Aktuelle Transfers

  • Schalke steht kurz vor der Verpflichtung des 22-jährigen Rechtsverteidigers Atsuto Uchida aus Japan. Als ich mich fragte, warum 96 nicht auf dem ostasiatischen Markt überrascht, fiel mir dieser Satz ins Auge: "Ab Juli soll Uchida einen Dreijahresvertrag erhalten und pro Jahr geschätzte 1,8 Millionen Euro verdienen."


    Klar, er ist Nationalspieler und WM-Teilnehmer. Land spielt keine Rolle. Hauptsache, er spielt auf der großen Hauptbühne, dann sind die Preise automatisch ruiniert.

  • Ich habe bzw. frage mich das schon seit etwas längerer Zeit warum 96 nichtmal auf dem japanischen Markt schaut, können ja nicht alle nichts können.

  • Der Trackrecord japanischer Bundesligaspieler ist nicht besonders. Hasebe ist vielleicht noch der beste von allen, und der ist kaum besser als Durchschnitt. Dazu die riesige Sprach- und Kulturbarriere. Als Manager würde ich da auch nicht zu Experimenten neigen. Und Japaner, die sich in Europa bereits bewiesen haben, sind nun mal sehr teuer.

  • Darum gehts doch garnicht um das einfach mal haben wollen, ich weiss schon das 96 nicht Schalke ist.
    Nur bin ich der Meinung das es überall egal wo auf der Welt sicher auch Rohdiamanten gibt die sich ein Verein wie Hannover leisten könnte.
    Ausserdem darf man doch wohl mal träumen dürfen :lookaround:

  • Alle Rohdiamanten dieser Welt sind allen nennenswerten Profiklubs bekannt. Genau dafür gibt es Scouts (die kucken sich die Spiele an), Berater (die bieten die Spieler wie Sauerbier an), Datenbanken (da stehen alle Sachen drin... Position, Stärken, Schwächen, Laufleistung), persönliche Netzwerke (die herausfinden sollen, ob es sich um einen extrovertierten Partylöwen oder um einen verschlossenen Eigenbrödler handelt), Internet, Telefon und Fax.


    Es ist für einen Verein unmöglich einen Spieler zu entdecken. Schmiedebach wurde nicht entdeckt. Er hat bei Hertha keine Chance gesehen, war auf dem Weg in die niederländische Ehrendivisie, kuckte sich zwischendurch 96 an und blieb vorerst hier. Das heißt, in Berlin kannte man ihn. Und die anderen Bundesligisten werden die Herthaner Talentschmiede im Auge haben. Ergo kannte jeder den Spieler schon. Dann müssen die Vereine nur noch entscheiden, wer ihn für welche Position haben will. Vielleicht Hertha, vielleicht 96, vielleicht Twente... vielleicht Rechtsverteidiger, vielleicht Sechser, vielleicht im rechten Mittelfeld. Vielleicht Regionalliga Nord, vielleicht erste Liga Holland oder vielleicht sogar noch mehr.


    Rama wurde nicht entdeckt. Er kommt aus Wolfsburgs Jugend, wollte ungeduldig höherklassig spielen und ging deswegen erst nach Ingolstadt, dann zu 96. Gaetan Krebs wurde genauso wenig entdeckt, er kommt aus der Talentschmiede von Racing Straßburg. Ya Konan ist auch nicht vom Himmel gefallen, er hat beim norwegischen Serienmeister gespielt. Auch Diego wurde nicht von Bremen entdeckt, er spielte schließlich schon längst beim portugiesischen Meister FC Porto. Sowas müssen Profivereine wissen. Die Spieler waren ja lange vor ihrem Durchbruch schon bei Profiklubs. In der Jugend oder auf der Ersatzbank. Zuschauer können das nicht wissen, dafür fehlt ihnen einfach die Zeit.


