Wem gehört Hannover 96?

  • Die Anteile des eV. sind heute geringer als in dem Schaubild dargestellt. Die Graphik ist aus 2012.


    Ob Martin Kind im Rahmen seiner vielfältigen Geschäftsführertätigkeiten bezogen auf das ganze Gesellschaftskonstrukt von Hannover 96 nun als Arbeitnehmer oder als Selbstständig gilt, ist im Gründe genommen unerheblich. Diese Frage ist nur aus steuer- und sozialrechtlicher Sicht von Bedeutung.


    Ansonsten hat das "Menace" vorhin schon wie immer sehr gut erläutert. Das gesamte Gesellschaftskonstrukt mag für den Normalbürger komplex und undurchsichtig erscheinen, ist aber aus kaufmännischer Sicht durchaus schlüssig und logisch aufgebaut.

  • Die gratis Werbung, für sein heutiges Hörgeräte-Imperium, die mit seiner Tätigkeit bei 96 einherging ist unbezahlbar, da brauch er keine Summe X als Entschädigung.

  • Ich hätte mal eine bzw. mehrere Fragen an diejenigen, die sich im Vereinsrecht und betriebswirtschaftlich auskennen.


    Wenn ich es richtig verstehe, so ist es das Ziel, dass 2017 die Gesellschafter die verbliebenen Anteile des e.V. übernehmen. Richtig?


    Muss ein solcher Verkauf durch eine JHV des e.V. genehmigt werden?


    Wenn nein: kann eine JHV durch Beschluss dem Präsidenten/dem Vorstand einen solchen Schritt untersagen?


    Wenn ja: wäre es dann nicht eine zielführende Strategie, wenn eine ausreichend große Zahl von Kind-Kritikern rechtzeitig stimmberechtigte Mitglieder des e.V. würden?


    Gibt es ein Quorum für einen solchen Beschluss?


    Wie hoch müsste bei der derzeitigen Mitgliederstruktur die "kritische Masse" zahlenmäßig sein?


    Und, angenommen, ein solcher Plan gelänge, der Verkauf der Anteile wäre Kind nicht möglich: Welche Auswirkungen hätte dies für den Gesellschafterkreis? Anders gefragt: welche Mitwirkungs/Einspruchsmöglichkeiten hat der e.V. als Gesellschafter (natürlich unter der Voraussetzung, dass der e.V. nicht der verlängerte Arm von MK wäre)?


    ZUsammengefasst: wäre "Kind stoppen - stimmberechtigtes Vereinsmitglied werden" nicht die Maßnahme, die er am Meisten fürchtet?

  • Und noch eine andere Idee, z.B. damit das Thema in der Sommerpause nicht versandet:


    Wie wäre es mit einem Antrag an den Ehrenrat des e.V. das Mitglied Martin Kind wegen vereinsschädlichen Verhaltens auszuschließen? Nicht, dass ich annehme, dass dies eine Chance hätte, aber bei der Begründung des Antrags könnte man noch ein mal ein paar Kritikpunkte deutlich machen. Verbunden z.B. mit einer guten Pressemitteilung/konferenz würde das noch einmal Öffentlichkeit herstellen.

  • Meines Wissens nach ist es wie folgt:


    Die Anteile (16%) die der e.V. an der KgaA hält können nur mit Zustimmung des e.V. erworben werden. Sofern die Mehrheit im e.V. nicht zustimmt findet kein Verkauf statt. Eine weitere Möglichkeit den Anteil des e.V zu verringern ist aber neue Anteile auszugeben. In diesem Fall hat der e.V. zwar gemäß seinem Anteil Vorkaufsrecht, nur wird die Liquidität des e.V. nicht lange ausreichen um mit der S&S mitzuhalten.


    Du bist hier aber glaube ich auch auf dem falschen Trichter unterwegs. Es ist vergleichsweise irrelevant ob der e.V. nun 16% (wie bei uns), 7% (wie beim BVB) oder womöglich 0% am Grundkapital hält, denn er hat in all diesen Fällen faktisch kein Mitspracherecht mehr wenn die 50+1 Regel gekippt wird.


    Die S&S stellt ja bereits jetzt 86% des Kapitals und hat trotzdem nicht die Stimmehrheit, weil die 50+1 Regel dies verhindert.


