Wem gehört Hannover 96?

  • Zitat

    Original von locke
    .. nach Chelski den Trainer mit der zweitgrößten Fresse...


    Unglaublich, dass der Peter hier immer noch unterschätzt wird...

  • Das ist das Schicksaal der Geisteswissenschaftler im eigenen Land!


    Das daran der Geist es schafft zu kranken wissen wir!

  • Zitat

    Original von Hibee
    Vielleicht wollte er ja auch persönlich Drogba zum Tausch gegen Hashemian anbieten.


    Dann wäre ja Peter Kenyon hier gewesen. Nein, nein, da muss was größeres im Busche sein! :lookaround:

  • Kann mir jemand mal die Struktur des Wirtschaftsbetriebes Hannover 96 erklären?
    Es gibt ja verschiedene Firmen.
    Was ist deren Aufgabe und warum sind diese Aufgaben/Firmen getrennt?

    Einmal editiert, zuletzt von Hylla ()

  • und wofür braucht man die verschiedenen firmen, wenn kind jeweils das sagen hat?
    kann es sein, dass die erneute machtergreifung durch kind auch das eingeständnis des völligen scheiterns des unternehmensgebildes ist?

  • Zitat

    Original von Emil
    und wofür braucht man die verschiedenen firmen, wenn kind jeweils das sagen hat?
    kann es sein, dass die erneute machtergreifung durch kind auch das eingeständnis des völligen scheiterns des unternehmensgebildes ist?


    genau deswegen frage ich


    und zum thema steuern sparen. wie funktioniert das?

    2 Mal editiert, zuletzt von Hylla ()

  • Zitat

    Original von Hylla
    Kann mir jemand mal die Struktur des Wirtschaftsbetriebes Hannover 96 erklären?
    Es gibt ja verschiedene Firmen.
    Was ist deren Aufgabe und warum sind diese Aufgaben/Firmen getrennt?


    Vielleicht hilft Dir sogar die offi. Seite:
    [URL=http://www.hannover96.de/CDA/struktur,649,0,,de.html]Link[/URL]


    Inwieweit die bei unserer rasanten Vereinspolitik allerdings noch hinterherkommen und aktuell sind - keine Ahnung.

  • Viele Profi-Fussballvereine sind als Kommanditgesellschaft auf Aktien organisiert; eine solche ist als Kapitalgesellschaft voll rechtsfähig, und die Hauptvorteile sind, dass eine KGaA im Gegensatz zu einer Personengesellschaft (v. a. BGB-Gesellschaft (Gesellschaft bürglichen Rechts), OHG, KG) eine unbegrenzte Mitgliederzahl haben kann, dass die Zweckverfolgung bloßer Kapitaleinsatz ist und kein persönlicher Einsatz, dass Geschäftsführung und Vertretung in Fremdorganschaft stattfindet (also hier Kenner wie vormals Kaenzig und ja nicht Jaeggi sondern jetzt Kind etc. wirken und nicht irgendein Gesellschafter-Hans wie bei einer GbR ;)) und dass die Gesellschafter/Kommanditaktionäre grundsätzlich nicht haften (nur die persönlich haftenden Gesellschafter).



    €: Dazu kann man sich §§ 278 bis 290 AktienGesetz angucken.

    Einmal editiert, zuletzt von RenHoek96 ()

  • Hallo zusammen,


    dieser Thread erstaunt mich doch nun sehr. Ich hatte schon vor einigen Tagen in dem Thread


    "Politik der ruhigen Hand gegen den Abstieg ?"


    über die Gefahren der Firmenkonstruktion Hannover 96 geschrieben.


    Natürlich kann kein Fan über die "Geschicke" der Profiabteilung mitbestimmen. Es liegt allein in der Macht der jeweiligen Eigentümer der Geschäftsanteile der jeweiligen Gesellschaft.


    Wenn z.Bsp. der Eigentümer der größten Geschäftsanteile meint alles verkaufen zu müssen und er hat einen Käufer, dann wird auch alles verkauft, wenn der Gewinn stimmen sollte. Daran kann kein Fan etwas ändern ! Wie heißt es so schön, "bei Geld hört die Freundschaft auf"!