    Die Frage ist nur, wann schafft es ein Spieler wie schnell unter welchen Umständen wie hoch für wieviel Geld. Das weiß keiner, das ist ein Herumraten. Konan (Bankdrücker bei Trondheim) schlug zufällig ein, Krebs (Leistungsträger in Siegen) nicht. Wie sowas zustande kommt, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich ist es für alle ein Rätsel. Aber Talente werden nicht entdeckt. Forssell ging mit 16 zu Chelsea, da war Leverkusen aber auch schon dran. Dabei hat Finnland gar keinen nennenswerten Profifußball.


    Und bei dem Japaner ist es noch deutlicher: Erst 22 Jahre alt, aber schon 3x japanischer Meister geworden und WM-Teilnehmer. Dann ist er ja schon im kicker-WM-Sonderheft drin. Einen solchen Spieler kann man nicht mehr entdecken. Allerdings braucht man als Verein dann noch ein Netzwerk, das dem Spieler aus der fremden Kultur hilft. Leverkusen war vor 20 Jahren führend darin. Magath wird das bestimmt auch anleiern, er hat ja schon erste Erfahrungen mit Okubo und Hao sammeln können, weiß also, wo Schwierigkeiten lauern könnten. 96 hat Glück, daß im Landkreis ein Mann von der Elfenbeinküste wohnt, bei dem sich Konan und Djakpa gerne treffen können zum Essen und Schnacken. Auf sowas muß man erstmal kommen.

  • @ Pokalheld:


    Das hast du sehr gut und sehr einleuchtend beschrieben.


    Bei uns hier auf dem Dorf wurde ein 15jähriger Junge von Werder Bremen "entdeckt". Der wird jetzt einmal in der Woche nach Bremen transportiert, trainiert dort und erhält rd 1.300 EUR im Monat.
    Seinen Namen kenne ich nicht. Es steht auch hier nix in der Presse. Die Info habe ich von meinem Sohn, der mit dem Jungen zusammen die Schule besucht.


    Ich kenne den Jungen nicht. Das kann sich in 4 Jahren geändert haben. Oder eben auch nicht. Das weiß keiner, auch nicht Allofs und Co.

  • Ja, das wollte ich mit zu vielen Worten sagen. In den Dunstkreis der Profivereine kommt man ganz früh rein, schon als Kind oder spätestens mit 15/16. Dann ist man im Kreis der Fußballer drin. Da kennt man sich oder man kennt einen, der einen kennt. Lienen kannte Heynckes aus Gladbacher Zeiten, der kannte Enke aus Lissaboner Zeiten, so kam der Kontakt zu 96 zustande. Matthäus kannte Huszti, irgendwer fragte Matthäus, schwupp, war er hier. Ndjeng spielt überall dort, wo Luhukay zufällig Trainer ist. Reinhold Fanz kam aus Hessen, Franz Gerber aus Celle und zusammen bastelten sie eine Drittligamannschaft mit Spielern aus Hessen und Celle (Rasiejewski, Kreuz, Messinese, Dworschak, Müller, Vukelic, Kehl, Milovanovic, Dermech, später Karaman, Lala, Bounoua).


    Man kann dann noch durchaus rausfallen aus dem Kreis. Dann schafft man den Durchbruch nicht und fängt ein Studium an, wie zum Beispiel Dietwald. Aber umgekehrt, bis 25 beim Dorfklub spielen und dann von Inter Mailand entdeckt werden und noch auf den WM-Zug aufspringen, das geht nicht. Und selbst wenn ein Harry Koch erst mit 25 Profi geworden ist... so als Ausnahme von der Regel... entdeckt wurde er beim Pokalspiel gegen Bayern München. Das haben mehrere Millionen gesehen.


    Nee, wer Profi werden will, der muß schon eine Profijugendabteilung durchlaufen haben. Quereinsteiger gibt's nicht mehr. Joachim Hopp war einer der letzten Quereinsteiger, der war in Duisburg Stahlkocher bis man meinte, er könnte auch Manndecker spielen. Das ist auch schon 20 Jahre her. Es wird immer weniger dem Zufall überlassen, alles wurde professioneller.

