Der alltägliche Wahnsinn

  • Ja, leider wahr. Immerhin ist man in Chile in diesem Punkt wirklich streng, weshalb es bei den letzten größeren Beben relativ wenige Tote und Schwerverletzte gab.

  • Dafür brennts da zur Zeit ziemlich gut...

    Ja, das ist eine Folge der Korruption und des Kapitalismus in der Forstwirtschaft. Meine Region ist ja besonders betroffen, weshalb ich gerade in Santiago festhänge. Die Autobahnen sind gesperrt und Concepcion erstickt im Rauch. Die Wälder rund um Concepcion sind überwiegend Fichten- und Eukalyptusmonokulturen. Die Naturwälder wurden längst für das wirtschaftlichen Wachstum abgeholzt. Man nennt die Anbaugebiete deshalb auch grüne Wüsten. Diese Bäume saugen das Grundwasser auf und verbrennen sehr schnell. Fast jeden Sommer wiederholt sich das Drama, aber es wird wenig dagegen getan.

    Unsere Wohnung ist zum Glück nicht in der Gefahrenzone, aber Bekannte bangen um ihre Häuser. Das Wetter kommt leider nicht entgegen. Es ist heiß und windig.

  • Hier ist das ja nicht besser. Fichten und Kiefer Plantagen überall. Langsam sehr langsam kommt man dahinter, das das ganze nicht so gut ist... aber die Gier ist vielfach noch Gross.

    Nordamerika hat da ein ähnliches Problem, weniger die Gier, eher die schnelligkeit mit der Feuer in der Vergangenheit ausgemacht wurden. Heute weiss man, nicht jedes Feuer ist schlecht. Wenn man Bilder vergleicht aus den 30er Jahren und Heute sieht man, das früher die "Wälder" wesentlich lichter waren und aus vielen einzeln stehenden Bäumen bestanden. Heute steht Baum an Baum und ruck zuck ist das Feuer in der Krone. Deswegen auch die verheerenden Brände in Kalifonien etc.

  • Dass man von Russland im Gegensatz zur Ukraine noch nichts von Hilfe gehört hat, ist mir gestern auch schon aufgefallen. Wo sich die beiden Despoten doch so gut verstehen. Vielleicht merkt der Schnauz in Istanbul endlich, auf wen er sich verlassen kann. Eher nicht.


    Naja, war dann ne schnelle "Recherche". Hätte mich unter Despotenhomies auch sehr gewundert, wenn dem nicht so wäre.


    Erdbeben: Putin will Hilfe nach Syrien und Türkei schicken
    Unter anderem die USA und viele EU-Staaten wollen der Türkei und Syrien nach dem Erdbeben helfen. Auch Putin kündigt Unterstützung an.
    www.zdf.de

  • Heute morgen wurde auf NDR Info aber durchaus betont, dass Russland noch keinerlei Hilfe angeboten hatte.

    Hat sich anscheinend über den Tag gewandelt.

  • Schön, wenn er das schonmal angekündigt hat. Jetzt muss er es nur noch machen. Toll wäre auch, wenn jetzt für eine längere Zeit mal die Waffen schweigen könnten. Dann können sich alle auf die Hilfe im Katastrophengebiet fokussieren.

  • Hier ist das ja nicht besser. Fichten und Kiefer Plantagen überall. Langsam sehr langsam kommt man dahinter, das das ganze nicht so gut ist... aber die Gier ist vielfach noch Gross.

    Bitte erstmal über die Historie des deutschen Waldes und Waldbauprogramme der Länder informieren, danach dann vielleicht etwas leiser pöbeln.

  • Heidefoerster, dann frag ich dich mal direkt: Ist Kiefernmonokultur gut oder nicht schlecht, und wenn, warum?


    Auf "die Historie der deutschen Waldbauprogramme der Länder" zu verwiesen finde ich schwierig.


    Du bist unser Mann an der Front, also erklär das doch mal bitte eben.

