Der alltägliche Wahnsinn

  • Und in meinem Bekanntenkreis sind es eher die Vertreter meiner Generation (30+-), die z.B. überall hinfliegen, während die Älteren zum Urlaub in den Schwarzwald fahren.

    Ich denke, der Vergleich hinkt. Denn ich denke, die Älteren fahren heute nicht aus Idealismus in den Schwarzwald, sondern weil Flugreisen für sie zu anstrengend geworden sind. Als Referenz nehme ich da meine Eltern: Die sind, als sie so zwischen 50 und 70 waren, mindestens jährlich per Flieger verreist. Jetzt sind sie um die 80 und machen quasi gar keinen Urlaub mehr. Zu aufregend, zu anstrengend. Aber wegen des Klimas verzichten die beiden da bestimmt nicht drauf.


    Abgesehen davon glaube ich, dass sie (und viele andere ihrer Generation) sich deutlich klimafreundlicher verhalten, als ich das könnte: Kaum Konsum, kein Internet, geheizt wird wenig, Stromverbrauch ist lächerlich, die kleinstmögliche Mülltonne ist bestenfalls zur Hälfte gefüllt, verdorbene Lebensmittel gibt es quasi nie. Und und und.

  • Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass es niemandem hilft, auf irgendeine Gruppe den Finger zu zeigen.

    Denn zum einen zeigen da immer vier Finger zurück (ja ich habe in der Kirche aufgepasst) und zum anderen ist es dem Meeresspiegel am Ende scheißegal, ob er gestiegen ist, weil die Boomer zu oft in der Karibik unterwegs waren oder die Millenniels zuviel Musik gestreamt haben.

    Hach, so ein Churchill, der mit einer Bloodtoiltearsandsweat-Rede die Menschheit aufrüttelt und dann ziehen alle an einem Strang. (Gerne auch eine Churchiline..)

  • Man wird die Klimakatastrophe (ich plädiere dafür es in Zukunft auch nicht mehr verharmlosend Klimakrise oder Klimawandel zu nennen) aber auch nicht lösen können ohne mit dem Finger irgendwohin zu zeigen. Irgendjemand wird sich immer angepisst füllen.


    Sogar wenn ein Vorschlag kommt der wirklich alle gleichermaßen betrifft und keine Gruppe übermäßig hart trifft: Ernährung ... Fleischverbot in allen Kantinen z.B.. Wenn jeder Bundesbürger einmal die Woche auf Fleisch verzichtet wäre das die Ersparnis von 75 Milliarden PKW-Kilometern pro Jahr. (link zu wwf.de). Aber erinnert sich noch jemand alleine an den Shitstorm beim "wedgie day" Vorschlag der Grünen wo es um einen popeligen Tag ging?


    Hier sei auch auf den wunderbaren Hagen Rether verwiesen zum Thema Ernährung und (von 2015, aber er hat das schon vorher im Programm gehabt), der das sogar noch drastischer Formuliert und genau einen Nerv trifft:


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    Ich würde mir auch eine Churchiline wünschen. Ich fürchte aber ohne Regulierung der asozialen Medien wird das nichts. Meinungsfreiheit heißt, dass wir unsere Meinung frei äußern dürfen, aber nicht, dass jeder Asi eine weltweite Bühne für seine hirnlose Meinung bekommen muss (Frei nach Sacha Baron Cohen - Never is Now ... Link zu Youtube, auch sehr empfehlenswert).

  • Und in meinem Bekanntenkreis sind es eher die Vertreter meiner Generation (30+-), die z.B. überall hinfliegen, während die Älteren zum Urlaub in den Schwarzwald fahren.

    Ich denke, der Vergleich hinkt. Denn ich denke, die Älteren fahren heute nicht aus Idealismus in den Schwarzwald, sondern weil Flugreisen für sie zu anstrengend geworden sind. Als Referenz nehme ich da meine Eltern: Die sind, als sie so zwischen 50 und 70 waren, mindestens jährlich per Flieger verreist. Jetzt sind sie um die 80 und machen quasi gar keinen Urlaub mehr. Zu aufregend, zu anstrengend. Aber wegen des Klimas verzichten die beiden da bestimmt nicht drauf.


    Abgesehen davon glaube ich, dass sie (und viele andere ihrer Generation) sich deutlich klimafreundlicher verhalten, als ich das könnte: Kaum Konsum, kein Internet, geheizt wird wenig, Stromverbrauch ist lächerlich, die kleinstmögliche Mülltonne ist bestenfalls zur Hälfte gefüllt, verdorbene Lebensmittel gibt es quasi nie. Und und und.


    Die Älteren die ich meine sind gerade im Bereich zwischen 50 und 70. Meine Eltern z.B. fliegen nicht, weil sie es nicht brauchen. Gut, ist auch nicht wegen des Klimas, hilft aber trotzdem. Denen gefällt es im Schwarzwald, auf Norderney oder in Garmisch-Partenkirchen. Fliegen wäre für beide noch möglich und wäre nicht zu anstrengend.

