Groundhopping

  • 19.03.2017
    SV BE Steimbke - MTV Almstedt 3:1
    Landesliga Hannover (VI)
    B-Platz Stadion am Klostergarten (Att: 69)


    Aufgrund der zahlreichen Spielausfälle gestern, bin ich mit drei ebenfalls spielfreien Freunden einem Kumpel hinterher gereist, der ran musste. Der MTV Almstedt aus dem Landkreis Hildesheim gastierte beim SV BE Steimbke im Landkreis Nienburg. Duell zweier Landesliga-Aufsteiger, wovon Almstedt auf dem ersten Abstiegsplatz zu finden ist und Steimbke einen trügerischen einstelligen Tabellenplatz belegt, mit ein paar Punkten, aber auch ein paar Spielen mehr als die Teams dahinter. Um nach fünf sieglosen Spielen nicht in einer gefährlichen Abwärtsspirale zu landen, wollten die Steimbker unbedingt gegen den MTV Almstedt siegreich sein. Die Gäste wiederum hatten dank witterungsbedingten Ausfällen seit vier Monaten kein Punktspiel mehr bestritten, aber im Herbst aus den letzten vier Spielen 10 Punkte geholt. Gute Voraussetzungen für eine spannende Partie.


    Wenig überraschend war das kleine nette Stadion mit Naturrasen gesperrt und es wurde auf dem guten Kunstrasenplatz von 2013 gespielt. Insgesamt eine schöne Anlage da in Steimbke mit Hallen, Tennisplätzen, gepflegtem Clubhaus, Stadion, Kunstrasenplatz und Schwimmbad. Scheint kein armer Verein zu sein, der SV Brigitta-Elwerath Steimbke. Schon der Name weckte natürlich Interesse an den Hintergründen dieses Dorfvereins 15km östlich von Nienburg und 20km nördlich von Neustadt am Rübenberge. Meine erste Vermutung, dass der Club nach einem Schacht benannt ist, entpuppte sich als nicht korrekt, aber Bergbau war schon mal die richtige Richtung. Brigitta-Elwerath war eine bergrechtliche Gewerkschaft. Gewerkschaft bedeutet in dem Fall nicht, dass es Interessenvereinigung der proletarischen Malocher war, sondern das war früher eine Gesellschaftsform im Bergrecht (also Gesellschaft wie bei KG oder GmbH). Ich tauchte nun dank eines banalen Amateurfussballspiels im Nachgang in die Welt des preußischen Gesellschaftsrecht und des Bergrechts ein. Kuxe (quasi vinkulierte Namensaktien), Essener Kuxbörse... nie vorher von gehört und wieder mal dank Fußball die Allgemeinbildung ausgebaut!


    Die Gewerkschaft Brigitta hatte ab 1934 Erdöl in Steimbke gefördert und es entstand eine schöne Werkssiedlung, die Sportanlage und das Schwimmbad. 1949 wurde der Werksclub SV Brigitta Steimbke gegründet, dessen Name 1971 in SV Brigitta-Elwerath Steimbke geändert wurde. Denn 1969 hatte sich die Gewerkschaft Brigitta mit der Gewerkschaft Elwerath zur BEB mbH fusioniert. Die, bzw. deren Nachfolger BEB Erdöl und Erdgas GmbH & Co. KG, kennt vielleicht so mancher, da der Firmensitz des Unternehmens (mit ca. 650 Millionen Euro Jahresumsatz) immerhin in Hannover ist. Und Erdöl wird zwar keines mehr in Steimbke gefördert, aber der Fußballsport scheint angesichts der konkurrenzfähigen Landesligamannschaft weiterhin genug Freunde und Förderer zu haben.


    Mit Rückenwind dominierte der SV BE auch sogleich die ersten 45 Minuten. Beim heutigen Wetter kamen Almstedts Abschläge selten bis zur Mittellinie und die meiste Zeit befand sich die Kugel in der Hälfte der Gäste. Ein Doppelpack von Norman Poltier in der 11. und 18.Minute brachte die blau-weißen Kicker früh auf die Siegerstraße. Der MTV aus Almstedt sah nun vorerst nur zu, nicht abgeschossen zu werden und hielt die Bude bis zum Pausenpfiff mit etwas Glück fortan dicht.


    Mit fair bepreisten Speisen und Getränken (Pommes 1,50€, Bratwurst 2€, Cola 1€, Barre Bier oder Naturradler 1,50€) erwarteten wir gespannt Almstedts Reaktion. Der Wind hatte nicht gedreht und somit waren die Gäste nun im Vorteil. Dazu hatten sie mit Enis Ujkanovic nun ein erfahrenes Schlitzohr gebracht, der einige Freistöße für die Rot-Weißen und vor allem einen Strafstoß in der 49.Minute rausholte. Norman Rostalski verwandelte zum 1:2 aus Almstedter Sicht. Nun blieb die Partie bis zur Schlussphase offen, aber Almstedt war kein weiteres Tor vergönnt und Steimbkes Jan Dase konnte in der Nachspielzeit per Strafstoß den Deckel draufmachen. Die 3:1 Niederlage vermieste den Almstedter den Rückrundenauftakt und stoppte in Steimbke den Negativtrend der letzten Wochen. Ich wünsche natürlich beiden Mannschaften noch viel Erfolg beim Erreichen ihrer Ziele. Gerade Almstedt macht aus wenig Geld sehr viel, was im Landkreis Hildesheim sonst vielerorts andersrum zu beobachten ist. Ein Verbleib in der Landesliga würde mich für die Jungs freuen.


    Wir prüften nun nochmal das warme und trockene Clubhaus des SV BE. Hier gab es Halbe Liter für 3,10€, Bundesliga im TV und eine Currywurst mit pikanter hausgemachter Sauce und einem Berg Pommes für supergünstige 4,50€. Hier fiel die Omnipräsenz von Devotionalien des Hamburger SV auf. Zwischen Bremen und Hannover würde man solche HSV-Leidenschaft zumindest nicht zuvorderst erwarten, denn selbst die Homepage des SV BE hatte eine Rubrik namens HSV-Events. Wir waren natürlich interessiert wer hier sein Geld reinsteckt. Bohnhorst war ein omnipräsenter Firmenname hier und dann klingelte es. Helmut Bohnhorst war doch dieser Agrarhändler, der 2015 1,5% der HSV Fußball AG für rund vier Millionen Euro erworben hatte. Trotz der Leidenschaft für den professionellen Fußball (HSV *hüstl*) schienen noch genug Brosamen für den lokalen Fußball übrig zu bleiben.

  • Netter Bericht. In Steimbke war ich neulich auch, als der TSV KK mit neuem Trainerteam und diversen Neuzugängen das Projekt Klassenerhalt zumindest mal erfolgreich einleitete. Und genau wie du, stolperte ich über den ungewöhnlichen Vereinsnamen des SV BE. Äußerst interessant, was sich auch in der Fußballwelt so tummelt. Es gab allerdings Brinkhoffs und Krombacher anstatt Barre. Preise und Qualität sind aber tatsächlich sehr ordentlich, wenn auch leider nicht vom Holzkohlgrill. Ich kann die Krakauer empfehlen!

  • Bohnhorst hält sich da aber sehr im Hintergrund. Selbst der Kunstrasenplatz in Steimbke wurde seinerzeit größtenteils aus Spenden finanziert... Erst seitdem er als Aktionär beim HSV eingestiegen ist und der Öffentlichkeit bekannt wurde, engagiert er sich auch nach außen hin deutlich.
    Beispiel Gasthaus, welches er als Pächter übernommen hat und ein Stück investiert hat.
    Natürlich profitiert nun auch der Verein von der HSV Kooperation. Die erste sollte eigentlich schon im Sommer gegen den HSV spielen, das musste dann aber verschoben werden.
    Erst vor 2 oder 3 Wochen gab es ein Testspiel zweier A Jugend Bundesliga Mannschaften in Steimbke..



    Dass das Team Landesliga spielt hat übrigens weniger mit Steimbke zu tun. Ein Großteil der Spieler wurden beim ASC Nienburg ausgebildet. Nachdem dieser dann quasi auseinander gebrochen ist haben sich die Spieler im ganzen Landkreis verteilt. Ein Großteil ging damals nach Landesbergen, ein anderer zu Steimbke. Nach und nach zog es dann immer mehr Spieler nach Steimbke wobei der Kern der Spieler gleich geblieben ist... Das ist auch das Geheimnis des Erfolgs.


    Ist aber in letzter Zeit etwas unruhig geworden dort. Betreuer weg, verdiente Spieler die im Winter wechseln wollen und keine Freigabe seitens des Vereins erhielten oder seit neuestem auch ein suspendierter Spieler. Zudem verabschiedet sich der Co Trainer nach der Saison... Ich bin gespannt, wie es in Steimbke weitergeht...

  • 26.03.2017
    Montenegro - Polen
    WM-Qualifikation Gruppe E
    Gradski Stadion pod Goricom, Podgorica (Att ~15.000)


    Aus dem sonnigen Frankfurt ins verregnete Podgorica. Vier Wochen nach unserem ersten Besuch landete ich heute Nachmittag mit zwei Kolleginnen noch einmal in Montenegro, um dem hiesigen Unicef-Ableger bei einem Projekt zur Finanzbildung von Jugendlichen zu helfen.


    Ich hatte ja vor ein paar Wochen schon mal gefragt, ob sich jemand im hiesigen Fußball auskennt. Dieses Mal hatte ich zuvor unseren örtlichen Unicef-Kontakt angemailt. Wegen des Länderspielwochenendes vermutete ich, dass zumindest die 1. Liga nicht spielen würde, und hatte ihn gefragt, ob er rausfinden könne, ob denn vielleicht in irgendeiner unteren Liga gekickt würde. Nachdem ich bis zum Abflug keine Antwort bekommen hatte, hatte ich mich schon damit abgefunden, auch dieses Mal kein Spiel sehen zu können. Auf die Idee, dass ja am Länderspielwochenende in der einzigen großen Stadt des Landes vielleicht auch ein Länderspiel steigen könnte, war ich gar nicht gekommen. :D


    Als dann aber unsere Hotelbar voller Menschen in rotweißen Trikots war, wurde mir schnell klar, was los war, und der Entschluss war gefasst. Erst einmal wollten wir uns noch etwas stärken; wir hatten beim letzten Besuch ein hervorragendes Restaurant entdeckt, das praktischerweise in der gleichen Richtung lag wie das Stadion. Dort angekommen erlebten wir allerdings eine Enttäuschung; alle gastronomischen Betriebe in der Innenstadt waren geschlossen, Hotelrestaurants ließen nur eigene Gäste ein. Offenbar hatte man reichlich Respekt vor den Gästen. Also zurück ins Hilton, wo offenbar auch die polnische Nationalmannschaft residierte; jedenfalls wartete bei unserer Rückkehr ein Bus vor dem Eingang und die ganze Lobby war voller Sicherheitspersonal.


    Nach Kalb an getrüffeltem Kartoffelpüree und Dijon-Senfsauce (:D) musste ich dann meine nicht fußballaffinen Kolleginnen mit ihren Getränken alleine lassen, denn es wurde Zeit, sich auf den kurzen Weg zum Stadion zu machen. Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. Wo heute das Stadion steht, hatten ursprünglich italienische Soldaten im 2. Weltkrieg gekickt; später entstand dort das Stadion des FK Budocnost. Mehrmals wurden Umbauten vorgenommen, zuletzt nach der Unabhängigkeit Montenegros 2006, als man für die Nationalmannschaft des neuen Staates ein länderspieltaugliches Stadion benötigte. Neben Budocnost tragen daher auch andere montenegrinischen Mannschaften ihre internationalen Begegnungen hier aus, auch das Pokalfinale findet hier statt.


    Ohne weitläufige Außenanlagen steht das Stadion inmitten eines Wohn- und Einzelhandelsviertels. Auf meiner Suche nach Kassenhäuschen lief ich zu 3/4 ums Stadion herum und stellte fest, dass sich die Mundlöcher der größeren Tribünen direkt auf die Straße öffnen. Kein Umlauf oder ähnliches. Erinnerte mich von daher etwas an Stadien auf den britischen Inseln. Nachdem ich keine Ticketschalter gefunden hatte und es auch aufgrund einer Polizeisperre nicht mehr weiter ging, kaufte ich einem kleinen Jungen ohne viel Verhandeln das angebotene 10-Euro-Ticket für 15 Euro ab und betrat das gut, aber nicht vollständig gefüllte Stadion auf der Rückseite der Gegengerade. Neben dem Einlass saß eine alte Frau an einem Klapptisch und bot Beutel mit Erdnüssen und Sonnenblumenkernen feil. Ich war zwar nicht hungrig, hätte aber wahrscheinlich zugegriffen, wenn ich geahnt hätte, dass sich das Cateringangebot des Abends damit bereits erschöpft haben würde. Die Tribüne auf dieser Seite war etwas kleiner, aber auch auf den anderen Tribünen waren keinerlei Verkaufsstände zu sehen - und dass hinter den Tribünen nichts mehr war, hatte ich ja zuvor schon festgestellt.


    Also Fußball wie in ganz ganz alten Zeiten, ohne Bier, ohne Bratwurst - und auch ohne Internet. Montenegro hat zwar den Euro (einseitig eingeführt, ohne eigentliches Mitglied der Währungsunion zu sein), aber in der EU sind sie noch nicht - das Beitrittsverfahren läuft noch. Grund genug für meinen Mobilfunkanbieter, mir Roaming zu unverschämten Mondpreisen andrehen zu wollen. Der Daypass mit 10 MB Datenvolumen sollte 24,90 kosten. Ich bin jetzt noch stolz auf meine Selbstbeherrschung, auf die automatisierte SMS des Anbieters nicht umgehend mit "Fickt Euch ins Knie" geantwortet zu haben.


    Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Montenegro wie man es von einem Underdog erwartet - kämpferisch und zunächst auf Stabilität bedacht. Das klappte allerdings nicht immer; mehr als einmal hatte man Glück, dass die Polen den letzten Pass nicht an den Mann brachten. Die beste Chance dieser Phase hatten aber die Montenegriner, als Fabianski einen Kopfball aus kurzer Distanz bravourös abwehrte. Gegen Ende der 1. Halbzeit brachte dann Kassai das Publikum mit einigen (ich denke allerdings korrekten) Entscheidungen zu Ungunsten der Gastgeber gegen sich auf. Aus einer solchen Situation resultierte dann auch das 0:1; der gefoulte Lewandowski schlenzte den Ball sehr ansehnlich über die Mauer. Ganz unhaltbar sah der allerdings aus meiner Perspektive nicht aus.


    Damit war die Luft erstmal etwas raus; auch das bis dahin recht aktive Publikum wurde merklich leiser und die rund 1.000 Gästefans hatten leichtes Spiel. In der Anfangsphase der 2. Halbzeit verpassten die Polen mehrere Chancen zur Vorentscheidung; wenig später fiel dann aber der Ausgleich, der Heimmannschaft und -fans neues Leben einhauchte. Nun hätten die Gastgeber durchaus in Führung gehen können. Mit der Zeit übernahm Polen aber wieder die Kontrolle, bei den Montenegrinern ließen die Kraft und damit auch die Konzentration nach. Piszczek wurde auf rechts schön freigespielt und überlupfte den attackierenden Keeper. Ein paar Verzweiflungsangriffe der Gastgeber führten nicht mehr zu nennenswerten Torchancen. Polen führt die Qualigruppe weiter souverän an; Montenegro steht punktgleich mit Dänemark auf Rang 2.


    Mittlerweile war es ganz schön windig und ich ziemlich durchgefroren. Außerdem waren ja keine Kneipen geöffnet. Also ging es schnurstracks ins Hotel zurück, wo ich jetzt diesen Text aus der heißen Wanne schreibe. :)

  • Schneppes Berichte erst lesen, wenn man keinen Hunger mehr hat,Schneppes Bercihte erst lesen, wenn man keinen Hunger mehr hat.....

  • Kein langer Hoppingbericht, aber ich war gestern nach der Arbeit beim Halbfinale des Niederrheinpokals:
    Wuppertaler SV - Rot Weiß Essen 2:3 (0:0) 13.000 Zuschauer


    Das Nachbarschaftsderby versprach bei strahlender Abendsonne im altehrwürdigen Stadion am Zoo ein schönes "Oldschool-Spiel". Vorab gab es schon einige Graffitischmierereien der RWE-Fans in Wuppertal. Nachdem der Verein das übermalen ließ, tauchten eine Nacht später Uerdinger auf und zeigten designtechnisch ebenfalls, was sie drauf haben. :D
    Pünktlich zum Anpfiff waren aber alle RWE Wappen und Uerdingen Schriftzüge übermalt.
    Als dritter im Bunde war die Polizei aktiv. Reiterstaffel, mehrere Hundertschaften und Helikopter prägten die Zeit vor und teilweise auch während des Spiels aktiv mit. Ziemlicher Aufwand für 13.000 Zuschauer (geschätzt 4000 aus Essen), andererseits ist es bei beiden Vereinen einfach eine andere Klientel als im sterilen Erstligageschäft. Vom äußerlichen 80er-Jahre-Kernasi bis zum Anzug-VIP ist hier wirklich noch die gesamte Gesellschaft vertreten.


    Die erste Halbzeit war ein müder Viertligakick und braucht nicht detaillierter beschrieben werden. Pünktlich zur zweiten Hälfte wurde auf RWE-Seite einiges an Rauch und ein klein wenig rote leuchtende Farbe gezündet. Wird den Verein wieder ordentlich was kosten, da die Jungs die glühenden Pyros auch knapp aufs Spielfeld beförderten. Dann drehten auch endlich die Teams auf und wir bekamen noch fünf Tore, viel Thetralik, einen Platzverweis und gute Pöbelei zwischen den Fanszenen zu sehen. Irgendwann begann dann auch der Spruchbandbattle, der mit einer türkischsprachigen Tapete, der Fenerbahce-Ultras aus Wuppertal endete.


    Fazit: Schöner Dienstagabend für 9 Euro. Viertligafussball, wie er sein sollte (ohne Zweitvertretungen). Schönes Drumherum.


    Tipp: Wenn das Niederrheinpokalfinale Duisburg gegen Essen lauten sollte (Spielort offen), empfehle ich den hoppinginteressierten 96ern eine Reise ins Ruhrgebiet. Wird sicherlich lohnenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von Huan31 ()

  • Danke für den Bericht!
    Das Spiel hätte ich auch gerne gesehen, spätestens nach dem leidenschaftlichen Appell der Ultras Wuppertal, aber von hier konnte man da natürlich nicht mal kurz nach der Arbeit hin.
    Ich zitiere auszugsweise:

    Zitat

    Und jetzt müsste es allen dämmern, dass auch die Bastarde von der Hafenstrasse meinen mit ihrem Scheisshaufen hier aufzukreuzen und für eine rot-weisse Heimspielatmosphäre zu sorgen. Versteht ihr das? Diese Hurensöhne wollen hier einen auf Macker machen, allein deshalb, weil wir den Dreckshaufen in den letzten Spielen mit absoluter Dominanz auf den Rängen gefickt haben, vorallem als wir bei denen gespielt haben![...]Sagt euren Bitches, dass ihr nicht ans Handy gehen werdet, schminkt euch ab, überhaupt wegen irgendetwas ans Telefon zu gehen, der Typ der vor, hinter, rechts und links neben euch steht, verdient einen vorm Kopf, wenn er sein Maul nicht aufmacht, also treibt und tragt die Stimmung über das ganze Spiel.[...]Es gibt nichts Schlimmeres als sich von so nem Hurensohnhaufen bei einem Heimspiel ficken zu lassen.
    Wir regieren in dieser Stadt, in diesem Stadion und vorallem auch in dieser Liga. Wir sind die, die es zu schlagen gilt und diesen Status werden wir uns auch am 28.3 nicht nehmen lassen!
    Bääämmmm alles für Wuppertal!
    Tommy, yo!


    Nächsten Freitag wäre ich auch gerne zu RWE vs. Alemannia Aachen nach Essen gefahren, aber auch da macht mir die Arbeit einen Strich durch die Rechnung. Arbeit ist der Untergang der hoppenden Klasse!

  • 25.03.2017
    Portugal - Ungarn 3:0 (2:0)
    WM-Qualifikation, UEFA Gr. B, 5. Spieltag
    Estádio da Luz, Lissabon (Zuschauer: 57.817 (1.500))


    Zwei Jahre nach der Junggesellenabschiedsfahrt nach Lissabon, in deren Rahmen wir das Primeira-Liga-Spiel Setúbal - Belenenses besucht haben, begaben sich drei Kumpels der fünfköpfigen Reisegruppe von damals plus einem Neuling erneut für ein verlängertes Wochenende auf den Weg auf die iberische Halbinsel, dieses Mal in das etwa 30 km südlich von Lissabon auf der Halbinsel von Setúbal gelegene Küstenstädtchen Sesimbra.


    Wie schon vor zwei Jahren hat es terminlich auch dieses Mal nicht gepasst, sich ein Heimspiel von Benfica oder Sporting anzusehen, jedoch hatten wir Glück und der amtierende Europameister hatte ein Pflichtspiel in der WM-Qualifikation vor eigenem Publikum zu bestreiten, glücklicherweise im Estádio da Luz - wobei mir das Estádio Municipal de Braga ehrlich gesagt lieber gewesen wäre.


    Ohne jetzt mit dem Drumherum dieses Kurztripps langweilen zu wollen, muss gesagt werden, dass die Reise nicht mal ansatzweise an die von 2015 heran reicht. Die beiden Daheimgebliebenen haben in allen Belangen gefehlt und zudem hatten wir ziemliches Pech mit dem Wetter. Während eine Arbeitskollegin mir eine Woche vorher noch Strandfotos von sich bei 25°C geschickt hat, hatten wir mit Regen und Temperaturen von 10-12°C (tagsüber) zu kämpfen. Zudem war die Truppe alles andere als motiviert und motivierbar, so dass dann am Ende der Genuss von Alkohol im Vordergrund stand, meiner Vermutung nach um privaten Stress abzubauen. Auch wenn ich da durchaus Verständnis für habe und dem gepflegten Alkoholgenuss selbst nicht abgeneigt bin, fand ich schade, dass dies im (Kurz-)Urlaub passieren muss, denn ich sehe mir vor Ort in der Ferne gerne viel an und probiere gerne viel aus (vor allem im kulinarischen Sinne).


    Glücklicherweise gab es an dem Wochenende ein Fußballspiel, auf das dann doch alle Bock hatten. Etwa fünf Stunden vor Anpfiff suchten wir uns für unseren Mietwagen einen Parkplatz in einem Einkaufszentrum in unmittelbarer Stadionnähe. Mann muss sich das so vorstellen, als wenn die Ernst-August-Galerie in fünffacher Größe auf dem Schützenplatz stünde und man dort problemlos an einem Spieltag parken könnte. Zwei Leute gingen derweile los zu den Stadionkassen, um dort Tickets zu besorgen und kamen zurück mit vier Karten der Kategorie 1 für 100,- €. Auf meine suggestive Frage, ob sie den bescheuert seien, folgte nach kurzem Gelächter die Erklärung, dass die Karten insgesamt 100,- € gekostet haben. 25,- € für ein Kat.1-Ticket bei einem Pflichtländerspiel - in der Otto-Fleck-Schneise würde das vermutlich für Schenkelklopfer sorgen. Hierzu muss aber angemerkt werden, dass das Durchschnittseinkommen in Portugal nur gut die Hälfte des in Deutschland beträgt und die Kaufkraft damit nicht die gleiche ist.


    Nach Ticketkauf und Parkplatzsuche begaben wir uns in das erwähnte Einkaufszentrum, das Centro Colombo. Mein Flehen, sich doch bitte innerstädtisch einheimische Gastronomie zu suchen half nichts, es musste unbedingt Systemgastronomie sein - nie wieder Rodizio! Per Taxi ging es anschließend zum Hafen, um dort noch ein wenig flüssige Nahrung einzunehmen, bevor es wiederum mit einem Taxi zum Anpfiff zurück zum Stadion ging. Was erstmal dekadent klingt (Mietwagen am Stadion parken und dann mit dem Taxi wieder weg), wird vielleicht etwas verständlicher, wenn man weiß, dass Taxifahren in Lissabon generell sehr günstig ist, so haben diese beiden Fahrten zusammen 15,- € gekostet.


    Ich wäre gerne zeitiger vor Anpfiff am Estádio gewesen, da ich mir gerne vor Ort noch ein wenig das Stadiongelände anschaue, das Verhalten der Fangruppen (was bei einem Länderspiel zugegeben etwas schwierig ist...) und, wenn wie in diesem Fall vorhanden, das Vereinsmuseum. Zum Glück war ich bereits vor zwei Jahren im Museu Benfica, auch wenn man dort sicherlich durchaus ein zweites Mal hineingehen hätte können. Oben beschriebene Problematik und der Tatsache, dass der Sangria blanca den Mitreisenden offenbar gut geschmeckt hat, führte jedoch dazu, dass wir erst eine halbe Stunde vor Anpfiff wieder am Stadion eintrafen.


    Im Folgenden werde ich versuchen, das Erlebte möglichst bildlich und mit Vergleichen zum einheimischen Stadionbesuch zu beschreiben.


    Während ich den Anpfiff innerlich aufgrund der vorangeschrittenen Uhrzeit bereits abgeschminkt hatte, gelang der Einlass dann wider erwarten sehr schnell und unkompliziert. Wenn man sich das Stadion am Maschsee wie das Estádio da Luz vorstellt, dann ist die Geschäftsstelle das Museu Benfica (inkl. Media Markt...). Um das Stadion gab es einen ersten Kontrollring ähnlich unserer Einlasskontrolle, jedoch wurden lediglich schnelle optische (also ohne Drehkreuz) Ticketkontrollen durch das Ordnungspersonal vorgenommen. Vereinzelt standen Polizisten in normaler Dienstuniform herum, beobachteten das Geschehen allerdings gelassen, wobei es auch keinen Grund für ein anders geartetes Verhalten der Staatsmacht gegeben hätte. Außerhalb des Kontrollrings befanden sich fliegende Händler, größere Gruppen vor allem jugendlicher Fans und die Kassenhäuschen. Innerhalb des Rings befand sich nichts mehr, sowohl Catering als auch Merchandise gab es erst im Stadion. Das Gedränge war hier groß, denn die ersten lockeren Kontrollen dienten nur zur Feststellung, ob man überhaupt ein Ticket für dieses Spiel hatte (wobei ich mich frage, wie die Ordner das bei den Lichtverhältnissen und bei der Geschwindigkeit überhaupt erkannt haben wollen). Der Zutritt zum Stadion erfolgte über insgesamt gut 40 kleine Tore rund ums Stadion, die erstmal gesucht und gefunden werden mussten. Da der Anpfiff kurz bevor stand und nicht nur ausländische Wochenendtouristen, sondern offenbar auch die Portugiesen selbst erst kurz vorher zum Stadion kamen, war entsprechende Hektik angesagt, um einmal das Rund zum richtigen Tor zu umkreisen. Das ist ungefähr so, als wenn man bei uns im Südbereich das Stadiongelände betritt und dann schnell zum Aufgang zum Nord-Oberrang muss, um sich da nochmal kontrollieren zu lassen.


    Wir hatten Porta 1 auf unserem Ticket stehen, direkt hinter der Haupttribüne. Statt Personen- gab es wieder nur eine Ticketkontrolle, womit wir dann auch direkt im Stadion waren, wobei man sich eher im Foyer einer börsennotierten Firmenzentrale wähnte. Kein Wunder, wir waren ja auch im VIP-Bereich gelandet. Begrüßt wurden wir vom Adler Vitoria, dem Wappentier des SL Benfica, ehe es dann wahlweise per Aufzug oder Rolltreppe nach oben zum Business-Bereich ging. Hier befanden sich der Eingang zur Tribuna Presidencial, einem Merchandise-Stand mit Hostessen statt Verkäuderinnen ( :sabbern: ), einem "bescheidenen" Catering-Bereich sowie einem Modell des Vereinsgeländes.


    Von diesem Bereich abgehend gelangten wir zu einem weiteren Foyer (leider etwas unscharf), wieder nur durch Ticketkontrollen gesichert, welcher mit Teppich ausgelegt und Lederbänken bestuhlt war. Weiterhin befand sich hier ein Kiosk ähnlich wie bei uns (nur nobler), welchen ich jedoch nicht getestet habe, sowie ein Stand, wo man sich kostenlos ein Stadionmagazin samt offiziellen Line-ups der UEFA nehmen konnte und die saubersten Stadiontoiletten, die ich je gesehen habe. Granitböden, Marmor an den Wänden... Irre. Ähnlich wie in einer Loge war man von der Tribüne durch eine Glaswand getrennt. Die Tribüne war eher ein Balkon zwischen den oben liegenden Logen und dem Unterrang und bestand aus acht Reihen, natürlich mit gepolsterten Klappsitzen und Becherhaltern. Zur Erinnerung: Das alles für 25,- €. Personenkontrollen gab es - zumindest für diesen Bereich - überhaupt keine.

  • Vom Stadion selbst gibt es genug Bilder im löblichen Internetz, da erspare ich euch meine verwackelten Handybilder lieber. Schön anzusehen wenn es voll ist und mit geschwungener Dachformation, man ist nah am Geschehen, da die Tribünen viel weiter an den Rasen gehen als hierzulande, zudem mit einem Gästeblock direkt unterm Dach. Das Estádio da Luz, das offiziell Estádio do Sport Lisboa e Benfica heißt, wurde anlässlich der EM 2004 neben dem altehrwürdigen Estádio da Luz (mittlerweile abgerissen) gebaut und fasst gut 66.000 Zuschauer. Hier fand 2014 das Madrider Stadtderby im CL-Finale statt, welches Real mit 4:1 für sich entscheiden konnte. Eigentümer ist SL Benfica, das hier seine Heimspiele austrägt.


    Die Stimmung im Stadion war eine Mischung aus typischer Länderspielatmosphäre und der bei uns häufig erwähnten südländischen Begeisterung. Es wurden zum Einlauf kleine Fähnchen geschwenkt, die auf der einen Seite die Flagge Portugals und auf der anderen Seite das Logo eines Sponsors trugen. Geordneten Support gab es nicht. Jedoch: Wenn es mal lauter wurde, dann richtig. Etwa ein halbes Dutzend Schlachtrufe gab es, die dann aber von wirklich jedem mitgerufen wurden, egal ob von Opa oder Enkel, ob Mutter oder Sohn. Hat mich ehrlich gesagt ein wenig beeindruckt. Es gab eine etwa 100 Mann starke Gruppe portugiesischer Supporter auf der Gegengerade, die unermüdlich sangen und ein gut gefüllter Gästeblock, der über das ganze Spiel ordentlich Alarm machte.


    Hier empfing der amtierende Europameister das Team, das vor gerade einmal neun Monaten den Portugiesen in Lyon ein 3:3 nach dreimaliger Führung abtrotzte und bei einem Sieg das frühe Ausscheiden in der Gruppenphase für Portugal besiegelt hätte. Dzsudzsák und Ronaldo trafen damals beide doppelt und standen sich auch an diesem Wochenende wieder gegenüber. Vor dem Spiel gestaltete sich die Ausgangslage beider Teams in der Gruppe B so, dass Portugal mit einem Sieg sich mit fünf Punkten vom dritten Ungarn absetzen konnte, während sie bei einer Niederlage auf selbigem Rang 3 abrutschen hätte können und so vorerst nicht für die WM im kommenden Jahr qualifiziert wären.


    Nach dem üblichen Vorgeplänkel inklusive der Nationalhymnen, die von beiden Lagern ohne auch nur einen Pfiff der Gegenseite inbrünstig mitgesungen wurden, pfiff der Pole Marciniak das Spiel an. Von Beginn an machten die Portugiesen klar, wer der Herr im Haus ist. Vor allem Cristiano Ronaldo kam immer wieder zum Abschluss, wenn auch erstmal ohne Torerfolg. Von Ungarn kam in der ersten Hälfte praktisch nichts, lediglich die Abwehr hielt gut gegen.


    Portugal spielte in der ersten Hälfte auf "unserer" Seite, denn wir saßen links neben der Mittellinie. So kamen wir in den Genuss, dass Ronaldo, Quaresma und Silva direkt vor uns wirbelten. Ich stehe beim Fußball mehr auf Technik als auf Taktik. Am besten sieht ein Spiel aus wie bei FIFA 17 auf geringster Schwierigkeitsstufe mit sämtlichen Hilfseinstellungen: Hohe Pässe, die elegant runter gepflückt werden, Bälle, die direkt am Fuß kleben, Dribblings zum schwindelig werden. Was gerade Ronaldo mit dem Ball anzustellen wusste, war schon ziemlich geil anzusehen und ich beginne zu verstehen, wieso Leute Mondpreise für Spiele von Teams wie Real oder Barca bezahlen.


    Auf den Rängen hatten die Ungarn die Oberhand und nur zu gern hätte ich erlebt, wie ihre Elf auf dem Rasen ein Tor schießt, um den anschließenden Jubel im Gästeblock zu sehen. Auf portugiesischer Seite kam die Länderspielmentalität durch und so wurde bereits nach 14 Minuten zum ersten Mal die La Ola angestimmt. Man muss ihnen aber zugute halten, dass der Fokus dabei immer auf dem Spiel lag und jede Aktion entsprechend akkustisch begleitet wurde.


    Wann immer es einen Torabschluss gab, war Ronaldo daran beteiligt, entweder als Schütze oder Vorlagengeber. In der 32. Minute war es jedoch der Dortmunder Guerreiro, der über links in den Strafraum einzog und flach auf den über rechts kommenden Silva passte, der dann nur noch flach einzuschieben brauchte.


    Vier Minuten später war Silva der Vorlagengeber, als er einen langen Ball aus dem Mittelfeld an der Strafraumkante volley mit der Hacke nach hinten ablegte, von wo aus Ronaldo (wer sonst) mit links flach einnetzte. Die Vorlage war schöner anzusehen als das eigentliche Tor, Gulácsi im Tor der Ungarn, der seit 2015 für einen Brauseverein spielt, hatte keine Chance. Für Ronaldo war es das 70. Tor im Dress der Portugiesen.


    2:0 der Halbzeitstand, ich begab mich auf das Ledersofa im Foyer und beobachtete das Treiben. Anders als man annehmen könnte, waren das Publikum hier sehr familiär, viele (Groß-)Eltern besuchten das Spiel mit ihren Kindern. Nachdem ich nebenbei das Stadionmagazin durchgeblättert habe, sprach mich jemand an, ob ich ein Scout sei. Nach Verneinung und meiner Frage nach dem Warum antwortete er mir, weil ich das Heft so gekonnt in meiner recht großen Jackeninnentasche verschwinden ließ. Was hätte aus mir werden können, wenn ich die Wirkung und die Macht großer Innentaschen nur schon vorher entdeckt hätte?!


    Weiter ging's. Wie so häufig nach Wiederanpfiff verflachte das Spiel auf dem Rasen und auf den Rängen. Portugal machte nicht mehr, als es musste, Ungarn mit Adám Szalai als einzige Spitze fiel insgesamt nicht viel ein. Im Gästeblock ging es ab der 50. Minute langsam los, während die Portugiesen die mittlerweile vierte La Ola anstimmten.


    Das Stadion war insgesamt gut gefüllt, knapp 58.000 Zuschauer fanden sich ein, lediglich auf der Gegengerade insbesondere im Oberrang blieben einige Plätze leer, erstaunlicherweise auch die Logen direkt darunter.


    Der oben erwähnte Doppeltorschütze aus dem letzten Aufeinandertreffen, Dszudszák, macht lediglich mit einer gelben Karte nach gut einer Stunde auf sich aufmerksam, vorne schaffte Szalai es, dem portugiesischen Publikum zweimal ein "Hui" zu entlocken, das damit vermeintlich lächerliche Versuche des Torabsschlusses des gegnerischen Teams quittierte. Kurz darauf wurde Quaresma vom eingewechselten Lovrencsics an der linken Strafraumecke gelegt, woraufhin es gut hörbaren Jubel des Publikums gab. Während ich mich noch fragte, was es an solch einem Freistoß zu bejubeln gibt, sah ich, wer zum sich den Ball 25 Meter vorm Tor zurechtlegte: Ronaldo. Ein Schuss, ein Strahl, Tor, 3:0. Als hätte es das Publikum bereits beim Foul geahnt. Nebenbei bemerkt das 71. Länderspieltor für Ronaldo und damit die Bestmarke von Miroslav Klose eingestellt.


    Das war es dann auch, Portugal wollte nicht mehr, Ungarn konnte nicht mehr. Ein verdientes 3:0, was aufgrund der vielen Torchancen in der ersten halben Stunde auch höher hätte ausfallen können. Für Ungarn blieb es bei vier Huis, während Portugal gut ein Dutzend Male den Abschluss suchte und dabei jedesmal deutlich gefährlicher war. Das Spiel selbst war sehr fair und geprägt von nur wenig Kampf. Leider blieb die Spannung dadurch auf der Strecke, was sich auf dem Platz wie auf den Rängen zeigte, auch wenn die Ungarn bis zum Schluss tapfer ihr Team unterstützten.


    Nach Abpfiff wurden an den Treppen Rolltreppen ein Magazin zum Portugal Football Festival im 11-Freunde-Format verteilt, während man von den Hostessen freundlich verabschiedet wurde. Der Weg zum Parkplatz war voll, auf den Straßen Richtung Hotel anschließend war es umso leerer. Auffällig ein Auto aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dessen Fahrer versuchte, sich auf Lissabons Straßen zurecht zu finden. Nach solch einer langen Anreise verständlich.


    Fazit: Ganz nette Urlaubsunterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Das Spiel ohne Spannung eher flach, aber mit teilweise großartigen spielerischen Einzelleistungen. Ein Stadionerlebnis mal etwas abgehobener, kann man mal machen. Mein Team möchte ich so nicht unterstützen müssen, aber als neutraler Zuschauer und für so schmale Münze durchaus mal machbar. Ich hätte lieber ein Heimspiel von Benfica mit entsprechender Atmosphäre gesehen statt der Länderspielkulisse, aber die Ungarn haben das Ganz noch gerettet. Zum Catering kann ich leider gar nichts sagen, außer dass es im Stadion nur alkoholfreies Bier gegeben haben soll. Ansonsten habe ich Kinder mit Popkorntüten gesehen. Insgesamt hat es aber Spaß gemacht, wenn auch ich mir zukünftig andere Reisegruppen werde suchen müssen, um mal ein Fußballspiel mit allem Drum und Dran nach meinem Gusto sehen zu können.