Martin Kind

  • schön ist die entwicklung natürlich nicht. ich denke man muss abwiegen, ob man viele stars in der bundesliga haben will, die durch millionenzuschüsse von finanzinvestoren (die keine verbindung zum verein vorweisen können) gekauft werden oder ob man eine bundesliga haben möchte in der weniger stars toleriert werden, aber dafür die struktur beim alten belassen wird.


    ich denke je mehr man seine unabhängigkeit preisgibt, desto mehr einschnitte sind wohl auch noch in der zukunft zu erwarten. finanzinvestoren visieren, dann eben verstärkt gewinne an und die interessen der fans stehen dann erst einmal im hintergrund. in manchen länder ist es schon sogar soweit, dass die spieltagszusammenfassungen erst am nächsten tag im free-tv zu sehen sind.


    wenn man sich die entwicklung in england anschaut, dann haben sie wahrscheinlich die stärkste liga, aber der identifikationsgrad der "alten echten" fans ist auch stark zurückgegangen bzw. durch die hohen preise können sich viele auch keine karten mehr leisten.


    schwierige entscheidung, wenngleich auch berücksichtigt werden muss, dass die bundesliga unaufhaltsam in relation zu den anderen ligen an stärke verliert.

  • Ob sich die Entwicklung in England langfristig zugunsten des englischen Fussballs entwickelt, ist zweifelhaft. Zum Fußballfan wird man halt als Heranwachsender und da dürfte den Engländer zur Zeit eine Menge verloren gehen.


    Ausserdem: Ein amerikanischer (oder russischer oder arabischer) Investor steckt nicht nur Geld rein, er will es auch hochverzinst wiederhaben.


    Dass MK Geld verdienen will haben wir nun verstanden, aber was macht eigentlich ein 63jähriger, doch sowieso schon reicher Mensch, wenn er nun noch mal Euro 50 Mio. dazubekommt ? Auf halbwegs vernünftige Weise ausgeben kann er das Geld doch wohl nicht mehr.


    Der Tanz ums goldene Kalb eben.

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem englischen Fußball ist es so eine Sache: wer weiß schon, was morgen ist? Wenn der Herr Oligarch die Lust verliert, ist Chelsea der "pleiteste" Verein der Welt!
    Will ich nicht. Scheiß auf den kurzfristigen Erfolg.
    Geld muss sein. Eventpublikum muss (wohl) auch sein. Aber Verhältnisse wie im American Football oder im Baseball will ich nicht.
    Ineressiert das jemanden? Hannover 96 ist MEIN Verein - nicht der von Herrn Kind!

  • na ja, der verein wird immer den fans gehören, auch wenn das auf dem papier nicht der fall ist.


    man stelle sich vor, es käme keiner mehr ins stadion, dann gehört maddin zwar offiziel der verein, nur anfangen kann er nix mehr damit.


    hauptsache es kommt kein russischer öl-multi oder ein chinesischer reisbauer und übernimmt den verein, der dann an dem fan-dasein jegliches interesse vermissen lässt.

    2 Mal editiert, zuletzt von hannoi96 ()

  • Zitat

    Original von hannoi96
    hauptsache es kommt kein russischer öl-multi oder ein chinesischer reisbauer und übernimmt den verein, der dann an dem fan-dasein jegliches interesse vermissen lässt.


    Und das ist bei Martin Kind nicht der Fall ? Da haben wir aber noch mal Glück gehabt.

  • beim besten willen, ich glaube es geht schlimmer. maddin kommt aus der wirtschaft und das merkt man auch im umgang mit den fans und dem stil der vereinsleitung. dennoch glaube ich, wenn ein öl-multi oder andere persönlichkeiten aus dem ausland bei 96 investieren würden, noch weniger die interessen der anhängerschaft berücksichtigt würden. maddin ist vielleicht der mittelweg, wenngleich man natürlich über seine methoden in der umgangsweise streiten kann. er ist mir jedenfalls auch lieber als irgendwelche fanlieblinge als präsidenten, die dann den verein in finanzielle abgründe tragen.

