Nein zum Modernen Fußball!!!!

  • Und die FCK-Fans sind also der Meinung, daß ihr Verein aus purer Tradition noch immer besteht und nicht, weil er seit Jahren künstlich vom Land aufrechterhalten wird ? Dann bin ich beruhigt.

  • Irgendwie ernüchternd, dass es immer wieder Fußballfans gibt, die meinen aufgrund von "Tradition" (oft ist damit ja auch nur Fußball nach 1963 gemeint) Wildcards zu verteilen.
    Ich halte da gerne zu Manschaften die aufmischen wie Bayer Leverkusen, -VfL Wolfsburg oder TSG Hoffenheim.
    Ohnehin. Was ist Tradition? Mit welchem Recht schreiben so viele Schalke oder dem 1.FC Nürnberg Tradtion zu, die noch nie was von Eintracht Duisburg, dem Karlsruher FV, Viktoria 89, dem VfL Köln 99 oder dem 1.FC Pforzheim gehört haben? :nein:

  • Sicherlich kann K'lautern auch nicht leugnen, dass sie ohne bestimme Gelder nicht mehr bestehen würden. Natürlich wirkt das alles sehr pathetisch aber im Kern trifft es doch die momentane Entwicklung. Ich kann nicht verstehen, wie man zu Mannschaften wie Bayer, Wob und Hoffenheim stehen kann, es sei denn man lebt dort.
    In meinen Augen wird der Besuch im Stadion immer unattraktiver. Mit Fußball kann man leider zuviel Geld verdienen, aber ich denke, dass es irgendwann einen Kollaps geben wird. Der wird dann eintreffen, wenn die Fußballtouristen ins Stadion gehen und merken, dass die Personen fehlen, die den Fußball erst interessant machen. Die ,wahren" Fans, von denen ich hier ganz bewusst spreche, machen den Fußball brisant. Sie leben die Tradition ihres Vereins ohne die dem Fußball doch jegliche Spannung fehlt. Ein Spiel WOB-Hoffenheim hat doch gar nichts! :nein:

    2 Mal editiert, zuletzt von aschi ()

  • Ich bin von 40 Jahren Nürnberg - Schalke müde. Fußball lebt von der Gefahr, dass man abstüren kann und dass man auch in die Phalanx der großen reinkommen kann. Sonst können wir gleich ne geschlossene Gesellschaft a la NHL aufmachen und gemeinsam gähnen.

  • Zitat

    Original von aschi
    Die Phalanx ist aber nicht Hoffenheim oder Wolfsburg sondern sowas wie St.Pauli und Dresden.


    Aufgrund welcher Kriterien? Hier käme doch nur wieder Tradition ins Spiel, die ist ja aber oft sehr fragwürdig - wie definiert sie sich? Zudem muss sie auch erst mal erarbeitet werden, sodass "traditionslose" Clubs in einem traditionalistischen Umfeld wohl nie eine Chance bekommen würden.


    "Tradition" als Gütekriterium für die Teilnahme an einer Liga heranzuziehen, halte ich für genau so sinnfrei wie zu fordern, Profiligazugehörigkeit über Regionalität (Ostclubs, K'lautern), Stadtgröße ("eine Stadt wie München/Hamburg/Köln braucht zwei Erstligaclubs") oder Fanbasis (ob die Roten dann noch dabei wären?) einzufordern.


    Im Übrigen zeigt der Aufstieg von Clubs wie WOB oder Hoffenheim ja letztlich nur, dass es insgesamt doch nur noch um Finanzkraft der Vereine geht. Alles andere wäre Augenwischerei und, wie unten schon gesagt, pathetisch. Ich finde es im Gegenteil eher verwerflich, wenn Clubs bei Lizensierungen offensichtlich privilegiert werden, weil sie zur Fußballfolklore (sprich: Tradition) gehören.


    Mir ist ein gut wirtschaftender Club wie Bayern natürlich lieber als ein hochfinanziertes Hoffenheim, aber die finde ich wiederum doch erträglicher als ein überschuldetes Dortmund, die nur noch dabei sind, weil sie Teil der kollektiven Fußballfolklore sind. Manch anderer Club wäre bei gleichem Geschäftsgebaren schon in der 5. Liga gelandet.

  • Weil die Fanbasis fehlt. Fanbasis ist größer bei ,,traditionsreichen" Vereinen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von aschi ()

  • Zitat

    Original von aschi
    Ich kann nicht verstehen, wie man zu Mannschaften wie Bayer, Wob und Hoffenheim stehen kann, es sei denn man lebt dort.


    kann ich auch bei "traditionsclubs" wie bayern, schalke oder dortmund nicht verstehen.