    Ergo: Wenn die 50+1-Regel 2017 aufgrund des 20-jährigen Engagements der S&S gekippt wird, dann hat der e.V. faktisch nichts mehr zu sagen, egal ob er 16%, 10% oder 0% am Grundkapital hält.

  • Meines Wissens nach ist es wie folgt:[/quote]

    Die Anteile (16%) die der e.V. an der KgaA hält können nur mit Zustimmung des e.V. erworben werden. Sofern die Mehrheit im e.V. nicht zustimmt findet kein Verkauf statt. Eine weitere Möglichkeit den Anteil des e.V zu verringern ist aber neue Anteile auszugeben. In diesem Fall hat der e.V. zwar gemäß seinem Anteil Vorkaufsrecht, nur wird die Liquidität des e.V. nicht lange ausreichen um mit der S&S mitzuhalten.


    Du bist hier aber glaube ich auch auf dem falschen Trichter unterwegs. Es ist vergleichsweise irrelevant ob der e.V. nun 16% (wie bei uns), 7% (wie beim BVB) oder womöglich 0% am Grundkapital hält, denn er hat in all diesen Fällen faktisch kein Mitspracherecht mehr wenn die 50+1 Regel gekippt wird.


    Die S&S stellt ja bereits jetzt 86% des Kapitals und hat trotzdem nicht die Stimmehrheit, weil die 50+1 Regel dies verhindert.


    Ergo: Wenn die 50+1-Regel 2017 aufgrund des 20-jährigen Engagements der S&S gekippt wird, dann hat der e.V. faktisch nichts mehr zu sagen, egal ob er 16%, 10% oder 0% am Grundkapital hält.


    Wenn dem so ist, warum ist Kind dann so wild darauf 2017 die verbliebenen Anteile des e.V. zu erwerben? Weil er sich in Zukunft noch mehr Rendite seines Engagements erhofft?


    Heißt aber: der e.V. hat nur noch eine (hypothetische) Möglichkeit, nämlich 50+1 der Anteile erwerben.


    Da das völlig unrealistisch sein dürfte, würde eine Verweigerung des Verkaufs der eigenen Anteile des e.V. rechtlich bedeutungslos sein, aber vielleicht ein öffentlich wirksames Signal darstellen?


    Meine Überlegung geht halt dahin, ob es nicht möglich ist, die Institution JHV stärker zu nutzen, um ihm in die Suppe zu spucken... natürlich professionell vorbereitet mit entsprechender anwaltlicher Unterstützung.

  • Ich denke ehrlich gesagt, dass man das nicht verhindern kann.


    Die KgaA muss zustimmen, wenn die 50+1-Regel gekippt werden soll, d.h. mehr als die Hälfte der KgaA-Stimmen müssen dafür stimmen.


    49% (S&S) sind hier bereits sicher, d.h. es würden lediglich 2% auf Seiten des e.V. ausreichen um die Mehrheit für die Übernahme zu haben und die sollten nicht wirklich in Frage stehen. Ich persönlich rechne ehrlich gesagt mit einer Zustimmungsquote von >80% im e.V. In Hoffenheim beispielsweise waren es kürzlich 100% Zustimmung.

  • Ich finde die Vorstellung, dass die Fans den e.V. mitgestalten und die "feindliche Übernahme" von MK verhindern können interessant, aber im Grunde stehen wir doch nur auf verlorenem Posten, oder ?


    Ich meine selbst wenn es eine Möglichkeit geben würde - im Endeffekt würde MK das zu verhindern wissen. Er hat sich da mit Sicherheit doppelt und dreifach abgesichert.

  • Trotzdem halte ich die JHV hier für den besten Weg. Ein Beschluss der JHV, der den Vorstand auffordert, alles ihm Mögliche zu tun, um die Übernahme der Stimmenmehrheit zu verhindern (oder eine ähnliche Formulierung), wäre zumindest mal ein deutliches Signal. Das würde (so hoffe ich zumindest), selbst wenn es rechtlich nicht bindend sein sollte - das müsste dann wiederum ein Anwalt klären - in den Medien ein gewisses Echo erzeugen und damit den im Moment schon steigenden Druck auf Kind weiter erhöhen.