    Auch ist meine Meinung dazu, daß man sowas nicht mehr als "Verein" bezeichnen darf, obwohl diesem vom TV, anderen Medien und damit auch von den Fans so getan wird !
    Dieses ist m.E. "Sand in die Augen schütten", um dem Fan nur noch Illusion zu geben sich mit einem "Verein" identifizieren zu können. In Wirklichkeit spielt der Fan nur noch eine unterbedeutende Rolle (man verzeihe mir bitte diese Offenheit; ich möchte keinen beleidigen, ich sage nur wie es ist und versuche es auch mit Fakten zu belegen). Eine unterbedeutende Rolle deshalb, weil das Firmengeflecht von Hannover 96 noch nicht einmal ausschlaggebend auf die Eintrittspreise der Fans angewiesen ist. Diese Einnahmen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die meisten Einnahmen werden durch TV-Rechte und anderes erzielt.


    Also, wie festgestellt, der Fan steht außen vor und darf zusehen wie was geschieht. Mitbestimmung gibt es nicht. Selbst die Mitgliedschaft im Verein Hannover von 1896 e.V ändert daran nichts.


    Im übrigen ist es falsch, wenn erklärt wird, daß auch noch andere Mannschaften der Gesellschaft "Spielbetrieb Hannover 96 GmbH & KGaA" eingegliedert sind. Selbst nicht die " Mannschaften", wie Amateure, B-Jgd. oder A-Jgd. Diese Mannschaften sind alle zugehörig zum eingetragenen Verein Hannover von 1896 e.V. Für mich besteht auch immer die Frage, wie denn ein finanzieller Ausgleich zwischen der Gesellschaft "Spielbetrieb Hannover 96 GmbH & KGaA" und dem Verein Hannover v. 1896 e.V. erfolgt, wenn so ein Spieler wie Mertesacker vom "Verein" zur Gesellschaft "Spielbetrieb Hannover 96 GmbH & KGaA" wechselt. Wie jetzt beim Verkauf von Mertesacker macht dann die Gesellschaft "Spielbetrieb Hannover 96 GmbH & KGaA" den Reibach und der Verein geht leer aus. Im Gegenteil es war noch so, daß der Spieler Mertesacker in Vertragsverhandlungen darauf drängen mußte, daß die Jugendabteilung des Vereins einen Betrag iHv 250.000,--€ erhält. Freiwillig hätte das die Gesellschaft "Spielbetrieb Hannover 96 GmbH & KGaA" oder welche Gesellschaft auch immer, nicht gezahlt. Der Gewinn ist ja dadurch verringert worden !


    Inwieweit durch dieses "Firmengeflecht" Steuern gespart wird melde ich meine Zweifel an. Dieses Firmengeflecht ist wohl nur deshalb gewählt worden, um das persönliche Risiko an einer Insolvenz (Konkurs) zu verringern und den Bestand des eingetragenen Vereins im Falle der Insolvenz zu garantieren. Wenn man tatsächlich Steuern sparen will macht man das ganz anders. Dann wird dieses Modell Hannover 96 internationalisiert. Ich will hierzu nicht zu viel sagen, nur dies ! Im "Hochsteuerland" Deutschland ist es als Unternehmer nicht ratsam alle seine Firmen zu "installieren". Eine Holding (Dachfirma) in einem "Niedrigsteuerland", in dem dann die Gewinne vermindert versteuert werden, ist steuerlich viel günstiger. Firmen, wie z.Bsp. die Deutsche Bank und andere machen es uns vor. Mich wundert, daß man bei Hannover 96 darauf noch nicht gekommen ist ! Im übrigen nach den Gesetzen bei uns in Deutschland ein ganz legaler Weg.
    Für den Fan aber wird es noch undurchschaubarer. Es kann dann soweit gehen, daß keiner mehr weiß wer überhaupt noch Eigentümer irgendwelcher Geschäftsanteile ist ! Schöne neue globalisierte Welt !