  • Ich find's herrlich. Was hätten sich die meisten der Fans, die "hinter" dem Schrieb stehen, wohl gefreut, wenn Hopp mit seinem Geld beim FCK eingestiegen wäre! Jaaa, soviel Kohle, dann sind wir bestimmt bald wieder Meister, blah blah blah... Und die Millionen aus der Champions League fanden sie damals vermutlich auch total doof.


    Für mich ist diese Traditions-Debatte völlig schizophren. Wenn man Fußball sehen will, der ohne Kommerz auskommt bzw. ohne dass Geld über Wohl und Wehe entscheidet, muss man Kreisliga gucken (wobei ich mir selbst da nicht mehr sicher bin). Alles andere ist naiv.

  • Zitat

    Original von Mr. Mo


    Für mich ist diese Traditions-Debatte völlig schizophren. Wenn man Fußball sehen will, der ohne Kommerz auskommt bzw. ohne dass Geld über Wohl und Wehe entscheidet, muss man Kreisliga gucken (wobei ich mir selbst da nicht mehr sicher bin). Alles andere ist naiv.


    Da geht es z.T. doch auch nur noch ums Geld. Ich weiß von Teams, und das war schon in den 80ern und 90ern so, die systematisch zusammengekauft wurden - wenn z.B. der lokale Lottogewinner meint, seinen Gewinn ins Kreisligateam und nicht in Sparbriefe zu investieren. Man braucht sich da nichts vorzumachen. Den wirklich wahren, reinen Fußball gab es vermutlich noch nie. Macht aber auch nichts, wenn man sich dessen nur bewusst ist. Schön ist halt, wenn das große Geld dann doch versagt. Viele dieser Emporkömmlinge kann man nach einer faustischen Aufstiegsserie ebensoschnell wieder in der eigenen Liga begrüßen und umgehend durchreichen... ;)

  • Und andere schaffen es halt über die Jahre, sich doch zu etablieren. Ist doch auch was Schönes. Irgendwer schrieb hier ja sinngemäß, dass kein Verein von Anfang an ein Traditionsverein war. Genau so sieht das aus. Das braucht halt ein paar Jahre. Leverkusen hat heute sicherlich auch eine breitere Fanbasis als 1980. Die haben halt fantechnisch viel Konkurrenz um sich herum, aber die Mannschaften dieser Konkurrenz spielen heute weitgehend in der zweiten Liga oder noch tiefer. Lag das etwa an Leverkusen? Wohl eher nicht.

  • Zitat

    Original von aschi
    Weil die Fanbasis fehlt. Fanbasis ist größer bei ,,traditionsreichen" Vereinen. ;)


    Nein - Fortuna Düsseldorf hat trotz einer deutschen Meisterschaft exorbitzant mehr Anhänger als Viktoria 89 mit zwei Meisterschaften.
    Tradition ist die Illusion der Penetranz (Woody Allen)

  • Schade, das wir in hundert Jahren nicht mehr leben. Dann würde wohl der VFL Wolfsburg (wenn er denn noch so heißt) ein Traditionsverein sein und im Forum des VFL würde es wohl auch so einen Thread wie diesen hier geben.
    Und schade, dass es vor 20, 30 oder 40 Jahren kein Internet gab. Wenn, dann würde es in den Foren der diversen Traditionsvereine (Schalke, Nürnberg, ja auch der Meidericher SV) ähnliche Threads geben - mit dem Höhepunkt: "Nein zu Günter Mast!".


    Der Fußball entwickelt sich halt immer weiter. Ohne das althergebrachte Fernsehen mit drei, maximal fünf, Programmen würde es garantiert keine Trikotwerbung geben (warum auch?), ohne die Erweiterung des Fernsehens durch die privaten müssten die Vereine einen Großteil des Etats weiterhin durch Zuschauereinnahmen bestreiten, ohne Pay-TV würden beileibe nicht die Milliarden wie heutzutage fließen. Mit der Einführung "neuer" Sendekonzepte ist der Fußball mitgewachsen, vor allen finanziell.


    Der Fan, den das ankotzt, muss sich seine Nische suchen. Obwohl das ziemlich seltsam ist. Auf der einen Seite "gegen den mordernen Fußball" sein, auf der anderen Seite voll und ganz Teil des modernen Fußballs sein.

  • Naja, ich mal wieder!


    Wir hatten früher schon mal die Diskussion mit dem "gefühlten guten Platz" in der BL. Ich glaube, dass war bei der Diskussion über die Buisness-Seats. Jedenfalls kamen wir damals schon zu der Überlegung, dass zwischen gutem Gefühl für den Verein und der "Weiterentwicklung" und dem "Den anderen gegenüber gut aufgestellt sein" der Herren Maschmeier und Kind gefühlt viele Kilometer liegen.