  • Oder so. Wie auch immer - meine Eintrittserklärung geht morgen auf jeden Weg - ich kann mich nur noch nicht entscheiden, ob ich in die Traditions- oder in die Sportkegel-Abteilung will :lookaround:

  • Ich denke auch, dass es wichtig ist, die Möglichkeiten auf e.V.-Ebene zu nutzen. Ich kann nur hoffen, dass sich hier bald Widerstand organisiert. Um hier etwas zu bewegen, bedarf es m.E. eines sehr großen Planungsvorlaufs.

  • Die Kommanditanteile an der KGaA interessieren (fast) nicht. Entscheidend ist die Komplementärin, die Management-GmbH, und die gehört dem Verein derzeit noch zu 100% und anschließend vermutlich planmäßig zu 100% der S&S. Das ist hier aber auch schon alles 100mal durchgekaut worden.


    Um die Fragen oben zu beantworten, müsste man die bestehenden Verträge und Beschlüsse kennen und analysieren. Wenn es im Verein keinen Vorratsbeschluss gab, spricht m.E. viel dafür, dass der Vorstand die Management-GmbH nicht ohne einen Beschluss der Mitgliederversammlung abgeben darf. Davon zu trennen ist nochmal die Frage, was passiert, wenn er's trotzdem tut.

    Danke für die Ausführungen.


    Kann man denn irgendwo nachlesen, dass die Management-GmbH zu 100% in der Hand des e.V. ist? Finde da irgendwie nichts.


    Dass die Kommanditanteile nicht interessieren kann ich aber so recht nicht glauben. Ich meine die 50+1-Regel setzt doch genau dort an. Die Mehrheit der Stimmen der Kommanditisten muss beim e.V. liegen unabhängig davon wie groß der Anteil am Grundkapital ist.


    Genau das wurde doch auch kürzlich bei Hoffenheim umgesetzt. Hopp ist 20-Jahre im Verein tätig und jetzt hat er einen Stimmanteil in der KgaA, der dem Anteil am Grundkapital entspricht. Vorher waren es nur 49%.

  • Maddin ist Bosseborn (jemand der ein wattwill aufhebt),
    das bedeuted wir müssen geduldig auf die Antwort aller Fragen warten...

  • Dass die Kommanditanteile nicht interessieren kann ich aber so recht nicht glauben. Ich meine die 50+1-Regel setzt doch genau dort an. Die Mehrheit der Stimmen der Kommanditisten muss beim e.V. liegen unabhängig davon wie groß der Anteil am Grundkapital ist.


    Ne, dafür gibt es ja gerade die Management GmbH. Wurde hier aber auch schon x-mal besprochen. Ggf. mal dieses Forum googlen.

  • Dass die Kommanditanteile nicht interessieren kann ich aber so recht nicht glauben. Ich meine die 50+1-Regel setzt doch genau dort an. Die Mehrheit der Stimmen der Kommanditisten muss beim e.V. liegen unabhängig davon wie groß der Anteil am Grundkapital ist.


    Ne, dafür gibt es ja gerade die Management GmbH. Wurde hier aber auch schon x-mal besprochen. Ggf. mal dieses Forum googlen.

    Wenn ich das richtig verstehe muss die Management GmbH als Komplementär nur einmal ihre Zustimmung geben, dass sich die Kapitalverteilung innerhalb der KgaA 1:1 auf das Stimmrecht überträgt, sodass die S&S die Stimmmehrheit in der KgaA hat.


    Sollte die Management GmbH tatsächlich in der Hand des e.V. liegen (Habe hierzu auch nach ausgiebiger Recherche nichts gefunden - im Bundesanzeiger ist ein Gezeichnetes Kapital von 25.000 hinterlegt, die nach meinem Verständnis direkt von Kind eingelegt wurden) müsste also mindestens 50% des e.V. der Übernahme zustimmen, damit diese umgesetzt werden kann.

  • Wurde hier aber auch schon x-mal besprochen. Ggf. mal dieses Forum googlen.

    Ist es denn schon zu viel verlangt diesen kurzen Sachverhalt für jemanden aufzuklären, der bei den vorherigen Diskussionen nicht dabei war?


    Ich habe im Forum gesucht und auch gegooglet, trotzdem keine konkrete Antwort darauf gefunden ob meine Vermutung nun zutrifft oder nicht.