    Ich möchte zum Überdenken geben und deshalb mit Zitat von H-Town Rocker enden, wie er es vom Guardian übernommen hat: "Fans sind Idioten" und so wird das wohl auch von den Vereinen gesehen. "

  • steuersparmodelle in der bundesliga? umsatzsteuer oder einkommensteuer für die spieler etc. spart man nicht durch eine auslandsholding. einzig ein etwaiger zu versteuernder unternehmensgewinn wäre im ausland günstiger aufgehoben. aber welcher bundesligist macht denn gewinn?

  • Nur soviel zu "Strunz", der die Frage stellt, welcher Bundeslegist denn Gewinne erzielt und den Gewinn überhaupt in Frage stellt.


    Unterstellt, die These von "Strunz" sei richtig, würde bedeuten, daß in der Bundesliga überhaupt keine Gewinne erzielt werden. In der Konsequenz würde das bedeuten, daß entweder alle Teilnehmer an der Bundesliga (ich weigere mich von Vereinen zu sprechen) kurz über lang vor der Insolvenz stehen würden oder die Verluste als "Abschreibungsmodell" (insofern auch wieder Steuern sparen) ansehen. Diese Vorstellung wäre als furchtbar und würde schon bei der Lizensierung durch den DFB nicht funktionieren. Insofern erübrigt sich die Frage von "Strunz". Jeder Telnehmer an der Bundesliga hat ein auf Gewinn ausgerichteten "Haushaltsplan" vorzulegen und in der Bilanz Verluste zu vermeiden, da ansonsten keine Lizenz mehr erteilt wird !
    Im Ergebnis festzustellen: Es werden natürlich Gewinne erzielt !

  • Sorry, aber das ist komplett falsch!


    Im übrigen kann man auch bei einem Verlust von 80 Mio EUR pro Geschäftsjahr die Lizenz bekommen, da diese auf der wirtschaftlichen Seite lediglich prüft, ob für das kommende Spieljahr die Liquidität gesichert ist. Ob diese Liquidität durch neue Schulden gesichert wird und ob die Ausgaben höher sind als die Einnahmen, ist im Lizensierungsverfahren schlicht und einfach egal.

  • Sorry, aber ich will nicht immer wieder dagegen reden müssen ! Natürlich kann man auch mit einem Verlust von z.Bsp. 80 Mio € eine Lizenz bekommen, aber diese Verluste müssen abgesichert sein. Wenn die Verluste jedoch abgesichert sind hat das bilanztechnisch die Auswirkung, daß die Verluste ausgeglichen sind. So ist auch die sogenannte Liquidität gesichert, weil zum Beispiel die Gläubigerbanken wissen, daß im Falle einer Insolvenz die Sicherungsinstrument vorhanden sind. Also dann bitte nicht von komplett falsch schreiben. Es ist vielmehr die Ausnahme.

  • Habe ja auch n bissi mit Wirtschaft zu tun...aber diese Ausführungen verstehe ich komplett überhaupt nicht! Ich kritisiere nicht, ich verstehe nur partout nicht, was "Verluste absichern", "bilanztechnisch Verluste ausgleichen", "im Falle der Insolvenz Sicherungsinstrumente" bedeuten soll. Ein terminologisch fundiertere Aussage wäre sehr hilfreich.


    Ich gehe einfach mal davon aus, dass das ggf. an mir liegt....obwohl ich dachte, dass ich hinsichtlich Rechnungswesen zumindest ein fundiertes Wissen hätte.

  • Mit Verlusten, Geldgeilheit, Identitätsverlust etc. hat das ganze natürlich primär absolut nichts zu tun.


    Die Anforderungen an die Vereine und die Führungspersonen sind in den letzten Jahren einfach sukzessive gestiegen. Erst im Zuge dieser Entwicklung haben sich die Vereine mit dem Thema einer Ausgliederung beschäftigen müssen.
    Und natürlich kostet es überall bei den Fans zunächst große emotionale Überwindung, die wie bei 96 auch in anderen Fällen über 100 Jahre alten Vereins-Strukturen zu modifizieren.


    Aber:


    Durch die Kommerzialisierung des Sports und Fußball im Speziellen sind die Vereine neuen Herausforderungen ausgesetzt, denen sie gewachsen sein müssen, um sich dauerhaft zu etablieren und konkurrenzfähig zu bleiben. Größte Risiken sind derzeit die verschlechterte Haftungssituation und die Gefährdung der Gemeinnützigkeit des Vereins (es gibt nicht nur die Sparte Fußball!!).


