NP: Grasdorfs historische 96-Tat

  • Grasdorfs historische 96-Tat


    Knappste Niederlage bei „Holt euch“. Fans glücklich.


    Das hat es in Grasdorf noch nie gegeben: 2200 Fans feierten ein grandioses Fußballfest mit 96.
    VON GUNTHER NEUHAUS
    LAATZEN. Andreas Rehmann war sichtlich gerührt, als er von der NP-Bühne über die prall gefüllte Sportanlage an der Ohestraße blickte. „So schön voll“, glaubt Rehmann, „wird es hier nie wieder werden.“
    Das Fax des Altherrenspielers von Germania war ja zum großen Los bei der Aktion „Holt Euch 96“ geworden, die Neue Presse schenkte Grasdorf das Spiel gegen den Bundesligisten. Im Schnitt sehen 150 Zuschauer Germanias Heimspiele in der Bezirksoberliga, gestern begeisterten sich 15-mal so viele Fans für den engagierten Auftritt. Grasdorf ärgerte 96 mit einer gut sortierten Abwehr und mit seiner Nummer eins im Tor – Bastian Teichmann flog und faustete, dass es den Zuschauern eine Wonne war.
    Der 96-Sturm um Thomas Brdaric verfing sich immer wieder im Abwehrnetzwerk des Sechstligisten. Erst nach 29 Minuten und vier Sekunden schaffte Jan Rosenthal das 0:1.
    Für 96 war es ja das Spiel Nummer eins nach der Trennung von Peter Neururer am Mittwoch, und ein wenig Spannung bezog die Partie auch aus der Frage, wie sich der Tabellenletzte nach dem Chaos-Start in der Bundesliga präsentieren würde.
    Nun ja, es war kein spielerisches Feuerwerk, das den Fans ein Leuchten in die Augen gezaubert hätte. Doch dieses Fußballfest lebte auch davon, dass die 96-Stars auf der charmanten Fußballanlage zum Greifen nah waren. „Ein Tag zum Anfassen“, nannte das 96-Sportmanager Carsten Linke, zumal Grasdorfs Spieler später noch mit den 96-Profis „zusammen essen und duschen“ sollten.
    Bis zur Pause ließen sich die Amateure nur noch ein weiteres Mal nass machen beim Treffer von Schröter. „Darauf kann man stolz sein“, wusste Trainer Holger Bartels, der seine Mannschaft einmal durchmischte.
    Mit Florian Henkel stellte sich auch ein neuer Torwart zwischen die Pfosten, und der 23-Jährige dürfte diesen Tag so schnell nicht vergessen – er hielt einen Elfmeter von Arnold Bruggink. Grasdorf wehrte sich weiter tapfer und ließ nur noch drei weitere Tore durch Arnold Bruggink, Thomas Brdaric und Fabian Montabell zu. 0:5, das war knappste Ergebnis der Holt-Euch-96-Geschichte.
    „Wenn du gegen so eine Mannschaft spielst, kämpft die bis zum Umfallen“, urteilte 96-Trainer Michael Schönberg. „Das war für uns eine gute Einheit und für die das Spiel des Lebens.“