NP: Hecking tut 96 gut

  • Hecking tut 96 gut


    Er muss „die Jungs wieder locker machen“


    Von Fredi Bobic


    Gott sei Dank hat 96 im Pokal in Dresden gewonnen – bei einem gar nicht so leichten Gegner. Andere Klubs aus der Bundesliga haben da ja unangenehme Überraschungen erlebt. Dieses positive Erlebnis wird der Mannschaft beim Neuanfang helfen.
    Die Trainer-Lösung mit Dieter Hecking gefällt mir, denn er passt zu Hannover. Es wird keinerlei Identifikationsprobleme geben. Hecking hat kleinere Vereine nach oben gebracht und für positive Schlagzeilen gesorgt – warum sollte ihm nicht auch mit 96 der Aufschwung gelingen? Er ist nicht als Lautsprecher bekannt, sondern als erfolgreicher Arbeiter. Hecking ist für 96 der Wunschtrainer. Der Klub will mit ihm langfristig etwas aufbauen, das zeigt auch die lange Vertragslaufzeit bis 2010. Ich denke, dass 96-Boss Martin Kind das mit ihm voll durchziehen will.
    Was Hecking in der kurzen Trainingswoche bis zum Spiel am Freitag in Wolfsburg bewirken kann? Wichtig ist für ihn zunächst, die Jungs wieder locker zu machen und positiven Schwung reinzubringen. Er muss dafür sorgen, dass die Mannschaft wieder zu einer Einheit wird. Sie braucht eine Hackordnung, Hecking sollte die Führungsspieler in die Pflicht nehmen. Kapitän Altin Lala muss wieder eine klare Rolle spielen. Auch Robert Enke, Michael Tarnat und Steven Cherundolo sollten ihre Verantwortung als Wortführer wahrnehmen.
    Merkwürdig finde ich die Moral-Debatte um Heckings Wechsel zu 96. Martin Kind hat eine normale Anfrage an Aachen gerichtet. Ungewöhnlich ist allein, dass Aachen sich gesprächsbereit gezeigt hat. 99 Prozent aller Klubs würden sofort Nein sagen, die Aachener dagegen haben ihren Trainer zu einem Mitkonkurrenten ziehen lassen. Das ist kurios.