    Das sich meine über 90 Jahre alte Oma klimafreundlicher als so ziemlich jeder verhält ist auch klar. Die wäre für alles andere körperlich gar nicht mehr in der Lage.


    Das was Reh von Nah gesagt hat, finde ich richtig. Nicht mit dem Finger auf andere Zeigen. Wie gesagt, wir sitzen alle im selben Boot.

  • Zumindest hat der WDR es geschafft, sich nicht nur so richtig zu blamieren, sondern sich auch perspektivisch fragwürdig zu verhalten, Stichwort Selbstzensur:

    1. Das Video war überflüssig, inhaltlich eher unüberlegt und auch als Satire eher schlecht.

    2. Die Aufregung darüber war wiederum auch völlig masslos und hysterisch.

    3. Das mE eigentliche Problem aber ist der Rückzieher gewesen. Wenn es Satire ist, ist es erlaubt, gut oder schlecht, egal. Satire darf polarisieren, wenn Buhrow sich jetzt dahin vernehmen lässt, er sehe das Video im Nachhinein als etwas tendenziell Spaltendes, was man nicht wolle, dann wäre das besser vorher mal bewertet worden. So ist es jetzt so, dass es nur genug öffentliche Aufgeregtheit plus die Intervention eines Ministerpräsidenten braucht, um als öffentlich-rechtlicher Sender einzuknicken.

    Dann kann zB die heute-show demnächst auch die Hälfte ihrer Beiträge im Nachgang selbst zensieren? :???:

    Nicht gut gelaufen, WDR, völlig versemmelt.

  • Zitat

    Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung an die Landesregierung Sachsen-Anhalt von Sarah Sauermann, fraktionslos (ehemals AfD)


    Seitan-und Tofu-Anbaugebiete in Sachsen-Anhalt


    Wo befinden sich o.g. Anbaugebiete in Sachsen-Anhalt und wie viel wird pro Jahr produziert? Bitte angeben auch seit Jahren.

    ja, ernsthaft. Am 11.12.19, KA 7/3369

    :wut::kopf::???:


    :kichern:

  • Aus A*D Sicht nachvollziehbar, Tofu und Seitan nehmen unserem Schweinefleisch die Arbeitsplätze weg, unerwünschte Ausländer also. Wahrscheinlich werden sie auch noch vom Staat gefördert. Also: Passt voll ins Muster, oder?

  • Wenn die Italiener einer Regierung bekommen sollten, die die Rettung Schiffbrüchiger nicht unter Strafe stellt, fragt die afd auch wo hier Ravioli angebaut werden.

  • Am Bahnhof Südkreuz schrie ein Typ die ganze Zeit “Hell's Angels“, zwei Sicherheitstypen in der Nähe die vermutlich Verstärkung gerufen haben.

  • Traurigste Begleiterscheinung der Thomas Cook-Insolvenz.


    In Gambia stieg die Kinderprostitution seitdem massiv an.

    Selbst zweijährige werden den Touristen und Touristinnen (ja, es wird extra hervorgehoben, dass auch Frauen missbrauchen) zur Verfügung gestellt.

    Etwas Zeit mit einem Kind allein kostet derzeit 2 GBP.


    Vielen ist der Broterwerb abhanden gekommen, da die Touristenzahlen stark einbrachen.

    Einige geben ihre Kinder her, obwohl sie wissen wofür, der Hunger ist zu groß.

    Aber einige sind immer noch so weißengläubig und unterwürfig, dass sie ernsthaft denken, die wollen Gutes für das Kind.

    Selbst die Polizei traut sich oft nicht, einzugreifen, weil es Weiße sind.


    Gelegentlich kam es in der Vergangenheit vor, dass so ein Kind so einem Menschen erst auf dem Weg nach Europa weggenommen wurde (so es denn überhaupt jemand sensibilisiertem auffällt).


    Ansonsten wandelt die gambische Regierung auf alten Pfaden.


    Am Wochenende gab es eine Demonstration gegen 5 Jahre Barrow.

    Einige Tage vorher gab es eine Demo der Befürworter der 5 Jahre, die dagegen wurde erst verboten, dann aber doch erlaubt. Es eskalierte, Verletzte und 3 Tote, Hetzjagden bis zum Lynchversuch, viele Arrestierte, ein Journalist mit Radiosender, der berichten wollte, wurde verhaftet und sein Sender und Equipment beschlagnahmt. Jetzt ist die Bewegung "3 Jahre" verboten worden.


    Das alles, weil die Koalition vor der Wahl gesagt hat, dass der Kandidat 3 Jahre machen soll, ein Übergang zur Stabilisierung der Demokratie, dann sollten Neuwahlen sein.


