Historische Ereignisse / Heute vor xy-Jahren... Erinnert ihr euch an...?

  • heute vor 20 Jahren:
    Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.



    Ich war damals 7 und kann mich daran irgendwie besser erinnern, als den Mauerfall. Und das obwohl sich die Berichterstattung ja auch über Tage und Wochen hinzog bis eigentlich klar wurde, was da passiert war.


    Als Kind begriff ich nicht wirklich, was diese "Strahlung" sein soll, aber ein paar Tage später gab es eine Sondersendung von "der Sendung mit der Maus" in der Armin erklärte, was eine Atomspaltung ist.
    Das haben die ganz witzig mit hunderten von Mausefallen, auf denen je 2 Tischtennisbälle lagen, gemacht.
    Weniger witzig war dann die Erklärung der Strahlung. Da haben sie einen Geigerzähler gezeigt und den Unterschied zwischen normaler Strahlung, bei der es ab und zu mal "knack" macht und der auf einem Spielsplatz in der Gegend um Tschernobyl "grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrk".
    Und das sollte jetzt irgendwie mit dem Regen hierher kommen?
    Mulmig war einem schon. Man konnte ja nix sehen!

    Einmal editiert, zuletzt von sodapop ()

  • Zitat

    Original von sodapop


    Das haben die ganz witzig mit hunderten von Mausefallen, auf denen je 2 Tischtennisbälle lagen, gemacht.


    Ja, das hab ich auch gesehen. Das erste Großereignis, welches ich wirklich mitbekommen habe, war die Explosion der Challenger.

  • Ich überlege schon seit Tagen, aber ich kann mich nicht erinnern, daß mich Tschernobyl als Kind beeinflußt hat. Sicherlich haben meine Eltern beim Einkaufen aufgepaßt und vielleicht durfte ich sogar nicht so oft draußen spielen, eingeschränkt hab ich mich aber irgendwie nie gefühlt. Nur daß es explizit keine Pilze gab und man bei Geflügel aus Polen etc. vorsichtig war, ist mir noch im Gedächtnis. Fand ich damals aber alles gar nicht so dramatisch, war ja unsichtbar und tat nicht weh. Verwunderlich nur deshalb, weil ich ja doch in einem Alter war, in dem man sowas bewußt mitbekommt, bis hin zur Gefährdung.

  • Als ich vor 20 Jahren mit dem Rad heim kam, hat mich meine Mutter wegend des Regens erst mal unter die Dusche geschleift und ich wusste nicht wieso.


    Meine Frau hatte das Glück, an einer linksradikalen Zwangsdemo der Schule in Sachen Wir feiern den Sozialismus teilnehmen zu müssen. Die Veranstalter mussten die Scheiße trotz Regen natürlich durchziehen.

    • Offizieller Beitrag

    Diese Sendung habe ich wohl auch gesehen.


    Das erste Ereignis, an das ich mich erinnern kann, sind die Olympischen Spiele in Los Angeles. Wir waren damals in Österreich im Urlaub und ich habe so lange gequengelt, bis ich schließlich mit den anderen Pensionsgästen Olympia schauen durfte, anstatt meinen geplanten Mittagsschlaf oder sonstwas zu machen. Sauber!

  • Bei der Tschernobylkatastrope war ich 5. Danach war es erstmal aus mit Sandkasten und für meinen Kakao wurde keine frische Milch mehr gekauft sondern fertiger in Flaschen. Nachdem die Tage der Quarantäne vorbei waren war ich vor dem Sandkasten erst noch etwas zaghaft.


    An die Sendung mit der Maus erinnere ich mich auch noch. Habe die Folge später auch noch zwei- oder dreimal gesehen (davon einmal im Physikkurs der Oberstufe). Zwei Sachen sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben. Zunächst mal, daß Armin erklärt hat, daß alles aus Atomen besteht. Das Haus, der Traktor, sogar wir :erstaunt: Wir bestehen aus so einem gefährlichen Zeug, habe ich damals gedacht, aber was sollte ich machen. Punkt zwei war die Darstellung, wie das Atom Fasern im Körper zerstören kann, da wurde mir richtig mulmig bzw. ich hatte ziemliche Angst (nein, nicht mehr in der Oberstufe).

