Historische Ereignisse / Heute vor xy-Jahren... Erinnert ihr euch an...?

  • Also ich habe diverse Augenzeugenberichte gelesen, die von allem anderen als einem defensiven Vorgehen berichten. Und sicher braucht es ein gewisses Gewaltmonopol. Dieses darf allerdings nicht so stark sein, dass daraus ein Polizeistaat entsteht. Wo hier die Grenze verläuft, dass beurteilt dann vermutlich jeder wieder anders.

  • wenn man für das rumstehen mit knüppel im rücken weggeschubst wird, empfinde ich das nicht als sonderlich defensiv. da möchte ich dann gerne auch mal das "g20-gesetzt" ins spiel bringen. schubsen darf offensichtlich nur eine seite. die sitzblockaden wurden nun auch nicht sonderlich nett aufgelöst. die bilder lassen allerdings auch vermuten, dass die dort eingesetzten beamten etwas überfordert waren und die demoschulung wohl nicht hatten.
    ich finde aber auch die praxis relativ schäbig. in die schulen zu gehen um die leute abzuholen ist für mein verständnis auch seltsam. dass das schnell eskalieren kann ist doch irgendwie nachvollziehbar. hier in nrw gab es ja auch einen fall.


    ganz davon ab: wir bemängeln zum teil den integrationswillen, stecken dann aber doch offensichtlich gut integrierte schüler in flugzeuge nach afghanistan?

  • Um nur noch Nichtintegrierte zu haben, muss man die Integrierten alle rausschmeißen. Dann kann man umso besser rumquaken, dass es Nichtintegrierte gibt. Ist doch logisch, oder?

  • ...und die demoschulung wohl nicht hatten.


    Das waren teilweise USK-Beamte. Du kannst dir sicher sein, dass die die Demoschulung hatten, wobei bei denen der Schwerpunkt eventuell ein bisschen anders gesetzt wurde. ;)

  • Also ich bezweifle sehr stark, dass es hier Zeutzeugen diesbezgl. gibt ... aber heute vor 978 Jahren wurde Heinrich der Dritte Römisch - Deutscher König, durch den Tod seines Vaters "Konrad der Zweite". Das ist schon bedeutend, wenn man bedenkt, dass ein anderer König auch anders gehandelt hätte und somit hat auch das mehr oder weniger Einfluss auf die Zukunft. Aus damaliger Sicht.

  • Bei den Bildern aus Nürnberg meinst Du aber nicht die von der Sitzblockade, wo die Polizei eine nicht von ihr ausgehende Maßnahme durchsetzen musste, bei der alles mögliche (einschließlich Fahrräder) auf Polizisten geworfen wurde - und bei der kein einziger Demonstrant verletzt wurde? Und das vergleichst Du mit einem gezielten Kopfschuss an einem Demonstranten? Und mit der Wehrmacht (zusätzlich verkennend, dass der Polizist, der Ohnesorg erschoss, deutlich länger der Stasi als der Wehrmacht gedient hat)?


    Es tut mir leid tM , aber dein Denken ist mir leider nicht "flexibel" genug für eine, in dieser Angelegenheit tiefer gehenden Diskussion. (keine Ahnung, welche Ausschnitte aus Nürnberg deine Augen sehen durften, welche Beschränkung dein Hirn ihnen aufgegeben hat, aber ok, wenn du Schüsse benötigst, um Dinge zu erkennen... kommt bestimmt auch bald wieder.)

  • ein jahr nach dem putschversuch.


    http://www.tagesschau.de/ausla…kei-entlassungen-103.html


    ich muss ja zugeben, dass ich bei dieser erdogan-gülen-nummer vollkommen unwissend bin. generell hätte ich die türkei als bros bezeichnet aber diese ganze referendumsache lässt mich daran zweifeln. wer ist denn da gerade wirklich der otto?
    in meinem jugendlichen übermut halte ich erdogan für einen vollkommenen spinner aber warum darf der dann zum g20 und man diskutiert mit dem auf augenhöhe? nur weil der einem lästige flüchtlinge vom hals hält? und was sagt das über unsere politik aus?
    nicht falsch verstehen, dass ist keine anklage, ich würde das einfach gerne verstehen.

  • Ja, 10 Tage zu spät, da mir das genaue Datum gar nicht bekannt war (dank meiner damaligen gerade noch Vorschulkindheit).


    6.7.1967 Start des Biafra-Kriegs, 37 Tage nach der Erklärung der Unabhängigkeit von Nigeria.
    30 Monate, 1-2 Mio Tote.


    50 Jahre Biafra-Krieg, Nigerias Leiden ist allgegenwärtig


    Dieses, mich aus der Ferne berührende Ereignis, die Bilder der Folgen dieses Konfliktes (Hunger, es hat Hunger, ganz deutlich zu sehen, ich erinnere mich tatsächlich auch an die Ungläubigkeit einiger Menschen; Aber die sind doch so dick, die Kinder.), werte ich heute nach den Bildern des Holocaust als das, meine persönliche Einstellung am meisten prägende Ereignis außerhalb meiner kleinen Welt damals.


    Heute lebt Nigeria aus der Ressourcenrente, nur 4% der Einnahmen kommen durch die Besteuerung der Bevölkerung.


    Paul Collier, Oxford University, dazu: "Der Kern des Ressourcenfluchs besteht darin, dass er die Demokratie verkrüppelt."


    Collier hat in seinen Forschungen festgestellt, dass ab einen Anteil der Ressourcenrente von 8% des BIP die Wirtschaft in einem pluralistischen System im Schnitt jährlich um 3% langsamer wächst als in einer ansonsten vergleichbaren Autokratie.
    Die Bedeutung von Wahlen kommt kaum noch zum Tragen, da eine Rechenschaftspflicht der Bevölkerung gegenüber als nicht notwendig angesehen wird.


    Wo keine Patronagepolitik möglich ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Politiker sich für den Dienst an der Öffentlichkeit interessieren, wo Patronagepolitik funktioniert, zieht demokratische Politik eher Betrüger als Altruisten an.
    Collier nennt dieses politische Gesetz "Das Überleben der Fettesten".


    Durch die ethnische Vielfalt vergrößert sich die Problematik nach seinen Aussagen zusätzlich, da die Anforderungen an das Patronagesystem steigen.
    Dazu finde ich hier durchaus einige Erläuterungen.

  • Schon ein wenig peinlich, dass studierte Kolleginnen heute nicht wussten, warum an unserem Dienstgebäude heute die Fahne wehte.

  • Die meisten interessiert das doch gar nicht. In meinem Umfeld gibt es Leute, die jegliche Erinnerung an alles, was im weitesten Sinne mit Nazideutschland zu tun hat ablehnen. "Damit muss nun endlich mal Schluss sein". Unerträglich.