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  • Miroslav Klose wechselte übrigens mit 21 Jahren vom Verbandligisten FC Homburg nach Kaiserslautern. Aber prinzipiell hast Du Recht: Quereinsteiger kann es schon deshalb so gut wie nicht mehr geben, weil Vereine ohne professionelle Nachwuchsarbeit den Spielern in vielerlei Hinsicht nicht das nötige Rüstzeug geben können. Man muss sich nur mal anschauen, wie viele Amateurvereine immer noch mit Libero spielen. In einer Viererkette agieren zu können setzt jahrelanges Training voraus, und zwar im Jugendalter. Natürlich kann man Spieler auch "umschulen", aber solche Verteidiger werden nie die Qualität von denen erreichen, die schon mit 12, 13 Jahren an die Viererkette herangeführt werden. (Gilt analog übrigens auch für Mittelfeldspieler und Stürmer. Das moderne Pressing und die Raumdeckung verlangen eine extrem gute technische und taktische Ausbildung.)


    Unabhängig davon sind die ganzen Dinge, die der Pokalheld aufgezählt hat, hauptsächlich eine Sache des Scoutings. National wie international. In der Region wie in Rio. Scouting liefert über Spieler ja viel mehr Informationen als Datenbanken. Was z.B. bei Transfermarkt über Spieler steht, ist nur ein Bruchteil dessen, was für ein sportliches Management relevant ist. Datenbanken mit wirklich allen wichtigen Details, die für alle zugänglich sind, gibt es aus gutem Grund nicht. Da solche Datenbanken einen erheblichen sportlichen und finanziellen Wert für die Clubs bilden (und ihr Aufbau einiges an Geld kostet), haben sie ihre eigenen und halten die sorgfältig unter Verschluss. Selbst professionelle Angebote wie Opta Sports o.ä. können eine Beobachtung eines Spielers und die Pflege eines Datensatzes unter den vereinseigenen Kriterien nicht ersetzen; außerdem haben die mWn keine "exotischen" Ligen im Angebot. Schneller als andere herauszufinden, ob ein Spieler unzufrieden bei seinem Club ist, kann beispielsweise Gold wert sein. Das steht aber nicht bei Opta Sports.


    Internationales Scouting wiederum liefert -- neben Jugendspielern -- auch "fertige" Spieler. Welche Kicker gerade in Usbekistan richtig gut sind und möglicherweise eine Bundesligamannschaft verstärken können, ist eine Frage des permanenten Beobachtens der dortigen ersten Liga. Nur deren Nationalmannschaft zu scouten, reicht nicht. Bei den Jugendspielern wiederum ist ein Internat von Vorteil, in dem die Jungs untergebracht und betreut werden können. Erhalten diese Spieler dort außerdem noch eine gute Bildung und Sprachunterricht, lohnt es sich für sie selbst dann, wenn sie den Sprung nach ganz oben später nicht schaffen sollten. Deshalb verstehe ich auch nicht, weshalb es ein Internat in Hannover immer noch nicht gibt.


    Vereine wie Hannover 96 können beim internationalen Scouting sicherlich nicht mir Konkurrenten wie dem FC Barcelona, Manchester United oder auch Bayern München mithalten. Die haben auch einen ganz anderen Namen, der ihnen schon Türen öffnet. Trotzdem können die nicht überall gleichzeitig sein und sehen garantiert auch nicht alles und jeden. Außerdem können die schon aus Platzgründen nicht jeden talentierten Jugendlichen zu sich holen. Genau das ist eine Chance für kleinere Vereine wie die Roten. Dafür brauchen sie aber zwei Dinge: Kontakte, um aufmerksam auf Talente zu werden, und Erfahrung, um das Entwicklungspotenzial einigermaßen einschätzen zu können. Letzteres ist auch kein Herumraten, sondern eine stochastische Frage.