  • Das erste Großereignis, das ich bewusst (vor der Glotze) miterlebt habe, waren die olympischen Spiele 1992 in Barcelona.
    Besonders die Turmspringer haben mich damals irgendwie sehr beeindruckt. 8)
    Meine Ma hat mich bei den Spielen auch immer bis ca. halb 1 vor der Glotze gelassen (als 7-jähriger Stöpsel), damit ich mir das reinziehen konnte.


    Bei Tschernobyl war ich erst ein knappes Jahr alt, kann davon also logischerweise noch nicht so viel mitbekommen haben. Aber ein paar Jahre später (muss so 90/91 gewesen sein) haben wir Besuch aus der Ukraine bekommen und ich -mittlerweile auch von Tschernobyl irgendwie Kenntnis genommen- habe mich gewundert, dass dort noch Leute herkommen. Hab nämlich irgendwie geglaubt, dass das ganze Land hops gegangen ist. :kopf:

  • An diese "Tschernobyl-Kinder" kann ich mich auch noch erinnern. Die kamen im Sommer immer für 4 Wochen in irgendwelche Gastfamilien.

  • Das erste schockierende Ereignis in meinem Leben, woran ich mich wirklich noch verhältnismäßig gut erinnern kann war, als ich meine kleine Schwester als Vierjähriger richtig derbe in die Wange gebissen hatte. Der Grund, weswegen ich das tat, ist mir entfallen. Warscheinlich schlichte langeweile!
    Zumindest wurde mir daraufhin zur Strafe für alle Ewigkeiten mein Schnuller weggenommen. Und schnullern war damals wirklich einer meiner größten Leidenschaften!


    Ok, es ist zwar kein weltbewegendes Ereignis wie beispielsweise die oben angesprochene Reaktorexplosion, doch meine kleine Welt wurde dadurch völlig verändert und durchgerüttelt. Ich glaube...Nein, ich bin mir sicher: Der zwangsweise angeordnete Verzicht auf meinen Schnulli, machte mich ein Stück weit mehr zum Mann. Es hatte also doch was Gutes!


    Das erste Ereignis von weltweiten Interesse woran ich mich erinnern kann, sind die Olympischen Spiele '92. Wir waren an der See und haben mit der Familie Urlaub gemacht.


    Der Mauerfall, oder der WM-Sieg '90 hingegen waren noch ein Stück zu früh für mich. Vielleicht habe ich diese Ereignisse bewußt mitverfolgt, aber hängenblieben ist bis heute aber nichts mehr.


    Woran ich mich auch erinnern kann ist unser großer Pokalerfolg. Es war warm und sonnig draußen. Ich habe damals das Spiel während eines Handballturnies auf einem Sportplatz in Bothfeld verfolgt. Der Fernseher wurde auf der Ladefläche eines LKWs aufgebaut.
    Die Jubelexzesse, die folglich stattgefunden haben müssten, sind mir allerdings entfallen. Vielleicht war ich da auch schon wieder in der Kiste...


    Muss mal Mutter fragen. Vielleicht weiß die das noch!

  • Als einer der glorreichen des Jahrgangs 68 haben mich in frühester Kindheit die RAF-Anschläge besonders schockiert. Dazu dann später dann die Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss sowie der ganze kalte Krieg. Passend dazu mussten wir uns in ganz jungen Jahren diesen für damalige Verhältnisse wirklich fiesen Atomschlagsfilm in der Schule reinziehen (wie hieß der Schinken eigentlich noch???)


    Die Apartheid in Südafrika, Idi Amin in Uganda sowie Bokassa in Zentralafrika waren auch prägende Kindheitserlebnisse. Der Sturz des Schah's von Persien zählt auch dazu.


    Sportlich war die WM 78 in Argentinien das erste richtig wahrgenommene Highlight. 74 habe ich zwar auch schon irgendwie mitbekommen, aber kann mich kaum erinnern.

  • Zitat

    Original von locke
    A Passend dazu mussten wir uns in ganz jungen Jahren diesen für damalige Verhältnisse wirklich fiesen Atomschlagsfilm in der Schule reinziehen (wie hieß der Schinken eigentlich noch???)


