefeld. Die gibts ja gar nicht ;)


    Gerade heute habe ich im Rheinland einen Bayernfan getroffen. Als er hörte, was mein Lieblingsverein ist, meinte er, dass für ihn Hannover wie Bielefeld sei ("war mir nicht sicher, ob es die überhaupt gibt")


    Momentan (oder seit längerem) steuert 96 zielstrebig darauf hin kompl. austauschbar zu sein... Das schlimmste was einer Marke nur passieren kann.
    Ich sehe da momentan wenig was speziell 96 ausmacht oder etwas für das 96 steht... (von dem negativen mal abgesehen)


    Das genau sehe ich auch als das entscheidende Problem. Eine Marke muss über lange Zeit permanent mit den gleichen Botschaften präsent sein. Wir waren tatsächlich auf einem guten Weg, mit den Europacupspielen, den vielen Fans und toller Stimmung Sympathiepunkte zu sammeln. Mit einem Image als wirklich regionaler Verein, fest verbunden mit der Stadt und voller Leidenschaft. Wahrscheinlich kommt da auch der Slogan her, denn den gibt es ja auch erst 2 (?) Jahre. Aber zu einer Marke gehört eben auch, dass deren Werte gelebt werden - auch wenn es mal nicht so gut läuft oder es Negativpresse gibt (bestes Beispiel dafür ist für mich immer noch die Markteinführung der A-Klasse nach dem Elchtest). Auf den Fußball bezogen sieht man z.B. in Köln oder Frankfurt, dass es trotz der gelegentlichen Probleme mit Negativ-Schlagzeilen wegen der eigenen Fans weiterhin gelingt, die Super-Stimmung in den eigenen Stadien positiv zu vermarkten.


    Im Übrigen kann man auch mit einem Kontrastprogramm eine Marke entwickeln. Aktuelles Beispiel ist RB Leipzig. Dort wird ganz bewusst ein Kontrastprogramm gefahren und wie man auch an dem ein oder anderen User hier im Forum sieht, kann das auch eine gewisse Anziehung entwickeln. Nur muss man auch diesen Weg konsequent gehen, wenn er denn erfolgreich sein soll. Will heißen, dann muss aber auch richtig Kohle fließen.


    Gute Beispiele für wirksame Markenbildung abseits des Mainstream sind auch -wie schon erwähnt- St Pauli, Union Berlin, aber auch Dresden. Man kann von den Fans und deren Auftreten halten was man will, aber unter reinen Marketinggesichtspunkten (Stichworte Bekanntheitsgrad, Medienpräsenz etc) hat der Verein sicher schon mehr erreicht als wir.

  • Der Knick in der überregionalen Wahrnehmung war die Abkehr von der 10 Sekunden Überfall Taktik.
    Damit war 96 auf einmal eine Marke, und die Begrifflichkeit taucht auch heute noch hin und wieder mit 96 Bezug auf.
    Mit dem Versuch kräfteschonenden Ballbesitz Fußball anzubieten war 96 wieder uninteressant.

  • 96 füllt die Liga auf, mehr nicht. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal, das man außerhalb Hannovers vermarkten kann. Wenn 96 diese Saison absteigt, wird das keine Sau interessieren. Mich persönlich stört das null, allerdings werden das wohl Leute, die ganz Großes mit 96 vorhaben, anders sehen.
    Im realen Leben mögen diese Leute ganz große Player sein, die in ihen jeweiligen Branchen großern Erfolg haben. Fatal könnte es nur werden, wenn diese Leute ihren Erfolgsweg auf den Fußball übertragen wollen. Aber ich möchte mich da als kleiner Fan nicht in die Entscheidungsfindungswege der Goßen einmischen, Die werden sich da sicherlich was ganz Tolles hinstellen.

  • 96 füllt die Liga auf, mehr nicht. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal, das man außerhalb Hannovers vermarkten kann. Wenn 96 diese Saison absteigt, wird das keine Sau interessieren. Mich persönlich stört das null, allerdings werden das wohl Leute, die ganz Großes mit 96 vorhaben, anders sehen.

    Respekt.... Bitte die Bezeichnung "96er" in seinem Profil entfernen.... Danke!

  • Gerade nochmal durchgelesen und es könnte sein, das er "Mich persönlich stört das null" darauf bezogen hat, dass es keine Sau in Deutschland interessieren würde, wenn Deutschland absteigt.


    Ich habe es zunächst so verstanden, das Ihn es nicht interessieren würde, wenn 96 absteigt.


    Vielleicht kann er uns ja aufklären und ich hab es falsch verstanden. :???:

  • Er sollte das auf keinen Fall aussitzen. Es geht hier um seinen Status als 96er! Schweigt er, wird immer ein Makel an ihm hängen bleiben. Ich bin mir gerade nämlich auch unsicher, ob er wirklich noch mit uns in einem Boot sitzt. Mich persönlich würde es ja schon stören, wenn ihm egal ist, dass außerhalb Hannovers ein etwaiger Abstieg von 96 nicht bedauert wird. Aber wenn ihm persönlich der Abstieg von 96 egal wäre, wäre das der Gipfel. Solche Leute können wir nicht brauchen!