  • Zitat

    Original von hannoi96
    na ja, der verein wird immer den fans gehören, auch wenn das auf dem papier nicht der fall ist.


    man stelle sich vor, es käme keiner mehr ins stadion, dann gehört maddin zwar offiziel der verein, nur anfangen kann er nix mehr damit.


    hauptsache es kommt kein russischer öl-multi oder ein chinesischer reisbauer und übernimmt den verein, der dann an dem fan-dasein jegliches interesse vermissen lässt.


    Weiß jemand dezidiert, wie hoch der Anteil der Netto-Zuschauereinnahmen (nach Stadionmiete, Sicherheit etc.) am Gesamt-Etat tatsächlich ist?

  • es geht hier auch nicht um die bloßen anteile der zuschauer am gesamtetat, sondern auch um die dinge, die damit einhergehen. es bleibt ja nicht dabei, dass nur die zuschauereinnahmen wegfallen würden, wenn der verein auf desinteresse seitens der fans stoßen würde.

  • Zitat

    Original von locke


    Weiß jemand dezidiert, wie hoch der Anteil der Netto-Zuschauereinnahmen (nach Stadionmiete, Sicherheit etc.) am Gesamt-Etat tatsächlich ist?


    Habe da so ein Bauchgefühl, dass das noch nicht einmal der Verein weiß ...

  • Fahr mal an die Stamford-Bridge, dann weißt Du was ich meine. Da wurde das alte Publikum weitestgehend substituiert, das Stadion ist bis fünf Minuten vor und 2 Minuten nach dem Abpfiff leer, die Preise wurden allerdings deutlich erhöht.


    So kann es auch gehen. Nicht in Hannover zwar, aber ich würde, um es nur auf die monetäre Betrachtung zu reduzieren, den Anteil der Zuschauereinnahmen nicht zu hoch aufhängen.


    Ausserdem wird es immer einen Zuschauerschnitt von, na' ich schätze mal von ca. 30.000 + x, geben. Die schleichende Veränderung der Zuschauerstruktur ist doch auch bei uns in vollem Gange. Oder glaubst Du, dass größere Teile der bisher angeblich 25.000 Kartenerwerber für den Sparkassencup überhaupt nur an dieser Diskussion interessiert ist?


    Was ich damit sagen will:
    Den Verantwortlichen wird mit Sicherheit nicht bange, wenn ein paar tausend "Fans" wegbleiben, weil sie sich nicht mehr identifizieren können.

  • langfristig sind einbrüche zu erwarten, weil ich denke dass die originäre stadionatmosphäre nicht auf dauer künstlich ersetzt werden kann und die übriggebliebenen kunden eben keine oder eine unzureichende emotionale bindung zum "verein" entwickeln und dann einfach wegbleiben, wenn sie meinen dass sie für horrendes eintrittsgeld nicht mehr genug unterhaltung und abwechslung haben.


    ein dfl-vertreter offenbarte mir am we, dass wenn die vereine mehrheitlich die 51%-regelung kippen wollen, dies auch so kommen und wir dann eben endgültig fans von firmen sind (das ist für sie keine heiligen kuh). er sah zwar nicht die gefahr dass dann plötzlich jeder wild vereinsfarben, wappen und namen verscherbelt (bayern und co und deren zukünftigen investoren wären ja auch schön blöd ihr großartiges markenpotential und profil nicht weiter zu nutzen), aber das wäre dann natürlich alles ohne weiteres möglich.
    wenn hannover 96 demnächst ständig wechselnde besitzer hat, mehrheitlich irgend einer holding gehört, ist der zug für mich endgültig abgefahren und ich werd mir was neues suchen.
    fein raus ist dann herr kind, der sich dann mit der kohle nach einem etwaigen verkauf einen noch schöneren lebensabend machen kann.

  • Zitat

    Original von Schneppe

    fein raus ist dann herr kind, der sich dann mit der kohle nach einem etwaigen verkauf einen noch schöneren lebensabend machen kann.


    Und ohne das Geld aus dem Verkauf könnte er sich keinen schönen Lebensabend machen ?