    Im Profisport wird ein immer größeres wirtschaftliches Rad gedreht. Schaut euch nur mal den Etat von 96 in der laufenden Saison an. Hier können wirtschaftliche Schwankungen, z.B. bei sportlichem Misserfolg, schnell zur Krise führen. Und dies umso eher, wenn die Verantwortung und Entscheidungen von ehrenamtlich tätigen Vorständen in deren Freizeit getragen werden müssen.


    Im Fall der Insolvenz wäre aber nicht nur die Fußball-Bundesliga-Mannschaft betroffen! Auch alle anderen Abteilungen und Sportler des Vereins würden davon mitgerissen. Der über 100 Jahre alte Traditionsverein stünde also vor dem Aus. Und die Vorstandsmitglieder können mit ihrem Privatvermögen für nicht gedeckte Schulden des Vereins haftbar gemacht werden.


    Der Verein kann durch eine Ausgliederung von seiner Haftung für alle Vorgänge innerhalb der ausgegliederten Lizenzfußballabteilung befreit werden. Somit würde bei einer Insolvenz der Hauptverein (auch unter seinem bisherigen Namen) weiter bestehen und die übrigen Mannschaften und Abteilungen könnten ihren Sportbetrieb fortsetzen.


    Außerdem liegen durch die Ausgliederung die Verantwortlichkeiten für das Tagesgeschäft nicht mehr in Händen von Ehrenamtlern, sondern in denen hauptamtlicher Geschäftsführer, was bei einem Umsatz von rund 38 Millionen Euro mehr als sinnvoll ist. Damit wären die Ehrenamtler auch von der Last der Haftung mit ihrem privaten Besitz im Zuge einer Insolvenz befreit.

    Grundsätzlich sollen gemeinnützige Vereine keine wirtschaftliche Betätigung ausführen, die auf Einnahmenerzielung abgestellt ist. Bisher werden solche Aktivitäten, zu denen auch die Vermarktung von Profisport gehört, aber vom Gesetzgeber hingenommen. Für diese Teile der Vereinseinnahmen gilt aber die grundsätzliche Steuerbefreiung für gemeinnützige Vereine nicht. Für die sogenannten wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe ist daher Körperschaft- und Gewerbesteuer zu zahlen.


    Nach einem Entwurf der Bundesregierung für ein neues Vereinsrecht soll die Grenze für die Zulässigkeit solcher wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe aber auf 10% der Gesamteinnahmen eines Vereins beschränkt werden. Anderenfalls kann die Zwangslöschung des Vereins erfolgen.


    Eine weitere Einschränkung stellt die „zeitnahe Mittelverwendung“ für einen gemeinnützigen Verein dar. Dies bedeutet, dass die Gewinne des Vereins eines Jahres grundsätzlich spätestens im folgenden Wirtschaftsjahr wieder ausgegeben werden müssen. Sparen für die Zukunft, d.h. Bildung von Rücklagen, ist so nur sehr eingeschränkt zulässig.


    Durch die höheren Einnahmen in der 1. Bundesliga sollen aber bei Hannover 96 solche Rücklagen gebildet werden, um auch Zeiten sportlichen Misserfolgs wirtschaftlich überstehen zu können, oder auch, um einen eigenen Finanzierungsanteil bspw. am neuen Stadion erbringen zu können. Außerdem fordert die DFL alle Profivereine vermehrt zur Bildung von Rücklagen auf. Diese Rücklagenbildung im Verein hätte aber die Aberkennung der Gemeinnützigkeit zur Folge.

    Durch die Ausgliederung der Fußball-Abteilung fallen weiterhin auch die Entscheidungswege über den Gesamtverein weg. Das heißt: Kürzere Wege führen zu schnelleren Entscheidungen, Transfers müssen beispielsweise nicht mehr vom Gesamtverein abgesegnet werden.


    Jetzt alles klar ?

    Einmal editiert, zuletzt von LisaB ()