    Nun hält man die Verfassung von 1997 hoch, in der 5 Jahre stehen (auch wenn in 2017 durchaus an der Verfassung Änderungen vorgenommen wurden) und da Barrow die Macht zu schmecken scheint (er wollte eigentlich seine "ruhenden" Geschäfte nach 3 Jahren wieder aufnehmen, aber vermutlich laufen die besser als gedacht oder so) wird das jetzt nichts.


    Seiner Herkunftsregion geht es gut, da sind viele Investitionen getätigt worden in den letzten 3 Jahren. Seiner Familie geht es auch gut.


    Ein weiteres Thema ist Jammeh, der fordert (und mit ihm seine alten Anhänger), dass man ihn unbehelligt nach Gambia einreisen lässt. Er will nach hause und auch das gibt jede Menge Unruhe.

    Und entsprechend viel Gewaltpotential.


    Ach ja, die vielen Chinesen, die im Land investieren, zerstören gerad Gambias Natur, das Meer, die Strände, die Flüsse.

    Naja, wenn die Touristen am Strand die Kinder f...., können sie die gleich mit den toten Fischen bezahlen, die da so am Strand rumliegen :ichmussweg:

  • Vorgestern seit längerem mal wieder beruflich hinter dem Hbf unterwegs gewesen. Eigentlich unfassbar, was für eine krasse Parallelgesellschaft sich dort in unmittelbarer Nähe der gehobenen Wohnungen rund um die Lister Meile und der Luxusboutiquen vor dem Hauptbahnhof etabliert hat. Da wird am helllichten Tag gedealt, zerdrückt, geraucht, gezogen, aufgekocht, gedrückt ohne jede Zurückhaltung, obwohl "Unbeteiligte" (als solcher sehe ich mich erstmal, obwohl ich da natürlich hingerufen wurde) direkt danebenstehen. Die Menschen hocken, laufen, liegen in der Gegend rum wie Zombies. Und das spielt sich tausendfach täglich in jeder größeren Stadt ab (weltweit wohl millionenfach). Und dann noch das Leid, dass sich hinter den verschlossenen Türen der eigenen vier Wände abspielt. Einsamkeit und Verwahrlosung. Wir sind schon sehr gut darin, menschliches Leid auszublenden.

  • Vorgestern seit längerem mal wieder beruflich hinter dem Hbf unterwegs gewesen. Eigentlich unfassbar, was für eine krasse Parallelgesellschaft sich dort in unmittelbarer Nähe der gehobenen Wohnungen rund um die Lister Meile und der Luxusboutiquen vor dem Hauptbahnhof etabliert hat. Da wird am helllichten Tag gedealt, zerdrückt, geraucht, gezogen, aufgekocht, gedrückt ohne jede Zurückhaltung, obwohl "Unbeteiligte" (als solcher sehe ich mich erstmal, obwohl ich da natürlich hingerufen wurde) direkt danebenstehen. Die Menschen hocken, laufen, liegen in der Gegend rum wie Zombies. Und das spielt sich tausendfach täglich in jeder größeren Stadt ab (weltweit wohl millionenfach). Und dann noch das Leid, dass sich hinter den verschlossenen Türen der eigenen vier Wände abspielt. Einsamkeit und Verwahrlosung. Wir sind schon sehr gut darin, menschliches Leid auszublenden.

    Gibt es da eigentlich irgendwas neues? Die sind größtenteils schon morgens so dermaßen am Ende , das kann doch nicht nur Shore sein.


    Im Übrigen finde ich es ziemlich ok, dass die offene Szene wieder so präsent ist. Die Gesellschaft trägt an diesen Schicksalen einen nicht unerheblichen Teil Mitschuld, insofern darf sie auch gern damit konfrontiert werden.

  • Kann mich noch gut an die Prä-Expo-Zeiten erinnern und an die offene Drogenszene rund um den Bhf. damals. Gefühlt war das heftiger als heute, obwohl die Präsenz der Junkies in den letzten 5 Jahren schon zugenommen hat. In Hamburg habe ich hingegen den Eindruck, die Szene rund um den Bhf. wurde weiter vertrieben und ist auch noch nicht gänzlich zurückgekehrt. Straßendealer agieren heute auch anders/unauffälliger als früher. Bestellungen per Smartphone und Darknet nehmen ebenfalls zu.


    Natürlich gibt es heute auch schon noch anderes Zeug als vor 25 Jahren. Crack und Koks allgemein war in Deutschland nicht ein so großes Thema. Fentanyl und andere Opioide ebenfalls nicht. Dafür aber Heroin. Ich bin da nun wirklich kein Kenner der hannöverschen Szene oder der harten Drogenszene im allgemeinen, aber dass diese Stoffe weltweit und gerade in Europa auf dem Vormarsch sind, ist bestimmt auch mit einer gewissen "Sättigung" des amerikanischen Marktes zu erklären.