    The Day after war das bestimmt.


    Haben wir auch gesehen damals.

  • Ich kann mich noch an dunkel an irgendwas von der EM '80 erinnern, so richtig für Fußball habe ich mich als Köln-Fan ab '81 interessiert. Folglich war die WM '82 das erste große Fußballereignis für mich. Leider war ich die zweite Hälfte davon im Urlaub und habe alles erst zwei Tage später mitgekriegt.


    Die ersten Weltpolitischen Ereignisse waren für mich die Attentate auf JP II und Ronny Reagan. Auch das auf John habe ich aufgrund des Radioprogramms mitbekommen, damals wusste ich aber noch nicht so genau wer er überhaupt war.


    Vor der Olympiade '84 hatte ich mich gewundert, warum ein Ostblockstaat nach dem anderen sich für den Boykott entschied. Die Erklärungsversuche meiner erwachsenen Verwandschaft ("alles Spinner, diese Kommunisten") konnte ich leider nicht als deren Beweggründe nachvollziehen. Erst Jahre später hatte ich vom West-Boykott der 80er Olympiade erfahren.


    Die Barschel-Affäre war das erste politische Ereignis, das ich über mehrere Tage (oder waren es Wochen?) mit Spannung in den Nachrichten verfolgte. Allerdings wurde es ja kurz danach schon von der friedlichen Revolution in der DDR getoppt; ein Ereignis, das für mich der pure Wahnsinn war. Als ich Gorbatschow "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" sagen hörte, war mir die Bedeutung dieses Zitats sofort klar. Und das Folgende dann scheibchenweise über Monate hinweg serviert zu bekommen war einfach nur grandios.

  • Zitat

    Original von aschi


    ;)


    Daran erinnere ich mich auch sehr gut. Wir waren damals in Italien im Urlaub und haben da in irgend einer Kascheme geguckt. In der Urlaubskarte an meine Großeltern habe ich dann erstmal meinen "skeptischen" Opa geneckt. :)


    Ich kann mich auch noch an irgendwelche Olympischen Spiele erinnern, weil da meine Babysitterin das Nachts (bzw abends) geguckt hat und mich hat mit gucken lassen. Hätte ich um die Uhrzeit bei meinen Eltern nie gedurft.


    WM 94 ... irgendwas von wegen, dass da die spiele immer nachts waren.

  • der "autofreie sonntag" war für mich als fünfjähriger schon was besonderes. wir hatten zwar eh kein auto, aber egal.
    "durchgestrichene terroristen" und festnahme der ulrike meinhoff in langenhagen über dem tengelmann am berliner platz (danach "bei murga" heute irgendein grieche drin) war auch schon was!
    bei tschernobyl fand ich die bild-berichterstattung eigentlich bedrohlicher, als das ereignis selbst. "ATOM: Was können wir noch essen" usw.
    ein richtiges fernsehereignis war der erste golfkrieg. der damalige musiksender tele 5 reagierte am schnellsten und zeigte cnn-bilder. cnn gab es damals noch nicht im kabel.

  • von der wm '90 habe ich, damals 7 jahre, eigentlich nichts mitbekommen, außer, dass die 4-klässler in unserer grundschule nach dem finalsieg mit deutschland-fahne auf dem flur lang gerannt sind.


    bei der em '92 hatten wir im damaligen heimischen wohnzimmer einen schrank dessen beine ca. 30 cm hoch waren und ich damals ein fabelhafter torwart geworden sind. meine eltern saßen auf der couch und haben handball-ähnlich versucht ein tor zu werfen.


    die wm '94 war die, die ich als erste wm mitbekommen habe. sogar das finale durfte ich so lange schauen bis schluss war. als robbie baggio den ball über's tor gesemmelt hat:-(


    em 96 war damals ganz klar, dass ich alles gucken musste... bei ollis goldenem tor waren wir damals auf unserem campingplatz und ich dachte nach dem sieg geht die lutzi noch so richtig ab samt autokorso usw. aber nix war. die anderen haben weiter alkohol konsumiert und ich musste/sollte in's bettchen.