NP: Schönberg redet Abwehr stark

  • Schönberg redet Abwehr stark


    NP-Interview: Er arbeitet auf Dresden-Spiel hin


    96-Boss Martin Kind entschied gestern, dass Michael Schönberg (39) als Interimstrainer vorübergehend Chef-Kompetenzen bekommt. Thomas Kristl, den Peter Neururer nach Hannover geholt hatte, soll ihn unterstützen. Im NP-Interview spricht Schönberg über die dringendsten Aufgaben.


    VON GUNTHER NEUHAUS
    Sie sind zum Übergangschef bestimmt worden. Wie sind die Aufgaben im Trainerteam verteilt?
    Ich leite das Training, und die Aufstellung machen wir gemeinsam. Wir sprechen uns ab.
    Im Vormittagstraining haben Sie an der Abstimmung in der Viererkette gearbeitet. Können Sie die Defensive in der kurzen Zeit als Chef verbessern?
    Da brauchst du ja nur zu gucken – wir haben elf Gegentore. Es ist klar, dass man da etwas verbessern kann. Aber ich mache das halt so, wie ich gerne trainiere. Da hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.
    Wie ist das Gefühl, Chef auf Zeit zu sein?
    Ich freue mich, ist doch klar, dass ich das machen darf. Aber ich mache das ja nicht alleine. Wir sprechen uns gemeinsam ab mit Thomas Kristl, mit Jörg Sievers und Edward Kowalczuk.
    Laut Klubchef Kind wird bis zum Pokalspiel am 9. September in Dresden kein neuer Trainer kommen …
    Ja, klar. Wir haben ein Ziel, das ist das Spiel in Dresden. Darauf arbeiten wir hin, das Match erfolgreich zu bestreiten, dass wir eine Runde weiterkommen.
    Machen Sie sich Hoffnung, als Cheftrainer weiterzumachen, falls es gut läuft?
    Nein, wir gucken jetzt auf das Dresden-Spiel. Was danach kommt, darüber kann man sich dann unterhalten.
    Haben Sie schon etwas von der Atmosphäre im Dresdner Stadion gehört?
    Ich war schon da, als Dresden vor 15 000 Zuschauern gegen Düsseldorf gespielt hat.
    Welche Eindrücke haben Sie gesammelt?
    Die Zuschauer sind heiß. Überall siehst du Gelb-Schwarz. Die Spieler werden richtig angepeitscht. Ich gehe davon aus, dass da richtig was los ist.
    Geht es für Sie jetzt auch darum, dass nach dem Frust der letzten Wochen wieder Spaß hereinkommt bei 96?
    Natürlich, das ist in jedem Beruf so. Wenn kein Spaß dabei ist, kannst du deine Leistung nicht bringen. Das heißt nicht, dass vorher kein Spaß da war. Aber es ist nun mal etwas vorgefallen, das muss jeder für sich erstmal verarbeiten.
    Auffällig ist, dass Sie viel mit den Spielern sprechen …
    Ich muss nicht viel sprechen, die Mannschaft muss viel mehr sprechen. Um denen das klar zu machen, muss ich jetzt aber erzählen, was ich denke und was ich meine.