  • Wer war es denn, der die Norddeutschen Lande hat aufforsten lassen und zwar mit schnell wachsende Holzarten um Profit damit zu machen?

    Der Forstbeamte aus Dingsda oder war es wer anderes....

    Wieso überhaupt war der Wald weg? Salz und somit die Gier damit Geld zu machen?

    Aufgefallen ist es ihm ja erst auf einer Kutschfahrt zu seinem Tron in Engeland.

    Deutsche Forstgeschichte ... oha, was hat Forst mit Wald zu tun?

  • Natürlich spielt im Wald die Historie eine riesige Rolle. Wie der Wald heute aussieht, wurde zum Teil vor 100 Jahren entschieden (solange muss ein Baum wachsen). Den Vorwurf der Gier hat Alte_Liebe daher vermutlich an die Förster und Waldbesitzer von vor 100 Jahren gerichtet.

    Heute wird man mit Fördermitteln für ökologischen Waldumbau zugeschissen, die Maßnahmen sind dennoch häufig ökonomisch nicht rentabel. Ökologisch kann ich das nicht bewerten, da ich nicht weiß wie die Pflanzen in weiteren 100 Jahren aussehen.

    Fest steht, dass kurzfristige ideologisch geprägte Politik beim Waldbau nicht hilfreich ist.

    Edit:

    ich war zu langsam.

    Das mit dem Brennholz für die Saline ist übrigens ein Märchen.

  • Natürlich war mit Gier der Waldbesitzer früherer Zeiten gemeint. Dazu gehören die Adligen genauso wie die Klerikalen Waldbesitzer.

    Was ich aber heute nicht verstehe, ich holze eine Fläche ab, hole die Holzmasse mit schweren Maschinen aus dem Forst und pflanze dann wieder Douglasie oder andere nicht in Europa heimische Nadelbäume? Die kommen in ihren Heimatländern so gut mit dem Klima klar... ja klar, deswegen sind die dort heimisch. So wie hier Esche, Buche, Eiche etc.

  • Den Hinweis, mich mit den Waldbauprogrammen der Länder zu informieren um danach vielleicht etwas leiser pöbeln:

    Zitat von ml_forstbaum_LOEWE__aktualisiert_Nds.Weg_Stand_28.08.2020.pdf

    Heute ermöglichen eine dauerhafte angelegte Erschließung und die neuen

    Holzernte- und Holzbringungstechnologien einen boden- und bestandesschonenden, möglichst

    arbeitssicheren Maschineneinsatz. Die Automatisierung und Digitalisierung der Ablaufprozesse

    ermöglicht zudem einen modernen, effektiven und sicheren Transport des Holzes von der

    Waldstraße in die weiterverarbeitenden Werke.

    Auch hier geht es nur um die wirtschaftliche Nutzung des "Waldes".

    Effektiv ist hier das vorherrschende Argument. Die Funktion des "Waldes" für die Natur, die Umwelt usw. kommt zwar kurz vor, beherrschend ist aber die Nutzung für Holz zum herstellen von Spanplatten und anderen Baumaterialien, also Geld machen.

    Etwas weiter vorne werden die zukünftigen Bäume unseres "Waldes" dann genannt:

    "Douglasie, Küstentanne, Japanlärche und Roteiche".


  • Vorhin fuhr zwei Autos vor mir ein Lieferwagen mit Schwingtüren, von denen eine ständig während der Fahrt auf ging und nach rechts ausholte.


    Leider war die Schrulle in ihrem Mini Cooper zwischen uns scheinbar nicht willens, den Fahrer zu informieren.


    Mangels Ampelphasen und Platz zum Überholen, konnte ich lediglich lautstark hupen, was Madame irgendwann mit einer abfälligen Handbewegung quittierte.


    Dann trennten sich unsere Wege. Ich hoffe, die Tür hat weder Radfahrer vom Rad gefeudelt, noch parkende Autos zerkratzt, bevor es mal jemand dem Fahrer verbal gesagt hat.