    Man könnte also auf den Zufall hoffen, wie es bei diversen Verstärkungen der Fall war, oder dem Zufall aktiv etwas nachhelfen. Und bei letzterem wäre in Hannover noch viel Potenzial. Es ist eben kein Wunder, dass die Bremer regelmäßig wirklich gute Spieler aus dem Nachwuchsbereich in die erste Liga führen (von Spielern, die später in der zweiten und dritten Liga landen, ganz zu schweigen). Plus die günstigen Verpflichtungen "fertiger" Spieler, die in überdurchschnittlich vielen Fällen Verstärkungen darstellen. Klar, die Bremer haben in Deutschland und im angrenzenden Ausland mittlerweile auch einen guten Namen. Auch das hilft und gibt einen Vorteil, ist aber das Resultat jahrzehntelanger guter Arbeit. Und das alles, obwohl Bremen in vielerlei Hinsicht (Größe der Stadt, Umland, Wirtschaftskraft usw.) ähnliche Grundvoraussetzungen wie Hannover.

  • Verstehe einer die Hamburger. Also das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Eine Ausleihe ok - aber Verkauf - nee das muss ich nicht verstehen. Respekt Tante Käthe - guter Deal!

  • Ablöse wird sicher im 3-5 Mio Bereich liegen. Ansonsten völlig unverständlich ihn ziehen zu lassen. Noch dazu zu einem direkten Konkurrenten. Wenn Leverkusen in den nächsten Tagen unausweichlicherweise nach einem Partner für eine Zweijahresleihe sucht, sollte Schmadtke sein Handy lieber nicht ausschalten.

  • Das Geld hat der HSV wohl gleich nach Eindhoven weitergeleitet...


    Zitat


    HSV holt Afellay


    Der HSV hat sich die Dienste von Ibrahim Afellay von der PSV Eindhoven gesichert, berichtet die "Bild". Der Holland-Marokkaner soll rund neun Millionen Euro Ablöse kosten und einen Vertrag bis 2014 unterschreiben.
    Afellay stand schon in den letzten zwei Jahren im Fokus der Hamburger. Der Nationalspieler hat bisher 19 Länderspiele für die Niederlande absolviert.


    Und die Dortmunder waren in Berlin und Australien einkaufen...


    Zitat


    BVB holt Pisczek und Langerak


    Borussia Dortmund hat sich mit dem polnischen Nationalspieler Lukasz Pisczek von Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin und dem australischen Torwart Mitchell Langerak von Melbourne Victory verstärkt. Der 25-jährige Piszcek unterzeichnete beim BVB einen Drei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2013.
    "Lukasz hat sich sehr gut entwickelt und ist vielseitig einsetzbar", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. Der polnische Internationale und langjährige Dortmunder Jakub Blaszczykowski ist ein guter Freund von Neuzugang Pisczek.
    Bis zum 30. Juni 2014 läuft der Vertrag, den die Borussia mit Langerak abgeschlossen hat. Der 21-Jährige stellte sich bereits am Dienstag bei seinen neuen Mannschaftskameraden und beim Trainerteam vor. Nach dem Wechsel von Marc Ziegler zum VfB Stuttgart wird der 1,91 m große Langerak die neue Nummer zwei hinter Roman Weidenfeller im Tor der Schwarz-Gelben.


    Quelle: sport1.de

  • Als Ablöse sind 2 Mio für Sam im Gespräch. Vielleicht gibt's noch ein Bonbon in Form einer Weiterverkaufsbeteiligung? Ein Fünfjahresvertrag ist schon enorm. Aber nunja, sollte es nicht oder nicht sofort klappen, kann Leverkusen den Spieler problemlos ausleihen. Hat ja immer geklappt, ob mit Aachen, Nürnberg oder 96.


    Ganz vorne war Leverkusen gar nicht so prall bestückt, quantitativ gesehen. Hinter Kießling und Derdiyok kam nur Helmes, der mit einem Kreuzbandriß flach lag. Oder er soll Kroos' Position einnehmen, wenigstens als Alternative zu Barnetta und Renato Augusto, der ja auch noch da ist.


    Donnerwetter. Leverkusen hat(te) vier gesundheitliche Sorgenkinder (Helmes, Renato Augusto, Rolfes, Sinkiewicz), aber trotzdem nie Personalprobleme, weil der Rest immer da war. Das Sturmduo, Kroos, Barnetta, Vidal, das IV-Duo und der Keeper kommen auf jeweils 31 BL-Einsätze und mehr. Das sind 8 Leute, quasi eine Elf. Ich bin grün vor Neid.