    Zugegeben, mein Stadion ist die AWD-Arena nicht mehr, ich sehe den Kampf/Das Spiel meiner Roten jetzt lieber bei PREMIERE; Grund dafür sind hohe Preise, schlechte Behandlung der Fans und "Überheblichkeit" des Vereins. Trotz schlechter Spiele wundert man sich, dass drei Tage vor dem "Derby" gegen WOB nur 32.000 Karten verkauft wurden. (Sonntag!)


    Bei jedem halbwegs guten Tabellenstand wird über die Presse verkündet, wie die Roten jetzt oben angreifen wollen. Ende dieses Liedes sind 10.000 Leute im Stadion, in Block W und S, die nicht mal wissen, wer ´92 Pokalsieger war, dafür aber meinen, sie müssten jetzt Bayern geboten kriegen.


    Kriegen sie aber nicht und schon wird gepfiffen. Die Nord pfeifft zurück und schon glauben unsere Helden, sie haben keinen Rückhalt mehr. Naja, ist nicht ganz so, aber die durch die Presse generierten Schönwetterfans (wenn die heute nicht gewinnen, gebe ich nie wieder Geld für 96 aus) machen selbst bei PREMIERE die Stimmung aus.


    Vielleicht wäre es besser, den "Fans" die Wahrheit zu sagen.


    Der Torwart - besser gehts nicht
    Die Aussenverteidiger - hier sollte man wirklich dringend ansetzen
    Die Innenverteidiger - Vier Halbgute und am Ende ist Vini schuld!
    Die Defensiven - außer Altin kämpft Ihr leider nicht
    Die Offensiven - Sorry für meine Vorurteile, aber good luck Schultz; nichts über den Rest
    Die Stürmer - Mr. Hankee vier Tore, mehr ist nicht?


    M.E. stehen die Roten leider (Gott sei Dank!) nur durch Glück oben. Dieter H. und "The Big Boss" sonnen sich in diesem Glück. Leider könnte es auch passieren, dass bis zur Halbserie ein bisschen Pech die Roten auf nur 19 Punken stehen lässt.


    Was ist dann? Kriegt Dieter H. dann sein Vertrauen oder wird der "Big Boss" nervös? So wenig ich Herrn Hecking mag, sage ich doch, gebt ihm die Chance und steigt zur Not auch mit ihm ab und sofort wieder auf.


    Aber ich befürchte, die ganze Sache steht ähnlich wie in Stuttgart. Volles Vetrauen bis spätestens vier Wochen Abstiegskampf. Naja, meine Hoffnung für Hannover ist immer noch Volker Finke mit Vollmachten bis zur Oberliga. Ich hoffe, dass die Realität meinen Pessimismus besiegt!!!


    Zum Threat steht eigentlich schon die ob(r)ige Aussage. Der Moderne Fußball generiert m.E. viele "Fans", die ein Stadionerlebnis nur von TV-Europapokal - spielen am Fernseher kennen und nicht, wie der mir bekannte Supporter, den Verein bereits seit Kindesbeinen, zur Not seit der Regionalliga unterstützt und weiss, dass man dieses Erlebnis erst selbst durch Chanten und Unterstützung sich selbst erarbeiten muss.


    Wir sehen selbst bei Vereinen wie St. Pauli oder Aachen, dass die "alten" und die modischen Fans Konflikte miteinander haben. Fakt ist, dass die einen das gewünschte "asoziale" bzw. "anrüchige" Element liefern, die anderen aber die Kohle! Die Geschichte läuft ähnlich wie die Klubs an Hannovers Steintor. Anrüchig ist gut, so lange sich die ansässigen Elemente nicht in den Vordergrund drängeln. Dann is ein wenig "asozial" schon schick. Und ähnlich verkaufen auch "Fans" wie "The Big Boss", Gehart Schröder und seine Zigarrenclique wie die Scorpions diesen Verein. Halb- und andere unangenehme Prominente sonnen sich im, früher ach so verruchten, heute befriedeten, Fußballproletariat.


    Wobei ich für Pocher, Kiefer und Stein-Schneider den wirklichen Fan-Status akklamiere. Die tun wenigsten immer was für die Roten.


    Am Ende bleibt:
    - bessere Stadien für die Fans (Wenn sich die Engländer mit "Mehr Stehplätze" durchsetezn
    - irgendwann ebbt die Fussi-Geschichte bei den Prommis ab (dann kommt wieder Tennis o.s.ä.)
    - dann gibt es wieder nur uns Fans; die Preise gehen runter; ich gehe wieder ins Stadion
    -leider lässt dann auch wieder die Infrastruktur nach; keine Cocktails mehr; keine Shrimps am Spiess mehr; wieder nur Bratwurst
    - bei Cottbus und Mainz ist das heute schon so
    - ich hoffe, bald!!!