Wem gehört Hannover 96?

  • Lisa: Danke für Deine Ausführungen. Du hast eigentliche alle Aspekte durchleutet und eigentlich auch meine Einstellung zum Profifußball, zu der Vergangenheit und zur Gegenwart und zu den Profiteuren getroffen.
    @ Pilsener: Gilt ebenso für Deinen Beitrag.


    Daher von meiner Seite auch nur noch dies. Das wirkliche Problem (und das ist nun auch schon uralt) sind aus meiner Sicht weniger die "Funktionäre", bei denen es häufig weniger um den Profit, sondern mehr um die "Selbstverliebtheit" bzw. deren Geltungsbedürfnis geht, sondern die "Wanderarbeiten", bei denen eine echte Identifikation mehr als scher fällt.

  • Zitat

    Original von jimmygjan
    Nur soviel zu "Strunz", der die Frage stellt, welcher Bundeslegist denn Gewinne erzielt und den Gewinn überhaupt in Frage stellt.


    Unterstellt, die These von "Strunz" sei richtig, würde bedeuten, daß in der Bundesliga überhaupt keine Gewinne erzielt werden. In der Konsequenz würde das bedeuten, daß entweder alle Teilnehmer an der Bundesliga (ich weigere mich von Vereinen zu sprechen) kurz über lang vor der Insolvenz stehen würden oder die Verluste als "Abschreibungsmodell" (insofern auch wieder Steuern sparen) ansehen. Diese Vorstellung wäre als furchtbar und würde schon bei der Lizensierung durch den DFB nicht funktionieren. Insofern erübrigt sich die Frage von "Strunz". Jeder Telnehmer an der Bundesliga hat ein auf Gewinn ausgerichteten "Haushaltsplan" vorzulegen und in der Bilanz Verluste zu vermeiden, da ansonsten keine Lizenz mehr erteilt wird !
    Im Ergebnis festzustellen: Es werden natürlich Gewinne erzielt !


    thema verfehlt!


    ich habe nicht unterstellt, dass in der bundesliga überhaupt keine gewinne generiert werden. fakt ist jedoch, dass ein gros der vereine an der gewinnschwelle kratzt. mal liegen sie drüber, mal drunter. es ist somit müßig, eine auslandsgesellschaft zu installieren, wenn sowieso quasi nichts verdient wird, denn meinetwegen 250.000 euro jahresgewinn kann man auch ruhigen gewissens in deutschland versteuern.


    so ziemlich der einzige verein, für den sich eine auslandsholding unter gewissen umständen lohnen könnte, wäre m.e. der fc bayern.

  • aber der hauptgrund für ein finanzielles engagement im bereich fußball (zb. kind s millionen) dürfte doch nicht reine barmherzigkeit sein, sondern die spekulation auf entsprechenden gewinn.


    dass der fan bei einem wirtschaftsbetrieb fußballverein nichts zu melden hat, ist ja nun keine neuigkeit.
    der schumi-fan hat ja auch nichts zu melden, wenn es um die entscheidungen von ferrari geht.
    und ähnlich wie bei der formel 1 - so jedenfalls mein verständnis - ist es letztendlich wurst, ob man fünfter oder 14 wird. hauptsache, die eingenommene werbekohle stimmt.


    ich würde jedoch gerne noch mal wissen, warum 96 kgaa, 96 sales & service, 96 arena gmbh (oder wie die heißen) so voneinander getrennt sind und trotzdem miteinander verflochten. das habe ich noch nicht gerafft.
    (sorry, nur mittlerer bildungsabschluß...)

    2 Mal editiert, zuletzt von Hylla ()

  • Zitat

    Original von Hylla
    aber der hauptgrund für ein finanzielles engagement im bereich fußball (zb. kind s millionen) dürfte doch nicht reine barmherzigkeit sein, sondern die spekulation auf entsprechenden gewinn.


    Nee, also ich glaube auch einem Hr.Kind ist klar, dass man bei einem derartigen Ansinnen weitaus rentablere Anlageobjekte finden würde. Es gibt ja noch Dinge wie Prestige, Bekanntheit, Macht, Liebe zur Stadt/Verein etc. Das sind die Beweggründe. Wenn es nach der Rentabilität ginge, wäre H96 bzw. ein Fussballclub das letzte, in was ich investieren würde.


    Herr Abramowitsch (?) sieht den FC Chelsea ja nun auch nicht als Firma an. Oder pumpt der in Hoffnung auf Rendite die Abermillionen da rein? Das sind andere Beweggründe.

  • Ich kann das aufgrund mangelnder Infos nun wirklich nicht bewerten. Aber ein "Steuersparmodell über einen Fussballverein"...ne, das ist mir zu abenteuerlich und Verschörungstheorie-mässig. Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
    Eines steht für mich fest - ohne MK wäre Hannover nie und nimmer da, wo es heute steht: mit einem modernen Stadion in der Bundesliga!

  • Also erstmal: dafür

    Zitat

    Original von Hylla(sorry, nur mittlerer bildungsabschluß...)

    muß man sich nicht entschuldigen. Hab mal gelernt, dass nur der dumm bleibt, der nicht fragt und der Weise weiß, dass er nichts weiß.


    Zitat

    Original von Hylla
    ich würde jedoch gerne noch mal wissen, warum 96 kgaa, 96 sales & service, 96 arena gmbh (oder wie die heißen) so voneinander getrennt sind und trotzdem miteinander verflochten. das habe ich noch nicht gerafft.


