Solidarität mit den Fanszenen von Austria Salzburg und Bayern München
Am kommenden 5.Spieltag 2005/06 werden wir nicht nur Solidarität mit den Salzburgern üben, sondern auch mit der Münchener Fanszene. Was in Salzburg passiert ist und passiert dürfte mittlerweile jeder wissen (Initiative Violett-Weiß). Die Art und Weise wie dort die Identität und alle Werte des Vereins und des Fußballs an sich mit Füßen getreten werden spottet jeder Beschreibung. Deshalb nehmen wir, wie viele Fußballszenen europaweit, an diesen Protesttag teil. Des Weiteren möchten wir der Fanszene des FC Bayern München unsere Solidarität übermitteln. Auch dort wird all das was den Fußball ausmacht und diesen scheinbar kommerziell ausschlachtbar macht, verboten und mit Füßen getreten. Es ist für jeden Fußballfan unverständlich das Fahnen und andere Fanutensilien (wie Megaphon) verboten werden. Der Grund dafür scheint das gekränkte Ego einiger ranghoher Münchener Polizeibeamte zu sein (mehr dazu).
Es ist sehr bedauerlich dass man Stimmung nur noch darüber definiert, in dem man im Stadion den Lärmpegel misst. Gute Stimmung hat ähnlich wie ein Diamant viele Facetten. Diese Facetten sind Fahnen, Doppelhalter, kreative Gesänge, Emotionen. Im Zuge der Eventisierung des Fußballs wird aber immer mehr davon verboten oder aber mit lauter Musik unterdrückt und übertönt. Der Irrsinn oder die Ironie an der Sache dabei ist, dass dieselben Leute die die Kreativität der Kurven verbieten, genau damit „ihren“ Event bewerben. Scheinbar sind diese „Eventmanger“ so sehr in Ihrer selbstgeprägten Fußballfan-Ansicht gefangen (grölende farbig angemalte Leute mit neuem Trikot), dass sie die Wirklichkeit in den Stadion einfach übersehen. Diese Wirklichkeit sind jahrzehntelang gewachsene Fanstrukturen – in Salzburg, München und überall wo Fußball gespielt und gelebt wird. In diesen soziokulturellen Lebensraum bricht nun ein Personenkreis ein, der sich noch nicht mal annähernd mit dieser Welt beschäftigt hat, geschweige denn sie versteht.
Deswegen gilt für uns und alle anderen AnhängerInnen dieses Sports: Solidarität mit jedem der den Kampf gegen die Mateschitzs, Beckenbauers und Schilys aufgenommen hat, egal welche Farben er trägt!
Die Wirtschaft, Funktionäre und Behörden sind die wirklichen Totengräber der Fußballfankultur und des Fußballs.
Wir sind für eine lebendige Kurve, für eine lebendige Fankultur und einen lebendigen Fußball! Wir wollen nicht länger eine Diktatur des Kapitals in unseren Stadien.
Wir erheben unsere Stimme voller Stolz und sagen es reicht!