Fest- und Feiertagsessen

  • hatte einmal das 'vergnügen', den heiligen abend in polen zu verbringen...
    nein, dann lieber bockwurst und kartoffelsalat...ganz ehrlich.
    da ich doch eher ein "starker fleischesser" bin, fällt mir der blick auf vegetarisches beonders schwer...dachte schon an "eier in senfsauce", aber das ist für mich alles andere, als eine festtagsmahlzeit..

  • Was sind denn diese 12 polnischen Speisen ?
    Kenne mich da nicht aus.


    Heiligabend isst man ja eigentlich immer was einfaches.
    Wie wäre es mit :
    gebackener Camenbert
    Käsefondue
    oder einfach nur ein Salatbuffet ?


    Oder doch lieber nur Hirsebrei ;)

  • Ob es umbedingt 12 sein müssen, ist bei jedem anders, aber es ist wie gesagt fleischlos, finde es auch nicht besonders toll, doch den einen Tag überlebt man es schon ohne Fleisch.
    Es gibt "Pierogi", so ne Art Maultaschen, oder wie man das bei euch nennt, mit Kohl/Pilzfüllung.
    Bigos natürlich
    Fisch in verschiedensten Variationen
    und und und, je nachdem man Lust und Zeit zum kochen hat. Fleisch gibbet dann erst am 1ten und 2ten Weihnachtsfeiertag.

  • naja, in einen echten bigos gehört ne gute wurst. damit ist das thema auch schon durch.
    aber wie gesagt: es gibt pieroggen, fisch mit mohrrübe und so etwas...regional bestimmt unterschiedlich. jedoch müssen es ZWINGEND 12 gerichte sein!
    das problem ist: für mich ist ein festessen schlichtweg fleischhaltig!!!
    und wenn die frau meeresfrüchte verabscheut (hummer, krabben etc.) wird es wirklich schwierig, auf nen gemeinsamen nenner zu kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hylla ()

  • Also rein vegetarisch hätte ich noch :


    Nudeln , Tomatensoße und gebackener Schafskäse
    Semmelknödel mit Pilzragout
    Nudeln mit Sahnesoße und Käse überbacken ( kannst bei Dir ja Kochschinken unterlegen fällt unter dem Käse nicht so auf ;) )
    oder
    ein Raclett mit Tomaten,Paprika,Pilzen, Auberginen und anderem Gemüse .

  • gibt es zur weihnachtszeit irgendwo steinpilze oder was vergleichbares?
    frisch natürlich, dieser tiefkühlkram ist bäh...
    dann ist der deal gemacht...

  • Ja, auf Raclette war ich dann gestern abend auch noch gekommen, da könnte ja sogar einer Fleisch essen und der andere nicht und es wäre dennoch ein gemeinsames Gericht. Steinpilze dürfte es höchstens in der Markthalle geben. Eventuell lassen sich Trüffel auftreiben, sollte das nicht das Budget übersteigen. Als sehr schmackhaft und rein vegetarisch habe ich folgendes Gericht empfunden:


    Schwammerlgulyas mit Grießnockerln


    Da kann man bei den Pilzen auch herrlich variieren und da tut es dann notfalls sogar ne Prise getrockneter Steinpilze.

    3 Mal editiert, zuletzt von sasa ()

  • Nur 'mal so eine Frage als Katholik - warum ist es katholisch an Heilig Abend fleischlos zu essen (seit ich denken kann gibt es bei uns und Verwandtschaft an Heilig Abend schlesische Weißwurst mit "Heiligabendsoße" ...)?
    Ist das ein Brauch des polnischen Flügels?


    Für mich klingt es immer ein wenig paradox, wenn sich jemand aus "Gründen der Besinnlichkeit und Zurückhaltung" auf so einfache Speisen wie Lachs, Kaviar oder Scampi beschränkt...


    Dann doch einen richtigen Festtagsbraten:
    [Blockierte Grafik: http://www.spiegel.de/img/0,1020,552345,00.jpg]

    2 Mal editiert, zuletzt von WILL(y) ()

  • Heiligabend wurde früher als Fastentag gefeiert.
    Die Fastenzeit endete dann mit dem Ende der Christmette.



    Dazu :
    Die christliche Tradition sieht genau genommen zwei Fastenzeiten vor, da die Adventszeit auch als Fastenzeit gesehen werden kann. Der christliche Brauch der Fastenzeit lässt sich bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Mittelalter dauerte die Fastenzeit vor Weihnachten 40 Tage und begann nach dem 11. November, dem Martinstag. Der Brauch, davor noch eine Martinsgans zu essen, stammt aus jener Zeit.
    Quelle

  • Zitat

    Original von WILL(y)
    Heilig Abend schlesische Weißwurst mit "Heiligabendsoße" ...)?


    :sabbern: ist das bei euch so ne helle? esse dann eh fast nur noch kartoffeln mit sosse. stehe nicht so auf die weisswürste. esse immer nur eine alibi-mässig damit oma und opa nicht denken mir liegt nix an ihrer heimat. allerdings gibt es dazu auch so ne geräucherte wurst die ein echter kracher ist.


    hat sich das essen eigentlich eingebürgert oder haben alle von den weisswurstessern schlesische wurzeln.

  • bei mir sind's die wurzeln. esse die aber auch ganz gerne.

  • Bei uns gibt es die mittags nebenher statt abends und da sind über die Jahre zu den bayrischen auch schlesische gekommen. Ganz ohne entsprechende Wurzeln.

  • Zitat

    Original von WILL(y)
    Ist das ein Brauch des polnischen Flügels?


    Ich denke schon.


    Habe vollstes Verständnis für Hylla, habe das selbst schon 2-3x mal miterlebt, auch dieses Jahr wird es wieder soweit sein.


    Für mich völlig unverständlich, wie sich alle das ganze Jahr (!!!!!!) auf diesen "Würg" wie "ryby po grecku", diese Mohnpampe und dergleichen freuen.


    Da möchte man nicht nur die Oblaten brechen. Naja, ab dem 25. wird's dann endlich schmackhaft, da wird dann auch endlich Fleisch serviert.

    Einmal editiert, zuletzt von Mazurek ()

  • Zitat

    Original von obk die Zweite
    "ryby po grecku"
    nennt man das auf deutsch "mohnklösse"?
    gibts bei euch auch das extra-gedeck?


    nee nee, "ryby po grecku" (Fisch) und "diese Mohnpampe" sind zwei verschiedene Sachen.


    Und natürlich gibt's auch das Extragedeck für den einsamen Wanderer, den eh niemand hereinlassen würde.

  • Ich finde das sehr interessant hier.
    Könnte mir vielleicht mal jemand erklären wie es zu diesen 12 Gerichten kommt und diesem extra Gedeck.
    Ich bin ja auch katholisch erzogen worden aber hier bei uns kenne ich nur das an Heilig Abend was einfaches gegessen wird.
    ( nicht mal Fleischlos von wegen fasten )


    Und könnte mir mal jemand die 12 Gerichte aufzählen ( aber bitte mit Deutscher Übersetzung )
    Würde mich mal interessieren.

  • 12 gerichte = 12 apostel / monate im jahr


    soweit ich weiß, sind die gerichte regional unterschiedlich, jedoch polnisch und doch irgendwie gleich. also pierogenn, der von mazurek angesprochene fisch mit mohrrübe usw.


    es wird an der tafel ein set zusätzlich eingedeckt, falls jesus an der tür klopft und um einlass bittet.


    (alles stark verkürzt dargestellt)


    mehr gibt's zb. hier


    rezepte gibt's hier


    (und ist gleichzeitig ein beweis dafür, weshalb ich nach alternativen suche...)

    5 Mal editiert, zuletzt von Hylla ()

  • Diese "Mohnmampe" ist ein manchmal extrem trockener Mohnkuchen, der in Form eines Brotes gebacken wird, jedenfalls bei uns.
    Die Rote Beete Suppe gibt es quasi als Getränk dazu.

    Einmal editiert, zuletzt von IlStajner96 ()