    Diese Trennung hat haftungsrechtliche Gründe:


    Letztlich gliedert sich das operative Geschäft von 96 in nur drei Bereiche


    1. die Mannschaft (96 GmbH & Co. KGaA)
    2. das Stadion (96 Arena GmbH & Co. KG)
    3. die Vermarktung der "Marke 96" (96 S&S GmbH & Co. KG)


    Laß Dich nicht durch die Bezeichnung (GmbH) verwirren. Dass sind alles Peronengesellschaften, d.h. die beteiligten Personen haften mit ihrem eingelegten Kapital.


    Erst durch die "Vorschaltung" einer geschäftsführenden GmbH als "Komplementär" wird diese Haftung auf das (natürlich wesentlich geringere) Stammkapital der GmbH beschränkt.


    So ist z.B. der "96 Arena GmbH & Co. KG" die "96 Arena Veranstaltungs GmbH" als Komplementär "vorgeschaltet" und führt die Geschäfte.


    Geht das mal schief, ist die GmbH schlimmstenfalls zwar insolvent (pleite), aber das Stadion und das Geld der Kapitalgeber ist nicht über die Wupper.


    Und so ist jeder KG eine GmbH zugeordnet - macht insgesamt 6 Gesellschaften.


    Daneben gibts dann noch den Verein alter Prägung (96 e.V.)



    Die Geldgeber (Kind, Bam, Biskowitz, Madsack, Antenne, Gilde,....) teilen sich nun die S&S. An den anderen Gesellschaften sind nicht sie, sondern die S&S beteiligt (deshalb auch Herzsrück).


    ...erstmal...

  • Zitat

    Original von LisaB
    Also erstmal: dafür

    muß man sich nicht entschuldigen. Hab mal gelernt, dass nur der dumm bleibt, der nicht fragt und der Weise weiß, dass er nichts weiß.


    war mehr ne gallige bemerkung aufgrund der vorherigen seiten...
    ;)



    aber deine ausführungen brachten schon etwas licht ins dunkel. danke dafür!

  • Sehr gute und ausführliche Darstellungen. Danke an alle Beteiligten.


    Ich habe folgendes anzumerken:


    zu: Fußballfans sind Idioten


    Zitat

    when it comes to football, intelligent people act stupid.


    So steht es in dem besageten [URL=http://football.guardian.co.uk/comment/story/0,9753,1551650,00.html]Guardian-Artikel[/URL] weiter und trifft glaube ich eher zu. Der normale Mensch wird in seinem Fansein zum brüllenden, subjektiv denkenden und analyseschwachen "Brillenträger".


    Das alle Fans Idioten sind oder nur Idioten Fans sind, sollte allen klar sein.


    Weiterhin zum "Nur aus den eigen Vorteil achtend"


    Der Abschnitt von LisaB


    Zitat

    Ich glaube jedoch (bis zum Beweis des Gegenteils), die mittelständischen Unternehmer, die hinter Hannover 96 stehen, engagieren sich für den Club vor allen Dingen aufgrund ihrer regionalen Verbundenheit und dem Anspruch an Hannover, in der ersten Liga mitzuspielen.


    ist zumindest hier in Hannover nicht ganz von der Hand zu weisen. Im Spiel hsv gegen Arsenal spielten zum Beispiel "fly Emirates" gegen "Dubai" ;)

  • OffTopic


    Englische Wissenschaftler vertreten schon länger die These, dass ein gewisses Maß an Idiotie oder Spinnerei die Chance auf überwiegende geistige Gesundheit erst ermöglicht (Dampfmaschinen oder Pisspötte sammeln z.B.)!


    Den sogenannten Normalen bleiben in dieser Welt wenig Chancen, nicht durchzuknallen, so sie es nicht bereits sind!


    Die Normalen sind daher zu bedauern!

    2 Mal editiert, zuletzt von Leonard ()

  • Da sich der Verein im Gegensatz zu den diversen ausgegliederten GmbH & Co. KGaAs nicht so sehr mit den zuletzt in diesem Thread beleuchteten betriebswirtschaftlichen Aspekten beschäftigt, produziert er lieber eine Meldung für die Juristen.


    Zitat

    Wahl beanstandet


    Vereinspolitik: Der 96-Ehrenrat hat die Aufsichtsratswahl des Vereins beanstandet. Demnach sollen die Ablösung des bisherigen Aufsichtsratschefs Harrald Wendt sowie die Wahl von Wolf-Günther Wiesel – einem Vertrauten von Klubchef Martin Kind – ungültig sein. Wendt bestätigte das Votum des Ehrenrates, der sein Urteil über die Wahl von Ende August erst am Montag offiziell verkünden will.


    HAZ, 16.9.


    Letztlich wird hier offenbar nur eine Entscheidung verschoben, denn die Mehrheitsverhältnisse sind doch klar.

  • Passt zwar, weil der geliebte Führer 96 so gerne verschachern will, aber mit 2.000.000€ kann man bei 96 nicht viel Macht erkaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Passt doch. KDF ist schließlich eine etablierte Marke in Deutschland mit bestem Ruf. Volksnähe halt.


    Obwohl, ein bisschen reizt es ja schon. Braunschweig aufkaufen und Vereinsfarben ändern? Für'n Appel und'n Ei an Volkswagen verkaufen? Oder gleich ganz auflösen?


    SpON meldet übrigens gerade Ankauf eines englischen Fünftligisten nach dem oder einem ähnlichen Modell. Allerdings ist die Community-Website gerade unten.


    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,517134,00.html

  • Zitat

    Original von ExilRoter
    Obwohl, ein bisschen reizt es ja schon. Braunschweig aufkaufen und Vereinsfarben ändern?


    Das schon, aber leider geht die ganze Kohle schon für die Hallenmiete der Teilhabervollversammlung drauf. Außerdem: Wie soll man sich mit 50.000 Leuten auf irgend etwas einigen? Schon mal ein WG-Plenum miterlebt? :doh: